BDSM - woher glaubt ihr kommt der Ursprung?

Hallo,
bei mir kam es erst nach und nach. Früher hatte ich darauf gar kein Interesse.

Liebe Grüße

Hallo, ich habe schon als Kind von eine Dominante Dame geträumt

Ich denke, dass die Neigung schon in einem vorangelegt ist. Manche aktivieren sie und werden sich ihrer bewusst. Andere suchen sich unbewusst Situationen und Partner, die ihrer Neigung entsprechen. Wieder andere unterdrücken sie, weil durch Erziehung und Umstände „gezwungen“ und entwickeln dann allerhand Neurosen. Das sind dann die Fälle für Sigmund Freud, C.G. Jung & Co.

Ich persönlich glaube trotz meines Einlsens in das Thememgebiet der Epigenetik immer noch ne immer wieder nicht daran, dass irgendein "Urprogramm" etwas ist, gegen das man- Resilienzen immer mit einberechnet-
Chancen- und machtlos wäre.

Ich bin schon immer so gewesen. Bei mir ist es zu 💯 Prozent Veranlagung.

Bei mir kam - trotz keinerlei Berührungspunkte im Elternhaus - das mit der Pubertät direkt. Szenen im Fernsehen oder Büchern die Spanking beinhaltet hatten, wurden interessant.
Nen Auslöser abgesehen von der Pubertät selbst gab es dafür nicht

Ich war auf einer katholischen Privatschule und wurde von Nonnen unterrichtet, muss ich mehr sagen?

Also ich denke schon, dass die Kindheit bzw Erziehung da mit reinspielt. Aber Veranlagung natürlich auch.

Meine Vorliebe für runde, nackte Hintern entdeckte ich am Strand von Caorle. Damals kamen String Tangas bei den Mädels in Mode. Die sorgte zudem für eine rote Färbung ihrer süßen Popo's.

Knackige Hintern in glatten, glänzenden Lederhosen fielen mir im Winter beim Eislaufen auf.
Ich habe meinen Kopf so nach ihnen verdreht, dass ich 20 Sekunden später, wie ein Maikäfer, hilflos auf dem Rücken am Eis lag.

Eine Mitschülerin in der ersten Klasse HTL, hatte regelmäßig nach der Schule Reitunterricht und kam dazu zwei Mal pro Woche im Reiteroutfit, inklusive Stiefel und einer, oben aus dem Rucksack herausragenden Reitgerte, zur Schule. Sie saß dann jeweils 8 Stunden direkt vor mir.

Mir sind beinahe meine Eier explodiert.

Bei mir war es eine Szene in einem Film, als ein Mann zwei Frauen ausgeliefert war, die meine Vorliebe für dominante Frauen ans Tageslicht brachte.
Vlt schlummerte das schon immer in mir, wer weiß das schon...
Und da ja BDSM in unsere ach so toleranten Gesellschaft noch immer ein Nischenthema ist, werden es sich wohl viele gar nicht bewusst werden...

Bis zu meinem 30. Lebensjahr war BDSM für mich ne Mischung aus bah, näh, igitt, pfuideibel, wer macht denn sowas, was für ein Scheiß, völlig krank - und so. Jaja, ich weiß - ich war früher nicht gerade der toleranteste Mensch...

Mit 30 war ich dann zufälligerweise mal in einem BDSM-Laden auf der Reeperbahn (also ein Geschäft, wo entsprechende Utensilien verkauft wurden). Da habe ich dann alle möglichen Dinge gesehen, die ich weiterhin eher schräg fand. Dennoch habe ich von dem Zeitpunkt an angefangen mich im Internet einzulesen - erst aus purer Neugier. Draus wurde dann mehr, ich kaufte mir auch entsprechende Bücher und dergleichen und bestellte erste BDSM-Spielsachen.

