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Führen mit Achtsamkeit

********chaf Mann
7.959 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von **********man68:
Schon gut, ich hab‘s verstanden…nur die Harten kommen in den Garten.

BDSM ist nichts für Weichflöten.

Nein, das steht da bei mir nicht. Ich schrieb "manchmal". Nicht ständig.
Ich mag damit sagen, dass es sehr gut ist, wenn man achtsam miteinander umgeht, es aber nicht unbedingt immer zu jeder Zeit so sein muss!

Ein wesentliches Element von BDSM ist, die Komfortzone zu verlassen.
Natürlich nicht ständig und in jeder Session. Aber es ist ein wesentliches Element. Sozusagen das Salz in der Suppe. Die Suppe ist auch toll und schmeckt auch, aber richtig lecker wird sie mit der richtigen Würze.

Und zu der gehört manchmal dann eben auch, so richtig fies, garstig und böse zu sein, so sehr, dass Sub in diesen Momenten ein halb bis ganz ernst gemeintes "ich hasse dich!" oder "wenn ich hier raus komme, werde ich dich töten" Top entgegenschleudert, danach erstmal ne halbe Stunde mit ihm nichts zu tun haben will, um dann halt doch zu "fliegen". Stolz zu sein, sich überwunden zu haben, dankbar zu sein, dass Top keinen Ausweg gewährt hat. Eben gerade nicht voll lieb war, sondern genau das, was Sub in dem Moment brauchte: Einmal in die Hölle und zurück.

Wenn sich Paare neu kennen lernen, sollte man grundsätzlich erst einmal langsam anfangen, bzw. genau beobachten, wie sich Sub verhält. Man kennt sich noch nicht, weiß noch nicht, ab wann ein "nein" eher provokativ gemeint oder tatsächlich ein Abbruchwort ist, weiß die körperlichen Reaktionen noch nicht richtig einzuschätzen. Da dann nicht gleich voll auf die Zwölf gehen, ist vernünftig und sinnvoll.

Wenn man sich aber besser kennt, dann kann es eben dann doch so wie oben beschrieben passieren. Denn auch in Sachen Achtsamkeit gibt es das SM-Paradoxon: Manchmal bedeutet es, achtsam zu sein, indem man die ganze Achtsamkeit auch mal in einer Session links liegen lässt. Wenn Top weiß, dass es seiner/ihrem Sub gut tut.
*******a79 Frau
10.509 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Wenn sich Paare neu kennen lernen, sollte man grundsätzlich erst einmal langsam anfangen, bzw. genau beobachten, wie sich Sub verhält. Man kennt sich noch nicht, weiß noch nicht, ab wann ein "nein" eher provokativ gemeint oder tatsächlich ein Abbruchwort ist, weiß die körperlichen Reaktionen noch nicht richtig einzuschätzen. Da dann nicht gleich voll auf die Zwölf gehen, ist vernünftig und sinnvoll.

Wenn man sich aber besser kennt, dann kann es eben dann doch so wie oben beschrieben passieren. Denn auch in Sachen Achtsamkeit gibt es das SM-Paradoxon: Manchmal bedeutet es, achtsam zu sein, indem man die ganze Achtsamkeit auch mal in einer Session links liegen lässt. Wenn Top weiß, dass es seiner/ihrem Sub gut tut.
Das sehe ich auch so. Und für mich ist gegenseitiges Zutrauen der erste Schritt, das kann dann wachsen und Vertrauen werden.
Mir reicht ein "acht geben".
Der Begriff "Achtsamkeit" ist mir oftmals zu... hm... aufgeladen.
Und ganz besonders in diesem Zusammenhang.
Ich bevorzugen die Kombination
"Handfest plus Hirnfick".
Führen und Führen lassen,
die Wechselwirkung von Führen und Führen lassen,

der Geführte wird sich nur so lange "natürlich" führen und dominieren lassen, wie er einen Nutzen oder Mehrwert durch die führende Person erfährt (bzw. vermutet zu erhalten, Ausnahme: Gewalt in jeglicher Form, hier wird das natürliche bestehende Gefälle ausgehebelt durch Zwang)... daraus ergibt sich die subtile und ständige Anforderung an den/die Führenden… ohne Beachtung des Feedbacks des Geführten wird es nicht lange funktionieren…
Das gilt für die Bereiche des menschlichen Seins, privat wie beruflich, wie für die Tierwelt. Kann der führende diesen Mehrwert nicht mehr bieten, wird sein Führungsanspruch bröckeln, die Beziehung sich verändern gegebenenfalls enden...

