„Bei Sub handelt es sich schon noch um einen Erwachsenen Menschen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte?
Wer kann das beurteilen?
Suchtstrukturen bilden sich bei BDSM schnell mal heraus. Höher, weiter, schneller ... ist ja hinreichend bekannt, dass viele Paare genau so verfahren und Grenzen im Lauf der Zeit immer weiter verschieben.
Wo aber wird es toxisch? Wo ungesund? Das zu beurteilen finde ich zumindest wirklich schwierig.
Wo hört Hingabe auf und beginnt Hörigkeit?
Ab wann gehört diese, sollte es eine schon sein, behandelt? Ab wann von außen eingegriffen?
Alles furchtbar komplizierte Fragen. Auf die es, fürchte ich, auch niemals einfache Antworten geben wird.
Dann bleibt noch zu klären, was ist mit "bleibenden Schäden" gemeint.
Auch das ist komplizierter als es auf den ersten Blick aussieht.
Tattoos, Brandings, all das machen Subs für ihre Tops auch schon mal - und das gerne. Mehr "Bleibende Schäden" geht ja wohl kaum. Wenn es aber doch Sub unbedingt will?
Für mich sind bleibende Schäden ein Tabu. Und damit nicht verhandelbar. Wäre ich Top, wäre das ebenfalls für mich nicht verhandelbar. Wenn Sub bei mir ankäme und möchte etwas haben, das bleibende Schäden erzeugt, würde ich ganz klar und ohne Umwege sagen "Ohne mich". Auch auf das Risiko hin, dass ich sie verlieren würde. Ich lehne es gar nicht mal aus rechtlichen Gründen ab (aus denen auch
), sondern aus ethischen. Denn für mich ist ein bleibender Schaden "lebenslänglich". Ob Sub wirklich lebenslänglich dazu wird stehen können? Hm.
Der Einsatz dieser Wette drauf wäre mir zu hoch.
Es gibt aber halt trotzdem Grauzonen. Besagte Tattoos beispielsweise. Ich kenne genug Menschen, die mit ihrem Tattoo heute nicht mehr glücklich sind, das sie sich vor zig Jahren mal haben stechen lassen. Sie sagen aber ausnahmslos, dass sie sie nicht entfernen lassen werden, nicht nur weil die möglichen Narben hässlicher wären als das Tattoo selbst, sondern weil es halt Teil ihrer Geschichte ist.
So kann man es halt auch sehen.
Nur sehe ich es nicht so. Sollen sie so etwas auf ihre Verantwortung hin machen. Nicht aber meine.
Mein Selbstverständnis von "Top" wäre ein ganz klares: Verantwortung dafür, dass Sub weder an dauerhaften psychischen, noch an dauerhaften körperlichen Schäden zu leiden hat.
Bei körperlichen auch ohne Leidensdruck. Mache ich nicht. Ende Gelände.