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In Fahrt

*******der Mann
24.982 Beiträge
Themenersteller 
In Fahrt
Etwas wirr hingen Manuelas blonde Haare über ihr Gesicht, als sie im Intercity 1 von Zürich nach Bern Platz genommen hatte, gegenüber von Xavier. Ihr aufgewühltes Erscheinungsbild passte perfekt zu ihrer Stimmung. Schnell wischte sie die Strähnen zur Seite, um den Schein zu wahren. Den Schein wahren! Wie lächerlich! Xaviers buschige Augenbrauen und seine beinahe schwarzen, stets fordernden Augen hatten sie schon seit ihrem ersten Kontakt vor etwa einem halben Jahr im Büro fasziniert. Mehr als das! Auch wenn sie es sich nie eingestehen wollte, himmelte sie diesen Mann im Stillen an und hoffte, ihr Schmachten bliebe unentdeckt. Oder nicht? Ach, was wusste sie schon!

Sie kam sich irgendwie als zu unwürdig, zu unbedeutend vor, als dass ein so athletischer Hüne, der die ganze Firma und vermutlich alle anderen Kontinente seines Universums mit seinem gewinnenden Lächeln verzauberte, sich ausgerechnet für sie interessieren könnte. Selbst wenn, sagte sie sich, wäre sie höchstens eine weitere Blüte inmitten eines riesigen Blumenfeldes, das ihm weit offensteht und aus dem er sich jederzeit bedienen könnte. Er, der prächtigste Schmetterling, der nie lange an einem Ort verweilt.

Ja genau, so musste es sein, legte sie sich alles zurecht. Und ein One-Night-Stand - Behüte uns, nein! - dafür war sie sich dann doch zu schade. Trotzdem ertappte sie sich dabei, wie sie seit der ersten Begegnung immer häufiger die Pumps den bequemen Sketchers vorzog, wenn sie morgens vor dem Schuhregal stand. Sie redete sich ein, dass sie damit andere Männer auf sich aufmerksam machen könne, und er, dieser Beau des Verderbens, damit aus ihrer Gedankenwelt ausradiert würde.

Der Zug setzte sich endlich in Bewegung, und als sie sich kurz umschaute, realisierte sie, dass Xavier und sie im oberen Deck des doppelstöckigen Waggons allein waren. Dieses Kribbeln, das seine Anwesenheit bei ihr wochenlang ausgelöst hatte, gegen das sie sich aber dann zu wehren gelernt hatte, es war wieder da. Verdammt! Dabei war sie so fest davon überzeugt gewesen, dass da nichts mehr war, keine Gefühlsregung; spätestens seit dem Moment, in welchem Xavier einen kurzen Moment zu zweit in der Kaffeeküche genutzt hatte, um ihr klarzumachen, dass er sie in ihrer Schwärmerei ertappt hatte und dass er, bevor ihr Leiden zu weit gehe, Klarheit schaffen wolle.

Das Wort „Leiden“ hatte er auf eine so süffisante, aber irgendwie auch geheimnisvolle Art ausgesprochen… langgezogen, elegant und ordinär zugleich. Dann schüttelte er den Kopf, wie ein Vater, der seinem kleinen Kind auf nette Weise einen Lolli verbietet. Manuela fühlte die Röte in ihr Gesicht schiessen, ihre Wangen brannten förmlich. Leugnen wäre ein lächerliches Unterfangen gewesen, aber eine Antwort hatte sie auch keine. So nickte sie lediglich scheu, ihren Blick abgewandt, um der beinahe unerträglichen Eindringlichkeit seiner Augen zu entgehen. Sie verliess sie den Raum stumm und kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück.

