Allgemeingültige Regeln gibt es tatsächlich nicht viele.
• Das "Mayday" in Clubs als absolutes Abbruchwort.
• Das "Nicht ungefragt anfassen" in BDSM-Clubs.
• Das Beachten des Dresscodes der Veranstaltung.
Im Grunde genommen war es das schon
Interessant finde ich dieses Thema darüber hinaus aber trotzdem, denn man sieht, wie unterschiedlich die Haltung sein kann und warum das genaue Gegenteil an Handlung, je nach Haltung, dennoch das Gleiche bedeuten kann, z.B. das Klarstellen des Machtgefälles.
Hier wird ja das Thema "Getränke holen" ausführlich diskutiert.
Da habe ich zwei gegenteilige Meinungen gelesen, die ich aber beide absolut nachvollziehbar finde
• Zum Einen jene, die sagen: Klar holt Sub die Getränke, denn Dom sollte der Mittelpunkt sein, also schwirren die Subs um die Doms herum, und nicht umgekehrt.
• Zum Anderen jene, die sagen: Sub hat dort zu warten, wo ich es sage, also bleibt Sub dort, wo Sub gerade ist, und Dom holt die Getränke, auch für Sub mit. Allerdings das Getränk der Wahl Doms, nicht zwingend das, was Sub gerne hätte.
Beide Sichtweisen sind für mich nachvollziehbar! Im ersten Fall wird das Szenario "Sub bedient Dom, und als Diener holt man auch die Getränke" zelebriert, im zweiten Fall das Szenario "Dom hat die Macht, also kriegt Sub vorgesetzt, was Dom nun Sub bringt".
Die Kunst ist es, finde ich, wenn man das Verhalten anderer nicht versteht, interessiert nachzufragen. Also nicht gleich abwertend oder gar belehrend ("wieso holst du ihre Getränke? Doms tun so etwas nicht, das ist doch unter ihrer Würde" etc. pp.), sondern
wirklich interessiert: "Oh, du holst ihre Getränke? Wie kommt es, gibt es einen Grund, warum sie es nicht für dich tut?"
Ich finde so etwas jedenfalls spannend und interessant, wenn man dann gegenseitig in Clubs den BDSM anderer Paare kennen lernt. Vielleicht ist ja auch etwas dabei, was man selbst dann, als Haltung, toll findet? So könnten sich dann alle in einem Club gegenseitig weiter bringen.
Tja, und damit wäre die vermutlich wichtigste Regel noch formuliert: Dass man in Clubs Toleranz walten lässt. Also ein Verhalten anderer, das man nicht versteht oder für sich selbst auch nicht gut findet, diesen Menschen trotzdem lässt und einfach sagt "Gut, meins ist es nicht, aber wenn die zwei damit miteinander glücklich sind, ist es doch vollkommen in Ordung".