Ich bin schon vor ca 20 Jahren zum ersten Mal mit bdsm in Berührung gekommen, aber hatte mich aus verschiedenen Gründen lange vor dem Thema verschlossen gehabt.
Vor ca 5 Jahren habe ich dann wieder begonnen, mich mit der Thematik auseinander zu setzen und stellte fest, dass ich sehr gerne dominant unterwegs bin.
Als Neuling hat man dann natürlich gefühlt 1000 Fragen und ich habe dann versucht, mich in bdsm-Gruppen (gemischt) auf FB auszutauschen. Huiuiui was ich da alles an Ratschlägen bekommen habe, wie eine Femdom zu sein hat... Da gab es eine Femdom, die ständig alles besser wusste, weil sie ja einen Dominakurs gemacht habe und die mir (und anderen) immer wieder die Meinungen und Ansichten abzusprechen versuchte, weil "eine Femdom tut dies nicht und das nicht" blablabla.
Eine Femdom fickt ihren Sklaven nicht, und scheinbar muss eine Femdom auch ganz humorlos und meeega sadistisch und superstreng sein, damit der Sklave weiß, wo sein Platz ist und das niiiiemals vergisst und so. Knallenge Leder- und Latexoutfits inkl. sechsschwänziger Peitsche gehören praktisch zur Grundausstattung usw.
Auf der anderen Seite hatte wohl so mancher Maledom sein Problem damit zu akzeptieren, dass ich dominant bin und ich wurde oft gefragt, ob ich nicht doch lieber meine devote Seite erkunden wolle (weil alle Frauen automatisch eine devote Seite in sich haben? 🤔). Auch heute noch bekomme ich vereinzelt solche Anfragen.
Zu Beginn meiner Reise habe ich mich deshalb schon öfter gefragt, ob ich da überhaupt richtig bin und ob bdsm überhaupt wirklich was für mich ist. Aber ich habe die Ansichten anderer dann doch einfach ausgeblendet und mein eigenes Ding durchgezogen. Heute weiß ich, wo ich stehe und wo ich hinwill😉
Aaaber ich habe durchaus auch sehr hilfreiche Ratschläge und Erfahrungsberichte bekommen und den einen oder anderen bereichernden Kontakt geknüpft.
"...Lange Rede, nicht viel kürzerer Sinn: Wie wichtig und wertvoll sind für euch die Ratschläge anderer auf eurem Weg? Und können sie von gleicher oder größerer Bedeutung sein als die Erfahrungen und Erlebnisse, die allein auf eurer Neugier und der eures Partners beruhen? Wünscht ihr euch, ihr hättet schon früher oder ausgiebiger auf den Rat erfahrenener BDSMler zurückgreifen können oder wäre es euch im Nachhinein lieber gewesen, mehr Erfahrungen selbst zu machen?..."
Wie in anderen Lebensbereichen auch:
Ratschläge anderer kann man sich anhören, und man pickt sich die für sich selbst passenden/hilfreichen Infos heraus. Aber man muss dabei sehr auf seinen eigenen Hausverstand und Bauchgefühl vertrauen und letztendlich seinen eigenen Weg finden. bdsm ist keine Einbahnstraße, es gibt keine absolut gültigen Regeln, wer sich wie verhalten muss.
Das Wichtigste: Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, authentisch sein - der Rest kommt dann von alleine.