Nur das tatsächliche Verhalten zählt
@**l,
mImago trifft den Nagel auf den Kopf: Leben und Lieben ist per se mit Risiko behaftet.
Manche flunkern oder lügen noch nicht einmal in ihrem Profil - sie kennen sich selbst einfach nicht (oder besser NOCH nicht), und glauben an das, was sich dann bei den ersten Real-Dates oder auch erst später als - neutral formuliert - nicht zutreffend heraus stellt.
Und: Menschen verändern sich. Selbst anfängliche Harmonie kann durch den im Inneren ablaufenden Wandel eines beteiligten Partners zerstört werden, ohne dass der andere dies mitbekommt.
Überzogene Erwartungshaltungen und Nicht-Kommunikation tun dann noch ihr übriges, um erstes Dates (aber auch längere Beziehungen) nicht selten zur Enttäuschung werden zu lassen.
Und wer sich jetzt fragt, was diese meine Feststellungen mit BDSM zu tun habe - richtig, rein gar nichts. Einmal mehr stelle ich fest, dass viele Novizen (und vielleicht auch einige Erfahrene) nicht sehen bzw. sehen wollen, dass BDSM lediglich eine - zugegeben spezielle - Spielart der Liebe und Sexualität ist, für die aber ansonsten die gleichen Grundregeln gelten wie sonst auch:
• Vertraue
• Sichere dich ab
• Stürze dich nicht Hals über Kopf in was auch immer
• Gebe dich erst, wenn du sicher bist, dass dein Gegenüber es auch Wert ist
• Stelle dich darauf ein, dass nichts auf Ewig hält
Manche versuchen - wie es hier in einem Posting anklang -, sich im D/s-Beziehungs-Vorfeld durch das Abfragen von BDSM-Klischees wie "dem Ring", seinen/ihren Lieblingsfilmen oder der Kenntnis gewisser Webforen beim Gegenüber abzusichern. Was davon zu halten ist?
Meine persönliche Meinung: Wer Klischees sucht, wird selbst zu einem. Aber das kann ja durchaus in Ordnung sein, wenn man dies so möchte. Nur sollte meiner Meinung nach diese Vorgehensweise nicht als "generell anwendbar" empfohlen werden.
Denn: Novizen müssen sich erst selbst noch finden. Sie KÖNNEN daher noch gar nicht wissen, ob die Klischee-Schublade tatsächlich die ist, in der sie sich letztlich wohlfühlen werden.
Das Abklopfen von BDSM-Blaupausen (und das eigene Mutieren zu deren "Abziehbildern") kann daher ein Weg sein, er muss aber nicht zwangsweise Erfolg versprechen.
Auf das "Kriterium" der Zugehörigkeit zu einer Szene, die viele nur deswegen ausgrenzt, weil sie sich nicht ihren Klischee-Spielregeln unterwerfen wollen, gehe ich erst gar nicht ein.
Mir persönlich ist es darüber hinaus auch schnurzegal, ob und wo sich ein missbrauchtes keltisches Symbol an welchem Finger welcher Hand einer Dame oder eines Herrn sich letztlich befindet.
Und das Abfragen von Techniken filtert solche "Fi**-Doms" (ich LIEBE diesen Begriff!!!!) wie die, die - wie in einem anderen Posting anklang - Frauen lediglich anherrschen und dann ein bisschen auf den Po hauen, nur um ihr Ding in sie reinzustecken, leider auch nicht aus.
Ich persönlich bewerte Menschen daher generell nicht (nur) nach Äußerlichkeiten, sondern vor allem nach ihrem Charakter. Das einzige Kriterium, das in diesem Zusammenhang für mich WIRKLICH aussagekräftig ist, ist etwas ganz einfaches: Das persönliche Verhalten. Und das zeigt sich leider nicht sofort - gerade Blender sind häufig geübte und abgebrühte Schauspieler.
Außerdem sollte übertriebener Perfektionismus vermieden werden. JEDER Mensch hat starke und schwache Punkte. Viele Frauen suchen oft vergeblich nach Mr. Dom-Right, weil sie ihn sich erst noch backen müssen.
So viel ist sicher: Einen leichten Weg zum persönlichen D/s-Glück gibt es nicht. Viele scheitern auf dem Weg dorthin an ihrer eigenen Persönlichkeit, und geben dann jemand anderem die Schuld.
Beginnt also bei EUCH. Scheut nicht das Risiko, Lehrgeld zu bezahlen. Sichert dabei aber eure psychische und physische Gesundheit ab. Der Rest kommt dann von ganz allein - irgendwann.
Denn das Maß an Zeit ist unwichtig. Das Maß des Glücks ist es. Und dieses ist individuell zu verschieden, um sich generalisieren zu lassen.
• Fahrenheit 451 -