Die B-Note zur Kür ist individuell und hier im Forum mehr als ausreichend beschrieben…
Ebenso das Bedürfnis des Vertrauens ist individuell, überwiegend jedoch ist Vertrauen das A und O. Da greife ich gerne auf die Geschichte des kleinen Prinzen mit dem Fuchs zurück - das Entstehen einer gegenseitigen Abhängigkeit im BDSM über das wachsende Vertrauen… für mich der nachhaltigere Weg…

Es ist eine stetige und subtile Anforderung, manchmal Herausforderung…
@****rt
Darf ich nachfragen, wie du
"das Entstehen einer gegenseitigen Abhängigkeit im BDSM" meinst?
In dem Sinne, dass etwas sich gegenseitig bedingt?
Nur für's Protokoll/ zum Verständnis.
Zitat von *********miede:
@****rt
Darf ich nachfragen, wie du
"das Entstehen einer gegenseitigen Abhängigkeit im BDSM" meinst?
In dem Sinne, dass etwas sich gegenseitig bedingt?
Nur für's Protokoll/ zum Verständnis.

rein emotional
Ah, danke. Da bin ich persönlich raus.
Für mich ist das alles ein Spiel. Dominant, Submissiv... je nach Tageslaune mal das eine oder das andere, sonst wird's langweilig. Aber Vertrauen ist tatsächlich das Wichtigste dabei. Ich lasse mich ja nicht von irgendwelchen Psychos fesseln und ich möchte auch nicht eine Frau fixieren die nicht weiss, ob ich sie brutal misshandle. Von daher full ack.
Und alle die misshandelt wurden wussten es vorher? Oder vertrauten ihren Peinigern nicht
@********2021

Finde den Fehler
Zitat von *****eam:
Und alle die misshandelt wurden wussten es vorher? Oder vertrauten ihren Peinigern nicht
@********2021

Finde den Fehler
Du kannst das ganz nach Belieben falsch verstehen 😅. Ich denke aus dem Kontext ist klar, wie ich es gemeint habe. Wenn es dir nicht klar ist: Nachfragen statt mit Unterstellungen spekulieren. Danke 😘
*****ail Mann
412 Beiträge
Emotionale Abhängigkeit, @****rt? Für mich der absolute Horror, in beide Richtungen. Ich brauche gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe, nicht Personen die von mir abhängig sind (für so etwas habe ich Kinder) oder von denen ich abhängig werde.
********seur Mann
17 Beiträge
Ich möchte das Wort Achtsamkeit aus der Überschrift einmal etwas näher beleuchten.

Achtsamkeit bedeutet, zu 100% im Hier und Jetzt zu sein – und zwar vor allem mental. In diesem Zustand beobachte ich mein Gegenüber und die Umgebung.
Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Das Ganze soll ohne Bewertung der Situation geschehen. Wenn ich also einen Baum sehe und dabei auch nur denke, dass er schön aussieht, bin ich im Sinne der Definition schon nicht mehr achtsam. Weil ich ihn aus meiner Sicht bewertet habe.
Es ist eine Fähigkeit, die niemand einfach so beherrscht und geübt werden muss. Es ist für fast keinen Menschen ein Normalzustand. Vielleicht mal tibetische Mönche ausgenommen…
Achtsamkeit trainiert daher erst einmal die Beobachtungsgabe. Ein wichtiger Punkt für den dominanten Part.
Aber danach muss zwangsläufig eine Bewertung der Situation kommen. Denn ich muss entscheiden, ob die Situation für beide Seiten aktuell gut ist oder ob Veränderungen vorgenommen werden sollten. Hierzu brauche ich wiederum Reflexionsvermögen und Empathie. Auch zwei Begriffe, die es lohnt, sich einmal per Definition anzuschauen.
Also führen mit Achtsamkeit? Ja.
Ist das ausreichend? Keinesfalls.

