Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich Folgendes berichten: 24/7 über einen längeren Zeitraum ist nicht wirklich möglich.
So wie du zum einen bereits richtig erwähnst haben die meisten Jobs, denen sie nachgehen. Da fallen mal Überstunden an und auch so kommt man manchmal nach Hause und braucht erstmal Ruhe nach einen sehr anstrengendem Tag.
Desweiteren kann 24/7 oder TPE auch super anstengend für den dominanten Part sein. Jene Entscheidungen wie: „Welche Schuhe ziehe ich mir an?“, „Wo setze ich mich auf das Sofa?“, „Welchen Film schauen wir uns gemeinsam an?“ werden ja vom dominanten Part getroffen. Wir kennen es bereits aus dem Alltag, dass die tagtäglichen Entscheidungen uns selber viel Energie kosten können. Es ist nicht zu unterschätzen wieiviel Mehraufwand benötigt wird, um die meisten Entscheidungen auch noch für eine zweite Person zu treffen.
Um das Problem der vielen Entscheidungen zu umgehen, ist es natürlich möglich ein Vielzahl an Regeln festzulegen. Zum einen werden so einige Entscheidungen vorab bereits getroffen (wie: wo habe ich zu sitzen und in welcher Situation?), zum anderen hilft es den Entscheidungs- bzw. Machtsrahmen festzulegen und was NICHT mehr dazugehört (darüber würde ich dir definitiv auch raten mit deinem Partner zu reden!).
Damit es beiden auch langfristig Spaß macht, habe ich es bisher so ausgelebt, dass 24/7 gelebt werden kann, wenn ich mich mit meiner Domme getroffen habe. Das 24/7-Gefälle war dann „aktiv“, wenn sie mir im Haus ein Halsband umgelegt hat und z.B. außer Haus die Kette mit den Schlüssel zu meinem Cage trug. So war von vornerein klar, wie wir gerade zueinander stehen und das Spiel war schnell vom restlichen getrennt.
Waren wir nicht beianander, ist das Machtgefälle unter anderem damit erhalten worden, dass ich stets morgens und abends ein Foto von mir in einer gewünschten Position mit Cage verschickte an sie (hier: eine Regel, keine tagtäglichen Aufforderungen nötig, daher wenig Aufwand für verhältnismäßig viel Kontrolle). Hin- und wieder kamen dann Nachrichten wie: heute ziehst du dir dieses T-Shirt an (sie wusste, dass es mich an sie erinnert im Alltag) oder du ziehst dir einen deiner Tangas an. Oder: Bei der nächsten Möglichkeit spuckst du in ein Glas mit Wasser, trinkst es, bedankst dich bei mir und schickst mir davon ein Video. Das sind dann alles kleine Gesten, die helfen omnipräsent im Alltag zu bleiben, obwohl man voneinander getrennt ist.
Kurzfassung: 24/7 ist m.M.n. für Momente im Beisammensein sehr schön und intensiv, aber langfristig, vor allem in Abwesenheit und durch das Alltägliche Leben nur schwierig vereinbar, u.a. auch aufgrund der Entscheidungsmüdigkeit für den dominanten Part.