Das dümpelte dann so knapp zehn Jahre weiter vor sich hin und BDSM war für mich ne kleine und oberflächliche Spielerei, die man ja hier und da mal mit einbinden könnte. Aus dem Desinteresse und der leichten Neugier wurde irgendwann eine regelrechte Gier, sodass ich immer mehr wollte. Neben dem (inzwischen inaktiven) Paarprofil meiner Frau und mir eröffnete ich dann 2014 dieses Soloprofil hier im Joy - meine Frau konnte mit BDSM nichts anfangen und sie ermutigte mich damals, dass ich mich doch hier nach einer passenden Frau dafür umsehen sollte. Dem bin ich natürlich gerne nachgekommen.

Es gab zwar anfangs einige Anlaufschwierigkeiten (ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen und so), aber ich kannte auch immer meine Grenzen und mein Können, sodass ich meine Gier gut kanalisieren konnte und dann immer mehr zu dem wurde, was ich heute bin. Und inzwischen kann ich mir ein Leben ohne BDSM auch gar nicht mehr vorstellen - glücklicherweise habe ich mit meiner Maus hier im Joy die dafür perfekte Frau gefunden.

Was genau bei mir der Auslöser war - keine Ahnung! Es kam einfach so, das Interesse entwickelte sich über die Jahre und ich war schon immer ein Mensch, der offen für neue Dinge war (und dies nach wie vor ist).

Ein knackiger Frauenarsch in einer Vollbesatzhose ist auch für mich ein heißer Anblick. Auch wenn ich oben spiele und die Gerne nicht aus der Hand gebe.

Traumatische Erfahrungen aus Kindheit bzw. früher Jugend.

Ich gehe mal davon aus, dass Du nur von Dir selbst sprichst?

Nicht jeder BDSMler und vermutlich nicht mehr oder weniger als in der Welt außerhalb von BDSM haben traumatische Erfahrungen in Kindheit oder Jugend zu verzeichnen. Also Generellgültig ist dieses nicht.

Ich gehe mit @*******ant konform und bezweifle eine Vererbung durch Gene etc.

Ich glaube aber, dass das Umfeld eine große Rolle spielt und das SMer für best. Dinge "Antennen" haben und "besondere" Dinge ihnen früher auffallen als anderen und die sie deshalb auch mehr getriggert und neugieriger und offener sind als andere sind.

Ob man sich dann für eine der Seiten oder beide entscheidet muss man dann herausfinden.

Also mit einem deftigen Kindheitstrauma kann ich nicht aufwarten.. hingegen mit einem detaillierten Geburtshoroskop in dem steht "ist sehr anlehnungsbedürftig, sehnt sich nach Nähe, Bestätigung, Geborgenheit. Ist empfänglich für Hierarchien und Autoritäten.. aber auch eigenwillig und stur - oder wars apodiktisch?". Tja, wer damit was anfangen kann.. Ich weiss nur, dass das in mir schlummert, seit ich denken kann. Gepaart mit einer ungemeinen sexuellen Lust und Ausprobierfreude: BDSM fühlt sich nach Erfüllung meiner ureigenen Bedürfnisse an.

Anekdote:
Ich hatte mal einen (ziemlich üblen) Putzjob an einem Gymnasium, wohlhabender Stadtteil mit erhöhter Pferdedichte.
Aus logistischen Gründen- und 100% unkinky!- zum Teil in Reithosen gearbeitet.
Ich habe damit so einige Schülerinnen und Schüler "getriggert"- selten so viele
böse Blicke auf einmal kassiert.

Das "übermannt werden" habe ich mit 6 Jahren angefangen zu spielen. Die Jungs mussten immer mir Kämpfern Spiele, klingt aber so als wäre ich da der Dominante Part gewesen. Ich denke auch das es mit an der Erziehung, dem Aufwachsen liegt und wenn man es gewohnt ist aus der Erniedrigung ein Glücksgefühl zu ziehen ist das so! Veranlagung und verlangen. Ich nehm es so wie es kommt, da ich es jetzt ewig unterdrückt habe und nicht glücklich damit war. Ich steh zu meinen Vorlieben und sehe ja auch einige Gegenspieler hier. Danke, das auch du soviel hinterfragt. 😊🤗

