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sicherheitskonzepte: ssc und rack

******nig Mann
24.969 Beiträge
Themenersteller 
sicherheitskonzepte: ssc und rack
es gibt im bdsm zwei bekannte sicherheitskonzepte:
• ssc - safe, sane, consensual (sicher, einvernehmlich, mit gesundem menschenverstand)
• rack - risk-aware consensual kink (risikobewusstes, einvernehmliches (praktizieren) von BDSM)

ich möchte hier zum einen darüber diskutieren, worin ihr die vorteile von dem einen oder dem anderen konzept seht (für euch, aber auch allgemein), und zum anderen würden mich beispiele interessieren, was ihr wohinein einsortieren würdet.

ich selbst vermute mal, es ist eine kombination aus beidem die ich bervorzuge: auf der einen seite z.b. das abklären von tabus (was ja relativ klar auch greifbar ist), auf der anderen seite mein anspruch an ihr vertrauen: ich kann ihr schließlich nicht vorher alles erklären, damit würde ich vielen dingen ja auch den reiz nehmen! also kann ich da nur sagen "vertrau mir, du bist bei mir gut aufgehoben! ich werde auf dich aufpassen und fordern, aber nicht überfordern!"

ich fand diesen satz eigentlich den, der meine einstellung am besten beschreibt:
"so sicher, vernünftig und einvernehmlich wie von den Beteiligten gewollt"

mir gehts jedenfalls weniger um die begrifflichkeiten an sich oder mich da einzusortieren, mehr geht es mir um die hintergünde: warum findet man das eine oder das andere besser? wo seht ihr vorteile oder nachteile, oder ist das alles blödsinn und jeder sollte sich einfach selbst gedanken machen? (dann natürlich auch mit allen risiken und nebenwirkungen durch fehlversuche etc...)

um eine gute informationsgrundlage zu haben kopiere ich hier mal die beschreibungen aus smiki.org rein:
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
ssc:
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Safe, Sane, Consensual
SSC ist eine englische Abkürzung für safe (sicher), sane (mit gesundem Menschenverstand) und consensual (einvernehmlich).
SSC ist das bekannteste Modell für die Abgrenzung zwischen sadomasochistischen Praktiken und strafrechtlich relevanter Gewalt. Gelegentlich wird auch SSCF geschrieben, mit F für „Fun“, um zu dokumentieren, daß neben den drei anderen Aspekten auch der Spaß nicht zu kurz kommen sollte.
Der Begriff entstand als Abgrenzung zu Missbrauch und Realsadismus. In jüngerer Zeit äußert sich Kritik an SSC, weil besonders safe und sane schwammige Begriffe sind, die Interpretationssache sind und es durchaus als Waffe in Diskussionen verwandt wird („Das ist aber unsafe!“). Dies beruht auf dem häufigen Missverständnis, dass die drei Elemente objektiv und für Aussenstehenden bewertbar seien. Die ursprüngliche Bedeutung ist jedoch "so sicher, vernünftig und einvernehmlich wie die Beteiligten es für sich wollen".
Als Alternative wird deshalb seit einiger Zeit RACK (Risk Aware Consensual Kink) vorgeschlagen, weil es neben der Einvernehmlichkeit die persönliche Risikoabschätzung betont.
das Motto "SSC" wurde 1983 von der schwulen New Yorker Gruppe GMSMA eingeführt.
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rack:
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Risk-aware consensual kink
RACK ist
• die Abkürzung für englisch Risk-Aware Consensual Kink (risikobewusstes, einvernehmliches (praktizieren) von Kinks).
• das englische Wort für Folter- oder Streckbank.
Im folgenden wird die Bedeutung risk-aware consensual kink beschrieben.
Der Begriff kink ist dabei schwierig übersetzbar. Für das Verständnis von RACK kann kink gleich BDSM gelesen werden. RACK bedeutet also in etwa "risikobewusster, einvernehmlicher BDSM".
Zusammengefasst ist RACK ein Modell für Handlungen und Spiele im BDSM-Kontext, das im Unterschied zu SSC weniger auf schlecht greif- und meßbare und individuell variable Kriterien wie „Vernünftigkeit“ und „Sicherheit“ aufsetzt, sondern stattdessen die Einvernehmlichkeit der Handelnden und ihre individuelle Risikobereitschaft in den Vordergrund stellt. Der Schwerpunkt liegt also deutlich auf der Eigenverantwortung ausschließlich der Beteiligten und nicht auf einer von außen vorgenommenen „gut/schlecht“-Beurteilung von Kriterien, die schlecht objektiv vergleichbar sind.

