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Subdrop und Topdrop

******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Subdrop und Topdrop
Hallo zusammen,

da es aus einem anderen Thread heraus offensichtlich einen Bedarf gibt über Subdrop und, weil es das auch gibt, über Topdrop zu reden, lagern wir das Thema aus und erstellen hierfür einen eigenen Thread. Hierhin werden auch die entsprechenden Entwicklungen aus dem ursprünglichen Thread gezogen, die diesem Thread vorausgegangen sind.

Beides begegnet einem oft erst im Laufe der Zeit und man steht im ersten Augenblick erstmal hilflos da und weiß das ganze nicht einzuordnen.

Da möchten wir euch gerne zumindest mit ein wenig Wissen und Hintergrundinformationen unterstützen.
******o73 Mann
1.753 Beiträge
Abschalten , fallenlassen, schweben, Glücksgefühl , auch mal aufgeregt sein. Noch Tage danach immernoch das Gefühl haben zu schweben. Aber dann wenn es vorüber ist und keine Möglichkeit besteht sie zeitnah oder überhaupt wiederzusehen , kommt der Absturz , die Verzweiflung , Angstzustände , fast schon Depression , ich weis es nicht. Ich hoffe es ist bald wieder besser.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@******o73
Das was Du beschreibst, nennt sich Subdrop.
Ein Sub-Drop kann etwa 1-3 Tage nach einer Session aufgrund von "kaltem Hormonentzug" auftreten und kann auch 2-4 Tage anhalten. Ein Subdrop ist aber nicht zu dramatisieren, auch wenn in dem Augenblick die Welt nicht mehr schön ist für die Sub. Aber im Endeffekt ist das einfach ein kalter Entzug, der keine bleibenden Schäden hinterläßt. Sobald der Hormonaushalt wieder ausgeglichen ist, ist der Spuk vorbei. Bei einem Sub-Drop reicht meist viel in den Arm nehmen und Nähe geben um den Hormonmangel aufzufangen und durch Endorphine zu ersetzen.
******o73 Mann
1.753 Beiträge
@******und
Dankeschön , das macht mir etwas Mut . Das in dem Arm nehmen und Nähe geben bzw. fehlt mir sehr. Da bleibt dann nur der kalte Entzug.
*******ine Frau
348 Beiträge
@******und . Ja Du hast Recht....rein physiologisch hinterlässt es keine Schäden. Aber immer wiederkehrende Sub Drops können eine Beziehung sehr belasten und auch die Psyche.
Ich werde auch in den Arm genommen und mir wird nach der Session allws fegeben, um mich zu fangen. Reden kann ich nicht viel, dazu bin ich noch zu weit weg. Mein Herr kann nicht die nächsten 2 Tage bei mir bleiben erst im laufe der Zeit entwickelt sich entweder eine tiefe Traurigkeit, Zweifel, Angst, je nachdem was passiert ist, sehe ich sehr schwarz und binsehr dünnhäutig.
Ganz davon abgesehen, dass ich viwl Regeneration brauche, je nachdem wie intensiv die Session war. Diese negativen Gedanken und Gefühlen belasten uns, und es dauert und braucht viel Verständnis und Geduld vom TOP und viel Kraft und innere Stärke der Sub.
Je gefestigter die Bindung ist, um so besser ist es damit umzugehen.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@******o73
Es gibt auch andere Methoden, die bei dem ein oder anderen Menschen helfen. Z.B. Spaziergänge, sich etwas hingeben, was man gerne macht. Oder einfach auf die Couch legen und den Gefühlen freien Lauf lassen.
Der Subdrop hat mit dem, wie hoch man fliegt zu tun *zwinker* Dazu gab es hier auch schon verschiedene Threads. Schau in der Forumssuche einfach mal unter Subdrop. Es gab da mal einen ausführlichen. Den finde ich auf die Schnelle zwar nicht, aber wenn ich ihn wiederfinde, teile ich ihn gerne mit.

