Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
5 BDSM Spiele - Der Kurs
10546 Mitglieder
zum Thema
Was ist schon devot?411
Ich bewege mich seit 10 Jahren im "bdsm Bereich". Dabei hatte ich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Neue Welt

*******ck73 Mann
81 Beiträge
Themenersteller 
Neue Welt
Hallo bin neu auf dem Gebiet, hätte nie gedacht das ich mal mit sowas in Kontakt kommen tue und es mich interessiert und ich scheinbar dahin neige. Das ich devot bin bi und so.Das schlimme bin verheiratet niemand weiß etwas und hätte dafür Verständnis. Ist alles grosse Problem.
Du bist mit diesem Problem nicht allein. *zwinker*
Joy ist voll von Menschen, die ihre Neigung leider nur heimlich ausleben können.
Oder Du fasst Dir ein Herz und führst mal ein klärendes Gespräch mit Deiner Frau. Oft führt so etwas zu überraschenden Ergebnissen. Kann natürlich auch schief gehen, dass musst Du leider selbst abschätzen.
*vielglueck*
*********xe_19 Frau
815 Beiträge
Hier bei Joy bist nicht alleine...
Bei mir weiß auch keiner davon.

Man bekommt es aber hin damit umzugehen *zwinker* du mußt nur den richtigen Weg finden.
*******rrei Frau
167 Beiträge
Ich gehöre zu den glücklichen die es ausleben dürfen und können und meine beiden Partner wissen was ich tue .Meine Spielpartner sind 90% von denen die es Heimlich erleben nur dürfen .
Aber ich kann damit sehr gut umgehen und weiss was ich darf und was nicht damit sie keine Problem bekommen .
*******uch Mann
262 Beiträge
„Hier“ gibt es einige Menschen,
die volles Verständnis für Deine Situation haben. Du bist nicht alleine!

Es wird ein Prozess sein auf den Du Dich einlässt oder nicht.

Der erste Schritt ist ja getan. Du darfst annehmen dass Du Deine Bedürfnisse/Neigungen hast und das nichts Schlimmes ist!
Und es wird Dir auch zukünftig in der „anderen normalen Welt“ geschehen, dass Du nicht verstanden wirst.
Seis drum!
Du kannst versuchen das an die Menschen zB Deine Frau zu vermitteln.
Kann eine Erlösung sein, ein Reinfall oder alles dazwischen…

Ich habe fast 2 Jahre gebraucht um das anzusprechen. Aktuell ist es jetzt so, dass sie es weiss, damit Nichts anfangen kann und ein sehr sparsames Ausleben, mit Ankündigung, möglich ist, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss.

Aber es immer noch besser als nicht akzeptieren oder verheimlichen.
Du wirst Deine Lösung/Weg finden
Gruss
****a82 Frau
48 Beiträge
Lieber TE,
Schön, dass Du eine neue Seite an Dir entdeckt hast *g*
Wie oben schon beschrieben, würde ich zu einem möglichst passendem Zeitpunkt, wo möglichst wenig Stress herrscht, das Gespräch suchen.
Ich denke, die Heimlichkeiten würden Dich sonst bremsen, ganz zu Dir selbst zu finden.
Außerdem würde ich sagen, dass sich gewisse Vorlieben und Neigungen eine Zeit unterdrücken lassen, wirklich glücklich wird man dadurch aber nicht.
Sollte das also zu einer bösen Reaktion führen, hast Du immerhin den Zeitpunkt dafür selbst bestimmt.
Früher oder später wird es eh rauskommen, egal wie viel Mühe man sich gibt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Entscheidung und der Entwicklung natürlich auch
******_84 Mann
412 Beiträge
Ich kann mit dir fühlen. Deine Situation ist nicht einfach aber sie kann lösbar sein. Es braucht aber je nach Situation - einiges an Zeit und Mut.

Ich konnte mich in der Beziehung nicht richtig ausleben. Lange habe ich darauf verzichtet, da meine Partnerin nichts damit anfangen konnte.
Eines Tages kamen wir bei einer Flasche Wein und einem Gespräch auf dieses Thema zu sprechen. Es zeigte sich, dass auch sie ihre Wünsche hat. Gemeinsam einigten wir uns darauf die Beziehung zu öffnen, damit jeder seine Wünsche ausleben kann. Bis jetzt funktioniert es bestens. Wir sind zusammen glücklicher den je und keiner muss sich heimlich ausleben oder verzichten.

