Girl kiss me.
Gerade noch inmitten von Gesprächen.Den Teller frisch leer gegessen.
Nimmt dir die Augenbinde die Sicht.
Augenblicklich: anderes Setting.
Du wirst excludiert aus dem sozialen Geschehen.
Alles ändert sich: deine Wahrnehmung, dein Atem.
Du bist jetzt aufmerksam.
Angespannt.
Du hörst das Kratzen von Kreide auf der Tafel.
Bekommst selbige umgehangen.
Neugierde.
Wirst hinausgeführt - an vielen Menschen vorbei.
Deine feuchten Hände verraten deine Anspannung.
Laute Musik - du spürst die tanzenden Menschen - hörst die Schritte.
Kommst zu stehen, wirst fixiert - die Arme nach oben.
Ein Fotograf - am Rande bekommst du meinen Dialog mit.
Dann: Stille.
Stille am Rande einer lauten Party.
Eigentlich herrscht hier absolut keine Stille.
Aber in dir breitet sich eben diese aus.
Eine beißende Stille.
Eine fordernde Stille.
Du stehst dort. Alleine.
Keine Ahnung, was auf diesem Schild steht.
Eigentlich für dich unerträglich. Aber genau das macht es aus.
Dann: eine Berührung. Sanft.
Ein anderer Duft.
Ein vorsichtiger Kuss auf dem Mund.
Von weichen Lippen.
Dann: nichts.
Sekunden vergehen.
Und deine Lippen formen sich zu einem breiten Grinsen.
Nur kurze Zeit später:
Der nächste Mund - der nächste Kuss.
Auf der Tafel:
"Girl kiss me."
BDSM kann auch leise und subtil sein.
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