Und auch an @*******ine es gibt Methoden damit umgehen zu lernen. In erster Linie das Erkennen dessen, was es ist. Und sich das in solchen Situationen auch ins Bewußtsein zu rufen, daß es lediglich ein "kalter Entzug" ist. Und das Annehmen der Situation. Du kannst es nicht ändern. Es ist eine Folge des ganz hoch Fliegens. Und manchmal gibt es dann eben auch einen Subdrop.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nachtrag für diejenigen, die sich für das Thema Subdrop interessieren. Es gab schon Threads hierzu im Joy unter:
Der Absturz - auch Tage später erst?

BDSM für Anfänger: Nachsorge und Durchhänger (Aftercare und Subtrop)

BDSM für Anfänger: Absturz? Was ist das eigentlich?

Oft wird der Subdrop mit einem Absturz gleichgestellt. Ich selbst sehe dazu jedoch einen Unterschied das eine findet während einer Session statt oder direkt danach und das andere erst viel später.

Und hier auch die Entsprechung zum Topdrop:
BDSM für Anfänger: Kennt Dom auch so einen Absturz nach der Session

Sollte hierzu ein größerer Gesprächsbedarf bestehen, gibt es auch die Möglichkeit eines extra Threads hierzu.
****nLo Mann
3.707 Beiträge
Mir unbekannt.
Wäre ein ToDo.
***ah Frau
691 Beiträge
den subdrop hatte ich und ich brauche ihn nie wieder
leider kannte ich es nicht und hatte in diesem moment auch keinen auffänger in der nähe.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich würde gerne hierzu noch ein wenig Input geben, den ich vor längerer Zeit mal in einem anderen Thread geschrieben hatte, der mittlerweile jedoch bei der Suche nicht mehr auftaucht:

Ich würde Abstürze (z.B. weil was aus dem Ruder läuft oder keine ausreichende Aftercare erfolgt) klar vom Subdrop trennen.

Abstürze finden während oder unmittelbar nach einer Session statt und sind ohne entsprechendes Auffangen wirklich übel. Da kann man wirklich mit langfristigen psychischen Auswirkungen rechnen, die Sub aufarbeiten muß. Gerne auch zusammen mit dem Top. Da ist es wichtig herauszufinden, was den Absturz bewirkt hat, um für die Zukunft anders vorgehen zu können.

Ein Sub-Drop kann etwa 1-3 Tage nach einer Session aufgrund von "kaltem Hormonentzug" auftreten und kann auch 2-4 Tage anhalten. Ein Subdrop ist aber nicht zu dramatisieren, auch wenn in dem Augenblick die Welt nicht mehr schön ist für die Sub. Aber im Endeffekt ist das einfach ein kalter Entzug, der keine bleibenden Schäden hinterläßt. Sobald der Hormonaushalt wieder ausgeglichen ist, ist der Spuk vorbei. Bei einem Sub-Drop reicht meist viel in den Arm nehmen und Nähe geben um den Hormonmangel aufzufangen und durch Endorphine zu ersetzen.

Ein Sub-Drop ist daher anders zu bewerten als ein wirklicher Absturz.
Meine Lösung dafür: ich spiele nur mit entsprechender Tiefe, wenn ich davon ausgehen kann, dass ich mir der Person auch die nächsten Tage intensiv schreiben oder telefonieren kann. Das hilft mir dann nämlich schon enorm.

Ist (m)ein Spielpartner dafür nicht verfügbar oder entzieht sich dieser Verantwortung, begrenze ich bewusst die Spieltiefe in einer Session. Eben weil ich darum weiß, wie es mir sonst hinterher geht und wie schlimm ich dann das Gefühl des „allein gelassen werdens“ empfinde. Das sind dann auch teils recht drastische Einschränkungen und man könnte mir schon fast vorwerfen, dadurch zur Wunschzettel-Sub zu mutieren, für mich ist es die logische Konsequenz: fährt mein Gegenüber nicht das volle Programm, inklusive Aftercare, notfalls auch 1-2 Tage später, so kann er auch nicht von mir erwarten, dass ich alles gebe, über Grenzen hinaus und es mir anschließend nicht mehr gut geht.

