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Dissoziation im BDSM - was ist das für Euch?

*******omW Frau
1.177 Beiträge
Na gut Vlt bin ich da pingelige kommt durchs Studium 😂


Zitat von **********hrill:
Zitat von *******omW:

Bitte nicht das Wort DIs verwenden das ist eine identitätsstörung …. Also was ganz anders ☺️


Stimmt. Und die meisten Betroffenen sprechen von einem akuten Zustand als Dis. Ist halt viel schneller ausgesprochen oder geschrieben als Dissoziation *nixweiss*

*******omW Frau
1.177 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Auch ein Problem ist, dass ich dissoziiert kein Safeword mehr verwendet hätte.
Ich war vollkommen abgestumpft.
Da purzelte der Satz aus mir raus, dass es mir egal wäre, was er mit mir macht.

An dem Punkt sollte der Kopf anspringen und Vorsicht rufen. Dass mir alles egal ist, auch ob mir ernsthafter Schaden entsteht oder nicht sollte nicht das Ziel einer Session sein ...


Unterschreibe ich
*******omW Frau
1.177 Beiträge
Zitat von **********hrill:
Zitat von *******omW:
Find kein Bild menno 😂


Also

@**********hrill

Da bedeutet wenn du in den Space kommst nimmst du nicht mehr wahr du fühlst nichts mehr
Weder Schmerz noch Lust noch Wärme noch Kälte

Du kannst dich nicht mehr genau an alles erinnern und deine Wahrnehmung ist verschwommen und wattig ?


Ich, als schreibender männlicher nicht diagnostizierter Part des Profils, sage es mal so: Sobald subbie in ihrem subspace verschwunden ist, könnte ich buchstäblich alles mit ihr tun. Das ginge vorher natürlich auch schon, sie ist in ihrer Fixierung völlig hilflos, aber sobald sie fliegt, würde sie sich nichts widersetzen oder widersprechen. Nicht mal dann, wenn sie nicht mit einem Ballgag geknebelt ist.

Wir haben schon wahnsinnig viele Gespräche darüber geführt und es war stets der gleiche Tenor: Sie nimmt im subspace keinerlei Stimulation oder Schmerz wahr, sondern schwebt von einem Hoch zum nächsten. (Und grinst oft sehr debil dabei.) Während einer "normalen" Dis ist sie dagegen einfach "weg", ohne irgendetwas wahrzunehmen, kein Hoch und auch kein Tief.


Ich finde das wirklich interessant !
Und beeindruckend .

Und erstaunlich .
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Ich kenne Trancen aus verschiedenen Kontexten.
Meditative und hypnotische Trancen, die Trance beim Autofahren oder aus dem Fenster schauen, den Flow beim Sex, die Trance bei einer Tantramassage. Gesehen, aber nicht selbst erlebt , habe ich das Fliegen durch Schmerz.
Trancen erlebe ich als etwas völlig natürliches. Und auch dass mein Unterbewusstsein als eine Art Wächter immer noch da ist und auf mich aufpasst.
Das Denken ist extrem reduziert. Ich erlebe mich als verstärkt aus dem Unterbewusstsein handelnd.

Das reduzierte Denken ist unglaublich erholsam. Was ich soll oder darf ist nicht relevant. Ich bin frei von inneren Zwängen.

Beim Fliegen habe ich die Freundin als in einem sehr schönen hohen Energiezustand erlebt.
Sie ist ausgebildeter Hypnosecoach und kennt tantrische Trancen. Sie sagt das Fliegen fühlt sich anders an.

Ich nehme an , das liegt am Hormoncocktail, der beim Fliegen dazu kommt.

Bei mir lösen schmerzhafte Handlungen schnell traumatische Reaktionen aus. Ich vermute mein Unterbewusstsein reagiert auf eine Kombi aus Hormonen und Schmerz mit Dissoziation. ( in meiner Vita gibt es kein Trauma, aus dem ich das haben könnte, aber so was ist wohl auch vererblich ).

Ich vermute rein nüchtern betrachtet, dass eine unangenehme und langanhaltende Dissoziation mehr ist als ein tranceartiger Zustand oder ein Fliegen . Was ich bisher für den Subspace gehalten haben, den die meisten kennen.