Der erste Führungsgrundsatz lautet schon im Job: „Führe dich selbst und dann erst andere!“ Die meisten von uns kennen wohl genug Führungskräfte, die weit davon entfernt sind. Fragen wir uns als DOMs doch mal: Sind wir führungsberechtigt durch den Titel DOM, Meister, Master, Sir (…den wir uns selbst gegeben haben) oder bekommen wir das Recht auf Führung durch unsere Achtsamkeit, Respekt und Empathie vom devoten Part auf eine bestimmte Zeit verliehen?
Zitat von ********ster:
Fragen wir uns als DOMs doch mal: Sind wir führungsberechtigt durch den Titel DOM, Meister, Master, Sir (…den wir uns selbst gegeben haben) oder bekommen wir das Recht auf Führung durch unsere Achtsamkeit, Respekt und Empathie vom devoten Part auf eine bestimmte Zeit verliehen?

Ich bin Top, weil ich auf der aktiven Seite im BDSM stehe. Damit bin ich einzig durch unsere Einvernehmlichkeit "führungsberechtigt". Man könnte jetzt tagelang darüber philosophieren, warum genau ich, meine Sub führe - vielleicht weil ich einfach nur ein nettes Kerlchen bin *gruebel*
@********ster

da bin ich aber weit von Deiner Ansicht entfernt.

Ich kann nur achtsam sein wenn ich Dinge bewerte und einsortiere und zwar richtig bewertr.
bewerte ich sie nämlich nicht sind sie einfach nur Da und mich interessiert nicht ob sie gut oder schlecht sind.

Achtsamkeit bedeutet sich in sichere Gewässer zu behgeben und das geht nur, wie übrigens vieles im Leben was ein gutes haben soll wenn ich es nach bestem Wissen und Gewissen bewerte.
********seur Mann
17 Beiträge
Zitat von *****eam:
@********ster

da bin ich aber weit von Deiner Ansicht entfernt.

Ich kann nur achtsam sein wenn ich Dinge bewerte und einsortiere und zwar richtig bewertr.
bewerte ich sie nämlich nicht sind sie einfach nur Da und mich interessiert nicht ob sie gut oder schlecht sind.

Achtsamkeit bedeutet sich in sichere Gewässer zu behgeben und das geht nur, wie übrigens vieles im Leben was ein gutes haben soll wenn ich es nach bestem Wissen und Gewissen bewerte.

Mir war es nur wichtig, dass Wort Achtsamkeit zu erklären weil es häufig falsch benutzt wird.
Und diese Erklärung kann man überall nachlesen und wird auch so in jedem Achtsamkeits-Seminar vermittelt:
„Achtsamkeit ist die bewusste Wahrnehmung und das Erleben des aktuellen Momentes. Und zwar mit allem, was dazu gehört: Gedanken, Emotionen, Sinneseindrücke, körperliche Vorgänge und alles – einfach alles, was um Sie herum geschieht und in Ihre Wahrnehmung fällt. Ein wichtiger Aspekt: Beim achtsamen Erleben findet keine Wertung statt. Sie nehmen nur wahr, ohne zu kategorisieren, einzuordnen oder nach gut und schlecht zu bewerten."

Deshalb habe ich ja auch klar gestellt, dass wir eine Bewertung der Situation brauchen. Aber der Begriff Achtsamkeit schließt eine Wertung definitiv aus.
Zitat von *****ail:
Emotionale Abhängigkeit, @****rt? Für mich der absolute Horror, in beide Richtungen. Ich brauche gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe, nicht Personen die von mir abhängig sind (für so etwas habe ich Kinder) oder von denen ich abhängig werde.

Aus dem kleinen Prinz von Antoine de Saint-Exupéry

Da erschien plötzlich der Fuchs.
»Guten Tag«, sagte der Fuchs.
»Guten Tag«, antwortete der kleine Prinz höflich, der sich umdrehte, aber nichts entdecken konnte.
»Ich bin hier«, sagte die Stimme unter einem Apfelbaum.
»Wer bist du?«, fragte der kleine Prinz. »Du bist sehr hübsch …«
»Ich bin ein Fuchs«, sagte der Fuchs.