Ich denke, das beste, was man machen kann, ist für sich selber raus zu finden, womit man später am meisten zu kämpfen hat und dann entsprechende Grenzen zu ziehen oder dafür zu sorgen, dass man in der Zeit danach nicht „alleine“ ist.
*********rgara Frau
7.494 Beiträge
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Subdrop auch ohne Vorwarnung in einen Absturz führen kann und sich das nicht angekündigt. Es ist auch schwer zu unterscheiden.

Unter Sundrop verstehe ich tatsächlich einen Hormonentzug. Der vergeht kurzfristig wieder. Während ein Absturz eher den Reaktionen nach einem traumatischen Erlebnis ähnelt. Bei mir war es ein mich emotional tot fühlen über viele Tage hinweg ohne Änderung. Ich habe dann tatsächlich Hilfe von Außen gebraucht.

Ich war sehr geschockt beim ersten Absturz. Bis zu einem Subdrop bin ich nie gekommen, weil ich nie ein Hormonhoch erreicht habe durch Schmerz. Ich bin stets schon vorher abgestürzt.

Wie man auf Schmerz reagiert ist im Unterbewusstsein verankert. Man ist sich dessen nicht bewusst. Man kann es nur ausprobieren. Bei mir bringt zu viel Schmerz ( zu viel nach dem Maßstab meines Unterbewusstseins ) schnell schlechte Gefühle mit sich. Wut, Ekel, Übelkeit und Magenkrämpfe. Die können auch nach einem Orgasmus noch auftreten.

Wenn ich erkenne, dass ich emotional schlecht auf Schmerz reagiere, es reizt mich aber trotzdem mit Schmerz zu spielen, habe ich folgende Möglichkeiten:

• Ich lasse die Finger von Schmerzspielen und akzeptiere meine Grenzen
• Ich erkunden meine Grenzen und bleibe innerhalb davon
• Ich schaue mir mein mindset in Bezug auf Schmerz an. Halte ich ihn für "böse" oder halte ich mich für "böse" , weil ich darauf stehe?
Oder sagt meine Ratio alles super, aber mein Unterbewusstsein sagt was anderes?
-Ich programmiere mein Unterbewusstsein um. Das geht , braucht aber Zeit. Es ist möglich durch viele positive Erfahrungen negative zu überschreiben.

Es hat seine Gründe, dass Ärzte und Therapeuten im psychischen Bereich nicht nahe Angehörige behandeln. Es fehlt an einem neutralen Blick und eigene Interessen können reinspielen. Deshalb ist mein Rat, sich bei schweren Traumata immer an Fachleute zu wenden.
****ima Frau
1.996 Beiträge
Mal für ganz dumme die das Thema gar nicht kennen:
Wie soll ich das mit dem Hormonhaushalt und dem „kalten Entzug“ verstehen?
Wann tritt ein Subdrop auf bzw besser gefragt warum oder wodurch entsteht sowas?
******age Mann
3.161 Beiträge
Eine Frage in die Runde: Macht es für den Subdrop einen Unterschied, ob es bei der Session zu einem Orgasmus kam?

In jedem Fall halte ich auer einem Nachkuscheln (sowie eventuell auch einem Vorkuscheln) ein Telefonat am Folgetag für hilfreich.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@****ima
Mal kurz umrissen ist es so, daß je höher Du fliegst im Subspace (oder auch im Bunnyspace), die eigene Hormonausschüttung extrem hoch ist. Weit oberhalb des regulären Levels. Kommst Du wieder zurück vom Flug, dann bleibt das Level erstmal noch eine ganze Weile bestehen (das kann bei mir bis zu einer Woche dauern, bis ich wieder vom High gelandet bin).

Und dann kann es passieren, daß sobald das Level der Hormone wieder sinkt, eben so eine Art "kalter Hormonentzug" einsetzt. Das heißt der Hormonabfall vom Flug ist nicht sanft sondern eher plötzlich abfallend. Oder auch einfach, wenn ein bestimmtes Higlevel unterschritten wird. Wie beim Drogenentzug nur eben in diesem Fall von natürlichen Drogen, den Hormonen.

Und das hört dann auch erst wieder auf, wenn Normallevel der Hormone erreicht ist und der Körper das als solches wieder erkennt.