Viel Glück auf deinem Weg
*******ck73 Mann
81 Beiträge
Themenersteller 
Dankeschön für die vielen netten Beiträge
Lieber TE,
Danke für Deine offenen Worte.
Ich habe meine Neigung vor ca 2 Jahren bewusst an mir wahrgenommen und lebe in einer " Stino- Ehe" mit 4 R - Sex bzw gar keinem Sex. Ein vorsichtiges Herantasten, dass ich mir Variationen in der gemeinsamen Sexualität wünsche bzw ein Öffnen der Beziehung hat erruptive, ablehnende Reaktionen hervorgerufen. Es ist für Außenstehende immer einfach zu sagen, sprecht darüber. Das re sicher auch das Ideal. Nur Du kannst entscheiden, was für Dich und eure Beziehung tragbar ist.
Ich für meinen Teil habe entschieden mit meinem Mann nicht mehr über meine sexuellen Wünsche zu sprechen, da ja selbst Augen verbinden oder das gemeinsame Nutzen von Toys schon abartig ist.
Mir geht es damit nicht immer gut, aber ich möchte endlich auch eine erfüllte Sexualität leben.
In meinem Umfeld weiss nur eine Freundin, dass ich auf Abwegen bin, meine devote, masochistische Seite kennt niemand
*****ail Mann
412 Beiträge
@*******ck73, Du siehst Du bist nicht alleine in Deinem Dilemma. Auch bei mir ist es ähnlich, mit dem Unterschied, dass ich schon relativ früh mein Interesse an Bondage und SM entdeckte. Ich lebte es in meinen frühen 20ern sogar etwas aus.

Durch verschiedene Umstände und dem damals nicht vorhandenen Internet, hatte ich dann zum Ausleben keine Gelegenheit mehr und dachte auch, dass diese Seite meines Wesens nicht so relevant für meine Gesamtperson sei. Seither lebe auch ich in einer Vanilla-Beziehung. In den letzten 10 Jahren verstärkte sich dieses Verlangen immer mehr und löste bei mir auch eine echte Krise aus.
Wohin der Weg letztlich führt, weiß ich noch nicht, aber diese Seite kann und will ich nicht länger ignorieren. Ich versuche schon, das Thema sehr langsam und äußerst behutsam bei meiner Frau anzubringen. Aber momentan sind das zwei Dinge und ist getrennt davon, einen (Wieder-)Einstieg in die Szene zu versuchen. Langfristig hoffe ich natürlich die beiden Gleise zusammen zu führen.
******olf Paar
22 Beiträge
Ich finde es schon mal toll, dass du es dir selbst zugestehst und dich damit auseinander setzt.
Gibt es keine Möglichkeit, das mit deiner Frau zu besprechen? Vielleicht findet sich eine Gelegenheit? Ich würde davon abraten, heimlich irgendwelche Treffen zu haben - Offenheit und Ehrlichkeit zahlen sich letztlich immer aus. Auch wenn sie es nicht versteht, zumindest weiß sie dann Bescheid.
Liebe Grüße
*******en74 Mann
1.123 Beiträge
Zitat von *******ck73:
Neue Welt
... Das schlimme bin verheiratet ...

Das ist natürlich sehr traurig und ich fühle mit Euch! Wenn es mal sooo weit ist, dann ist der Zug natürlich schon fast weg.

Fragt ihr Euch manchmal wie es dazu kommen konnte? Irgendwann müsst ihr doch mal in Euerer/m Partner/in das Größte gesehen haben. Die Liebe Eueres Lebens. Oder nicht? Oder habt ihr nur geheiratet, damit das erledigt ist? Wahrscheinlich nicht. Und dann muss man doch viele Gemeinsamkeiten gehabt haben. Und den Wunsch gemeinsam den Weg zu gehen und gemeinsam daran zu wachsen. Wie also ist das passiert?
*******ck73 Mann
81 Beiträge
Themenersteller 
Vielen lieben Dank für alle Beiträge
*****ail Mann
412 Beiträge
Zitat von *******en74:
Zitat von *******ck73:
Neue Welt
... Das schlimme bin verheiratet ...
Das ist natürlich sehr traurig und ich fühle mit Euch! Wenn es mal sooo weit ist, dann ist der Zug natürlich schon fast weg.

