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physische Gewalt vs. subtiler Dienstbarkeit

*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
physische Gewalt vs. subtiler Dienstbarkeit
BDSM wird gerade von Einsteigern all zu oft nur auf die Ausübung körperlicher Gewalt reduziert. Für mich beginnt es unbedingt mit einer seelischen Verbundenheit, Innigkeit und Intimität. Womit ich jetzt nicht den Austausch von Körperflüssigkeiten meine.

So genieße es sehr, mich zurückzulehnen, die Augen zu schließen und die Fürsorge der Sub zu genießen. Maniküre, Pediküre, Rasur.... Eine grandiose Innigkeit, die von der Freiwilligkeit und Fürsorge der Sub lebt, nicht von der Dominanz. Eben das "S" in BDSM. Auch und nicht nur, weil sich dieses unfassbare Geschenk der Hingabe darin widerspiegelt.

Was denkt ihr darüber - egal, ob dom oder dev? Und lässt sich das überhaupt bei "BDSM-Praktiken" ansiedeln? Ich denke, schon!
*********iette Frau
5.089 Beiträge
Für mich ist es total selbstverständlich, meinem Herrn freiwillig Gutes zu tun, ihm zu dienen, ihn zu erfreuen, ihm Arbeit abzunehmen, usw. Für mich gehört es auch zum BDSM - da das für mich ein Lebensstil ist und 24/7 für mich präsent ist. Alles, was ich mache, mache ich als seine Sklavin.
Ob andere das als BDSM sehen oder nicht, ist mir dabei auch recht schnuppe.
******ock Paar
2.405 Beiträge
Zitat von *********razon:
So genieße es sehr, mich zurückzulehnen, die Augen zu schließen und die Fürsorge der Sub zu genießen. Maniküre, Pediküre, Rasur.... Eine grandiose Innigkeit, die von der Freiwilligkeit und Fürsorge der Sub lebt, nicht von der Dominanz. Eben das "S" in BDSM. Auch und nicht nur, weil sich dieses unfassbare Geschenk der Hingabe darin widerspiegelt.

Das klingt mir dann doch zu schnulzig... denn und die Antwort darauf auf deine Frage...

Zitat von *********razon:
Was denkt ihr darüber - egal, ob dom oder dev? Und lässt sich das überhaupt bei "BDSM-Praktiken" ansiedeln? Ich denke, schon!

Das kann was mit BDSM zu tun haben, doch eben auch absolut nicht.

Dinge für den Partner, die Partnerin zu tun, einfach mal massieren, bekochen, verwöhnen, ein Gedicht schreiben, in der Badewanne genussvoll waschen, schöne Dinge sagen und einfach mal jeden Wunsch von den Augen ablesen... ist ist meinen Augen etwas ganz Alltägliches und Normales, einfach weil man sich liebt, achtet und wertschätzt.

Wer so etwas nur als Top von Sub im BDSM-Kontext erfährt tut mir ehrlich leid.

Der Krolock
****s_H Mann
4.903 Beiträge
Zitat von ******ock:
Dinge für den Partner, die Partnerin zu tun, einfach mal massieren, bekochen, verwöhnen, ein Gedicht schreiben, in der Badewanne genussvoll waschen, schöne Dinge sagen und einfach mal jeden Wunsch von den Augen ablesen... ist ist meinen Augen etwas ganz Alltägliches und Normales, einfach weil man sich liebt, achtet und wertschätzt.

Wenn ich jetzt noch ein Machtgefälle impliziere ist es DS, bzw S...
wo liegt das Problem? Zu römischer Zeit waren genau dafür Sklaven/Sklavinnen verantwortlich... die mussten, heute dürfen sie ihre Hingabe beweisen...
...und ich finde es durchaus nicht normal dass das in einer Partnerschaft alltäglich oder normal ist... wenn es nur um eine/n der beiden geht...
Man könnte es auch als eine Art Domestic Disciplin sehen...
*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
@****s_H
Ein interessanter Blickwinkel. In die Antike habe ich es noch gar nicht verlegt. Wo der Ansatz doch so nahe ist.
******ock Paar
2.405 Beiträge
Zitat von ****s_H:
Zitat von ******ock:
Dinge für den Partner, die Partnerin zu tun, einfach mal massieren, bekochen, verwöhnen, ein Gedicht schreiben, in der Badewanne genussvoll waschen, schöne Dinge sagen und einfach mal jeden Wunsch von den Augen ablesen... ist ist meinen Augen etwas ganz Alltägliches und Normales, einfach weil man sich liebt, achtet und wertschätzt.