»Komm und spiel mit mir«, schlug der kleine Prinz vor. »Ich bin so traurig …«
»Ich kann nicht mit dir spielen«, sagte der Fuchs. »Ich bin nicht gezähmt.«
»Ah! Verzeihung«, sagte der kleine Prinz.
Nachdem er kurz überlegt hatte, fügte er hinzu:

»Was bedeutet ›zähmen‹?«
»Du bist nicht von hier«, sagte der Fuchs, »was führt dich her?«
»Ich suche die Menschen«, sagte der kleine Prinz. «Was bedeutet ›zähmen‹?«
»Die Menschen«, sagte der Fuchs, »sie haben Waffen und sie jagen. Das ist ärgerlich! Sie halten sich auch Hühner. Das ist ihr einziges Interesse. Suchst du Hühner?«
»Nein«, sagte der kleine Prinz. »Ich suche Freunde. Was bedeutet ›zähmen‹?«
»Das wird oft ganz vernachlässigt«, sagte der Fuchs. »Es bedeutet ›sich vertraut miteinander machen‹.«
»Vertraut machen?«
»Natürlich«, sagte der Fuchs. »Du bist für mich nur ein kleiner Junge, ein kleiner Junge wie hunderttausend andere auch. Ich brauche dich nicht. Und du brauchst mich auch nicht. Ich bin für dich ein Fuchs unter Hundertausenden von Füchsen. Aber wenn du mich zähmst, dann werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzigartig sein. Und ich werde für dich einzigartig sein in der ganzen Welt …«
»Ich verstehe allmählich«, sagte der kleine Prinz. »Da gibt es eine Blume … ich glaube, sie hat mich gezähmt …«
»Das ist gut möglich«, sagte der Fuchs. »Auf der Erde entdecken wir alle möglichen Dinge …«
»Oh! Das ist nicht auf der Erde«, sagte der kleine Prinz.

Der Fuchs schien fasziniert davon:

»Auf einem anderen Planeten?«
»Ja, genau.«
»Gibt es Jäger auf diesem Planeten?«
»Nein.«

»Das ist interessant! Und Hühner?«
»Nein.«
»Nichts ist perfekt«, seufzte der Fuchs.

Aber er kam auf seine vorherige Idee zurück:

»Mein Leben ist eintönig. Ich jage Hühner, die Menschen jagen mich. Alle Hühner gleichen einander und alle Menschen sind gleich. Das langweilt mich ein wenig. Aber wenn du mich zähmst, wird mein Leben heiter wie die Sonne sein. Ich werde den Klang deiner Schritte von den anderen unterscheiden lernen. Alle anderen Schritte jagen mich in meinen Bau. Deine Schritte werden mich wie Musik aus meinem Bau herauslocken. Und dann schau! Siehst du dort die Weizenfelder? Ich esse kein Brot. Weizen ist für mich ohne Nutzen. Die Weizenfelder erinnern mich an nichts. Und das ist traurig! Aber du hast goldene Haare. Wie wunderbar es sein wird, wenn du mich gezähmt hast! Der goldene Weizen wird mich an dich erinnern. Und ich werde das Brausen des Windes durch den Weizen lieben …«

Da verstummte der Fuchs und schaute den kleinen Prinzen lange an:

»Bitte … zähme mich!«, sage er.
»Das würde ich gern tun«, antwortete der kleine Prinz, »aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge lernen.«
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs. »Die Menschen haben keine Zeit mehr, um etwas kennen zu lernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Da es aber keine Läden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, dann zähme mich!«
»Was muss ich machen?«, sagte der kleine Prinz.
»Du musst sehr geduldig sein«, antwortete der Fuchs. »Du wirst dich zunächst mit einem kleinen Abstand zu mir in das Gras setzen. Ich werde dich aus den Augenwinkeln aus anschauen und du wirst schweigen. Sprache ist eine große Quelle für Missverständnisse. Aber jeden Tag setzt du dich ein wenig näher …«
Am nächsten Tag kam der kleine Prinz wieder.

»Es wäre besser gewesen, wenn du zur gleichen Zeit gekommen wärest«, sagte der Fuchs. »Wenn du zum Beispiel um vier Uhr am Nachmittag kommst, dann kann ich schon um drei Uhr beginnen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit voranschreitet, umso glücklicher werde ich. Um vier werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; dann entdecke ich den Preis des Glücks! Aber wenn du zu irgendeiner Zeit kommst, werde ich nie wissen, wann mein Herz bei dir sein soll … Es muss Bräuche geben.«
»Was ist ein Brauch?«, frage der kleine Prinz.
»Das ist auch in Vergessenheit geraten«, sagte der Fuchs. »Dies ist etwas, das einen Tag vom anderen unterscheidet, eine Stunde von der anderen Stunde. Bei meinen Jägern zum Beispiel gibt es einen Brauch. Donnerstags tanzen sie mit den Mädchen des Dorfes. Donnerstag ist daher ein wunderbarer Tag! Denn dann werde ich mich bis zum Weinberg wagen. Wenn die Jäger irgendwann zum Tanz gehen würden, wäre jeder Tag gleich und ich hätte niemals Ferien.«