Es ist für mich eine belastende, beängstigende Beeinträchtigung meiner Emotionalität, aus der ich ohne Hilfe nicht mehr herauskomme. Und diese Hilfe ist von Laien nur selten leistbar.
*******nee Frau
3.948 Beiträge
Hm ... in meinem Leben habe ich exakt ein einziges Mal erlebt, wie sich Dissoziation anfühlt.
Bis heute bin ich mir nicht darüber im klaren, was schlimmer war: Die Situation, in der es geschah (also die Gründe dafür), oder aber das Gefühl, so komplett neben sich zu stehen, dass man sich selbst beim Handeln zuschauen kann (und sogar muss).

Ich würde niemals auf die Idee kommen, den Subspace oder das Fliegen mit einer Dissoziation zu betiteln. Denn das ist für mich etwas hochgradig Traumatisches. Bzw. die Bedingungen, die dazu geführt haben, sind so hochgradig traumatisch, dass ich eine solche Situation freiwillig nicht würde erleben oder herbeiführen wollen.

Wenn ich ehrlich sein soll, zucke ich gerade beim Lesen des Threads auch jedesmal zusammen, wenn der Begriff als Beschreibung für positiv besetzte Handlungen verwendet wird.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Zitat von *******omW:
Wir haben schon wahnsinnig viele Gespräche darüber geführt und es war stets der gleiche Tenor: Sie nimmt im subspace keinerlei Stimulation oder Schmerz wahr, sondern schwebt von einem Hoch zum nächsten. (Und grinst oft sehr debil dabei.) Während einer "normalen" Dis ist sie dagegen einfach "weg", ohne irgendetwas wahrzunehmen, kein Hoch und auch kein Tief.


Wirklich bemerkenswert. Sie hat anscheinend die Fähigkeit in einen sehr hohen Hormonrausch zu kommen und ihn positiv zu verarbeiten.
Ich vermute, dass das nicht viele können. Als typisch würde ich das deshalb nicht bezeichnen , sondern als eine besondere Gabe.

Die Dissoziation hat die Natur als Schutz geschaffen. Da geht es um den Selbsterhaltungstrieb. Ein Angriff darauf wird schnell als Gefahr eingeordnet ( auch unbewusst ). Dass mir der vermutlich im Weg steht solche Hochs zu erleben , akzeptiere ich als Grenze meiner Natur mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
*********rgara Frau
7.509 Beiträge
Zitat von *******nee:
Ich würde niemals auf die Idee kommen, den Subspace oder das Fliegen mit einer Dissoziation zu betiteln. Denn das ist für mich etwas hochgradig Traumatisches. Bzw. die Bedingungen, die dazu geführt haben, sind so hochgradig traumatisch, dass ich eine solche Situation freiwillig nicht würde erleben oder herbeiführen wollen.

Wenn ich ehrlich sein soll, zucke ich gerade beim Lesen des Threads auch jedesmal zusammen, wenn der Begriff als Beschreibung für positiv besetzte Handlungen verwendet wird.

Das zeigt sehr gut wie unterschiedlich das Verständnis dieses Begriffs ist und wie sinnvoll dieser Thread ist.
******ngr Mann
3.912 Beiträge
Zitat von ********mira:
@*****nti Wer redet denn von Minuten? Man kann eine Session doch durchaus auch mal für länger unterbrechen - eben, solange es notwendig ist.
Ich habe grundsätzlich keine "kurzen" Sessions", weil ich um diese Problematik weiß. Darum spiele ich auch niemals mit Fremden oder Bekannten.

Dann haben wir hier einfach ein Missverständnis.

Wenn ich eine Session für 2, 3 oder 4 Stunden unterbreche, dann ist das für mich ein Abbruch mit einer späteren neuen Session, da ich nach den Stunden nicht genau dort, wo ich Stunden vorher stoppte, wieder nahtlos ansetzen kann und zunächst wieder hineinkommen muss, wie man es bei einem Sessionsstart tut.

Für dich wäre es eine Pause.
Für mich wäre das eine zweite Session nach einer abgebrochenen.

Ich habe nie gesagt, dass Sessions kurz sein müssten.
******ara Frau
9.292 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *******nee:
Ich würde niemals auf die Idee kommen, den Subspace oder das Fliegen mit einer Dissoziation zu betiteln. Denn das ist für mich etwas hochgradig Traumatisches. Bzw. die Bedingungen, die dazu geführt haben, sind so hochgradig traumatisch, dass ich eine solche Situation freiwillig nicht würde erleben oder herbeiführen wollen.

Wenn ich ehrlich sein soll, zucke ich gerade beim Lesen des Threads auch jedesmal zusammen, wenn der Begriff als Beschreibung für positiv besetzte Handlungen verwendet wird.

