Ich kann eure Intention verstehen.
Wenn jemand einfach nur Bock hat so etwas privat zu erklären, vorzuführen und zu schulen, dann ist das absolut einerlei.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch Menschen die damit Geld verdienen und dies Hauptberuflich machen.
Ich gebe zu bedenken (Disclaimer: Das ist nicht als Angriff gemeint), dass hauptberufliche Shibari / Bondage - Coaches (ich nenne das jetzt einfach so), die ansonsten Workshops und Private-Tuitions geben mittlerweile nachvollziehbarerweise etwas allergisch auf so etwas reagieren.
Es ist halt wie bei mir bekannten Autor:innen und Zeichner:innen, bzw. Künster:innen allgemein.
Diese Menschen müssen davon leben, hören aber (leider) nicht selten "Ach, komm, mach doch mal für mich. Ich geb dir auch n Bier aus / Koch uns was / bezahl den Pizzalieferdienst für den Abend". Das bezahlt am Ende des Monats aber keine Miete.
Generell bin ich allgemein in einem gewissen Zwiespalt, bezogen auf die Professionalisierung und Kommerzialisierung von Bondage / Shibari.
Auf der einen Seite hoffe ich inständig, dass der "Modetrend", der auch zu dem Trend führte, dass jeder zweite "Lellek", der mal ein/zwei Jahr Shibari praktizierte versucht Geld damit zu machen aufhört, bzw. sich nicht weiter fortsetzt, denn im Zuge dieses Trends haben manche "alte Hasen" schon das Handtuch geschmissen, die am Ende einfach keinen Bock mehr hatten mit der Fülle reiner aufstrebender "Kommerz-Rigger" zu konkurrieren, da sie am Ende mehr auf Marketing setzen mussten als auf ihre Kunst und das was ihnen Herzblut wert ist.
Auf der anderen Seite sollen professionelle Rigger, die Workshops und private Tuitions anbieten, davon natürlich auch leben können.
Dem Gegenüber finde ich die Möglichkeit des offenen Austausch über Fesseltreffs und dem reinen privaten Austausch wichtig. Man kann und sollte nur nicht erwarten, dass dies denselben Charakter hat wie eine vierstündige Private-Tuition (nebst pädagogischem Vermittlungskonzept) bei einem professionellen Anbieter, der dafür auch dreistellig Geld nimmt, ebenso wie ich nicht erwarten kann, dass mir Kollege XY ein Portrait zeichnet für das ich nur 'ne Pizza bezahle, verglichen mit einem professionellen Comiczeichnenden, der dafür 4 Stunden braucht und dies auch lang und breit gelernt hat.