So also wurde der kleine Prinz mit dem Fuchs vertraut. Und als die Stunde des Abschieds nahe war:

»Ach«, sagte der Fuchs. »Ich muss weinen.«
»Du bist selbst daran schuld«, sagte der kleine Prinz, »ich wünsche mir nicht, dass es dir schlecht geht, aber du wolltest von mir, dass ich dich zähme …«
»So ist es«, sagte der Fuchs.
»Aber nun musst du weinen!«, sagte der kleine Prinz.
»So ist es«, sagte der Fuchs.
»So hast du nichts gewonnen!«
»Ich habe die Farbe des Weizens gewonnen«, sagte der Fuchs.

Dann fügte er hinzu:

»Geh und sieh dir die Rosen wieder an. Du wirst verstehen, dass deine Rose einzigartig ist. Du wirst zu mir zurückkommen und mir Lebwohl sagen und ich werde dir ein Geheimnis verraten.«

Der kleine Prinz ging wieder zu den Rosen.

»Ihr seid nicht wie meine Rose, noch seid ihr nichts«, sagte er. »Niemand hat sich mit euch vertraut gemacht, und ihr habt euch niemandem vertraut gemacht. Ihr seid, wie mir mein Fuchs zuvor gewesen war. Er war nur ein Fuchs wie hunderttausend andere. Aber ich habe ihn zu meinen Freund gemacht und jetzt ist er einzigartig in der Welt.«
Das beschämte die Rosen sehr.

»Ihr seid schön, aber ihr seid leer«, sagte er noch. »Für euch kann man nicht sterben. Natürlich könnte irgendein Passant, der meine Rose zu Gesicht bekommt, glauben, dass sie wie ihr wäre. Aber in sich ist sie wichtiger als ihr alle, denn sie es ist, die ich gegossen habe. Sie ist es, die ich unter eine Glasglocke stellte. Sie ist es, die ich mit einem Wandschirm schützte. Sie ist es, deren Raupen ich tötete (mit Ausnahme von zwei oder drei der Schmetterlinge wegen). Und sie ist es auch, der ich zuhörte, wie sie sich beklagte oder prahlte oder auch manchmal schwieg. Denn sie ist meine Rose.«

Dann ging er zum Fuchs zurück.
»Lebe wohl«, sagte er …
»Lebe wohl«, sagte der Fuchs. »Hier ist mein Geheimnis. Es ist sehr einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«
»Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar«, wiederholte der kleine Prinz, um es sich einzuprägen.
»Die Zeit, die du für deine Rose gegeben hast, sie macht deine Rose so wichtig.«
»Die Zeit, die ich für meine Rose gegeben habe«, sagte der kleine Prinz, um es sich einzuprägen.
»Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen«, sagte der Fuchs. »Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich.«
»Ich bin für meine Rose verantwortlich«, wiederholte der kleine Prinz, um sich auch dies einzuprägen.

--------

Natürlich kann man auch nach dem Motto leben, wasch' mir den Bauch, daber mach mich nicht nass.

Sobald wir mit Menschen Beziehungen eingehen "sollten" wir uns verantwortungsvoll bewusst machen, was die richtige Distanz ist und sich daraus ergebenede Abhängigkeit. Die tiefe emotinoale Bindung wird eher bei wenigen sein, das Freundschaftliche der Regelfall. Dementsprechend sind die Anforderungen unterschiedlich an die Achtsamkeit. Es wird auch nicht ohne dem bei einem Partner auf Augenhöhe bleiben und die Qualität der Partnerschaft beeinflussen.
Auch die Beziehung zu den Kindern wird in jedem Stadium davon profitiern. Ein Reduzierung auf Abhängigkeiten wird der Beziehung zu den Kindern ebenso zum Partner nicht förderlich sein.
*****ail Mann
412 Beiträge
Schön, dass du Antoine de Saint-Exupéry in großem Stil zitierst, @****rt, und ich glaube ich weiß was Du mir sagen willst.

