Ich bitte bei meinem Post zu beachten, dass ich den Anfänger-Kontext dieser Gruppe bewusst in die Kommentare zu einzelnen Fantasien des TEs NICHT einfließen lasse. Daher sage ich hier ganz generell, gültig für alles nachfolgende: MAN SOLLTE AUF KEINEN FALL OHNE AUSREICHENDE EERFAHRUNG ALLER BETEILIGTEN SZENARIEN UMSETZEN, DEREN RISIKEN MAN ENTWEDER NICHT KENNT, ODER NICHT GENAU EINSCHÄTZEN KANN, ODER NICHT KONTROLLIEREN KANN. Dann lieber erstmal finger weg und lernen!
„Passend zum Montag, wo doch alle imer daran denken, erst einmal zu einem Arzt zu gehen hier mal sexueller/BDSM Stuff. Muss ja nicht immer doof beim Arzt sein.
Das ist nicht umsonst eines der häufigsten Rollenspiele, die es in die RIchtung so gibt. Ganz klar, ein Besuch bei einem Arzt, gerade wenn eine Untersuchung des (unbekleideten) Körpers Teil der Untersuchung ist, hat einfach etwas intimes, manchmal erniedirgendes, und man muss bisweilen die eigene Scham überwinden. Sogar die Anamnese kann mitunter diesen Character haben, gerade wenn es dabei auch um Themen geht, die man selbst tabuisiert (Im Rahmen von Tests auf Geschlechtskrankheiten beispielsweise, oder aber auch wenn es um Mange-Darm Erkrankungen geht, ebenfalls ja ein gesellschaftlich eher verpöntes Thema). Da ist es nicht verwunderlich, dass das von Vielen sexualisiert wird.
„-Ich würde z.B. gerne mal in Richtung Zwangsernährung gehen. Hier bekommt die Patientin dann wenn sie nicht brav ist eine Magensonde, über die ich (z.B.) Wasser gebe, bis sie das Gefühl von maximaler Übelkeit hat um sie dann im Anschluss zum erbrechen zu bringen.
Mein Input: mach das unabhängig voneinander. Erbrechen lässt sich risikoärmer und effektiver herbeiführen, wenn man den Würgereflex dazu nutzt. Da muss man dann nicht extra was in den Magen füllen. Und das mit der Zwangsernährung ist risikoärmer, wenn man bei kleinen Mengen bleibt, und einfach gut verträgliche Dinge füttert.
„Und ggf. das gleiche Spielchen von vorne?
Viel Erbrechen führt durch die viele Magensäure (oder gar Galle irgendwann) zu Entzündungen im Hals/Rachen. Ist für eine Session vielleicht etwas über's Ziel hinausgeschossen.
„Oder mit Wasser auffüllen und dann nicht pinkeln lassen?
Dann bitte einfach das Wasser trinken lassen, ermöglicht dem Körper besser, zur Not zu reagieren. Dabei unbedingt darauf achten, auch genug Elektrolyte zuzuführen. Dann aber ein beliebtes und gar nicht so seltenes Spiel.
„-Oder als Kombination von Klinik/Psychiatrie- und Doktorspielchen würde ich meiner Patientin die nichtsahnend zum Doktor oder in die Klinik geht von mir als Arzt/Pfleger dann erst abgetastet wird, um mit einer Scheindiagnose (überraschenderweise) dann in Form eines Rollenspiels mit einem venösen Zugang versorgt zu werden
Auch das kann man machen, ich behaupte aber, das wird von weit weniger Menschen sexualisiert. Aber klar, wenn beide einen Gewinn daraus ziehen, warum nicht. Hier ist es aber natürlich besonders wichtig, tatsächlich professionell arbeiten zu können - nicht nur, was den EInstich angeht, sondern auch eine hinreichend sterile Umgebung zu haben, passende Ausrüstung und unbedingt auch mehr als nur Erste-Hilfe-Grundlagen tatsächlich drauf zu haben (nicht nur "mal gehört") falls etwas schief geht. Und bitte bei Kochsalzlösung bleiben - und zwar als medizinische Kochsalzlösung gekauft, nicht selber hergestellt oder so. Ich gehe davon aus, dir ist das bewusst, aber man weiß ja nie, wer das hier so alles ließt.
„oder eben mittels Tabletten "abgeschossen wird" -> ich bin mir sehr wohl bewusst, dass das mit viel Wissen einhergeht (das ich habe)
Bist du praktizierender Arzt? Denn "ich studiere gerade Medizin" oder "ich arbeite im Krankenhaus" bedeutet bei weitem kein ausreichendes Wissen. Du musst schließlich genau beurteilen können, wovon du wie viel geben kannst, bei aktuellem Zustand deines Spielpartners - und dabei beachten, wann dieser welche anderen Medikamente einnimmt / eingenommen hat, wann dieser wie viel gegessen hat, wie viel er wiegt, auf welche einzelnen Inhaltsstoffe er allergisch sein könnte, und so wieter.
Darüber hinaus ist es notwendig, für den ernstfall Medikamente parat zu haben, mit der man jegliche auftretende Komplikation lösen kann (sowohl Gegenmittel für das, was du gibst, als auch für allergische Reaktionen die zuvor nicht bekannt waren, als auch zum stabilisieren des Blutdruck und ähnlichem - keine Ahnung, was da alles passieren kann, ICH habe dieses Wissen nicht).
