Subdrop und Topdrop

Naja, nur das die oft auch Saufen und Koksen. Aber ja.

Zum Thema Drop allgemein...

Man sollte wissen, dass es ein temporärer Zustand ist der vorbeigeht. Das erste Mal ins ungewöhnlich und ja, es nervt, es ist ätzend, es kotzt einem an. Und ja, es gibt Menschen die das nie erleben, andere weniger und manche öfter. Es gibt keine Skala wie: Wenn Du erfahren bist, dann passiert Dir das nicht mehr. Das ist Blödsinn.

Aber ein Grundsatz gilt immer.
Seht den Drop wie einen Kater an. Er geht vorbei. Und lasst Euch auf ihn ein. Weint, schreit, werft Dinge durch die Gegend, wenn Euch danach ist, ruft die beste Freundin/den besten Freund an, fresst Schokolade oder Eis oder sonstwas, kuschelt Euch ein.

Es ist ALLES erlaubt was Euch in dem Moment gut tut und Euch hilft die Situation zu verarbeiten. Und wenn ihr mit einer Decke auf dem Boden eingekuschelt wie ein Käfer auf dem Rücken liegt und schreit und weint... Das alles ist ok.

Denn - je eher man sich auf den Drop einlässt, desto schneller ist er vorbei. Schiebt ihr ihn raus kann er schlimmer werden und sich länger manifestieren als notwendig.

Und es gibt KEINE Vorhersage oder Zeichen wann sowas passiert. Bei dem einen setzt es danach ein, bei dem anderen Tage später. Warum das so ist, wird immer noch spekuliert.

Aber - ihr seid damit nicht alleine. Ein Drop ist nichts Schlimmes. Ihr könntet es faktisch mit einem kleinen Nervenzusammenbruch gleichsetzen wobei dieser u.U. viel schlimmer ist. Es ist ein ungewöhnliches Gefühl und ja, man fühlt sich absolut überfordert mit dem, was der Körper da macht. Aber es ist händelbar.

Deswegen keine Angst. Ihr tickt normal, habt keinen an der Klatsche und es bleibt auch nichts zurück. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Mit jedem Drop, den ich erlebt habe, war ich stolz drauf, ihn geschafft zu haben. Und es fällt mir mit jedem Male leichter.

Vielleicht hilft Euch das ja ein bisserl das Ganze zu händeln.

Bitte sei dir bewusst/ mache dir bewusst, dass alle die Zustände, die du beschrieben hattest, "systemimmanent" sind und nicht Partner*in- induziert.
!

Aber ich schätze, das weißt du eh'.

Alles, was die Psyche belastet, kann zusätzlichen Stress verschlimmern.

Wer einen Sub- oder Topdrop noch nicht erlebt hat: Dieses Phänomen tritt auch gerne mal nach einem richtig schönen Urlaub auf. Da können sich auch jede Menge Glückshormone angesammelt haben, die sich (zum Glück) erst langsam wieder abbauen.
Das werden vielleicht ein paar mehr kennen, dass wenn der Alltag dann zubeißt, das Loch danach entsprechend groß ist. Und das auch noch je größer, je schöner der Urlaub war. Eben, weil das Level an ausgeschütteten Hormonen höher war.

Um weicher zu landen, da gibt es eine einfache Lösung: Weicher landen, indem man auch im Alltag noch dafür sorgt, weiter Glückshormone ausschütten zu lassen.
Also: Kuschelt mal eine Runde. Küsst euch. Macht ein warmes Bad, telefoniert mit guten Freunden. Lacht! Selbst das Lachen vor dem Spiegel kann schon etwas auslösen.

Nicht übertreiben, sonst wird man noch süchtig nach diesem körpereigenen Hormoncocktail. In Maßen.
In Massen hatte man das schließlich vorher schon. Im Urlaub oder eben: In der Session.

Das Grundthema gibt es nicht zum ersten Mal, ich weiß. Da ich zuletzt in einer anderen Gruppe darüber gelesen habe, kam ich zu der Erkenntnis, dass ich evtl. tatsächlich einmal im/nach dem Spiel kurz vor einem Absturz stand. Zum Glück hab ich mich doch noch gefangen.
Erkennt es ein „guter“ Top, dass es zum Absturz kommt/kommen kann oder geschieht das vollkommen unerwartet? Bringt ihr es im Vorfeld, als Subs, zum Gespräch mit eurem Dom darüber, auch den Subdrop?
Oder ist euch vielleicht schon passiert, dass euer Top davon noch nie gehört haben will?

Die Erfahrenen unter euch können mir vielleicht auch beantworten, ob einen im Spiel das Ampelsystem vor einem Absturz schützt (bei rot) und aber nicht raus bringt (bei grün, gelb) als Sub. Also wenn man schon so halb fliegt, kurz vorm abheben ist…spreche ich die Ampelfarbe aus oder passiert das auf Nachfrage des Doms? Es gibt wahrscheinlich auch keine allgemeingültige Antwort darauf, mich interessieren dazu eure Erfahrungen.