Aber ich denke trotzdem, dass eine tiefe Verbundenheit nicht das gleiche ist wie emotionale Abhängigkeit. Letztere impliziert, dass ich ohne die andere Person nicht sein kann, nicht vollständig bin, nicht alleine lebensfähig oder zumindest fähig zu Freude sein kann.

Ich glaube aber, dass Menschen generell eine komplette eigenständige und unabhängige Person sein sollten, dann ist ein Partner nämlich nicht etwas lebensnotwendiges, sondern ein Geschenk, das die Lebensfreude unendlich vergrößert.

Aber ich glaube, wir schweifen zu sehr vom Thema ab ...

*zumthema*
Zitat von ********ster:
Aber der Begriff Achtsamkeit schließt eine Wertung definitiv aus.

Ich bin da ganz bei @*****eam, den ohne die Fähigkeit des Bewertens wären wir nicht lebensfähig. Die Aufforderung, nicht zu bewerten, ist deshalb unsinnig, weil wir diese eigenständig ablaufenden Verarbeitungsprozesse des Gehirns nicht unterdrücken können!

Unbewussten konditionierten Verhaltensweisen oder den Automatismen unseres archaischen Überlebensprogramms ist mit schöner Denken nicht beizukommen *floet*

Wir können Achtsamkeit nutzen, um die Bewertung zu bemerken. Deshalb lernt man auf guten Achtsamkeit-Seminaren, das diese Forderung des Nicht-Bewertens für sich genommen irreführend, es ein Bewerte nicht das Bewerten ist.

Der Begriff Achtsamkeit schließt damit, auch wenn es Gebetsmühlenartig im Internet wiederholt wird, eine Bewertung nicht aus.
********seur Mann
17 Beiträge
Zitat von ******ver:
Zitat von ********ster:
Aber der Begriff Achtsamkeit schließt eine Wertung definitiv aus.

Ich bin da ganz bei @*****eam, den ohne die Fähigkeit des Bewertens wären wir nicht lebensfähig. Die Aufforderung, nicht zu bewerten, ist deshalb unsinnig, weil wir diese eigenständig ablaufenden Verarbeitungsprozesse des Gehirns nicht unterdrücken können!

Unbewussten konditionierten Verhaltensweisen oder den Automatismen unseres archaischen Überlebensprogramms ist mit schöner Denken nicht beizukommen *floet*

Wir können Achtsamkeit nutzen, um die Bewertung zu bemerken. Deshalb lernt man auf guten Achtsamkeit-Seminaren, das diese Forderung des Nicht-Bewertens für sich genommen irreführend, es ein Bewerte nicht das Bewerten ist.

Der Begriff Achtsamkeit schließt damit, auch wenn es Gebetsmühlenartig im Internet wiederholt wird, eine Bewertung nicht aus.

Hallo Softcover,
ich denke wir sollten die Diskussion um den Begriff Achtsamkeit einfach ruhen lassen.
Ich denke, die Lehrmeinungen sind dazu einfach zu vielfältig und bringen uns hier vom eigentlichen Thema ab.
Vielleicht können wir uns ja auf folgendes einigen?
Es ist wichtig, eine (BDSM)-Situation erst einmal vollumfänglich, mit allen Sinnen zu erfassen, bevor wir dann eine abschließende Bewertung vornehmen, um eine möglichst richtige Entscheidung zu treffen.
Dass Achtsamkeit mit der Anforderung einhergeht, zunächst einmal nicht zu (be)werten, habe ich bei verschiedenen
-passenden- Gelegenheiten auch so gelernt.
Für mich passt es aber nicht zu (meinem?) BDSM.
Da möchte ich bitte schön, dass möglichst zeinah ge- und bewertet wird, und zwar auf beiden Seiten.
Ist grad drüber- oder nicht
Ist grad geil- oder nicht
etc.

Lustig, dass du den kleinen Prinzen, die Fuchsepisode, hier zitierst, @****rt !
("Lustig " nicht im Sinne von "darüber lustig machen").

Ich, Sielmann/ Grzimek- sozialisiert, fand die Geschichte nämlich schon als Kind unfassbar
traurig und wollte den Fuchs immer wachrütteln.
Weil doch ein Wildtier in die Wildbahn gehört und sich "där Mänsch... ", wie es im Abspann der Filme immer hieß, mal wieder zum Maß aller Dinge macht bzw sich den Fuchs hier " Untertan".
Klingonisch, ist aber so meine Lesart damals wie heute.
Der Fuchs macht einen schlechten Tausch, in meinen Augen.