Grundlagen von RACK
Das bekannteste Modell für die Abgrenzung zwischen BDSM-Praktiken und strafrechtlich relevanter Gewalt ist SSC. Durch das weitverbreitete Missverständnis, dass safe und sane objektive, für Aussenstehende bewertbare Kriterien seien, was so eigentlich nicht gemeint war, wurden folgende Widersprüche aufgeworfen:
• Warum sollte etwas verwerflich sein, was einem Anspruch an Sicherheit zwar nicht genügt, sich die Spielpartner aber einig sind und sich darauf freuen, es trotzdem zu praktizieren?
• Warum sollte etwas verwerflich sein, was einem Anspruch an Vernunft zwar nicht genügt, wenn sich die Spielpartner aber einig sind und sich darauf freuen, es trotzdem zu praktizieren?
• Wenn von solchen Ansprüchen an Sicherheit und Vernunft ausgegangen werden soll, wer definiert diese, wo doch die Beurteilung dieser Kriterien in erheblichem Maße subjektiv ist?

Da die entstandene Objektivitäts-Interpretation von SSC wohl nicht mehr revidiert werden kann, wurde RACK als neues Modell vorgeschlagen, mit der eigentlich mal gemeinten Bedeutung von SSC ("so sicher, vernünftig und einvernehmlich wie von den Beteiligten gewollt").
Statt drei gleichberechtigter Kriterien steht die Einvernehmlichkeit als oberstes und ausreichendes im Vordergrund. Die schwammigen Definitionen safe (sicher) und sane (vernünftig) werden diesem Prinzip untergeordnet. Hieraus folgt, daß RACK-Spiele zunächst also weniger vernünftig und gefährlicher zu sein scheinen. Dies ist nur scheinbar so, weil das persönliche Bedürfnis nach Sicherheit und verantwortlichem Umgang miteinander Teil der Einwilligung sind. Die Konsensfähigkeit ist auch bei RACK ein notwendiges - und wie gehabt persönliches Kriterium.
Wichtig ist die Erkenntnis, daß jede Praktik, jedes Spiel Risiken beinhaltet, physische und psychische. Die Risiken sind von jedem einzelnen der am Spiel beteiligten, von den eingesetzten Praktiken und vom Spielkontext selber, von äußeren Einflüssen und zahlreichen weiteren Faktoren abhängig, die unmöglich immer berücksichtigt, bedacht und abgesichert werden können - auch „SSC-Spiele“ können einen unerwarteten Verlauf nehmen, vor dem man sich nicht schützen kann, der nicht absehbar ist. Es gibt immer zuviele Faktoren, die ein Spiel in eine riskante Richtung beeinflussen oder kippen lassen können. Alle Faktoren dieser Art sind nicht ausschließbar mit der Folge: Risiko besteht immer!
Darauf basiert die Weiterentwicklung zu RACK: Das Bewußtsein um unwägbare oder auch konkrete Risiken ist vorhanden, und die Beteiligten gehen diese Risiken bewußt und einvernehmlich ein.
Vielen Dank für die Informationstexte. JETZT habe ich endlich auch mal verstanden, was Rack ist und warum es entstanden ist! *top*

Ich verwende gerne die möglich/nötig-Paare beim Beschreiben von ssc.

Also:

"So viel Sicherheit wie möglich, aber auch nur so viel wie nötig".
"So viel gesunder Menschenverstand wie möglich, aber nur so viel wie nötig."
" So viel Einvernehmlichkeit wie möglich, aber nur so viel wie nötig."