Geht mir genauso. Aber @*******omW hat ja ein bisserl Licht in die Sache gebracht *danke*
****py Mann
786 Beiträge
*danke* für die tollen Erklärungen @*******omW

Es wurde bis jetzt nur der Zustand der Subs angesprochen und welche Maßnahmen man ergreifen könnte, um sie sanft zurückzuholen, etc. Was ist aber wenn Dom/Top plötzlich Dissoziert? Plötzlich selbst neben sich steht und weitermacht ohne wirklich stoppen zu können?

Bevor der Shitstorm losgeht, es gibt Subs die kein Safeword rufen können!

Verantwortung ist keine Einbahnstraße
*******omW Frau
1.177 Beiträge
*tuete*


Jetzt wer ich rot


*zumthema*
****ond Mann
1.672 Beiträge
@*******omW Wirklich sehr viel Licht in die Sache gebracht. *danke* *anbet*

Ich hatte mich mal auf den Weg zum Heilpraktiker Psych. gemacht.
Ich mag die neue Definition der Psychologie, dass nicht die Diagnose ein Pathologische Folge hat, sondern das Empfinden des Menschen oder die Gefährdung des Umfeldes / Gesellschaft.

Soll heissen, erst wenn jemand seinen Zustand als "Störend" empfindet, erst dann besteht Behandlungsbedarf.
Bei Gefärdung der Umwelt natürlich auch.

Ich mache bei den hier aufgeführten Dissoziativen zuständen also ganz klar den unterschied, zwischen angenehmen Disszoziationen und nicht angenehmen (gefühlslosen) und gefährdenden und nicht gefährdenden.

Ich denke es lohnt sich nur die Störenden Disszoziationen zu betrachten.
Andere sind ja gewollt.
Wie z.B. Trancen und Subspace.
**********hrill Paar
1.079 Beiträge
Ich packe jetzt eine ausdrückliche *alarm* Triggerwarung *alarm* an den Beginn dieses Beitrags und rate jedem und jeder, die ein Problem mit den Themen Traumatisierung und sexueller Missbrauch haben, eilig weiter zu scrollen.


























Wir leben nun seit gut 4 Jahren mit einer durchgebrochenen dissoziativen Identitätsstörung, initial hervorgerufen durch eine Reihe von Traumata, beginnend im frühkindlichen Alter und entgegen der landläufigen Meinung überwiegend nicht sexueller Natur. Aber die wenigen sexuellen Traumata haben zugebenermaßen die heftigsten Auswirkungen nach sich gezogen.
Während die meisten Außenstehenden das Gegenteil vermuten, hindert uns diese Störung nur sehr selten daran, unsere Art des BDSM auszuleben. Und während es im Alltag immer wieder zu Dissoziationen bei subbie kommen kann, treten diese während einer Session nur äußerst selten auf. Inzwischen haben wir anscheinend sämtliche Trigger lokalisieren können und es gelingt mir in den allermeisten Fällen, sie zu vermeiden.
Tatsächlich empfindet subbie unsere Sessions als sehr befreiend, weil es mir meist sehr leicht gelingt, ihren Kopf auszuschalten und sie fliegen zu lassen. Manchmal dient eine Session sogar als therapeutisches Mittel, das sie wieder erdet.

Nachdem ich immer wieder aus nächster Nähe erlebe, welche dramatischen Folgen durch Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung entstandene Traumata auch nach Jahrzehnten noch haben (können), achte ich im Umgang mit anderen, insbesondere im sexuellen Kontext, noch viel stärker auf meine Handlungen und Äußerungen.
Auf der anderen Seite empört es mich aber auch immer wieder, wenn Menschen, die Traumata erlebt haben oder bei denen einen psychische Störung diagnostiziert wurde, pauschal stigmatisiert werden oder man versucht, sie prophylaktisch in Watte zu packen, insbesondere im Kontext von BDSM. subbie ist nicht die einzige Betroffene, die ich in der Szene kenne und all jene, die ich kenne, empfinden in der Regel großen Genuss, wenn sie sich in einer Session dem Partner hingeben.
Gleichzeitig kann ich natürlich nicht hingehen und subbie als ein typisches Beispiel hinstellen. Aber allein dadurch, dass ich weiß, was sie erleben musste, welche Folgen es für sie hatte und hat und wie sie heute damit umgeht, bin ich davon überzeugt, dass man psychische Störungen im Allgemeinen und Dissoziationen im Besonderen nicht pauschal als Problem innerhalb und außerhalb von BDSM wahrnehmen und darstellen sollte und darf.