Verantwortung zu übernehmen ist ein hehres Ansinnen- aber jemandem wirklich gerecht zu werden-

und zwar dessen Wesen nach und nicht der eigenen Vorstellung davon-

halte ich für die Quadratur des Kreises.
********chaf Mann
7.959 Beiträge
JOY-Angels 
Emotionale Abhängigkeit ist dann ungefährlich, wenn sie beide betrifft.

Mag erstmal schräg klingen, aber letztlich basieren gerade sehr langlebige Beziehungen genau darauf. Beide können nicht mehr ohne einander leben, sie würden zugrunde gehen, wäre der andere nicht mehr da.
Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele, dass nach über 60 Jahren beisammen sein einer von beiden z.B. altersbedingt stirbt und die andere Person nur wenige Wochen danach ihr folgt. Weil ein Leben ohne die andere Person für sie sinnlos geworden ist.

Der Trick dabei ist, damit daraus etwas Gutes wird: Wenn sie es wollen. Genau so haben wollen.

Ich kann nur wieder mal den Spruch zitieren, den ich auf einer Hochzeitseinladung mal gelesen habe:

"Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach!"


Solange beide voneinander nicht nur abhängig voneinander sein müssen, sondern es auch wollen, solange wird diese emotionale Abhängigkeit zueinander niemandes Schaden sein.

*my2cents*
@********ster

Als Paar sind wir bemüht uns mit Achtsamkeit zu begegnen. Eine Beziehung mit Achtsamkeit zu führen, sich selbst und den Partner so zu akzeptieren wie er ist. Das ist erstmal völlig losgelöst vom BDSM und auch keine Besonderheit die wir BDSM bzw. D/s zuschreiben.

Eine funktionierenden Beziehung ist für uns die Basis unser BDSM zu leben. Diese gibt meiner Sub den Rahmen sich aus der realen Welt, den tagtäglichen Anforderungen und Verpflichtungen auszuklinken, sich hinzugeben, zu gehorchen, sich ganz meiner Verantwortung zu überlassen. Als Top wiederum genieße ich die scheinbare Macht, über meine Sub ganz nach eigenem Ermessen (sexuell) bestimmen und verfügen zu können.

In unseren Sessions, wo wir auch verschiedene Schmerzwelten bereisen, ist es für mich unerlässlich eine Situation intuitiv und von einer auf die andere Sekunde zu bewerten und entsprechend zu entscheiden, denn Grenzen sind oft von der Tagesform meiner Sub abhängig und eine Session kann schnell aus den Ruder laufen.

Achtsam führen, heißt für uns als Paar eine Beziehung achtsam zu führen!

Vielleicht können wir uns ja auf folgendes einigen?

Wir müssen uns nicht auf irgendwas einigen, denn ein jeder ist gut Beraten sein BDSM so zu leben, wie er es für angemessen hält. Mein Einwand bezog sich deshalb auf deinen Absolutismus, dass Achtsamkeit, wie von dir beschrieben, definitiv so in einer Session sein muss *zwinker*
Zitat von ********chaf:
Emotionale Abhängigkeit ist dann ungefährlich, wenn sie beide betrifft.

Mag erstmal schräg klingen, aber letztlich basieren gerade sehr langlebige Beziehungen genau darauf. Beide können nicht mehr ohne einander leben, sie würden zugrunde gehen, wäre der andere nicht mehr da.
Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele, dass nach über 60 Jahren beisammen sein einer von beiden z.B. altersbedingt stirbt und die andere Person nur wenige Wochen danach ihr folgt. Weil ein Leben ohne die andere Person für sie sinnlos geworden ist.

Der Trick dabei ist, damit daraus etwas Gutes wird: Wenn sie es wollen. Genau so haben wollen.

Ich kann nur wieder mal den Spruch zitieren, den ich auf einer Hochzeitseinladung mal gelesen habe:

"Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach!"


Solange beide voneinander nicht nur abhängig voneinander sein müssen, sondern es auch wollen, solange wird diese emotionale Abhängigkeit zueinander niemandes Schaden sein.