Siehst Du, ich lese das ganz anders. Der Zug ist nicht schon fast weg, denn dann wäre es ja für den TE nicht schlimm dass er verheiratet ist. Es gibt genügend Leute die ohne das Wissen ihrer Partner allerhand machen und für die das keinerlei Gewissenskonflikt auslöst. Da würde ich dann auch sagen, dass das Grundgerüst der Beziehung vielleicht nicht mehr vorhanden ist. Aber in diesem Fall hier?

Ich sehe durchaus Parallelen zu mir. Ich bin auch verheiratet und ja, ich liebe meine Frau und möchte sie auch nicht verlassen. Der Unterschied ist, dass ich schon seit meiner frühen Jugend wusste, dass ich auch "weitergehende" Interessen habe. Aus verschiedenen Gründen sah ich diese Interessen aber nicht als ausschlaggebend für eine langfristige Partnerschaft.

Zitat von *******en74:
Fragt ihr Euch manchmal wie es dazu kommen konnte? Irgendwann müsst ihr doch mal in Euerer/m Partner/in das Größte gesehen haben. Die Liebe Eueres Lebens. Oder nicht? Oder habt ihr nur geheiratet, damit das erledigt ist? Wahrscheinlich nicht. Und dann muss man doch viele Gemeinsamkeiten gehabt haben. Und den Wunsch gemeinsam den Weg zu gehen und gemeinsam daran zu wachsen. Wie also ist das passiert?

Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich finde diesen Absatz im positiven Sinn unrealistisch romantisch und im negativen Sinn unglaublich naiv.
Menschen ändern sich über die Zeit. Man ändert sich teilweise gemeinsam und teilweise getrennt voneinander. Das kann keinerlei Einfluss auf die Beziehung haben, kann diese auf ein vollkommen neues Fundament stellen oder aber sie zerbrechen lassen. Welches der drei Endergebnisse eintritt ist nicht vorher zu sagen und hat, behaupte ich einmal, auch nichts mit dem Beziehungsstart (also wie verliebt war man) zu tun. Denn wäre das der Fall, hätten wir kaum Scheidungen und Seitensprünge.

Auch meine Frau und ich haben uns verändert. Sowohl zusammen aber auch einzeln. Bei mir gibt es jetzt einige Gründe warum ich gerade das Thema BDSM nicht mehr länger unterdrücken will. Aber das bedeutet nicht dass ich den dringenden Wunsch verspüre meine Frau zu verlassen. Im Gegenteil, ich wünsche mir, sie würde den Weg mit mir gehen. Aber ob das passieren wird oder wie die ganze Sache ausgeht, kann ich momentan nicht sagen. Daher gehe ich jetzt diesen Weg schon einmal vor und arbeite gleichzeitig daran unsere beiden Pfade wieder auf einen gemeinsamen Weg zu führen.
********va06 Paar
4 Beiträge
Zitat von *****ail:
Zitat von *******en74:
Zitat von *******ck73:
Neue Welt
... Das schlimme bin verheiratet ...
Das ist natürlich sehr traurig und ich fühle mit Euch! Wenn es mal sooo weit ist, dann ist der Zug natürlich schon fast weg.

Siehst Du, ich lese das ganz anders. Der Zug ist nicht schon fast weg, denn dann wäre es ja für den TE nicht schlimm dass er verheiratet ist. Es gibt genügend Leute die ohne das Wissen ihrer Partner allerhand machen und für die das keinerlei Gewissenskonflikt auslöst. Da würde ich dann auch sagen, dass das Grundgerüst der Beziehung vielleicht nicht mehr vorhanden ist. Aber in diesem Fall hier?

Ich sehe durchaus Parallelen zu mir. Ich bin auch verheiratet und ja, ich liebe meine Frau und möchte sie auch nicht verlassen. Der Unterschied ist, dass ich schon seit meiner frühen Jugend wusste, dass ich auch "weitergehende" Interessen habe. Aus verschiedenen Gründen sah ich diese Interessen aber nicht als ausschlaggebend für eine langfristige Partnerschaft.

Zitat von *******en74:
Fragt ihr Euch manchmal wie es dazu kommen konnte? Irgendwann müsst ihr doch mal in Euerer/m Partner/in das Größte gesehen haben. Die Liebe Eueres Lebens. Oder nicht? Oder habt ihr nur geheiratet, damit das erledigt ist? Wahrscheinlich nicht. Und dann muss man doch viele Gemeinsamkeiten gehabt haben. Und den Wunsch gemeinsam den Weg zu gehen und gemeinsam daran zu wachsen. Wie also ist das passiert?

Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich finde diesen Absatz im positiven Sinn unrealistisch romantisch und im negativen Sinn unglaublich naiv.
Menschen ändern sich über die Zeit. Man ändert sich teilweise gemeinsam und teilweise getrennt voneinander. Das kann keinerlei Einfluss auf die Beziehung haben, kann diese auf ein vollkommen neues Fundament stellen oder aber sie zerbrechen lassen. Welches der drei Endergebnisse eintritt ist nicht vorher zu sagen und hat, behaupte ich einmal, auch nichts mit dem Beziehungsstart (also wie verliebt war man) zu tun. Denn wäre das der Fall, hätten wir kaum Scheidungen und Seitensprünge.

Auch meine Frau und ich haben uns verändert. Sowohl zusammen aber auch einzeln. Bei mir gibt es jetzt einige Gründe warum ich gerade das Thema BDSM nicht mehr länger unterdrücken will. Aber das bedeutet nicht dass ich den dringenden Wunsch verspüre meine Frau zu verlassen. Im Gegenteil, ich wünsche mir, sie würde den Weg mit mir gehen. Aber ob das passieren wird oder wie die ganze Sache ausgeht, kann ich momentan nicht sagen. Daher gehe ich jetzt diesen Weg schon einmal vor und arbeite gleichzeitig daran unsere beiden Pfade wieder auf einen gemeinsamen Weg zu führen.


Ich bin da ganz bei @*****ail
Tatsächlich spiegelt seine Situation ziemlich genau auch meine Situation wieder.

Ich bin mit meinem Mann zusammen seit ich 21 bin.
Schon damals hatte ich den Hang Richtung BDSM und der gesamten Szene. Mein Partner konnte schon damals wenig damit anfangen, ich war ihm aber völlig verfallen (bin es noch heute 😊), weswegen ich meinen Fabel/Vorliebe nach und nach als Jugend-Spinnerei abgetan habe.
Jetzt 15 Jahre später holt mich das Thema nun doch wieder ein und ich merke das ich es diesmal nicht mehr von mir weg schieben kann/möchte.

Erste Gespräche/Annäherungen diesbezüglich, mit meinem Partner, sind völlig in die Hose gegangen. Er kann und will sich dem ganzen aktuell nicht öffnen.

Also Versuche ich in dem Dilemma nun meinen Weg zu finden und hoffe das ich ihn irgendwann vielleicht doch noch auf diese spannende Reise mitnehmen kann.
*******en74 Mann
1.123 Beiträge
Zitat von ****84:

...und hoffe das ich ihn irgendwann vielleicht doch noch auf diese spannende Reise mitnehmen kann.

Ja, eben. Das wäre doch aus partnerschaftlicher Sicht das wünschenswerte Ziel, nicht? Nicht den anderen aufgeben. (Ausser natürlich man hat bei der Wahl wirklich so was die Brille aufgehabt)

Zitat von *****ail:

Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich finde diesen Absatz im positiven Sinn unrealistisch romantisch und im negativen Sinn unglaublich naiv.
Menschen ändern sich über die Zeit.

Mag sein, dass ich das naiv betrachte, das ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Ich stelle die Frage ja auch einfach interessehalber, weil ich mich schon lange mit dem Thema Mann/Frau, wie ticken sie, etc. beschäftige. Da habe ich mich einfach für die Antworten interessiert. Und mir ist durchaus bewußt, dass sich Menschen ändern. Die Frage ist, wieso und warum ändern sie ihre Partnerschaften nicht mit. Manchmal aber doch?

Mit dem Eingehen einer Beziehung ändern sich Menschen schon mal grundsätzlich (langsam). Denn sie bewegen sich aufeinander zu, in dem was sie tun, denken, miteinander unternehmen. Nicht immer, aber wohl sehr oft. Die Kinder werden gemeinsam erzogen und es gibt gemeinsame Sitten und Bräuche, (die sich durchaus von Familie zu Familie unterscheiden und daher aus einer gemeinsamen Sichtweise entstehen).
Und daher könnte man sich ja dann in Sachen Sex eigentlich auch aufeinander zubewegen.