Danke fürs lesen und eure Zeit.

Es gibt für Nichts eine Garantie.

Es kann zu erkennen sein, muss aber nicht. Und tritt Tage später auf.
Das Ampelsystem kann schützen, muss es aber nicht.

Es ist eben individuell, der Situation geschuldet, dem Empfinden ebenso. Es gibt leider keinen Schalter oder genaue Vorzeichen wo man es ablesen oder abstellen kann.

@*****alS Dankeschön für diese tolle und ausführliche Erläuterung.
Vom dem was noch hängen geblieben ist, was meine Mutter (examinierte Altenpflegerin) mir über Hormone erklärt hat, ist das sehr sinnig 👍

Ich habe gerade einige Postings durchgeblättert und zu verschiedenen verlinkten Beiträgen dazu gesprungen und bin mir nicht sicher ob ich gerade total auf'm Schlauch stehe...

Grob verallgemeinert stellt sich der Drop wie das relative Tief nach einem Höhenflug der Gefühle dar, wobei es eigentlich nur die Rückkehr zum "Normalzustand" ist, für manche aber auch die Sehnsucht aufkommende Distanz wieder in Nähe zu verwandeln oder wenn das Bedürfnis über Erlebtes reden zu wollen vom Gegenpart abgeblockt, vielleicht sogar geghostet wird.

Das klingt für mich eigentlich nach ganz normalen Emotionen die jeder so hat und das als Sub/Top-drop zu irgendwas BDSM-exklusivem zu stilisieren wirkt auf mich gerade sehr befremdlich.

Verpasse ich hier gerade irgendeinen wichtigen Aspekt?

Es ist nichts exklusives auch wenn das oft gerne so verkauft wird @*******etal

Du hast im BDSM oft sehr starke Menschen im normalen Leben die sich dort keinerlei Schwäche erlauben dürfen. Wenn nun aber so ein Drop passiert, sind diese damit meist total überlastet weil sie es nicht kennen. Wenn man gelernt hat, dass solche Gefühle normal sind und das man durchaus schwache Momente haben kann dann geht man auch anders damit um.

Kleiner Nachtrag: Im normalen Leben hast Du nicht die Menge an Hormonausschüttungen die @*****alS auf der ersten Seite beschrieben hat. Und die sind dafür verantwortlich dass Du schwebst, wegkippst oder sonstwas.

Meine weiterführenden Gedanke dazu haben mich etwas mitgerissen und passten nicht mehr ganz zum Thema oder könnten einigen sauer aufstoßen 🙈

Ich bleibe dann einfach einmal bei;
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker (und nicht Google oder "Forenexperten") 😇

"Forenexperten" klingt auf mich gerade ziemlich herablassend.

Gerade bei psychischen Phänomenen gibt es nicht nur Ärzte, die helfen können.

Sondern auch Selbsthilfegruppen.
Der Sinn dieser Gruppen ist, dass andere erlebt haben, was man selbst erlebt hat. Alleine das ist für viele schon eine Hilfe: "Puh, ich bin nicht alleine, anderen ist es auch schon passiert".
Diese können auch erzählen, wie sie es erlebt und gewuppt haben. Man hilft sich gegenseitig.

Nichts anderes geschieht hier gerade. Jene, die es erlebt haben, beschreiben, wie es ihnen gelungen ist, da wieder heraus zu kommen.

Tja, wer es erlebt hat und bewältigt, der ist dann ein Experte darin, der kann sich schon einmal so nennen.
Wer kein Interesse daran hat und die Not eines Drops nur belächelt, drücke dann gerne den "nicht beobachten" Knopf. "Stell dich nicht so an" Menschen braucht bei so sensiblen Themen niemand.

@********chaf
Irgendwer fühlt sich halt immer auf dem Schwanz getreten, egal was man sagt^^

Ja, Selbsthilfegruppen unter fachmänischer Moderation sind eine echte Anlaufstelle, hab auch schon in der ein oder anderen gesessen und kann deshalb als "Experte" sagen, dass das nicht das gleiche ist

Hast du einen Drop schon einmal erlebt? Nein? Dann wärst du es zumindest für dieses Thema nicht.

Zum Thema selbst, das Phänomen gibt es auch in anderen Lebensbereichen. Immer dann, wenn es zuvor einen Endorphinrausch gegeben hat, kann einer passieren.

Das Vorgehen dagegen ist identisch: Vorher wissen, dass er passieren kann, und sollte er kommen: Sich gut tun. Die andere Person kontaktieren, gemeinsam dem Drop begegnen. Wenn möglich, das gleiche "in klein" noch einmal erleben. So ebbt der Rausch langsamer ab und wirkt nicht so abrupt zu Ende.

Einen Arzt würde ich im übrigen erst dann aufsuchen, wenn dieser Zustand danach länger anhält (grob würde ich sagen, länger als eine Woche). Denn dann kann es auch der Beginn einer Depression sein. Und die gehört dann wiederum in ärztliche Hände.