Wenn ich jetzt noch ein Machtgefälle impliziere ist es DS, bzw S...
wo liegt das Problem? Zu römischer Zeit waren genau dafür Sklaven/Sklavinnen verantwortlich... die mussten, heute dürfen sie ihre Hingabe beweisen...
...und ich finde es durchaus nicht normal dass das in einer Partnerschaft alltäglich oder normal ist... wenn es nur um eine/n der beiden geht...
Man könnte es auch als eine Art Domestic Disciplin sehen...

Nun, ich bin alles andere als submissiv, und dennoch verwöhne ich derart auch mal meine Liebste, weil sie eben nicht nur Sub, sondern eben auch Frau, Mensch, Lebens-Partnerin, Freundin, Gefährtin und Sexpartnerin ist.

Wie nennt man das dann? Ist das dann auch BDSM? Nein eben nicht! Und ich kenne keine auf Dauer glückliche Partnerschaft und Beziehung, die komplett ohne diese "Gefälligkeiten" und eine Ausgewogenheit zwischen Geben und Nehmen auskommt.

Wenn man sich allerdings ausschließlich als BDSM - Zweck Gemeinschaft betrachtet, ohne wirkliche Liebe und tiefergehende Bindung, dann bin ich bei dir... aber das entspricht nicht dem was ich lebe und nicht dem was der TE vorgibt zu suchen und zu sein.

Der Krolock
*******ke10 Frau
1.173 Beiträge
Auch hier noch einmal: Ich denke, dass man Dinge auch tun kann, wenn man ihnen keinen Namen gibt. Nicht alles muss sich ausschließlich über Dominanz und Submission definieren lassen und manchmal möchte man seinem Partner einfach etwas Gutes tun.

Es ist alles irgendwie ein Geben und Nehmen und dazu gehören auch Dinge, die man "den Partner verwöhnen" nennt, sei es nun, dass man "nur" für ihn kocht oder wie du es beschreibst, ihn manikürt, rasiert usw.

Macht einfach, was euch gefällt, und wenn es der Gedanke an das bestehende Machtgefälle ist, dann denkt eben daran *zwinker*
****s_H Mann
4.903 Beiträge
Ich gebe dir Recht @******ock und ja, man kann das natürlich auch als Dom/Herrchen/Top machen, auch regelmäßig und ohne dass man sich nen Zacken aus der Krone bricht... man kann es aber auch im BDSM Kontext machen (lassen)
Das schließt sich doch keineswegs aus...
******ock Paar
2.405 Beiträge
Zitat von ****s_H:
Ich gebe dir Recht @******ock und ja, man kann das natürlich auch als Dom/Herrchen/Top machen, auch regelmäßig und ohne dass man sich nen Zacken aus der Krone bricht... man kann es aber auch im BDSM Kontext machen (lassen)
Das schließt sich doch keineswegs aus...

Deshalb schrieb ich...
Zitat von ******ock:
Das kann was mit BDSM zu tun haben, doch eben auch absolut nicht.

*zwinker*

Der Krolock
Sorry wir leben nicht in römischen Zeiten, und wenn man die geschichte kennt, weiß man auch, das Sklaven da nichts zu lachen hatten und mit unserer Zeit nichts zu tun hat, geschweige mit BDSM, hier ist alles freiwillig und jeder legt es anderst aus. Also bitte nicht diese absurden Vergleiche, danke
Liebe grüsse
*******der Mann
24.905 Beiträge
@**io Heisst das, dass alle BDSMler das Wort "Sklavin" oder "Sklave" niemals in diesem Kontext verwenden sollten?
Nein das habe ich nicht geschrieben oder
Ich bin selber Sklavin aber in dieser Zeit und in Deutschland
Was ich meine, das man den Vergleich zwischen einen römischen Sklaven und ein BDSM Sklaven nicht vergleichen kann, oder kann man ein dom mit ein damaligen Aristokraten vergleichen fragezeichen
*******dor Mann
6.032 Beiträge
Zitat von *********razon:
BDSM wird gerade von Einsteigern all zu oft nur auf die Ausübung körperlicher Gewalt reduziert.

