Also... zu Beginn vielleicht erstmal etwas ganz allgemeines: Es gibt eben nicht das EINE BDSM. Jedes BDSM von jedem Menschen ist anders. Andere Spielarten, die bevorzugt werden, andere Spielarten, die einem gar nichts geben oder sogar NoGos sind und Menschen, die eben nicht Maso sind.
Es kommt letztendlich immer nur darauf an, jemanden zu finden, der zu den eigenen Neigungen, Wünschen und Vorstellungen und auch den NoGos paßt. Niemanden einfach zu nehmen, weil der "auch BDSM mag" sondern jemanden, bei dem die Vorstellungen zu BDSM mit den eigenen Vorstellungen passen. Auch Subs sollten den Gegenpart sorgfältig auswählen.
Vielleicht nur mal als Beispiel von mir erzählt:
Ich bin über Bondage zum BDSM gekommen. Bin dann relativ schnell bei einem neu zu gründenden BDSM-Stammtisch gelandet, bei dem ich dann Gründungsmitglied wurde. Aber auch dort ist mir immer wieder untergekommen, daß die Menschen dort von SM und Schlägen und Lustschmerz erzählt haben. Mit Schlägen konnte ich nie etwas anfangen, Lustschmerz für mich etwas, was ich lange glaubte nicht empfinden zu können und auch heute nur bei einer einzigen Schmerzart empfinden kann (hat lange gedauert, bis ich das rausgefunden habe).
Ich für mich habe lange behauptet, ich sei Soft-BDSMlerin. Weil ich eben mit der ganzen SM-Schiene nichts anfangen konnte. irgendwann kam im Seil Semenawa dazu, das auf Schmerz und ungemütliche Positionen ausgerichtet ist. Das hat mich echt gekickt. Nicht unbedingt Lust, aber Schmerz, der toll war. Okay, vielleicht doch ein ganz klein wenig maso. Aber eben dann doch nicht, weil keine Lust dabei empfunden wird.
Irgendwann habe ich mich auf dem Stammtisch mit einer Sub unterhalten, die ziemlich Maso ist. Spuren am Körper super toll findet und bei Schmerz aufgeht. Diese fragte mich dann, wie ich spiele, wenn SM bei mir kein Bestandteil ist. Ich erzählte dann neben Shibari von Demütigungen, Ohrfeigen, Würgen und anderen Sachen, die besagte Dame wohl ziemlich extrem fand mit der Aussage: "Krass, das würde sie nie mit sich machen lassen" und Soft sei das sicher nicht. Ab dem Zeitpunkt gab es bei mir ein Umdenken. Okay, vielleicht doch keine Soft-BDSMlerin sondern einfach nur anders. Ja, ich bin in einer kleinen Nische. Und je anders und weniger Mainstream Neigungen sind, desto schwieriger wird es jemanden zu finden, der wirklich paßt. ABER: Es ist sicher eben nicht einfach Soft.
Letztendlich mein Fazit, das ich an der Stelle gerne mitgebe: Nur, weil SM vielleicht nicht das ist, was einen kickt, bedeutet das nicht, das man softer oder weniger als andere ist. Man lebt es vielleicht einfach anders als ein Großteil der BDSMler. Aber in BDSM steckt eben weitaus mehr drin als nur SM.