@********chaf
Für irgendwen klingt irgendwas immer irgendwie herablassend. Deine Relativierung von Selbsthilfegruppen zu Erfahrungsberichten klingt zB für mich herablassend wenn man bedenkt was alles zu der Gründung einer Selbsthilfegruppe gehört. Du hast in das Wort (Forenexperte), denke ich, zuviel hineininterpretiert und wenn es dich in deiner Expertise (hoppla ) verletzt hat möchte ich mich in aller Form dafür entschuldigen.

Ich habe mich eingebracht weil ich das Thema verstehen und einordnen können wollte und habe mich dann, weil meine Gedanken dazu aufgrund meiner persönlicher Erfahrungen während stationärer Behandlung meiner Einschätzung nach Richtung Off-Topic gingen, abschließend aus dem Thema zurückgezogen.

@******und
Abschließend möchte ich mich darauf hinweisen, dass das gleichsetzen von "sich professionelle Hilfe suchen" (was ich garnicht so gesagt habe) als etwas negatives ganz schön herablassend ist.
Niemand braucht sich schlecht/komisch oder gar "nicht normal" fühlen wenn er oder sie bei Problemen einen ausgebildeten Experten aufsucht. Dazu zu raten (nochmal, was ich nicht getan habe) statt Anzeichen für Probleme zu verharmlosen sollte als "vernünftige Option" gesehen werden statt in diese Möglichkeit zu verteufeln.
Schließlich wollen wir doch alle eine gute Zeit haben und vorzugsweise ohne (ungewollte) bleibende Schäden

Oh, ich bin weit entfernt, Selbsthilfegruppen zu verunglimpfen. Deren wichtigste Funktion ist der Austausch untereinander, vor allem aber der "Safe Space", der dazu führt, dass Menschen mit Leidensdruck ins Reden kommen und Hilfe erfahren.

Die professionelle Erfahrung der Leitung von Selbsthilfegruppen ist auch ganz unterschiedlich. Sie muss mindestens dafür ausgebildet worden sein, das reicht von Wochenendkursen bis hin zu Vollprofis.

Hier sind im Groben zwei Dinge gegeben: Der "Safe Space" und die gegenseitige Hilfe Betroffener.
Damit Ersteres so bleibt, gehört es dazu, darauf hinzuweisen, dass alle Betroffenen ernst genommen werden. Ohne Ausnahme.

Ein "wenn ich das hier lese, so schlimm ist das doch gar nicht" hilft niemandem.
Denn für die Betroffenen ist es schlimm.

Bin gerade sehr dankbar für diesen Threat.

Denn genau dieses Loch spürte ich nach den ersten Erfahrungen sehr deutlich. Ich dachte, dass wäre meine emotionale Unreife und schämte mich dafür auch eine Spur weit.

Es ist ein wertvoller Input, das jetzt einschätzen zu können.

Mir haben dann stets Solo-Spaziergänge geholfen, in die Natur hinein (Wald oder stille Ecken am Ortsrand).

Es entsteht dann bei mir so eine Art Ausgleichsventil zwischen Erinnerung, Nachwirkung und Alltagrückkehr.

Die Sehnsucht nach meiner Herrin stellt sich eh schnell wieder ein.
Doch das ist dnn ein wunderbar hoffnungsvolles Gefühl.

Auch ich bin sooo dankbar! So viel "aha"
Ich hatte meine erste Shibari-Session im Juli, danach das tiefe Loch. Jetzt weiß ich warum.
Danke!

Ich dachte das wäre emotional Instabilität bzw Abhängigkeit. 😬
Ich bin erst seid gut 4 Wochen in BDSM Bereich drine. Er geht mit mir Schritt für Schritt. Langsam halt…
Aber nach den Treffen war ich noch voller Glücksgefühle und ein Tag oder ein paar Tage später fiel das Gefühl nach unten.

Ich danke euch jetzt weiß ich, woher es kommt und was man dagegen tun kann😊

Ich bin neu in der Gruppe. Ich habe nun über Absturz und subtrop gelesen. Nun mache ich mir etwas sorgen ob es für mich möglich ist sub zu werden. Ich bin sehr feinfühlig. Gibts es merkmale wie ich herausfinden kann ob mein gegenüber mich auffangen wird?

Ich bin auf dem weg herauszufinden was ich genau brauche. Phantasien habe ich viele. Möchte herausfinden was auch in der Realität passt. Dank euch weiss ich nun, dass ich mir auch Gedanken darüber machen muss was danach ist. Es war mir nicht bewusst, dass ich in einen Absturz geraten könnte. Isher haben mich all meine Gedanken so erregt, dass ich alles nur im positiven context betrachtet habe. Danke für den wertvollen Hinweis. Stelle gerade fest, dass ich wohl noch etwas hinter dem mond bin😅