Sensibilität... und SelbstbewusstSein
Hallo Kai99,
ich habe mich am Anfang sehr stark auf meine innere Stimme verlassen. Und darauf, mich in meine Sub einzufühlen, ihre Grenzen auszuloten (zuerst durch fragen und zuhören, später dann auch durch Ausprobieren).
Verlass Dich vor allem auf Dich selbst, und versuche am Anfang, nicht zu viel und zu komplizierte Spiele zu machen. Oft ist ohnehin das Einfache das Besondere. Bleib dabei ganz Du selbst, denn nur dann kannst Du das Wichtigste beherzigen: Selbstbewusstsein und Ruhe ausstrahlen, und damit Authentizität. Dann wird Dir Subbie auch gerne Rede und Antwort stehen, wenn Du ihr Fragen stellst.
Natürlich gehört zur Kunst auch die Technik (Knoten, Sicherheitsfragen, Safewords), aber auch hier gilt: weniger ist mehr. Wenn Du nicht gerade Hängebondage oder Breathplay probieren willst, ist das sehr einfach. Praktische Tipps findest Du z.B. in dem Handbuch "Bondage - Ausstieg aus der Selbstkontrolle" von Tom Schmitt (ist zwar an Homosexuelle gerichtet, aber die Praxis ist im Wesentlichen die gleiche
)
Und auch wenn sie es vielleicht härter oder extremer mag, als Du am Anfang zu geben traust oder kannst: Eine Subbie muss sich eben auch in Geduld üben
Wenn Du authentisch bist, und damit meine ich hier wirklich dom, und nicht nur ihr zu liebe den Dom spielst, dann wird sie das spüren und Dir auch Geduld schenken. Und Vertrauen. Wenn sie das nicht kann, ist sie wahrscheinlich nicht die Richtige für Dich. Nicht jede Sub kann mit jedem Dom oder umgekehrt. Es ist nicht "wie im richtigen Leben", es ist das richtige Leben...
Vielleicht kommst Du auch durch sie an Deine Grenzen, wenn es Dir z.B. schwerfällt, sie zu schlagen. Auch wenn sie darauf abgeht, muss es für Dich nicht leicht sein. Ich habe am Anfang auch geglaubt: "Bondage ja, gerne, auch extrem, aber Schmerzen zufügen? Nein..." Heute macht mir auch das Spass, weil ich gemerkt habe, dass es ein Teil des Gebens und Nehmens ist, und ich dabei in meiner Balance bleiben kann. Daraus ziehe ich ebenso meine Lust wie meine Sub.
Vor meiner allerersten Session war ich auch extrem aufgeregt, zumal ich die Frau erst an diesem Abend kennengelernt habe. Ich war vorbereitet, aber auch darauf, dass es vielleicht gar nichts wird.
Die Session hat mir dann sehr viel Spass gemacht, auch weil sie sich so fallen gelassen hat im Vertrauen auf mich. Ich war aber zugleich so hoch konzentriert, dass ich gegen Ende der Session statt den "harten" Mann zu stehen, erst mal "weich" geworden bin
Zum Glück hatte sie damit ebensowenig ein Problem wie ich, und so fanden wir die Erfüllung eben mit etwas Verschnaufpause
Ich hoffe, dieser Exkurs ist hilfreich für Dich, und wünsche Dir alles Gute und tolle Entdeckungen.
Andreas