Natürlich stellen solche Probleme eine besondere Herausforderung an alle Beteiligten und erfordern insbesondere beim Top großes Fingerspitzengefühl, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Trotzdem kann eine solche Beziehung für beide Seiten eine große Fülle an befriedigenden Elementen enthalten.
****ond Mann
1.672 Beiträge
@**********hrill mein Post oben meinte auch, das wir als Küchen-Psychologen viel zu oft und schnell die Worte Toxisch oder Pathologisch in den Mund nehmen.

Ebenso wird oft viel Panik gemacht oder etwas negiert, was mit Verstand und Aufklärung doch gut handhabbar sein kann.
*******omW Frau
1.177 Beiträge
Zitat von **********hrill:
Ich packe jetzt eine ausdrückliche *alarm* Triggerwarung *alarm* an den Beginn dieses Beitrags und rate jedem und jeder, die ein Problem mit den Themen Traumatisierung und sexueller Missbrauch haben, eilig weiter zu scrollen.


























Wir leben nun seit gut 4 Jahren mit einer durchgebrochenen dissoziativen Identitätsstörung, initial hervorgerufen durch eine Reihe von Traumata, beginnend im frühkindlichen Alter und entgegen der landläufigen Meinung überwiegend nicht sexueller Natur. Aber die wenigen sexuellen Traumata haben zugebenermaßen die heftigsten Auswirkungen nach sich gezogen.
Während die meisten Außenstehenden das Gegenteil vermuten, hindert uns diese Störung nur sehr selten daran, unsere Art des BDSM auszuleben. Und während es im Alltag immer wieder zu Dissoziationen bei subbie kommen kann, treten diese während einer Session nur äußerst selten auf. Inzwischen haben wir anscheinend sämtliche Trigger lokalisieren können und es gelingt mir in den allermeisten Fällen, sie zu vermeiden.
Tatsächlich empfindet subbie unsere Sessions als sehr befreiend, weil es mir meist sehr leicht gelingt, ihren Kopf auszuschalten und sie fliegen zu lassen. Manchmal dient eine Session sogar als therapeutisches Mittel, das sie wieder erdet.

Nachdem ich immer wieder aus nächster Nähe erlebe, welche dramatischen Folgen durch Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung entstandene Traumata auch nach Jahrzehnten noch haben (können), achte ich im Umgang mit anderen, insbesondere im sexuellen Kontext, noch viel stärker auf meine Handlungen und Äußerungen.
Auf der anderen Seite empört es mich aber auch immer wieder, wenn Menschen, die Traumata erlebt haben oder bei denen einen psychische Störung diagnostiziert wurde, pauschal stigmatisiert werden oder man versucht, sie prophylaktisch in Watte zu packen, insbesondere im Kontext von BDSM. subbie ist nicht die einzige Betroffene, die ich in der Szene kenne und all jene, die ich kenne, empfinden in der Regel großen Genuss, wenn sie sich in einer Session dem Partner hingeben.
Gleichzeitig kann ich natürlich nicht hingehen und subbie als ein typisches Beispiel hinstellen. Aber allein dadurch, dass ich weiß, was sie erleben musste, welche Folgen es für sie hatte und hat und wie sie heute damit umgeht, bin ich davon überzeugt, dass man psychische Störungen im Allgemeinen und Dissoziationen im Besonderen nicht pauschal als Problem innerhalb und außerhalb von BDSM wahrnehmen und darstellen sollte und darf.

Natürlich stellen solche Probleme eine besondere Herausforderung an alle Beteiligten und erfordern insbesondere beim Top großes Fingerspitzengefühl, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Trotzdem kann eine solche Beziehung für beide Seiten eine große Fülle an befriedigenden Elementen enthalten.



Ich kenn es ….

Das erklärt natürlich auch dein ganzes empfinden

Meinen tiefste Respekt *hutab*
******und Frau
4.600 Beiträge
Gruppen-Mod 
So, und jetzt oute ich mich auch mal. Ich dissoziiere im Seil. Sobald das Seil mich berührt, schließe ich die Augen und lasse mich in mein Selbst fallen. Ich bin tief in mir selbst ruhen, kann nicht sprechen und mich nicht aktiv bewegen. Ich dissoziiere. Ich empfinde das jedoch als sehr positiven Zustand. Ein in mir selbst ruhen und Kraft in meinem inneren See der Ruhe schöpfen. Und nach dem zurück kommen bin ich gut erholt und ausgeglichen. Ruhe wieder in meiner inneren Mitte.