Ist das so? Ich sehe viel mehr verbreitet das Reproduzieren von Äusserlichkeiten. Wozu auch dein /s gehören kann.
Ich als Top massiere übrigens gerne meiner Bottom den Nacken in der Wanne.
Höchst asymmetrisch. *mrgreen*
*****erl Frau
3.049 Beiträge
Dem Partner Gutes tun sehe ich als ein Liebeshandeln. Kann natürllich auch BDSM sein. Oder Ausnutzen.
Für mich darf BDSM keine Einbahnstaße sein. Egal, was man tut. Es kommt auf das Wie und das Miteinander an. Und dass es schlussendlich eine Win-Win-Situation für Beide ist.
*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für eure doch recht konträren Ansichten. Es zeigt einmal mehr, wie individuell doch gerade die Erotik im BDSM-Kontext interpretiert wird.
Und das ist das für mich wichtige: Es handelt sich um Interpretationen, in denen man sich wiederfindet. Also keine allgemeingültige Maxime, die hier so gerne als das non-plus-ultra kommuniziert wird.
****ya Frau
241 Beiträge
Bei diesem Thread geht einem die Hutschnur hoch.

Wieder jemand, der den Unterschied zwischen D/s und SM nicht verstanden hat und Äpfel mit Birnen vergleicht und zudem meint, dass das „S“ in BDSM allein für Submissivität steht.

BDSM wird nicht von Einsteigern allzuoft auf die Ausübung körperlicher Gewalt reduziert. Das SM in BDSM steht für Sadomasochismus und das ist nun mal das aktive Zufügen lustbringender Schmerzen für den passiven Masochisten.

Bei diesem Eingangspost musste ich an einen Pascha denken, der sich einfach bedienen lassen möchte und meint, sich hierfür eine Sub kostenlos als Hausmädchen halten zu können. Dieses Verhalten ist alles außer dominant. Das hat rein gar nichts mit BDSM zu tun.
****nLo Mann
3.707 Beiträge
Heute vielleicht nicht mehr, früher stand bdsm schon öfter für "haue".
Mehr Klischees eben.

Rest ist doch Ansichtssache.
Und wenn die Beteiligten es mögen, sich als Pascha und Gefolge aufzuführen, okay.
Dass S in bdsm für sadomasochism steht...
Stimmt aber.
*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
@****ya
Danke für deinen emotional und dominant vorgetragenen Beitrag. Allerdings gehst du in deiner Argumentation fehl. Wikipedia definiert mittlerweile wie folgt: „BDSM“ ist ein mehrschichtiges Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ gebildet wird
Also darfst du dein Weltbild gerne ein wenig weiter fassen.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Ich finde es absolut legitim und schön, wenn auch solche Dinge Raum haben und von Beiden, als schön empfunden werden.

Für mich gehört es in den Bereich DS und ist von Hingabe geprägt.

Und ja, auch D kann S hingebungsvoll Freude schenken, ohne, dass die Dominanz in Frage gestellt werden muß, weil er es tut, wann, wie und womit es ihm beliebt.

Im Grunde ist es doch genau diese gegenseitige Hingabe, die Beziehung wachsen lässt und welche manchen Schmerz erst reizvoll und genießbar macht.

Abgesehen davon:
Nicht jeder Submissive ist auch masochistisch und nicht jeder Dom ist sadistisch.