Ich weiß dass das erst einmal verwirrt ;), dem liegt aber Folgendes zugrunde:

Sicherheit
Die perfekte Sicherheit gibt es nicht. Es kann immer irgend etwas passieren.
Aus diesem Grund wäre es auch eine enorme Bremse, wollte man just diese perfekte Sicherheit erreichen. Man denke nur einmal daran, wie oft wir uns dann covern lassen müssten! Aus jedem Date könnte eine gefährliche Situation entstehen, selbst wenn man sich öffentlich trifft - man kann ja später z.B. einen Spaziergang machen.
Insofern gilt für mich eben hier: Eine gewisse Grundsicherheit ist notwendig. Mehr aber auch nicht.
Bei potenziell gefährlichen Spielen (z.B. Atemspiele) gilt dann wiederum "so viel Sicherheit wie möglich". Da lieber ein Sicherheitsnetz zu viel eingebaut als eins zu wenig.

Gesunder Menschenverstand
Viele nennen das zweite s für "gesund" und meinen "keine Krankheiten, keine Drogen, bei wachem Verstand".
Genau da geht's dann aber schon mit Dogmatismus los: Also kein Tropfen Alkohol? Bedeutet das dann, das wenn zwei die ein Bier hinter sich haben nicht mehr spielen _dürfen_?
Darum auch hier: Üblicherweise sich um größtmögliches Mitdenken kümmern, also ständig die eigenen Grenzen hinterfragen ("zwei Bier eins zuviel für ein Spiel?", "wie erschöpft darf ich sein um anzufangen?"), es aber nicht übertreiben. Wenn sich spontan etwas ergibt und das obwohl gerade jemand einen fetten Schnupfen hat oder beide besagtes Bier hinter sich haben, warum es dann nicht dennoch tun.

Einvernehmlichkeit
Da gehe ich mit dem vorgestellten Text konform: Ist der wichtigste Punkt. Mit Abstand.
Ohne Einvernehmlichkeit geht gar nichts.
Aber damit kann doch auch nur eine grundsätzliche Einvernehmlichkeit gemeint sein. Denn mal ehrlich, wer hinterfragt denn ALLE Vorlieben bei dem anderen? Da hätten wir viel zu tun und würden wohl bis zum Sankt-Nimmerleinstag nicht das "Spiel" beginnen können, weil noch nicht alle Vorlieben/Abneigungen erschöpfend geklärt wären ...
Es gibt für mich zwei unverhandelbare Einvernehmlichkeiten:
1) Dass beide beginnen wollen.
2) Dass das Safewort und ggf. das "Rot" der Ampel zu 100% sofort alles bzw. die jeweilige Aktion beendet.

Das gibt dann beiden verhältnismäßig viel Spielraum: Top kann Neues ausprobieren, während Sub sich von innen begucken kann was dieses Neuland mit ihm/ihr macht.
Es hat auch gleichzeitig den Vorteil, dass die Verantwortlichkeiten auf beiden Schultern verteilt sind: Sub hat auch die Verantwortung, das Safewort im Zweifel zu sagen! Niemand (wirklich niemand.) sollte davon ausgehen, dass Top "es schon merken wird".
Oft merkt es Top. Sicher. Aber oft ist nicht immer, und nicht immer ist in meinen Augen eindeutig zu wenig.
****en Frau
18.652 Beiträge
Unterschied?
Nachdem ich diese (endlich ergiebige und) schlüssige Erklärung gelesen habe, muss ich leider gestehen:

Ich erkenne eigentlich keinen wirklichen Unterschied mehr.
Denn im Grunde meinen beide Abkürzungen dasselbe, wenn auch in beiden Fällen nicht automatisch für sich selbst sprechen, sondern in beiden Fällen wie jetzt zu sehen ist, mit Erklärungsbedarf.

Beides sind Ansätze, die das Miteinander regeln sollen.
Regeln, die eigentlich jedem klar denkenden Menschen ohnehin so logisch erscheinen müssten, dass sie gar nicht mehr zu erwähnen sind. Aber:
Wir brauchten ja auch die zehn Gebote...
(Soviel zu den klar denkenden Menschen... *g* )

Wenn ich es richtig verstehe, bedeuten beide Abkürzungen:
Tut euch zusammen, macht miteinander, was euch (beiden/ allen) Spass macht, lasst euch nicht beirren von anderen und seht zu, dass hinterher alle genau so gesund und lebendig sind, wie es von allen geplant war!

Hey, ich finde, das gilt für alle Bereiche des Lebens.
Nicht nur für BDSM.