Im übrigen @*********rgara hat das nicht unbedingt mit Schmerz zu tun. Ich selbst bin überhaupt nicht Maso im üblichen Sinne und kann mit Schmerzen durch SM nicht wirklich viel anfangen. Dennoch kenne ich Subdrop genauso aus dem Shibari. Je höher und intensiver der Flug, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit irgendwann einen Subdrop zu erleben. Aber das muß nicht unbedingt durch Schmerz ausgelöst werden.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******age:
Eine Frage in die Runde: Macht es für den Subdrop einen Unterschied, ob es bei der Session zu einem Orgasmus kam?

In jedem Fall halte ich auer einem Nachkuscheln (sowie eventuell auch einem Vorkuscheln) ein Telefonat am Folgetag für hilfreich.
Zu Frage 1: Nein. Das macht gar keinen Unterschied. Sondern nur von der Höhe der Hormonausschüttung und das ist der Flug an sich.
Zu Punkt 2: Ja, das kann in dem ein oder anderen Fall abmildern. Aber nicht vermeiden.
*********rgara Frau
7.494 Beiträge
Der Körper reagiert auf Schmerzen mit Adrenalin und anderen Hormonen. Erst, um die Flucht oder Abwehr zu ermöglichen. Wird der Schmerz noch stärker , kann der Hormoncocktail so stark werden, dass man gegen Schmerz fast unempfindlich wird.

Die Kunst besteht darin mit der Dosis so zu spielen, dass der Körper high wird von seinen eigenen Hormonen. Man "fliegt".

Das kann man länger aufrechterhalten. Solange die Dosis Schmerz einen nicht überfordert.
Überforderung ist nicht nur körperlich möglich, sondern auch psychisch.

Sinkt das Hormonniveau , kommt es zu Entzugserscheinungen. Das high war so toll.

Hier spielt eine Rolle wie stabil jemand aufgestellt ist. Ist mein Leben schwer und ich bin unglücklich, besteht die Gefahr nach dem Hormonrausch süchtig zu werden.
Der Körper gewöhnt sich aber an Schmerz. D.h. die Dosis für den Hormonrausch muss immer weiter gesteigert werden, um den selben Effekt zu erzielen. Irgendwann führt das dazu, dass man sich ernsthafte Schäden zufügen muss, um noch denselben Rausch zu erleben.

Ich hab schon viele Berichte gelesen, dass Subs zuerst nicht genug bekommen konnten. Dann aber irgendwann gemerkt haben, dass sie sich selber schaden und langsamer gemacht haben.

Ein weiteres Risiko ist die psychische Abhängigkeit vom Schmerzlieferanten. Manche sind bereit irgendein Arschloch alles mit ihnen machen zu lassen, auch was sie nicht wollen oder erotisieren können, um den ersehnten Schmerzrausch zu erleben.
******und Frau
4.552 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*********rgara
Das ist schon richtig, daß der Körper auf Schmerz reagiert.
Aber das High entsteht nicht ausschließlich durch Schmerz. Nicht nur im SM-Bereich entsteht ein solches High, das dann zum Subdrop führen kann.

Da aber der Subspace durch SM anders ist als der Subspace durch D/s und das wiederum anders als der Bunnyspace, vermute ich daß da auch andere Hormonzusammensetzungen sind. Das ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Und ich habe auch nie einen Subspace durch SM erlebt, weil das für mich nur Schmerz ist und ich da als als jemand mit nur wenig Masotendenzen auch keinen Flug erlebe.

Ich möchte das High, das bei Masos durch Schmerz ausgelöst wird auch nicht abstreiten. Aber es ist eben auch nicht die einzige Variante zu Fliegen und damit auch nicht die einzige Möglichkeit einen Subdrop zu erleben.
****ima Frau
1.996 Beiträge
Welche Hormone werden denn da so aktiv ausgeschüttet bei dem Flug und warum? Gibts dafür wissenschaftliche Belege in irgendeiner Form? Nicht weil ich das in Frage stelle sondern weil es mich interessiert. Wie kann man denn von eigenen Hormonen High werden?
******ara Frau
9.281 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das fliegen ist vergleichbar mit dem Runners High von Läufern. Die laufen trotz Schmerzen weiter, weil sie durch die Hormonausschüttung keine Schmerzen mehr verspüren. Es ist eine Art Flow...

