„Woher kommen denn diese Klischees? Wer bedient sie? Macht es Sinn in Euren Augen sich so zu präsentieren und wie im Sub-Thread geschrieben, Dinge zu verlangen weil man die Macht hat?
Wie, bzw. womit spielst Du?
Das Spiel mit der Angst. Wenn sie völlig entspannt wäre, wie zu einer Massage, oder beim Bestellen von "Pommes mit Currywurst rot / weiß", das ist nicht mein Spiel. Souveränität vermitteln, wissen was man macht, und das man das jetzt eben macht. Körpersprache, das Surren der Gerte in der Luft, der extrem starke Schlag neben die Sub auf das Bett / Poster...
Mindfuck. Macht mir Spaß. Erzählen, was man alles anstellen könnte, auch zum Austesten von Reaktionen, um zu erfahren was man vielleicht wirklich mal ins Spiel einbauen könnte.
Edgeplay. Das Spiel mit der Angst, dem Unbekannten, das anviesieren der Grenze. Gleichzeitig das rechtzeitige Aufhören, damit gerade kein "Stop" erforderlich ist.
"Benutzen", wie geht das, wenn man vor jeder Handlung eine positive, am besten verbale Zustimmung fordert.
Und gleichzeitg das Vertrauen geben, dass man sie nicht überfordert, auf sie achtet, für sie da ist, helfen, auffangen kann. Wie geht das, wenn ich völlig unsicher wirke, mich immer rückversichere, dass es ja richtig war?
Die Emphatie ist ungeheuer wichtig, die Achstamkeit. In gewissen Umfang fördern und fordern, ohne zu überfordern.
Wie kann ich Vertauen erhalten, wie kann ich es nutzen, wenn ich völlig unsicher wirke?
Ich kann vorsichtig und behutsam sein, aber sie muss es nicht immer mitbekommen.
Ich will ihre Gefühle, ihre Erregung, ihre Anspannung, kein Schwätzchen beim morgendlichen Schwimmen der täglichen 600m.
Ich möchte, dass sie sich auf das Spiel freut, aber sie soll auch etwas Nervenkitzel haben, weil sie nicht genau weiß, was kommen wird. Ich möchte, dass sie sich vertrauensvoll in meine Hände begibt, es soll eine schöne, möglichst unvergessliche Zeit werden, aber ich will auch, dass es eine nächstes Mal noch gibt. Gibt es eigentlich den Begriff "Kliffhanger" im BDSM?
„
Der dominante Part m/w/d
weiß alles
kann alles
schwebt gottgleich über den Boden
ist allwissend
macht nie Fehler
hat alles im Griff
Das vorstehende brauche ich als Ilusion für mein Spiel, damit sie sich hingeben kann. Und in ihr drin muss sie wissen, es es nur um sie geht, ich nur machen will, was ihr letztlich gefällt, auch wenn es in dem Moment vielleicht verdammt weh tut. Sie kann beenden, jederzeit, aber ich will nicht dass es so weit kommt.
Das ganze ist teilweise sehr widersprüchlich, und ist dennoch in einem schönen Spiel im Einklang miteinander.
Um Missverständnisse zu vermeiden. Es ist eine Gradwanderung, wer die Risiken verkennt, sich anmaßt, dass er das beherrscht, der wird vermutlich scheitern. Die Angst vor dem Scheitern ist wichtig, damit man sich nicht in Sicherheit wiegt, und Signale verkennt.
Verantwortung abgeben verlangt Vertrauen, auch das Vertrauen darauf, dass das Vertrauen nicht mißbraucht wird.