Ich unterscheide nur noch in einer Hinsicht:

Wenn ich mit meinem Liebsten spiele, gelten unsere Absprachen. (Wer mehr wissen will: ich habe eine Homepage zum Thema Codewort.)

Wenn ich jedoch von einem Fremden bespielt werde, trage ich viel mehr Eigenverantwortung für mein Wohlergehen - selbst, wenn mein Herr mit anwesend ist. Ich würde wohl eher auf ausführliche Absprachen verzichten wollen (allein für meinen Kick, was wohl passiert...), dafür aber auf das Ampelsystem und /oder ein Safeword bestehen.



Gespannt, wie und ob die Diskussion hier weitergeht,
Coleen
*********rther Paar
128 Beiträge
Gerade der Punkt "sane" ist manchmal schwierig qualitativ zu bemessen.
Das für mich relevanteste Stichwort ist hier tatsächlich Alkohol, wie Hanjie ja schon beispielhaft ausgeführt hat.
Dabei kommt es meiner Meinung nach auch sehr darauf an, was man denn im Einzelnen machen möchte.
Habe ich vier oder fünf Bier getrunken, fessele ich beispielsweise auf gar keinen Fall, weil ich weiß, dass meine Fähigkeit Knoten zu lösen darunter erheblich leidet.
Mit der selben Menge Bier könnte ich aber durchaus immer noch sicher Tease and Denial spielen, oder meiner Süßen den Hintern versohlen.

Ähnliche lageabhängige Fragen tauchen auch bei den anderen Begrifflichkeiten auf, weshalb ich momentan auf dem Standpunkt stehe, dass ich persönlich kein vorgefertigtes Sicherheitskonzept brauche, ich mache mir einfach vor dem Spiel Gedanken über meine Verfassung und die meiner Partnerin und was mir unter den gegebenen Umständen als sicher und durchführbar erscheint.
********oire Mann
669 Beiträge
Wer es braucht...
Also so schön Theorien klingen, so simpel ist die Wahrheit dahinter:

Einvernehmlichkeit ist die Grundlage, da es ohne diese reale Gewalt wäre. Punkt. Das kann man nie wegdefinieren wenn wir über SM sprechen, ansonsten reden wir über Verbrechen und über echte psychische Probleme.

Das Risiko in RACK wird von manchem als Freibrief für heftigste Sachen verwendet, sprich "Ich weiß ja ums Risiko". Um es auf eine sexuelle Ebene zu stellen: Bareback-Gangbangs wären RACK, denn die Leute wissen ums Risiko. Daher halte ich RACK in der extremsten Auslegung für nicht akzeptabel. Denn wenn ich Würgespiele praktiziere, mir des Risikos bewusst bin und mal was schief geht, dann kann ich nicht sagen Upsi und ich suche mir einen neuen Partner.

Safe und Sane ist schlicht und einfach das wie es mindestens zu sein hat. Safe hat hier nichts mit 10facher Absicherung zu tun, sondern damit, das der Partner lebend und ohne Folgeschäden aus einer Session rausgeht (es sei denn man möchte halt ein Branding, Cutting oder dergleichen). Der gesunde Menschenverstand ist zwar schwamig aber seien wir ehrlich, jeder weiß ungefähr damit etwas anzufangen.

Die meisten Leute die ich kenne leben ganz automatisch ihren SM so aus. Nur einige Hardliner wollen unbedingt grenzen testen und die sehen theoretische Konstrukte schnell als Rechtfertigung. Auch der Kannibale stellte seine Tat als einvernehmlich dar und ich schätze auch in solchen Szenen wird sich eine theoretische Rechtfertigung konstruiren lassen. Aber es gibt halt Grenzen. Nennt es wie ihr wollt, aber ob nun RACK oder SSC, am Ende läuft es auf dasselbe hinaus. Und ohne diese Grundregeln ist es reale Gewalt.
Sich einzuordnen ist da wohl mehr als schwer und ich möchte das glaube ich auch gar nicht unbedingt. Denn im Grunde würde es bedeuten, ich lasse mir von aussen auferlegen, wie ich es auslebe, woran ich mich halte und wie weit es gehen darf. Denn es gibt nun mal Praktiken, die würde ich tendenziell eher ssc zuordnen, andere eben dem Rackbereich.