Doch jetzt, im Zug, schien alles, was sie getan hatte, um ihm auszuweichen, wie ein viel zu kleines Pflaster in einer riesengrossen Wunde zu versinken. Warum überhaupt hatte sie zugestimmt, dass sie den Zug gemeinsam nehmen, an diesem Vormittag? Sie hatte doch nur den Arbeitskollegen erzählt, dass sie zu dieser Besprechung nach Bern müsse. Xavier hatte etwas abseits gestanden, machte sich einen Kaffee und rief von der Seite: „Ach, dann können wir ja morgen zusammen fahren, ich hab ein Date in Bern.“

Zunächst völlig perplex, folgerte sie dann aber blitzschnell, dass da ja nichts dabei sein könne, wenn er zu einem Date fahre. Ausserdem: Wie hätte eine Ablehnung auf ihre Kolleginnen gewirkt? Unmöglich. Also stimmte sie zu und traf ihn am Folgetag auf dem Bahnsteig. Sie hatte wirklich gedacht, stark genug zu sein, und die Strömungen ihres Körpers kontrollieren zu können.

Wie naiv!

Kurz nach der Ausfahrt aus dem Gleisfeld des Hauptbahnhofes machte auch Xavier die Entdeckung, dass sie die einzigen Passagiere weit und breit sein mussten. „Hmm. Alleine. Das eröffnet Möglichkeiten, findest Du nicht?“ Manuelas Puls erklomm förmlich den Mount Everest. Was hatte das verflixt nochmals zu bedeuten? Sie suchte nach einer lapidaren Antwort. „Klar, wir könnten laut Musik hören und dazu tanzen.“

„Gut! Ich mach die Musik, und Du tanzt.“

Scheisse! Verdammter Mistkerl, was hatte er vor? Händeringend versuchte sie, sich aus der misslichen Situation zu befreien. „Ich kann nicht so gut, und mit dem einengenden Business-Kostüm und den Pumps schon gar nicht.“ Nervös zupfte sie die Unterkante ihres Kleides glatt. Mit einem nachgeschobenen, verlegenen Lachen hoffte sie, sich herauswinden zu können. Doch Xavier fixierte sie weiter mit seinem Blick.

Der Zug nahm Fahrt auf.

„Dann entledige Dich allem, was Dich daran hindert. Niemand schaut zu. Niemand, ausser ich natürlich.“ Dann kramte er sein Smartphone hervor, suchte nach Joe Cockers „You can leave your hat on“ und liess das Lied laut laufen.

Da war sie, die Chance, die sie nie wollte, und sich doch so herbeisehnte. Oder nicht. Ein Sturm entfachte in ihrem Kopf, die Hormone tanzten Tango und der Blutdruck fuhr Achterbahn. Wie konnte er es nur wagen!

Wie angewurzelt blieb sie sitzen, bis seine Stimme in den Befehlston wechselte: „Los! Du hast mich gehört!“

Bevor ihre Logik dazwischen grätschen konnte, entwich ihr ein „Jetzt gleich?“

Sie erbleichte. Hatte sie das jetzt tatsächlich gesagt? Am liebsten hätte sie sich ihre Zunge abgebissen dafür. Doch der Senf, ist er erst mal aus der Tube…

Xavier wurde fordernd. „Die Stunde nach Bern ist schon knapp für das, was ich mit Dir vorhabe!“ Wie hypnotisiert, ohne Kontrolle über ihre Absichten, schlüpfte Manuela aus ihren Pumps.

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Teil 2 folgt *zwinker*
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Oliver G. Wolff / gangleader 2023
***ah Frau
691 Beiträge
freu mich auf die fortsetzung
****l3 Frau
2.173 Beiträge
Bin gespannt wie es weiter geht
*******_80 Mann
534 Beiträge
Bin auch gespannt wie es weitergeht...
**********ige_S Frau
3.103 Beiträge
dieser Beau des Verderbens

So viel Metaebene hinter diesen Worten. Wieder mal herrlich zu lesen!
******_AS Mann
9.213 Beiträge
Leider ist die Realität in der Bahn immer ganz anders ...... *lach*
...... aber dennoch tolle Story. *top*
*******der Mann
24.982 Beiträge
Themenersteller 
Es liegt an jedem Einzelnen, die Realität zu erschaffen 😉
*******der Mann
24.982 Beiträge
Themenersteller 
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