Ich möchte behaupten, dass das Covern als "Sicherheitsaspekt" dramatisch überschätzt wird.
Covern lassen kann man sich dadurch das man eine Begleitperson seines Vertrauens, die nicht unbedingt mit dem Thema etwas zu tun haben muss begleiten lässt, KLAR mit etwas Abstand, WEIL man möchte ja ungestört kommunizieren, jedoch mit dem Wissen der Person, welche man trifft, das man eben nicht alleine ist.
HIER kann man mit der Person die einen C O V E R T auch Signale vereinbaren, wenn etwas nicht stimmt z.B., auch sehr ratsam bei ersten Sessions, wo der S C H U T Z I'm Nebenraum warten kann, in regelmäßigen Abständen kurz in die Session schaut.
Alternativ kann man sich auch telefonisch C O V E R N lassen, in bestimmten Abständen, mit der Sicherheit des Aufenthaltsortes, Adresse quasi und auch einer Kopie des Ausweises der Person die man trifft.
Zu den Worten des TE:
• welchen Sinn macht eine "Begleitperson", solange ich mich in der Öffentlichkeit (so verstehe ich den ersten Absatz) bewege?
• eine Session mit einer Person im Nebenraum, die öfter nach dem Rechten schaut? Da würde mich wirklich interessieren, wer auf diese Konstellation ernsthaft Lust hat. Ich kann den Ansatz verstehen, dann suche ich aber doch wohl eher den Schutz der "Öffentlichkeit" eines Clubs.
• Zum Klassiker des Coverns zählt sicher der letzte Absatz, die telefonische Variante. Im schlechtest möglichen, übergriffigen Szenario bringt diese genau: nichts. Jedenfalls nicht, was das Verhindern einer möglichen Gewalttat betrifft. Klar sollte jemand Bescheid wissen, wenn man sich zu einem Date trifft, dass alleine würde ich aber nicht unter Covern verorten.
Ein Gedanke noch zu der Person, welche die Verantwortung des Coverns übernimmt. Wie genau sieht eigentlich der Handlungsstrang aus, wenn sich der oder die zu Covernde nicht pünktlich telefonisch meldet? Erstmal ruhig bleiben und noch 30 Minuten abwarten oder gleich das SEK verständigen ( wie fällt wohl die Antwort der Polizei aus, wenn sich zwei erwachsene Menschen auf einer Sexplatform gedatet haben und der eine nun seit 30 Minuten nicht mehr erreichbar ist?). Ist es eine gute Idee sich dann vielleicht selbst dem mutmaßlichen Gewalttäter entgegen zu stellen?
Ich bitte meine Zeilen nicht falsch zu verstehen. Sehr gut, wenn man sich Gedanken um die eigene Sicherheit macht. In der Praxis ist das Covern aber vor allem eine Sache für den Kopf. (Vielleicht ist das auch die effektivste Wirkung, nämlich die auf den Kopf des zu Treffenden, allerdings braucht es dazu gar keinen echten Cover, die Ansage reicht aus). Auserdem dürfte es höchst selten bei einem ersten Treffen zu Übergriffen kommen (Ausnahme Prostitution).
Der wichtigste Schutz bleibt sicher das eigene Bauchgefühl, welches sich nach einigem Kontakt (auch telefonisch) eingestellt haben sollte und: ein wenig den Kopf einschalten. Ein erstes Treffen in der Öffentlichkeit ist sicher keine schlechte Idee.
Und ja, zur Wahrheit gehört dann ganz zum Schluss wohl auch, 100 Prozent Sicherheit ist, wie in allen Bereichen, eine Illusion...