So wirklich spricht mich beides nicht an. Was für mich am wichtigsten ist, ist wohl der Punkt der Einvernehmlichkeit. Denn mit meinem Einverständniss gebe ich mein Vertrauen und damit auch die Grundlage dafür das überhaupt etwas passieren kann. Würde nun die ganze Zeit vorher ein Nachfragen nach Praktiken kommen und alles vorher abgeklärt sein, dass bedeutet ja in dem Fall auch Sicherheit, würde es mein Sicherheitsbedürfniss weit überschreiten.

Wichtig ist doch, dass man sich gemeinsam dessen bewußt ist was man tut, dass ein Grundvertrauen da ist und ich mir vorher genau überlege, ob ich mich der Person hingebe oder nicht. Und diese Hingabe bedeutet dann eben auch, dass ich nicht mehr genau weiß was passiert. Das geht aber eben nur in einer festen Beziehung, denn dort verlasse ich mich zu 100% auf meinen Herrn. Alles abzuklären ist sowieso kaum möglich.

So triff es eben wirklich das was hanjie schon hier schrieb für mich am ehesten.

"So viel Sicherheit wie möglich, aber auch nur so viel wie nötig".
"So viel gesunder Menschenverstand wie möglich, aber nur so viel wie nötig."
" So viel Einvernehmlichkeit wie möglich, aber nur so viel wie nötig."

Denn auch wenn es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, so ist es doch genau das, wonach ich leben möchte und lebe.
Als ich mich ihm hingegeben habe, habe ich das in dem vollen Bewußtsein getan, dass er ab dem Zeitpunkt mich führt und eben entscheidet was passiert. Und somit bleibts wohl beim Punkt der Einvernehmlichkeit. Denn darunter fällt ja am Ende alles. Ich entscheide mich ja ganz bewußt und sage ich möchte das so und so. Tabus klärt man dabei ja sehr bewußt vorher hab, alles andere findet man gemeinsam heraus und zur allergrößten Not gibt es ja auch ein Safewort, dass man einsetzen kann, besonders dann wenn es eine Situation, die für beide komplett neu ist. Und damit ist die Sicherheit ja schon gegeben. Aber wenn ich verlange, dass er vorher mit mir über alles redet, alles abklärt, dann denke ich fehlt das Vertrauen und ohne das würde ich gar nicht spielen wollen.

Es ist dann wohl die Mischung aus beide und so wirklich gar nichts von beidem was ich als richtig erachte. Es muß für mich ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen da sein. Und ich würde mich ja nun mal nicht in die Situation bringen mit jemanden zu spielen, dem ich gar nicht vertraue oder wo ich das Gefühl habe, dass er nicht in der Lage ist, dass was er dort macht abzuschätzen. Ein Restrisiko bleibt immer, dass bleibt aber überall und wenn ich mich nur an dem festhalte, dann geht all die Leidenschaft, das Vertrauen zu Bruch.

Im übrigen zu den Würgespielen, weil mir das noch so auffiel. Klar, kannst du da nicht rangehen und sagen ups, die ist ja aufeinmal so leblos da hole ich mir mal eben schnell die nächste. Trotzdem kann es sicher sein, wenn es mit Bedacht angegangen wird, man sich der Risiken bewußt ist und kontrolliert es ausübt. Dann ist es sicher. Und so kann ich die Risiken der meisten Praktiken auf ein Minimum reduzieren. Bareback Gangbangs mußte ich jetzt selbst erstmal googlen und ja das halte ich für ein Extrembeispiel, denn wirkliche Sicherheit ist da nicht mehr gegeben. Aber es hat für mich auch wenig mit SM zu tun, dass ist dann eher für die Leute der Reiz mit ihrem Leben zu spielen. Wobei ich mir nachdem was ich dazu gelesen habe nicht mal sicher bin, ob sie soweit denken.

Also Fazit weder ssc noch rack, für mich zählt das ich unseren SM lebe, so wie es uns gut tut und wie wir das für uns verantworten können. Mit allen Risiken, aber auch mit dem ganzen Vetrauen und dem Gefühl was dahintersteht.
Es ist doch alles eine reine Interpretation des Betrachters.