Auch wenn wir versuchen Verhaltensweisen in Schubladen zu kategorisieren, sollten wir bedenken, dass kein Mensch dem anderen gleicht und somit ein und der selbe Mensch, ganz unterschiedlichen Beziehungen haben kann, in der Keine der Anderen gleicht.
Es scheint mal wieder in Richtung "Das schwarze Buch" abzudriften. In dem Oberbegriff "BDSM" steckt eben irgendwie alles und noch viel mehr. Daraus kann und soll sich eben jede(r) seine Welt zimmern.
Was @*********razon so genießt bezeichnet man im allgemeinen als D/s, also Dominanz und submissiv. Auch das findet sich im BDSM wieder.
Die meisten von uns bedienen sich vieler Teile dieses Baukastens. So wird also die Lust und die Vorliebe des einen selten bis gar nicht mit der eines anderen zu 100% übereinstimmen. Warum also darüber immer wieder in Streit verfallen?

Ich, zum Beispiel, genieße es auch, wenn Bottom mich verwöhnt und auch rasiert. Ebenso liebe ich es aber auch ihr Lustschmerz zu bereiten. Welche Instrumente dabei zum Einsatz kommen um sie klingen zu lassen, ist dabei nebensächlich. Nur würde ich es in diesem Kontext nicht "physische Gewalt" nennen.
*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
@*********in365
@*********kler
Ihr versteht, was ich meine. Und tickt scheinbar ähnlich wie ich.
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Scheinbar ja. Wobei ich noch etwas damit kämpfe, mir Dekadenz und Egoismus zu erlauben ... da stehen mir noch Glaubenssätze/Überzeugungen im Weg, die lange ihre Berechtigung hatten, die ich aber wahrscheinlich verabschieden kann und sollte, wenn ich zum reinen Genuß finden will.
*********razon Mann
402 Beiträge
Themenersteller 
Die Kunst ist es, ohne Reue oder Selbstverpflichtung annehmen zu können. Das darfst du.... *smile*
*********in365 Frau
1.495 Beiträge
Deine Erlaubnis wirkt durchaus wohltuend, aber vermutlich wäre die Meine sehr viel kraftvoller.

Gar nicht so einfach, aus dem Kind eines Fabrikarbeiters und einer Hausfrau, eine Königin zu machen ... und doch empfinde ich es als reizvolle und vielversprechende Herausforderung, nicht bei meinen "Leisten" zu bleiben, sondern über mich hinaus zu wachsen.
********chen Frau
396 Beiträge
Zitat von ******ock:
Das kann was mit BDSM zu tun haben, doch eben auch absolut nicht.

Dinge für den Partner, die Partnerin zu tun, einfach mal massieren, bekochen, verwöhnen, ein Gedicht schreiben, in der Badewanne genussvoll waschen, schöne Dinge sagen und einfach mal jeden Wunsch von den Augen ablesen... ist ist meinen Augen etwas ganz Alltägliches und Normales, einfach weil man sich liebt, achtet und wertschätzt.

Wer so etwas nur als Top von Sub im BDSM-Kontext erfährt tut mir ehrlich leid.

Für mich ist der Kontext wichtig: Wenn ich Magen-Darm habe und meine Freundin mir die Haare hält während ich ..., dann ist das zwar auch eine Form von Hingabe von ihr, aber geschieht nicht im BDSM-Kontext (und sollte vielleicht tatsächlich etwas Normales sein, wenn man sich liebt.) Wenn ich aber im Club plötzlich ein kleines Fläschchen Nagellack aus der Tasche ziehe und sie meine Fußnägel lackieren lasse, dann ist das Hingabe im BDSM-Kontext. (Erst recht, wenn ich dafür eine Ecke aussuche, die schlecht beleuchtet ist *teufel*) Und dann gibt es (bei uns) noch die Übergänge dazwischen: Wenn wir gemeinsam in der Badewanne sind (ohne BDSM-Kontext), wir uns unterhalten, etwas essen, ich aus einem Buch vorlese - und dann beginnt sie plötzlich aus Hingabe (die von mir in dieser Situation nicht eingefordert wurde; anders als in der Club-Situation) meine Füße zu lecken, dann ist das (für mich) irgendwas zwischen BDSM und Liebesbekundung im Alltag - oder beides. Über Definitionen mache ich mir in dem Moment aber herzlich wenig Gedanken *lach*

Denn letzten Satz in dem Zitat oben ("tut mir ehrlich leid") empfinde ich jedoch als überheblich. Warum dürfen andere Paare das nicht so leben ohne dass du, Krolock, das als armselig bewertest und verunglimpfst?
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