Aber vielleicht hat meine Frage einen anderen Hintergrund: Ist euch schon mal aufgefallen, dass dieses sexuelle Auseinanderbewegen oft dann passiert, wenn das Nachwuchsthema abgeschlossen ist und die Kinder älter werden. Ich überlege oft, ob das gar kein bewußter Schritt ist, sondern ein instinktiver. Mehr will ich an dieser Stelle noch gar nicht sagen, weil ich auf Antworten gespannt bin.
*****ail Mann
412 Beiträge
Zitat von *******en74:
Nicht den anderen aufgeben. (Ausser natürlich man hat bei der Wahl wirklich so was die Brille aufgehabt)

Ich weiß, Du beziehst Dich nicht direkt auf mich, aber ich möchte schon auf das Thema Partnerwahl eingehen. In Deutschland haben wir aktuell eine Scheidungsrate von ca. 35%. Heißt das, dass 35% aller Menschen die heiraten "wirklich so was die Brille aufgehabt" haben? Das glaube ich tatsächlich nicht. Ich glaube zwar, dass sich viele Leute vor der Eheschließung nicht wirklich gut kannten und sich dann innerhalb der ersten 5-9 Jahre scheiden lassen. Das ist die Hauptgruppe. Viel relevanter sind aber für mich die Personen, die sich nach der Standardehedauer von 14 Jahren scheiden lassen. Denn wenn man so lange mit einem Partner zusammen bleibt, dann nicht weil man sich in der Partnerwahl grundsätzlich vertan hat.

Ich bin mit meiner Frau jetzt über 25Jahre zusammen und 19Jahre verheiratet. Wir wären nicht noch zusammen, wenn wir uns bei der Partnewahl damals grundsätzlich getäuscht hätten. Wir haben viele gemeinsame Interessen und Werte, die wir damals teilten und auch durchaus noch heute teilen. Nachdem wir uns vor unserer Partnerschaft schon kannten, dann über 6 Jahre zusammen waren, 2 Jahre zusammen lebten und dann erst heirateten, hatten wir beide sicherlich nicht mehr unsere love goggles an, sondern kannten uns schon sehr gut.

Zitat von *******en74:
Die Frage ist, wieso und warum ändern sie ihre Partnerschaften nicht mit. Manchmal aber doch?
Mit dem Eingehen einer Beziehung ändern sich Menschen schon mal grundsätzlich (langsam). Denn sie bewegen sich aufeinander zu, in dem was sie tun, denken, miteinander unternehmen. Nicht immer, aber wohl sehr oft. [ ... ] Und daher könnte man sich ja dann in Sachen Sex eigentlich auch aufeinander zubewegen.

Das tut man sicherlich auch, nicht immer, aber wohl sehr oft *zwinker*
Aber Sex ist ja nur ein Aspekt. Du könntest auch sagen, dass sie sich in anderen Bereichen aufeinander zubewegen, z.B. Religion. Aber auch hier sieht man Paare durchaus auseinander driften. Bei Sex kommt noch dazu, dass, zumindest bei den meisten verheirateten Paaren, das Thema Fortpflanzung durchaus eine größere Rolle spielt. Jetzt sind Kinder eine tolle Bereicherung, können aber auch extrem die Ehe oder zumindest das Sexualleben negativ beeinträchtigen. Bring dann noch anstrengende Berufe ins Spiel und schon ist ein erfülltes Sexualleben auf einmal deutlich weniger relevant als etwas Schlaf *g*

Zitat von *******en74:
Aber vielleicht hat meine Frage einen anderen Hintergrund: Ist euch schon mal aufgefallen, dass dieses sexuelle Auseinanderbewegen oft dann passiert, wenn das Nachwuchsthema abgeschlossen ist und die Kinder älter werden.
Ein Punkt ist sicher, was ich oben ansprach - einfach mehr Zeit für sich und für den Partner vorhanden. Und Sexualität ist sicherlich nicht das einzige Thema bei dem es in dieser Zeit ein Auseinanderbewegen gibt. Ich kenne auch ein Paar, die, sieht man sie zusammen, ein Herz und eine Seele sind. Tatsächlich haben sich aber in den letzten Jahren bei beiden sehr starke unterschiedliche Interessen herausgebildet. Er geht (bzw. ging vor Covid) viel auf Theateraufführungen und Konzerte, sie hat sich zum Aikido Dan hochgekämpft. Beide verbringen sehr viel Zeit mit ihren Hobbies und damit getrennt von einander. Sie verbringen aber auch gemeinsame Zeit und reisen viel zusammen.