Ich finde es schwierig, mich nur an Definitionen wie sie niedergeschrieben stehen, festzuhalten. Wo mein gegenüber vielleicht unter dem ein und selben Begriff etwas anderes versteht.

Wichtig ist doch, dass die beteiligten Personen sich austauschen und für sich die Dinge klären, was für sie wichtig ist.

Nur nur weil ich für mich vielleicht weiß, was ich für ein Risiko habe, bedeutet dies doch noch lange nicht, dass ich die Folgen dessen immer überblicken kann.

Allerdings finde ich es von großer Bedeutung Definitionen zu haben, die BDSM deutlich von strafrechtlichen Aspekt trennen.

Als ich vor gut einem Jahr auf die Begriffe ssc stieß, war ich erleichtert. Ich bemerkte damit, dass BDSMler sich Gedanken machten, um den Umgang mit Macht und Unterwerfung zu klären und dies auf Augenhöhe.

Auch war es eine Art Legitimation für mich, die es mir deutlich machte, dass das was ich in meinen Fantasien erlebte auch gelebt werden kann, ohne den gesellschaftlichen moralischen Druck, sondern mit dem Selbstbewusst meiner Entscheidung.
Dies ist auch etwas, was ich nach außen anbringen kann, wenn es um das Thema BDSM geht.

Was aber letztendlich die einzelnen Begriffe für mich bedeuten, dass muss ich mir selber erarbeiten.
******nig Mann
24.969 Beiträge
Themenersteller 
hey, eure antworten find ich allesamt ganz großartig! dickes lob! *top*

als ich mit bdsm noch nichts am hut hatte habe ich auch schon immer dazu geraten, sich covern zu lassen. das wort "covern" kannte ich nicht, und ich wusste auch nicht dass sowas durchaus üblich sein kann, es hat mir eben einfach mein gesunder menschenverstand gesagt. als ich mich dann angefangen habe mit bdsm näher zu beschäftigen, weil mir bewusst wurde dass da mehr in mir schlummert, habe ich irgendwann von solchen vorkehrungen und konzepten gelesen und fand es auch sehr schön zu sehen, dass sich leute generell gedanken darum machen. nicht zuletzt auch wegen der abgrenzung zu strafrechtlich relevanten handlungen, denn bdsm beinhaltet ja durchaus auch einige spielarten, bei denen ein gewisses risiko unvermeidlich bzw gewollt ist.

mir ging es bei der fragestellung weniger darum mich selbst einzuordnen, denn wie gesagt ziehe ich für mich aus beiden teilen dinge, die ich für sinnvoll halte und gehe wohl einen mittelweg. mir ging es mehr um die beurteilung was im detail darunter zu verstehen ist wenn jemand sagt dass er nach ssc-grundsätzen handelt: ist damit dieses absprechen einzelner situationen im detail gemeint oder vielmehr ein ungefähres ausloten im sinne von "aber bitte keine narben"? inwieweit ist es "noch" rack wenn ich tabus bzw grenzen bespreche? heißt rack dass sie sich gar nicht äußert außer mit dem safewort und alles andere ist eben einvernehmlich?

wie vielleicht deutlich wird kann ich eben auch diese klare abgrenzung des einen von dem anderen konzept so nicht erkennen. mir jedenfalls sind diese beschreibungen wie "sicher" und "vernünftig" nicht so abstrakt wie sie hier beschrieben werden, denn ich möchte mir immer ein gewisses bild von einem menschen machen können BEVOR ich irgendetwas in diese richtung tue. und wenn da jemand in meinen augen einfach unverantwortlich ist dann lasse ich das eben! klar, das ist ein bauchgefühl von dem ich mich leiten lasse, aber genau das sagt doch rack auch aus...
und in gewissen grenzen wird doch sowohl bei rack wie auch bei ssc über spielarten bzw grenzen gesprochen werden müssen, aber im detail kann doch auch bei ssc nicht vorher abgeklärt werden was passieren soll / kann, denn das würde ja vieles von dem reiz auch nehmen...

sicherlich kann ich speziell aus sub-sicht gut verstehen, dass ihr lieber weniger wissen möchtet und eher mal auf das safewort vertraut (wobei ja auch das für viele nicht so leicht ist... *zwinker* ), denn genau diese unsicherheit und das vertrauen, die macht über sich selbst abgeben zu wollen, ist ja ein großer teil des reizes!