Verantwortlich sind Adrenalin, Noradrenalin, Endorphine und körpereigene Cannabinoide. Dopamin, das Belohnungshormon spielt ebenfalls eine Rolle.
Es gibt diverse wissenschaftliche Abhandlungen dazu. Tante Google führt zu deutschen aber auch ausländischen Suchergebnissen.

Das Empfinden im Subspace ist sehr individuell. Gefühle lassen sich weder beschreiben noch erklären. Für die einen ist es ein Rausch, für den nächsten meditativ. Der/die Nächste steht förmlich neben sich.
*****alS
7.908 Beiträge
Ich habe den anderen Thread nicht gelesen, daher weiß ich nicht, was dort jeweils angesprochen wurde. Aber da es hier ja auch um den "Top-Drop" (wobei das analog zu Subdrop vermutlich eher Domdrop heißen sollte ^^) gehen soll, möchte ich dazu etwas beitragen.

Ich als Sadist und Dom (in dieser Reihenfolge, definitiv) kenne das. Also, einen Drop nach einem Hormonhoch nach intensiven Sessions. Es ist exakt analog zu einem Drop auf Seiten von Sub: das Hormonlevel (überwiegend Dopamin, würde ich mal vermuten, dazu später) sinkt, und man hat regelrechte Entzugserscheinungen. Man kann das nicht wirklich verhindern, aber man kann damit umgehen lernen (dazu auch gleich noch mehr). "Passiert halt", gehört dazu.

Das das auch Top passieren kann bestätigt nochmal die These von @******und, dass hier nicht nur das Adrenalin durch Schmerz von Belang ist - denn woher sollte das bei Top kommen?

--

Nun zur Frage, welche Hormone das wohl sind (@****ima). Ich muss zugeben - ich habe hier wenig Recherche betrieben bisher, obwohl mich sowas immer interessiert. Aber von meinem laienhaften Wissen und vor allem aus meinem Persönlichen Erleben heraus (bitte, liebe Neurologen und Humanbiologen, korrigiert mich mit Fachwissen wenn ich total daneben greife!) sollten folgende Hormone überwiegend relevant sein:

• Dopamin wird durch das Ausleben von Sexualität ausgeschüttet (auch bei Sex, nur dauert der meistens kürzer als eine BDSM Session). Dopamin macht high, und ist auch genau dafür da - wir lernen, wann der Körper Dopamin ausschüttet, und sind deshalb motiviert, diese Tätigkeiten auszuführen um das High zu bekommen. Dazu gehört Essen, Bewegung ("Runners high" ist überwiegend Dopamin), aber eben auch Sex. Ein Großteil aller Drogen wirken, in dem sie die Dopamin-Ausschüttung begünstigen, und viele Entzugserscheinungen (gerade die psychischen) basieren dann auf einem Dopamintief danach. Das führt also definitiv zu einem Drop.

• Endorphin wirkt ähnliche wie Dopamin und macht gute Laune - anders als Dopamin aber treibt es nicht an, sondern hemmt unseren Antrieb. Es wird NACH Aktivitäten ausgeschüttet, die Dopamin produzieren, um dem Drang nach noch mehr Dopamin etwas entgegen zu wirken. Es macht happy, auch ohne mehr Dopamin, und es macht träge und unmotiviert. Ausgeschüttet wird es daher auch beim Orgasmus (und ist der Grund, warum wir danach grinsen wie Bolle aber auch soooo träge sind).
Außerdem macht es unempfindlich gegen Schmerz und wird auch dafür vom Körper ausgeschüttet - es ist der Grund, warm Masochisten durch Schmerz glücklich werden (ich würde vermuten, dass bei Menschen, die nicht masochistisch sind, durch Schmerz einfach weniger Endorphine ausgeschüttet werden als bei Menschen, die es sind). Es ist also gerade bei SM sicher beteiligt.

