Dann mal etwas von mir zum Thema.
Erstens einmal: In Swingerclubs herrschen andere Regeln wie in BDSM-Clubs. Genau dies sorgt oft genug für Probleme.
• In BDSM-Clubs wird niemand ungefragt angefasst. Das ist im Grunde genommen fast schon die einzige, die überall gilt, aber auch die wichtigste Regel.
• "Nein heißt Nein" ist in BDSM-Clubs für gewöhnlich
keine Regel (im Gegensatz zu Swingerclubs). Ein "nein" im Spiel zwischen zwei Menschen braucht niemanden hellhörig zu machen im Club. Dafür gilt hier aber das Wort "Mayday", wenn das fällt, sind hoffentlich alle, die es hören, sofort bei dem Paar und passen auf, ob Top wirklich abbricht.
• Das führt zur nächsten Regel: Jeder Top sollte wissen, dass das Wort "Hausverbot" in BDSM-Clubs aktuell wird, sobald ein Top auf "Mayday" weitermacht.
Zur Diskussion rund um "Eigentum": Krasses Wort, wird in der Praxis aber nicht so extrem ausgelegt. Im Grunde genommen ist jeder, der in einer Beziehung ist, jemandes "Eigentum", für viele ist dieses "Meins!" als Gefühl auch sehr wertvoll. Im BDSM-Kontext wird es lediglich etwas mehr betont.
Regeln der Sorte "Sub wird nicht angesprochen" habe ich als zwar häufig angewandt, aber nicht als allgemeingültig erlebt. Es gibt Vereinbarungen, bei denen Sub dies nicht darf (reden), bei anderen Paaren gibt es diese Regel nicht. Nur flirten, das scheint überall verboten zu sein.
Dasselbe gilt für die Getränke holen: Das taugt als ungeschriebenes Gesetz nicht, weil es auch wirklich viele männliche Tops gibt, die ihren weiblichen Subs gegenüber in Clubs auch als Gentlemen auftreten und deswegen konsequent ihren Subs die Getränke bringen (und bezahlen).
Dann hat noch jede BDSM-Party so ihre eigenen Regeln, ein kleiner Auszug:
• Bei Spankingparties niemals zu dicht am spielenden Paar stehen! Es gibt Tops, die dann auch mal mit Absicht "aus Versehen" ausholen und einen Zuschauer "aus Versehen" treffen, die sich nicht daran halten. Abstand halten ist insofern auch der Gesundheit des Zuschauers zuträglich.
• Bei Bondagetreffs nicht nur während, sondern auch nach der Session respektvollen Abstand halten. Hier dauert die Auffangphase teils sehr, sehr lange. Wenn die betreffenden Personen anschließend irgendwann an der Bar stehen, kann man sie immer noch ansprechen.
• Bei CFNM-Parties (Clothed Female, Naked Male) gibt es das Motto schon her: Männer, die mit Nacktheit ein Problem haben, sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie jederzeit dazu aufgefordert werden können, sich ganz auszuziehen. Erscheinen sie in weiblicher Begleitung, kommen sie mal drumrum, weil diese dann das Sagen hat, aber Dresscode ist halt Dresscode.
Anders wiederum sieht es bei Stammtischen aus, da sind die meisten Regeln (bis auf das Anfassen und "Mayday") in der Regel aufgehoben. Auf Stammtischen ist erst einmal Augenhöhe angesagt,
es sei denn, ein Paar kommuniziert dies der Gruppe gegenüber anders. (z.B. dass Sub nicht reden darf, das sagt Top dann aber auch in die Runde, damit es jeder weiß.)
Klingt viel? - Ist es nicht.
Einfach merken: Nicht ungefragt anfassen, auf "Mayday" sofort reagieren und bei Schlagenden und Fesselnden Sicherheitsabstand halten. That's it.