Mücken.
Mücken.Diese kleinen frechen Biester.
Wer kennt es nicht? Man hat gerade die Augen zugeschlagen und dann dieses hochfrequente Fiepen.
Als würden sie immer versuchen, wie eine abstürzende F16 mit Höchstgeschwindigkeit an deinem Ohr vorbeizusausen.
Anfangs denkst du noch: das kann ich wegignorieren.
Aber nein. Irgendwann stehst du auf und es gibt im Bett nur noch zwei: Du und die Mücke.
Hast du sie endlich erledigt, ist es wie in einem Videospiel:
Die Mücke hat zwar nicht mehrere Leben, aber mit Sicherheit noch eine Mückenfreundin, die sie rächen will.
Schön sind dann auch diese Stiche.
Wie sie sich erheben.
Wie sie reifen.
Wie sie brennen.
Wie sie einen dazu verleiten, immer wieder an ihnen rumzukratzen.
Mit dem Fingernagel ins Epizentrum drücken und auf Linderung zu hoffen.
Einige werden sogar blutig gekratzt und müssen danach desinfiziert werden - nur, damit sie danach um so doller jucken.
Wieso ich euch das erzähle?
Was das mit BDSM zu tun hat, fragt ihr euch?
Weil ich Zeit habe.
Ich sitze hier und habe nichts zu tun.
Kann nur abwarten.
Bin quasi zur Untätigkeit verdammt.
Aber alleine bin ich nicht.
Mücken.
Sie umkreisen mich.
Landen auf meinem Körper.
Gerade jetzt wieder.
Auf meinem Unterarm.
Meine Unterarme habe ich sehr gut im Blick.
Quasi Premium-View.
Sie sind präsentiert wie bei der Blutabnahme.
Nur spannt das Band nicht meine Adern ab sondern fixiert meine Arme unnachgiebig an die Armlehnen.
Meine Hände können immerhin pumpende Bewegungen machen, ist durch ihnen doch ein nach unten abgespanntes Seil geführt.
Pumpende Bewegungen - welch Ironie.
Ich pumpe also noch das Blut für die kleinen Sauger.
Ein Festmahl.
Schreien könnte ich.
Wenn ich denn könnte.
Ich merke, wie mein T-Shirt immer nasser wird von meinem eigenen Speichel.
Vom Speichel, der am Knebelball entlang läuft.
Meine Beine sind natürlich ebenso fixiert, wie auch der Stuhl, weil mein Herr ja weiß, wie mobil ich selbst in immobilen Situationen werden kann.
Aber zurück zu dieser exponierten Position meiner Arme.
Da hat sich gerade wieder so ein Mistding niedergelassen.
Mein Herr war so nett und hat mir für heute eine (seine - HAHA) Brille gegönnt - ich trage nie Brillen.
Aber schon faszinierend, wie detailreich ich diese Viecher sehen kann.
Ist es doch eigentlich schon fast dunkel - vom gleißend hellen Licht auf meinen Armen mal abgesehen.
Faszinierend, wie sich der lange Rüssel dieses Blutsaugers langsam in die Haut sägt.
Wie sein Sauggerät langsam durch mein warmes Rot die Farbe ändert.
Wie genüsslich dieses Scheißding mein Blut aufsaugt.
Ich schaue auf die Uhr.
Der Sekundenzeiger quält sich mal wieder von einer Sekunde zur nächsten.
Noch 14 Minuten.
Sinnfragen.
Wieso mache ich das hier eigentlich?
Was ist geil daran?
Wieso macht mein Herr das mit mir?
Was, wenn ich Pipi muss?
Ich habe durst.
Dreizehn Minuten 40.
Wahnsinn, wieviel man in 20 Sekunden denken kann.
Die nächste Mücke.
Auch Füchse lieben Mücken. Aus der Sicht des Fuchses @********_fox dennoch nicht vom Fuchs in liebevoller Fürsorge geschrieben vom Meister @****ven. Noch ist es Kopfkino eines Tunnelspiels.
Der Fuchs warf mir Sadismus vor, als ich ihm davon heute vorm Frühstück erzählte.
Wie würdet ihr reagieren? Mein bald der Pein ausgesetzter Fuchs liest mit Spannung mit.
Weitere fürsorgliche Texte unter Homepage "Kurzgeschichten - Kopfkino" von MrRaven
Desweiteren wartet aktuell ein Klammervideo auf Freischaltung unter:
Video "Labortag Fuchs Klammern - Teil 1" von MrRaven