Hmm, jetzt mal doof gefragt, ist es nicht egal, woher ein Bedürfnis kommt?
Da muss man nicht gleich "pathologisch" oder "krank" drauf stempeln. Für jedes Bedürfnis kann man irgendwelche Erklärungen finden, wenn man wollte. Es sind aber halt auch dann nur Erklärungen und auch dann nur mögliche.
Der entscheidende Unterschied zwischen gesund und krank bei psychischen Geschichten sind zwei Dinge: Schadet man mit seinem eigenen Verhalten anderen (ein gewisser Trump sicher
), oder leidet er selbst darunter? Ist beides nicht der Fall, dann ist auch beides weder krank noch pathologisch, selbst wenn die Herkunft dieser Vorliebe dies nahe legen mag.
Beispielsweise, wenn jemand einen Putzzwang entwickelt hat: Es gab in der Kindheit immer drakonische Strafen, wenn man das Zimmer nicht picobello hinterließ, das ging in Fleisch und Blut über und die Person hält bis heute die Wohnung so sauber, als wäre dies ein Möbelhaus mit Ausstellungsstücken und einer Sauberkeit eines OP-Raums.
Wenn solch eine Person nun Putzsklave wird, weil es in der eigenen Wohnung nichts mehr zu tun gibt, dann lastet es diese Person ja vielleicht aus, wenn sie in einer anderen Wohnung mit derselben Hingabe, man könnte es auch "Zwang" nennen. Sie erhält Anerkennung, erlebt Lob, all das, und ist ... glücklich.
Selbst wenn das also eigentlich (!) krankhafte Züge hätte ("Putzzwang"), wäre es eine win-win-Situation: Kein Leidensdruck seitens des Putzenden, die Femdom freut es, und wenn sich beide wunderbar aufeinander einspielen, dann gibt es beiden im Leben eine Struktur, die vielleicht Femdom sonst auch nicht hätte (das wäre dann ja vielleicht ihr Defizit) oder, noch besser, Femdom ist hat eine notorische Abwehr vorm Putzen entwickelt (vielleicht auch in der Kindheit geboren?
) und ist sehr froh, dass es da jemanden gibt, der ihr dabei hilft, dass ihre Wohnung nicht im Chaos untergeht. Jeden Sonntag kommt Malesub in die Wohnung, putzt akribisch und mit großer Hingabe ihre Wohnung, und beide (!) sind glücklich.
Die sexuelle Komponente kann auch so etwas beinhalten, da ich aber kein Putzsklave bin, wage ich nicht, mich in die Lebenswelt dieser Person hineinzuversetzen. Was genau sie anmacht, weil ich ja nicht.
Es kann aber ja auch da schon bereits der Demütigungsfaktor ausreichen: Femdom macht woanders gerade was sie will, hat Spaß, und ich muss hier putzen. Wenn das die Person spitz macht und sie sich zuhause dann darauf einen runterholt, da mag jede Femdom dann für sich entscheiden, ob es ihr das wert ist, sozusagen als "Wichsvorlage" zu dienen. Manchen ist es egal, anderen nicht.
Schlussendlich mag ich nur sagen: Solange niemand drunter leidet, ist es vollkommen egal, woher sich eine Leidenschaft / ein Fetisch ausgebildet hat. Tut deren Auslebung allen Beteiligten gut, erst recht.