• Oxytocin ist dafür da, uns kuschelig zu machen und emotionale Bindungen zu Menschen aufzubauen und wird daher bei Körperkontakt, beim Orgasmus und beim Lachen ausgeschüttet. Bei einer Session würde ich vermutet sieht man davon beim Vorspiel viel (wenn man sowas hat), und dann aber vor allem am Ende bei der Aftercare. Bei Bondage würde ich vermuten, dass sogar die ganze Zeit was ausgeschüttet wird - "Bunnyspace" ist ja oft sehr ruhig und man fühlt sich um sorgt und geborgen, das würde passen.

Endorphin und Dopamin werden außerdem in Gesellschaft ausgeschüttet, weswegen man da bei Spielparties mit vielen Menschen, Unterhaltungen und guter Stimmung schon gleich nochmal mehr von hat (dafür weniger Oxytocin, das macht überwiegend Paarbindung und ungesellig).

Für eher nicht am Drop beteiligte halte ich hingegen, obwohl sie oft genannt werden, die beiden übrigen "big Player Hormone" Adrenalin und Serotonin.

• Adrenalin wird durch die Aufregung (und bei Bottom auch durch den Schmerz u.U.) sicher ausgeschüttet. Adrenalin wirkt aber extrem kurzfristig und wird schnell wieder abgebaut - es ist für das Zittern direkt nach der Session verantwortlich, aber eher nicht für einen Drop der Stunden bis Tage später kommt.

• Serotonin ist nicht kurzfristig wirksam und kann so ein High nicht erklären, fällt also auch eher raus.

Dass Adrenalin gar keine so große Rolle spielen dürfte, erklärt dann auch, wieso der Effekt eben nicht nur durch das Erleiden von Schmerzen auftritt.

--

Je nach dem, welche Hormone beteiligt sind, fühlt sich der Subspace / Domspace unterschiedlich an - und der Drop auch. Das ist sicher je nach Tätigkeiten in der Session, je nach Umgebung und je nach Mensch total individuell.
Aber der Entzug tut im Prinzip immer das Gegenteil von der Wirkung - Rückgang von Dopamin macht miese Stimmung, aggressiv (es macht andersrum auch empathisch, hab ich nur oben nicht genannt weil im dem Zuge eher irrelevant) und unmotiviert. Rückgang von Endorphin macht traurig und eigenbrötlerisch (so richtige "forever alone"-Stimmung). Rückgang von Oxytocin macht einsam.

Daraus lässt sich auch schließen, wie man am besten damit umgeht: eine moderate Dosis Mensch (am besten ein Partner, für das Oxytocin), Essen (Süßigkeiten! Kohlehydrate!), Sport, und "Partystimmung". Genug um den Mangel auszugleichen, aber nicht so viel, um gleich wieder ein Hoch zu produzieren.

--

Für mich persönlich habe ich im Übrigen festgestellt: ich habe Drops auch nach Parties. Nicht vom Alkohol (ich trinke meist nichts mehr), nicht von der Übermüdung, sondern wirklich einen Hormondrop. Fühlt sich sehr ähnlich an wie ein Top-Drop nach Sessions. Würde passen - ich bin entsprechend extrovertiert, dass mein Körper also Geselligkeit mit entsprechend Dopamin belohnt erscheint mir logisch.
****ima Frau
1.996 Beiträge
Vielen lieben Dank für die ausführlichen Erklärungen @******ara und @*****alS *hutab*
****ima Frau
1.996 Beiträge
Kann so ein Drop, ausgelöst durch Sessions, auch alltagsbezogene Belastungen „verschlimmern“? Bzw die Empfindung dieser Belastungen?
*****alS
7.908 Beiträge
Zitat von ****ima:
Kann so ein Drop, ausgelöst durch Sessions, auch alltagsbezogene Belastungen „verschlimmern“? Bzw die Empfindung dieser Belastungen?

Vermutlich. Ich mein, wenn man eh schon mies drauf ist, hat man durchaus mal weniger Geduld für den Bullshit an den man sich sonst gewöhnt hat...
fetograf himself
*****raf Mann
1.116 Beiträge
@*****alS Irgendwie kommt mir das (auch bei Freunden und Bekannten ) sehr bekannt vor.
Scheint so auch für Fotografen zu gelten
Es scheint auch Ähnlichkeiten mit dem Phänomen zu haben, dass Rockstars oft nach Konzerten abstürzen.
Danke für die tolle Recherche
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