„Ich denke, dass es sich durchaus lohnt, die Medien zu hinterfragen. Ich weiß um jemanden aus der Szene, der wirklich schon jahrelang dabei ist […] Der sich einmal zu einem Interview hat hinreißen lassen […] Der Zeitungsartikel wurde auf eine bestimmte Meinung zurechtgebogen und er stand wie ein Volldepp dar.
Schönes Beispiel dafür, wie wohl die meisten unsere Medien nur noch "moderne Gehirnwäsche" betreiben.
Es geht doch schon lange nicht mehr um den Wahrheitsgehalt sondern darum, dem Leser die Chance auf eigenen Meinungsbildung vorweg zunehmen und ihm eine vorgekaute Meinung in den Mund zu legen.
Egal ob ich mir den Bild-Bericht (OMG ich habe freiwillig einen Bild-Artikel gelesen
) ansehe oder den der süddeutschen...
Nichts davon ist für mich schlüssig und lässt fragen offen...
• der Mann mit angeblich 30 Jahren Erfahrung im SM... wusste nicht wie schwer die Verletzung seiner Frau war... wer's glaubt
entweder hat er gelogen oder ist dumm wie Brot. Bei 30 Jahren Erfahrung gehe ich davon aus, dass man ein umfassendes Wissen sowohl über die Spielzeuge als auch die körperlichen Verletzungsrisiken- und Folgen bescheid weiß. Ergo, entweder eine Lüge, oder er hat was auch immer vorher probiert, aber sicherlich kein SM...
• Ich zweifle auch sehr an seinen Schuld- und Verlustgefühlen... nehmen wir an die Aussage vom Sohn der Frau stimmt halbwegs (sexueller Missbrauch als Kind, mehrfache Flucht ins Frauenhaus - wegen ihres Mannes - sowie ein Aufenthalt in der Psychiatrie)
Klingt für mich so, als hätte die Frau ihr Kindheitstrauma nie überwunden bzw nie richtig behandeln lassen... womöglich war sie psychisch so instabil dass sie nichtmal zurechnungsfähig war
.... Möglichkeiten gibt's viele und ich könnte endlos darüber spekulieren...
• wie die Betäubungsmittel verabreicht wurden, kann sowieso nicht nachgewiesen werden... evtl hat die Frau sie selbst eingenommen gegen die starken Schmerzen... genauso gut könnte es sein, sie wollte evtl ins Krankenhaus aber ihr Mann wollte nicht und verabreichte ihr die Medikamente...
Aufgrund der Vorgeschichte der Frau, könnte es sein, auch wenn sie rechtzeitig ins KH gebracht worden wäre, hätte die Art der Verletzung fragen aufgeworfen... vllt hätte Sie auch ihre Meinung wieder geändert, hätte sich nach dem Vorfall wieder getrennt, wäre ja nicht das erste Mal gewesen... Wenn der Mann sowas evtl befürchtet hat, besteht die Option dass er sie aus Angst, sie könnte sich erneut abwenden, nicht ins KH gebracht hat...
Und so weiter und so weiter...
Das einzige was mir an diesen Artikeln unangenehm aufstößt, ist die Tatsache, dass solche dummen Vorfälle meist auch ungünstig dazu beitragen, eine ganze Szene öffentlich zu verunglimpfen
Der geneigte Bild-Leser und weitere Intelligenzbefreite Subjekte, werden dann wohl bald wieder mit dem Finger auf jeden zeigen, der ein Halsband oder zu viel Schwarz trägt
Ich war nie ein großer Fan der 50SoG Reihe, konnte dem hype aber eine positive Komponente abgewinnen: Das Thema BDSM hat dadurch ein positives Image bekommen, wurde öffentlicher thematisiert etc... Das ist dann wohl jetzt passé