für mich bedeuten diese wort "vernünftig" und "sicher" dass sich beide sicher fühlen in dem was sie tun, dass sie vertrauen dass sich das gegenüber in den grenzen des gesunden menschenverstandes bewegt und sich der top nicht nur der primären geschlechtsteile bedient sondern auch der (hoffentlich vorhandenen) denkmasse und des bauchgefühls! das muss einfach ein stück weit zusammen passen, wenn hier grundlegend verschiedene auffassungen herrschen kann wohl auch von "einvernehmlich" letzten endes keine rede mehr sein.

unterm strich sagt mir das: eigentlich sagen diese dinge immer dasselbe aus! es geht darum dass sich menschen auf etwas verständigen und sich innerhalb dieser selbstgesteckten grenzen auch gegenseitig respektieren! denn genauso wie ich zumindest erwarte dass diephoenix versucht meinen anweisungen o.ä. folge zu leisten, genauso erwartet sie von mir dass ich auf sie achte und sie auffange! und DAS ist für mich der kern worauf es ankommt: man erwartet etwas vom anderen, was auch zu den erwartungen des anderen passt und sich ergänzt!

@**my:
ich habe übrigens genau dasselbe problem, dass sich zu gerne an begriffen festgehalten wird, die aber jeder anders deutet. unterm strich läuft das dann oft darauf hinaus, dass menschen eigentlich grundverschiedene dinge meinen, es aber nicht bemerken weil jeder für sich ja seine definition im kopf hat und man von hause aus erst mal nicht auf die idee kommt, es könnte ja jemand ganz anders sehen. wieso auch, was ich im kopf habe ist doch völlig logisch! für mich... *zwinker*
aber genau weil diese begriffe mit verschiedenen deutungen benutzt werden möchte ich gerne darüber diskutieren, und sei es nur um das potential an möglichen misverständnissen aufzuzeigen... *g*
Das Potential an möglichen Missverständnissen ist meiner Meinung nach riesig.
Daher ja auch meine Ansicht, dass ich mir klar machen muss, was ich darunter verstehe. Dazu kommt noch, dass ich mein Verständnis, meinem Gegenüber mitteilen muss, um zu schauen, wo die Gemeinsamkeit beginnt oder aufgebaut werden muss. Was jedoch nicht immer leicht ist.

An solchen Diskussionen bemerke ich auch, wie vielfältig und tief BDSM gehen kann.

Ich hätte nicht gedacht im Joyclub bzw. in den Gruppen, so schnell solche tollen und oft vielfältige Diskussionen lesen zu können. Darüber bin ich sehr froh. Ich weiß, ich schweife gerade ab, wollte dies aber mal geschrieben. *g*
noch ein paar Gedanken
Ich habe mir nochmal in den letzten Tagen ein paar Gedanken zu den Begriffen gemacht und für mich festgestellt, was sie für mich bedeuten.


sicher, einvernehmlich, mit gesunden Menschenverstand > mit diesen Wörtern verbinde ich Vertrauen und Verantwortung.
Vertrauen zu mir das ich mir klar darüber bin, was ich an Sicherheit brauche und an dieser Stelle gut für mich sorge.
Vertrauen zum Partner, weil ich eben nicht über alles aufgeklärt werden möchte, aber meine Grenzen, zumindest bis zu einem bestimmten Punkt gewahrt werden sollen. An dieser Stelle tritt das Einvernehmliche auf, wo ebenfalls Vertrauen zu gehört, das es eingehalten wird und die gegenseitige Zustimmung bekundet wird.
Verantwortung bringe ich insbesondere mit dem gesunden Menschenverstand in Verbindung. Die für mich alle Beteiligten tragen. Jede Person auf ihre weise. Ich z.B. dann, wenn meine Tagesverfassung eine Session nicht zulässt. Was auch für ihn gilt, denn ich würde nicht herhalten wollen, um den "Blitzableiter" zu spielen.


risikobewusstes, einvernehmliches (praktizieren) von BDSM > Im Wort risikobewusstes Handeln liegt für mich ein bewusstes Abschätzen können, von dem was mich erwartet. Das finde ich etwas schwierig. Gewiss kann ich manches abschätzen und in dessen Rahmen manches klären. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass manches nachwirkt, besonders auf emotionaler Ebene, was ich nicht abschätzen kann.
Passend bei diesem Begriff finde ich wiederum , wenn ich ihn aus der Perspektive betrachte, das das was ich evtl. tue mit einem Risiko verbunden ist. Dann entscheide ich mich, dass Risiko bewusst einzugehen und mitzunehmen. Eine Entscheidung die jeder Mensch für sich selbst treffen muss.