Kurzum: ich würde davon die Finger lassen. Siogar wenn ich Arzt wäre und das tagtäglich mache, würde ich das nicht ohne Notwendigkeit machen, schon gar nicht "zum Spaß". Zumal das vermutlich die Zulassung kostet, wenn das jemand mitbekommt - vermutlich nebst Anzeige wegen Verstoßes gegen das BtMG und wer weiß was noch alles.
„Beim "Wachwerden" darf sie dann feststellen dass sie in einer Zwangsjacke steckt und bekommt eine Story aufgetischt, Darf erstmal sich abreagieren und je nachdem wie brav sie ist muss sie eben leider dann in der Jacke versauern oder bekommt dann Disziplinarmaßnahmen zu spüren.
DAS wiederum ist gar kein Problem. Das lässt sich auch eifnach "gespielt" umsetzen, ohne tatsächliche Betäubung davor.
„Von Essensentzug oder eben ekligem Essen (also etwas unbedenklich Gesundes, dass ihr einfach nicht schmeckt, aber ohne alternative)
Achtung: während zweiteres unefährlich ist, ist "Essensentzug" gar nicht SO ungefährlich. Selbst Nicht-Diabetiker können in Unterzucker fallen, gerade wenn aufgrund der Aufregung / Erregung viel Energie benötigt wird. Kombinierst du das eventuell auch noch mit dem Erbrechen aus deinem ersten Szenario, ist da definitiv ein Risiko vorhanden.
„bis hin zu Spanking oder eben auch erneutes "flach legen" mittels kleiner Helfer, die dafür sorgen dass sie erneut mal wieder schlafen darf. Kann man ja auch erstmal wiederholen.
Spätestens hier sage sogar ich: Lass das ja bleiben! Eine Betäubung ist schon problematisch genug (siehe oben) und nichts, das man in meinen Augen tun sollte. Wiederholt man das aber auch noch, oder gar mehrfach, ist es mehr als nur ein bisschen Lebensgefährlich. Da kommen zu den Risiken von oben noch weitere dazu - man weiß nicht, wie viel des Arzneimittels von der "ersten Runde" schon abgebaut ist (oder eben nicht), die Leber wird extrem Belastet, der Kreislauf ebenfalls. Daher ein ganz dickes und großes NEIN an jeden, der das ließt und vielleicht für eine gute Idee hält. Und ganz ehrlich: sowas ließt man von mir selten.
„-Oder je nachdem bei 24h Sessions die Toilette verweigern oder sowas und sie ins Bett machen lassen (muss man dann natürlich wieder sauber machen. Klar oder?).
Das ist wieder gar kein Problem. Und auch ncihts seltenes.
„Mir sprudeln da diverse Variationen und Kombination durch den Kopf und nicht alle haben etwas mit Sex zu tun...
Und das ist auch alles schön und gut. In der Fantasie ist sowieso erstmal alles erlaubt. Bei der Umsetzung allerdings, gilt es ganz allgemein immer zu beachten, egal, was man tut:
• Die Risiken kennen. Und zwar GENAU, am besten JEDE EINZELNE SACHE DIE SCHIEFGEHEN KANN bedenken. Denn nur dann kann man abschätzen, ob es einem das Risiko wert ist oder nicht.
• Die Risiken minimieren. Personen dazuholen, die vom jewiligen "Fach" sind. Und zwar nicht "mal gehört", sondern ERFAHREN. Sich so lange begleiten lassen, bis man selbst ausreichend Erfahrung hat. Recherchieren, so viel man kann, bis man das Gefühl hat, viel Neues findet man nicht mehr. Und dieses Wissen auch aktuell halten!
• Alles genau mit dem Partner vorher absprechen. Keine "Überraschungen", gerade vor allem in dem Bereich, der über "safe, sane, consensual" (SSC) hinaus geht. Hier gehört es auch dazu, das Risiko genau zu kommunizieren, denn schließlich müssen alle Beteiligten für sich entscheiden, ob es das Risiko wert ist. Keine "Überredungsversuche", Nein ist immer nein und zu akzeptieren. AUßerdem hier wichtig: auch das individuelle Risiko evaluieren! Während das tragen eineer Zwangsjacke z.B. in der Regel nicht sehr gefährlich ist, kann sich das sehr schnell ändern, wenn jemand durch die körperliche EInschränkung in Panik verfällt. Oder einen Kreisdlaufzusammenbruch hat, und dann erstmal befreit werden muss. Und so weiter.
• Miteinander vorantasten. Und zwar ungeachtet der individuellen Erfahrung der Beteiligten immer wieder auf's neue, wenn man etwas zum ersten mal zusammen tut. Denn es ist ungemein wichtig, gerade bei Praktiken mit höherem Risiko, dass man fehlerfrei kommunizieren kann. Und das muss man lernen, miteinander. Alle Beteiligten müssen möglichst immer möglichst genau den Zustand ihrese Gegenübers möglichst fehlerfrei erkennen können, und wenn nicht, schnell und gezielt in Erfahrung bringen können. Egal ob verbal oder non-verbal, aber das muss klappen. Dazu gehören auch Safewords oder ähnliche Mechanismen, um akkute Probleme zu signalisieren und/oder Situationen einseitig sicher beenden zu können.
• Hinterher Manöverkritik. Was war gut? Was war nicht gut? Was kann man besser machen? War irgendwas grenzwertig? Nur so lernt man dazu, und nur so kommt man zusammen vorwärts.
Ergäntend zum Hinweis ganz am Anfang: um so etwas fachlich zu diskutieren, und nur über das WIE und nicht über das OB zu diskutieren, empfehle ich die
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