Ja, es ist schwer.
Die Frage ist: Muss einen das stören?
Ich bin seit Ende 2017 Single. Es gab eine Zeit, da ging es mir wie dir:
Das Singlesein hat hart angekotzt, gerade da das Ausleben von Neigungen schwierig wird.
Letzteres umso mehr, wenn man nicht der Typ für "mal hier, mal da"-Play ist, bzw. feststellt, dass schiere Playpartnerschaften, die auf BDSM fokussiert sind, einem nicht viel geben, weil der letzte Teil, der letzte Meter, an Verbindung zu diesem Menschen stets zu fehlen scheint.
Dann gibt es Menschen, die einem sagen, dass das halt so sei und man das im BDSM so mache.
Auch das sollte man sich nicht erzählen lassen. Man sollte so leben, wie es einen selbst glücklich macht und nicht nur so, wie andere es für sich als glücklich empfinden.
Was mir rückblickend auffiel war, dass ich mich irgendwann 2018/2019 beinahe dazu hetzte jemanden finden zu müssen.
Damit lebt man in einem permanenten Zustand des subjektiv empfundenen Unglücks. Schlimmer noch: Man denkt, dass man nur glücklich wird, wenn man endlich jemanden fände.
Der erste Gedanke sollte sein:
Wie kann ich mit mir selbst glücklich und zufrieden sein? Wie bin ich für mich "vollständig"?
Dann hat man nicht mehr das Gefühl jemanden zu brauchen, hetzt nicht hinter anderen her und wirkt auf andere auch nicht bedürftig. Der letzte Aspekt ist aber eher ein Ergebnis der eigenen Zufriedenheit mit sich selbst.
Dann, wenn man dort angekommen ist, empfindet man einen anderen Menschen als Ergänzung und nicht als "must-have". Man verbiegt sich weniger, man ist weniger "bedürftig" und hetzt sich selbst weniger.
Klappt das auf dem Date? Mal gucken. Es ist nicht das Gefühl "scheiße, scheiße, hoffentlich klappt es diesmal. Bitte, lass das nicht wieder daneben gehen!" da.
Dann gibt es ein "Suchen" und ein "Suchen!"
Das eine ist entspannt. Man hält halt die Augen offen. Das andere ist verkrampft und sehnsüchtig.
Die besten Begegnungen ergeben sich, wenn man unverkrampft einem neuen Menschen gegenübersteht. So etwas passiert eher über reale Begegnungen als über eine Dating-Plattform, auch wenn das natürlich nicht ausgeschlossen ist. Oftmals ergibt es sich, wenn man gar nicht aktiv sucht, sondern Dinge auf sich zukommen und passieren lässt, weil man Menschen dann nicht schon vorselektiert.