Ich glaube persönlich, dass das Ganze überhaupt nichts mit Kindern zu tun hat (denn ich bin auch mit einigen kinderlosen Paaren, sowohl cis und queere, befreundet). Meine These ist, dass sich mit zunehmenden Alter immer mehr das eigne "Selbst" an die Oberfläche kommt. Dass die äußere Sozialisation sich etwas abschleift und man generell mehr um sich selbst kreist. Meine Beobachtung ist, dass sich die persönlichen Charakterzüge stärker ausprägen. Das tun sie aber auch nicht gleichmäßig, sondern einige bekommen höheres Gewicht als andere. Und dabei kommt es dann auch zu Verlagerungen der Gewichtung der eigenen Werte, Wünsche und Moralvorstellungen. D.h. es ändert sich nicht der Mensch selbst, sondern manche Eigenschaften werden (u.U. sehr viel) stärker, andere werden (u.U. sehr viel) schwächer. Dieser Prozess findet überwiegend unbewusst statt. Ich stelle das bei allen meinen Freunden, sehr stark bei meinen Eltern (die ich einfach sehr gut kenne) und natürlich auch bei mir fest und bin überzeugt von dieser These.

Zusätzlich kommt noch ein zweiter, viel bewussterer Faktor dazu. Ich denke, dass man auch selbst aktiv in der Lebensmitte ein Resümee zieht. Was hat man erreicht, was will man noch machen, wie zufrieden ist man mit der aktuellen Situation? Das kann einfach durch runde Geburtstage ausgelöst werden, durch Krankheiten, Sterbefällen im Verwandten- und Bekanntenkreis, aber auch bei einigen durch die Veränderungen die die Pandemie brachte. Und dann stellt man vielleicht fest, dass so viel "fitte" Lebenszeit gar nicht mehr zur Verfügung steht, dass man unbedingt noch Sachen probieren / erleben möchte. Das führt dann zu einer bewussten Verschiebung der Gewichtung der eigenen Werte, Wünsche und Moralvorstellungen.

Führe jetzt die beiden Punkte zusammen und wende sie auf ein Paar an. Im besten Fall entwickeln sich komplementäre Eigenschaften stärker heraus und ein Lebensrückblick ergibt ein gleiches Zukunftsmodel. Wahrscheinlicher ist aber dass sich in einigen Gebieten die Beziehung auseinander entwickelt und das kann eben auch die Sexualität sein.
Und dann kommen noch die Paare, die ihre Kinder endlich groß haben und plötzlich merken, dass sie sich gar nicht mehr viel zu sagen haben. Und eine Scheidung kommt nicht in Frage, wegen dem haus. Keiner kann den anderen auszahlen und so bleibt man Wohngemeinschaft, aber geht eben sexuell getrennte Wege. Das schöner an der Sache: man ist im Alter nicht alleine.
Mag zynisch klingen, doch wie viele Mittfünfziger sind hier unterwegs mit "offener Beziehung/verheiratet?
******_nw Frau
146 Beiträge
Zitat von *******teel:
Und dann kommen noch die Paare, die ihre Kinder endlich groß haben und plötzlich merken, dass sie sich gar nicht mehr viel zu sagen haben. Und eine Scheidung kommt nicht in Frage, wegen dem haus. Keiner kann den anderen auszahlen und so bleibt man Wohngemeinschaft, aber geht eben sexuell getrennte Wege. Das schöner an der Sache: man ist im Alter nicht alleine.
Mag zynisch klingen, doch wie viele Mittfünfziger sind hier unterwegs mit "offener Beziehung/verheiratet?

Das wäre aber tatsächlich traurig zu sagen egal Hauptsache nicht allein.
Das schlimmste ist wen man in einer Beziehung ist aber sich alleine fühlt.
*******en74 Mann
1.123 Beiträge
Zitat von *****ail:
Dass die äußere Sozialisation sich etwas abschleift und man generell mehr um sich selbst kreist.

Das hast du gut gesagt. Ein schöner Satz!

Und Danke für die vielen Gedanken hierzu.
******_AS Mann
9.213 Beiträge
@***77

Gehe deinen Weg, erfülle dir deine Wünsche und Begierden ...... *ja*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.