*my2cents*

Ich kenne solche Fälle, wo langjährige Lebenspartner kurz hintereinander sterben.
Für die betroffenen Angehörigen nicht immer einfach, für manche aber letzten Endes auf eine Art tröstlich.

Ich hatte ja nur mein Empfinden geschildert-
denn eine "nicht lebensfähige Phase" hatte ich selber. Ohne beidseitige Abhängigkeit, ohne Tod, ohne BDSM.

Die Vorstellung, dass gleich 2 Menschen nach Ende der wie auch immer gearteten Beziehung nicht "lebensfähig", weil voneinander emotional abhängig sind, schreckt mich schon ziemlich, auch wenn ich "jeder, wie er mag", als Mantra verinnerlicht habe. (Manchmal -selten!-brabble ich es vor- und zurückschaukelnd vor mich hin.)

Wie gesagt: nichts, was ich für mich wollte.
Und für andere kann ich nichts "wollen"-
mich in dem Fall mitzufreuen, nun, da bin ich sparsam/ zurückhaltend.
Zitat von ********chaf:
Emotionale Abhängigkeit ist dann ungefährlich, wenn sie beide betrifft.

Mag erstmal schräg klingen, aber letztlich basieren gerade sehr langlebige Beziehungen genau darauf. Beide können nicht mehr ohne einander leben, sie würden zugrunde gehen, wäre der andere nicht mehr da.
Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele, dass nach über 60 Jahren beisammen sein einer von beiden z.B. altersbedingt stirbt und die andere Person nur wenige Wochen danach ihr folgt. Weil ein Leben ohne die andere Person für sie sinnlos geworden ist.

Der Trick dabei ist, damit daraus etwas Gutes wird: Wenn sie es wollen. Genau so haben wollen.

Ich kann nur wieder mal den Spruch zitieren, den ich auf einer Hochzeitseinladung mal gelesen habe:

"Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach!"


Solange beide voneinander nicht nur abhängig voneinander sein müssen, sondern es auch wollen, solange wird diese emotionale Abhängigkeit zueinander niemandes Schaden sein.

*my2cents*

Ein wunderbares positives Beispiel, das ich in ähnlicher Form mehrfach beobachten durfte z.B. bei Nachbarn die über 60 Jahre zusammen lebten, Existenz aufbauten, Alt wurden und über 85 jährig starben - schon fast ein Märchen.

----

Abhängigkeit hat viele Felder,
sozial, wirtschaftlich, Sucht (Medizin, Sex, etc. weshalb nciht nach seinem Partner süchtig sein)...

Dieses Spielfeld reicht von bereichernd und beschenkend bis toxisch...
wann man besser aussteigt ist selbstredend und individuell.
Zitat von *********miede:

...
Lustig, dass du den kleinen Prinzen, die Fuchsepisode, hier zitierst, @****rt !
("Lustig " nicht im Sinne von "darüber lustig machen").

Ich, Sielmann/ Grzimek- sozialisiert, fand die Geschichte nämlich schon als Kind unfassbar
traurig und wollte den Fuchs immer wachrütteln.
Weil doch ein Wildtier in die Wildbahn gehört und sich "där Mänsch... ", wie es im Abspann der Filme immer hieß, mal wieder zum Maß aller Dinge macht bzw sich den Fuchs hier " Untertan".
Klingonisch, ist aber so meine Lesart damals wie heute.
Der Fuchs macht einen schlechten Tausch, in meinen Augen.

Verantwortung zu übernehmen ist ein hehres Ansinnen- aber jemandem wirklich gerecht zu werden-

und zwar dessen Wesen nach und nicht der eigenen Vorstellung davon-

halte ich für die Quadratur des Kreises.


Nein, es ist nicht lustig - in keinem Kontext... *zwinker*

Naja, was soll ich dazu sagen, weshalb der Autor des modernen Märchens einen Fuchs wählte, der spricht und keinen Menschen, das würde mich als Leser erstmal dazu veranlassen für was der Fuchs in diesem Kontext steht - vermutlich nicht für den Fuchs als Tier. Damit sind Sielmann/Grzimek raus aus dem Thema.

Das der Wunsch gezähmt zu werden vom Fuchs ausging und es nicht das Bedürfnis des Prinzen war den Fuchs zu zähmen ist ein weiteres Detail -
weshalb macht der Fuchs einen schlechten Tausch... er sieht seinen Gewinn und ist zufrieden...
müssen und können wir das beurteilen?
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