„Wenn Du Einvernehmlichkeit nicht wichtig findest, kann ich es nicht ändern.
Mit dir kann ich mich nicht mal schriftlich verständigen - mMn eine der einfachsten und klarsten Verständigungsformen (schon allein, weil man immer nachlesen kann statt zu vergessen).
Kommunikation - und damit Verstehen bis hin zum Einverständnis - funktioniert unabhängig vom gewählten Kanal. Es ist nutzlos, mit jemandem auch nur irgend zu kommunizieren, der die Kommunikation blockiert. Zwischen anderen genügt ein Kopfnicken um einen ganzen Roman zu übertragen.
„Über Gefühle zu sprechen, die man dabei und danach hat ist unerlässlich für mich!
Und erst recht, weil es der Lebenspartner ist!
Chill_with_Phil, stell dir doch einmal vor, du erklärst nichts und deutest auch nichts an. Vielleicht macht sie sich Gedanken ...
Warum sollte sie sich Gedanken machen, wenn sie nichts merkt?
Und wenn sie etwas merkt, wurde etwas angedeutet und die Kommunikation hat begonnen.
Mal ganz provokant gefragt:
Warum sollte Phil der Erste sein, der sich meldet?
Beide merken, dass sich etwas ändert. (Wenn einer nicht merkt, dass sich etwas ändert, ändert sich für ihn auch nichts.) Somit ist sie ebenso in der Pflicht "über Gefühle zu sprechen, da das unerlässlich ist". Ausschließlich einer Person den Schwarzen Peter zuzuschieben sehe ich nirgends gerechtfertigt.
„Liebe heißt gemeinsam agieren!
Gemeinsam. Beide. Nicht einer.
„Ich kann das nachvollziehen. Wenn ich zu meiner Frau sagen würde: Was denkst du über SM-Spiele, würde die mich verwirrt angucken. Also braucht man einen anderen Zugang. Wer kann helfen?
Eine schwierige Situation. Um hier konkreten Rat zu geben kennen wir weder dich noch deine Frau gut genug. Deiner Beschreibung nach hat sie schlicht kein Wissen über BDSM oder gar eine Abneigung dagegen.
Eine Möglichkeit ist, einfache Spielvarianten immer mal wieder einzubauen - z.B. beim Sex die Hände fest halten, ein spontaner Klaps auf den Hintern, mal die Hände auf den Hals legen. Hier, am Einstieg, ist es besonders wichtig auf ihre Reaktion zu achten und sofort abzubrechen, sobald sie sich unwohl fühlt. Möglicherweise ist etwas ausprobieren nötig.
Fühlt sie sich wohl kannst du das wiederholen bis sich das Verhalten verfestigt und sie sich sicher sein kann, dass es ihr gefällt.
Dann kannst du mit ihr darüber reden: "Du Schatz, gefällt dir eigentlich wenn ich XYZ mit dir mache? - [ja] - Nun, das gehört zum BDSM... wenn du willst würde ich gern mehr ausprobieren. Vielleicht gefällt es uns ja. Natürlich nur wenn du einverstanden bist... (etwas schleimen und schnulzen; du weißt sicherlich besser, worauf dein Weibchen anspringt) ..."
Die Herangehensweise ist also:
1. Verbinde eine Handlung mit positiven Gefühlen.
2. Verbinde die Handlung mit BDSM.
3. Lass ihr Zeit, Neugier zu entwickeln und hilf, diese zu befriedigen.
4. (Optional) Begleite sie auf ihrer Entdeckungsreise und schütze sie vor den Seiten, die sie verstören würden. Niemandem ist gedient, wenn ein unbedarfter Anfänger sofort mit Extrem-Praktiken konfrontiert wird und sich schockartig zurück zieht.
Ich hoffe, das kann dir helfen euren individuellen Weg zu finden.