Dissoziation ist nicht grundsätzlich negativ sondern beschreibt erstmal einen neutralen Zustand. Positiv oder negativ wird es erst durch die damit verknüpften Gefühle.

Ich genieße die komplette Kontrollabgabe. Kämpfe nicht dagegen an. Sondern nehme den Zustand an. Und kann ihn dadurch auch genießen.

Das ist der Bunnyspace.

Im Subspace im D/s-Bereich geht mir das ähnlich. Ich bin in einer Blase mit dem Herrn zusammen. Nur er und ich zählen. Ich folge seinen Anweisungen und kann auch Handlungen befolgen. Sprechen ist schwer. "Ja, Herr" geht gerade noch. Ein Nein oder Stop könnte ich in dem Zustand nie aussprechen. Das geht nicht. Sperrt sich innerlich und ist auch in meinem Wortschatz dann nicht auffindbar. Auch eine Form der Dissoziation?
Ich empfinde diesen Flug als was wunderbares. Beschützt. Und im Sein mit dem Herrn.

Wohlgemerkt sind beide Varianten nicht durch Schmerz verursacht. Und willkommene und gewünschte Zustände. Das ist Bunnyspace und Subspace bei mir.

Und ja, ich bin mir bewußt darüber, daß das sicher nicht SSC ist und ich mich im RACK-Bereich bewege alleine dadurch, daß ich ein Safeword weder merken noch sprechen könnte in den Zuständen. Und nein, das ist ganz sicher nicht anfängergeeignet, sondern da muß jemand Körperreaktionen lesen können, der sich in eine Session mit mir begibt. Und auch bereit sein auf diese Art zu spielen.
*******att Frau
18.022 Beiträge
Ich lese Interessiert mit.
Und bilde mich weiter
*danke*
*****erl Frau
3.053 Beiträge
Früher hätte man den Subspace meditative Entrückung genannt.
Sie kann durch ganz unterschiedliche emotionale Zustände ausgelöst werden, auch durch Schmerz.
Die betreffende Person gleitet aber aktiv in den Zustand. Die Umstände, die dazu führen, werden als positiv erlebt und der Zustand Subspace auch.

Eine pathologische Dissoziation ist ein Zustand, der durch massive psychische und physische Überforderung oder Gefahr bis hin zum Gefühl der Lebensgefahr entsteht. Eine Traumatisierung wird die Folge sein. Oder eine Reaktivierung eines Traumas kann sie auslösen.

Aber nicht jede traumatische Erfahrung muss später zu einer posttraumatischen Belastungsstörung oder zur pathologischen Dissoziationen führen. Es gibt auch Menschen, die in unangenehmen Situationen bewusst sich ein Weilchen ausklinken, um danach fröhlich weiterzumachen, wo sie vorher aufgehört haben. Die die Fähigkeit zur Dissoziation aktiv als Handwerkszeug zur Lebensbewältigung nutzen, ohne pathologische Probleme zu haben.

Gut, wenn man sich und sein Gegenüber kennt, um unterscheiden zu können und richtig zu reagieren.
*****erl Frau
3.053 Beiträge
In der Homöopathie wird ja nach Konstitututionstypen unterschieden. Dort soll es Konstitutionstypen geben, die dazu neigen bzw. dazu fähig sind, quasi neben sich zu stehen und sich zuzusehen. Das sei für diese Menschen völlig normal und nicht pathologisch.
*******dev Frau
19.438 Beiträge
Ich kannte den Begriff der Dissoziation bis vor ca einem Jahr gar nicht.

Jetzt frage ich mich, ob ein Absturz, den ich damals hatte, wirklich einen dissoziativen Zustand beschreibt, oder ob es etwas anderes war.

Ich war mit meinem Partner in einem Club, er hatte mich auf einem Strafbock fixiert. Ich wollte gerne eine Rosshaarpeitsche ausprobieren.
Ein Freund hatte noch einen anderen Flogger dabei mit schweren, dicken, harten Riemen. Diesen hatte ich schon sehr misstrauisch beäugt, und für mich als höchstwahrscheinlich ungeeignet einsortiert, weil zu heftig!

