In Fahrt (2): Driver Seat
Fortsetzung von: BDSM für Anfänger: ForumWas bisher geschah: Manuela sitzt mit ihrem Arbeitskollegen Xavier im Zug; seit Monaten himmelt sie ihn an, will es sich aber nicht zugestehen, da er - der Beau des Verderbens - bestimmt an jedem Finger 10 andere Frauen hat. Doch sie sind allein im Waggon, und Xavier will, dass sie zu Joe Cockers' "You can leave your hat on" für ihn tanzt. Dafür soll sie sich ihrer Schuhe und dem einengenden Kleid entledigen, die sie als Begründung angab, warum sie nicht tanzen könne. Plötzlich ist scheint kein Jux mehr...
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Fein säuberlich schob sie die Pumps unter ihren Sitz. Sie fühlte sich fürchterlich nackt. Herrgott, es waren doch bloss die Schuhe! Aber sie wusste, er wollte mehr. Viel mehr. Himmel, es war doch absolut unmöglich, dass…
Xavier erkannte ihr Zögern, stoppte die Musik und sah sie mit einer Intensität an, die sie nicht nur nackt fühlen liess, sondern auch noch schuldig. „Nein bitte!» stammelte sie, «lass doch weiterlaufen!“ Xavier nickte, als gäbe er ihr eine letzte Chance, und drückte wieder auf „Play“.
Natürlich war sie keine 18 Jahre alt mehr, und ja, tief in ihr drin hatte sie sich immer ein D/S-Setting gewünscht. Die Phantasien, die fast jede Frau hat, aber nie darüber spricht. Dass sie aber innert Minuten einer Zugsfahrt von 0 auf 100 in so einer Situation landen würde, nein, das wäre ihr in 1000 Träumen nie eingefallen.
Als hätte Xavier sie wie ein offenes Buch gelesen, stellte er keine Fragen. Mit einem kaum merklichen Hochziehen seiner rechten Augenbraue steuerte er sie. Sie verstand, erhob sich, stand in den Flur und begann ihren Körper im Takt zu bewegen. Ein weiterer Augenausdruck seiner Ungeduld reichte, um sie ihr Kostüm öffnen zu lassen, welches sie zu Boden schlittern liess.
„Du bist wunderschön, weisst Du das?“
Das erste freundliche Wort. Hätte sie nicht schon längst rot anlaufen müssen? Jetzt geschah es. Mit dem Mut einer Frau, die ihren Stolz wiedergefunden hatte, öffnete sie ihren BH. Prinzipien hin oder her! Sie sehnte sich danach, sein Date zu sein, niemanden sonst würde er dann treffen. Sie wollte sein, was er wollte, Wachs in seinen Händen, die Puppe, die er dirigiert nach seinem Verlangen, und alle Zicken der Welt würde er hinter sich lassen können.
Xavier schälte sich nun ebenfalls aus seinem Sessel und stellte sich nahe an sie heran. Sie wünschte sich so, ihn küssen zu dürfen, endlich küssen! Doch er wich zurück. Nur seinen Atem und seinen Körperduft gab er ihr, das sollte genügen.
Ein Gleiswechsel liess den Waggon unvermittelt schwanken und liess Manuela mit den Armen voran auf die gegenüberliegende Sitzreihe stürzen. Ihr Oberkörper über die Lehne gebeugt, reckte sie ihren Hintern unfreiwillig in die Höhe. Xavier, dem es gelungen war, stehenzubleiben, stellte sich dicht an ihr Gesäss. Manuela wagte nicht, sich zu bewegen. Auf einmal riss Xavier ihr das Höschen runter. Der Anblick offenbarte die Regungen ihrer Hormone. Wie Manuela sich schämte! Und wäre das alles nicht schon genug gewesen, verstärkte Xavier alles noch: „Eine notgeile Schlampe. Genau, wie ich erwartet hatte.“
Warum nur gelang es ihr nicht, sich zu befreien? Warum konnte er veranlassen, was sie konsequent ausgeschlossen hatte? Eben noch so stolz, und nun die läufige, willenlose Hündin. Die Fallhöhe hätte nicht extremer sein können.
Das Lied war aus. An seine Stelle trat das Geräusch, das Xavier verursachte: Er zog seinen Gürtel aus der Hose. Wie unglaublich wohltuend, wie befreiend war das! Sie fürchtete sich nicht, im Gegenteil: Sie wusste, dass sie das, was nun kommen würde, verdient hatte. Jede Faser ihres Körpers sehnte sich danach.
Gedämpft durch das Sitzkissen, auf dem ihr Gesicht lag, stiess sie kleine Klagelaute aus, als die klatschende Akustik des Spankings den Raum einnahm. Das Zwicken, das in einer Wellenbewegung in einen brennenden, pochenden Schmerz überging, liess ihre Mitte weiter anschwellen. Die immer stärker strömenden Sekrete ihres Innersten sammelten sich und begannen kleine Bahnen zu formen, entlang ihrer bebenden Innenschenkel. Sie zählte die Schläge nicht. Überhaupt dachte sie nicht mehr, sie war nur noch das Fühlwesen in einem Zustand, der sich der Ratio ohnehin entzog.
Xavier beherrscht das Spiel perfekt. Die Empfindungen begannen sich aus einem klaren Rhythmus in sich überlagernde, nicht mehr in einzelne Hiebe aufzutrennende Sinneseindrücke zu verändern, sein Körperduft drängte zu ihrer Nase und die Geräusche aus seinem Leder und dem Zug waren für sie nur noch wattig wahrnehmbar. Sie vergass Zeit und Ort. Dieser merkwürdige Zustand zwischen Spannung und Rausch, er wurde immer stärker und intensiver, bis sie die letzte Kontrolle über sich verlor und einen Schwall von Flüssigkeit ausstiess. Jetzt erst bemerkte sie, dass Xavier in ihr war, sein Prügel war in ihr, und sie hatte zuvor nichts davon mitbekommen!
Er zog sich zurück. Manuela tauchte wieder an die Oberfläche auf, die Realität, die sie umgab, stützte sich mit ihren noch schwachen Armen auf. Es gelang ihr nur auf eine sehr ungelenke Weise, wieder eine aufrechte Position einzunehmen. Xavier musste irgendwo hinter ihr stehen, aber als sie ihren Kopf nach ihm umdrehte, sass er perfekt angezogen in seinem Sessel und las, als wäre er ein unbeteiligter Passagier, wohl irgendwelche Nachrichten auf seinem Smartphone.
Wie zum Teufel…? Was wurde hier gespielt?
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gangleader / Oliver G. Wolff 2023
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Der letzte Teil folgt bald... oder nicht