Ich kann nur für mich sprechen:
Dass es sowas wie BDSM bzw eine "alternative Sexualität" gibt, wusste ich schon seit meiner Jugend, denn ich bewegte mich in einer alternativen Szene, in der sich viele kreative Menschen tummeln.
Doch habe ich nie gedacht, dass ich einmal BDSM für mich entdecken bzw leben würde.
Erst vor 3 Jahren kam in mir der, bis dahin unerklärliche, Wunsch auf mich einmal fesseln zu lassen.
Nach wirklich vorsichtigen Minischritten, die extrem gut verliefen, wurde es zum Selbstläufer. Da mir das Netz bei meinen Suchen immer wieder Dinge hier aus dem Joy ausspuckte, machte ich kurzen Prozess und erstellte mir ein Profil.
Sehr schnell kam ich mit meinem Mann, heute Top, im Sm an. Dort spielten wir einige Monate, bis auch meine Devotion ihm gegenüber getriggert wurde.
Danach fiel ein Puzzelteil nach dem anderen sowohl bei mir als auch bei ihm an seinen Platz und ich fand auch Erklärungen für frühere "Phänome".
Heute kann ich sagen, dass wir es schon immer in uns hatten, ohne es gelebt zu haben. Und ich würde die laienhafte Vermutung anstellen, dass die Erziehung bzw das Aufwachsen eine grosse Rolle gespielt hat.

@***e6

Du sprichst mir aus dem Herzen und bestätigst nicht nur meine persönliche Erfahrung, sondern auch die von vielen mit denen ich mich unterhalten habe. 🤗
Beste Grüße in die Telemark.
Meine bescheidene Hütte ist in Valdres. 😉

Also ich denke, es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, wie man rein kommt. Ich persönlich hatte wohl schon mit 10 Jahren mit selbstgebastelten "Garnseilen" rumgespielt, die ich aus dem Handarbeitsunterricht mitgenommen hatte. Und auch Nadeln hatten von dort den Weg nach Hause gefunden.
Internet hatte ich damals, als einer der ersten, aber da war noch nichts, das mich in diese Richtung hätte beeinflussen können.

Prägung: was auch immer es ist, ich denke es sind persönliche Erlebnisse von Duschbrause über Treppengeländerrutschen bis hin zu Übergriffen, die letztlich zu solchen Vorlieben führen. Aber es könnte auch weiter zurückreichen. Ich möchte das nicht dramatieren, es sind Vorlieben wie alle anderen: riesengrosse Brüste oder eher kleine, rote Haare oder blonde, Füsse, Vulgärsprache, Anal, FKK, wählt euch irgendwas aus.

Nach der "Erotic Blueprints" (https://leben-lieben-lassen.de/lust-leidenschaft-beziehung/) Theorie ist BDSM bzw Kinky eine von 4 Varianten, wie Menschen Sexualität leben (der Shapeshifter nimmt eine Sonderrolle ein). Es ist also einfach eine von vier (oder 5) Schubladen, nicht irgendetwas, das "falsch" oder "anders" gelaufen ist.

Für mich ist es das ganz normale "Betriebssystem". Ich kenne es in meiner Sexualität nicht anders.
Dazu kommen bei manchen Menschen dann noch zusätzliche Programme wie "Kuschelsex", "Vorspiel mit Totstreicheln", und Ähnliches, die für uns aber eher abturnend wirken.

LG BoP (m)

Bei mir war es schon immer da, und ich versichere dass es keinen Ursprung in meiner Kindheit bzw. Erziehung findet. Mutter fürsorgliche Hausfrau, Vater braver Beamter und Moralapostel.

Nein, das kommt ganz ganz tief aus mir selbst.

Bei mir ist es tatsächlich das Trauma in der Kindheit, das man als Ursprung festlegen kann. Hab das mit einem Psychologen für mich rausgearbeitet, da mich die Frage auch beschäftigt hat.

Sehr spannende Frage!
Ich weiß noch, dass ich als kleines Kind eine nackte Frau hinter Gittern gezeichnet habe. Ob das ein Zufall oder ein Beweis für eine innere Veranlagung ist?