Mein Partner wärmte mich etwas auf und nahm dann doch diesen speziellen Flogger.
Ich habe nicht abgebrochen, weil ich selbst nun doch auch wissen wollte, wie er sich anfühlt, ob ich das ertragen/aushalten kann.
Er hat nicht sehr fest und auch nicht sehr oft zugeschlagen. Doch hat der Flogger mich sofort an meine Grenzen gebracht.


In dem Moment konnte ich nichts mehr sagen. Kein Nein oder stopp, kein rot oder Mayday...
Ich fing nur an, einzelne Schreie auszustoßen. Dabei fühlte ich mich über mir schwebend, auf mich herunter schauend.

Direkt nach dem ersten oder zweiten, für mich völlig untypischen Schrei, fing mein Partner an, mich loszumachen, weil er natürlich gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmt.

Ich war nicht wie in Watte, nicht ohne Gefühl. Aber ich war trotzdem "neben", oder in dem Fall, über mir. Und ich konnte einfach nicht aufhören zu schreien.
Und zwischen den Schreien dachte ich immer nur:
"Warum schreist du denn jetzt so?"
"DAS kenne ich so gar nicht!"
"So bin ich nicht."
"Warum kann ich nicht damit aufhören?"

Solche oder ähnliche Gedanken blitzten mir durch den Kopf, immer wieder unterbrochen vom nächsten Schrei.
Und von oben auf mich schauend.



Alles was bisher hier zur Dissoziation beschrieben wurde, war irgendwie anders.
Aber was war es denn dann, was ich hatte?
***e6 Frau
2.014 Beiträge
Bis vor kurzem war mir der Begriff Dissoziation auch fremd.
Im Zuge meiner Aufarbeitung bemerkte ich aber, dass einige Symptome auf so einige Situationen, die ich früher durchlebt habe, passten.
Andere allerdings nicht, was mich auch zum Nachdenken bringt.
In "Stresssituationen" (so nenne ich sie jetzt mal allgemein) bin ich in eine Art Autopilot verfallen. Ich habe wohl schnell erkannt, was zu tun ist (z.B. meine Geschwister in Sicherheit zu bringen) und habe dann ohne Nachdenken gehandelt. Als die jeweilige Situation vorbei war, war ich erst mal wie ein kopfloses Huhn, musste mich erst mal neu orientieren.
Was also passt ist die Orientierungslosigkeit, was ich allerdings nicht hatte (oder vlt nicht bewusst wahrgenommen hab *nixweiss*) ist eine Draufsicht auf mich. ich hatte nicht das Gefühl, losgelösst von mir oder der Situation zu sein.
Stattdessen habe ich die letzten Monate festgestellt, dass ich wohl so einige Gedächtnislücken habe.
Es kam schon öfter vor, dass negative Trigger ausgelöst wurden und ich keine Erklärung dafür hatte, was da falsch war. Bis irgendwann plötzlich die erste Erinnerung aufploppte, von der ich nicht wusste, dass ich sie habe. Das hat mir so einiges erklärt und mir gezeigt, dass da noch so einiges in mir drin sein muss.

Ob meine Symptomatik nun eine Art Dissoziation ist weiss ich also nicht so genau, doch wenn ich das nun mal auf meinen/unseren BDSM beziehe, wäre es für mich, gelinde gesagt, nicht schön würde ich während einer Session dissoziieren. Denn für mich persönlich(!) ist das, wohl aufgrund meiner Erfahrungen, eine Schutzreaktion meines Körpers vor extrem negativen Dingen. Der Geist kapselt sich ab, um daran keinen Schaden zu nehmen.
******sis Mann
588 Beiträge
Sehr interessantes Thema mit guten Erklärungen von @*******omW insbesondere bei den häufig verwechselten Begriffen.

Umgangssprache mit Fachbegriffen ist fast immer ein Quell der Verwirrung.

Thema: dissoziieren
Bei einem Erstkontakt einer Frau mit SM (potentiell Traumatisiert) haben wir nach dem kurzem Einblick festgestellt, dass sie beim ersten Schmerz direkt "raus" war. Sie hat dann gar nichts mehr empfunden, weder Schmerz noch Emotion dazu.

Ich bin mir angesichts weiterer Erkenntnisse nicht ganz sicher, ob dieses Phänomen jetzt in diese Kategorie fällt, oder nicht einfach nur ein "Schutzreflex" war.

Ich würde mich da gerne mit dir austauschen. *liebguck*
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