Im großen und ganzen finde ich mich eher unter den ssc wieder bei dem ich mir besonders unter dem Aspekt "sicher" Gedanken zu meinem Risikobewusstsein mache.
*******oyo Mann
3.915 Beiträge
Sicherheit?
Das Leben ist vom Aller ersten Moment an permanent Lebensgefährlich.
Alle Regeln, Gesetze und Verabredungen nutzen nix, wenn Dummheit, Gedankenlosigkeit oder Pech ins Spiel kommen. Verabreden ist gut, Regeln ist besser, Grenzen und Kontrolle bringen Sicherheit. Aber so etwas wie Glück, findest du nur wenn du vorbehaltlos vertraust.
Wird dein Vertrauen enttäuscht ist ein Teil deines Lebens im A... Du kannst aber immer wieder Vertauen, Allein die Auswahl macht's. Übrigens kann dir auch einfach die Zeit = Abnutzung einen Strich durch deine Pläne, Regelungen oder Absprachen machen.
Sollten BDSM ler, bei Allem Gesetzestreu und Menschlich sein?
Können vertrauenswürdige Menschen trotzdem BDSM ler sein?
Wenn du richtig Rattenscharf bist ist dir Sicherheit egal. Wenn du absolut auf Nummer Sicher gehst, wirst du erst gar nicht rattenscharf.
Am Sichersten ist, bei Allem im Leben: V.U.R. Vorsicht, Umsicht, Rücksicht.

Ein heimlicher Anarchist beim Philosophieren - ergeben - Sklave oyo
******nig Mann
24.969 Beiträge
Themenersteller 
@**O:
anarchist hin oder her: du driftest ab, vieles davon hat mir der fragstellung so gar nichts zu tun. die frage war nicht, wie du damit umgehst wenn du einen dummdom findest, und auch nicht wie man das persönliche glück erlangt. es ging (und geht) darum, hier prinzipielle ansätze miteinander zu vergleichen, herauszufinden, ob es dazwischen einen unterschied gibt, wenn ja wo der liegt, wenn nein warum dann die verschiedenheit so betont wird.
wenn ich deine worte richtig deute würdest du dich jedenfalls eher in die richtung rack einsortieren. liege ich da richtig?

auch offtopic, aber mir durchaus einen kommentar wert:
jedenfalls sehe ich es nicht so, dass ich auf sicherheit keinen wert mehr lege wenn ich "richtig rattenscharf" werde. darin liegt ja auch genau ein teil meiner verantwortlichkeit: mich eben nie soweit fallen zu lassen dass ich sowas grundlegendes vergesse, und trotzdem diese lust zu leben. nur eben im vollen bewusstsein! oder zumindest soweit im besitz meiner kräfte dass ich nicht einfach mal irgendwas mache, was ich (oder sie) im nachhinein dann bereue. und das hat mit der absoluten geilheit oder so nichts zu tun. aber viell ist das auch einfach eine andere sichtweise, die zwangweise sub und dom unterscheidet: aus subsicht hast du vermutlich recht, aus domsicht eher nicht.

aber auch das driftet hier ab, denn die konzepte, über die wir hier sprechen, diskutiert man ja nicht während einer session, sondern das sind dinge, über die man sich doch bitte vorher klar werden sollte. ich denke im spiel ja nicht darüber nach sondern ich handele instinktiv, und da fließt eben ein über was man gesprochen hat. bei mir jedenfalls aber eben auch eher instinktiv als wirklich darüber grübelnd. das handeln in einer session hat einfach innerhalb dieser grenzen stattzufinden, ganz egal was da im einzelnen besprochen wurde: hauptsache alle beteiligten halten sich daran!

aber zurück zum thema: ich selbst habe mir nun auch noch mal einige gedanken darum gemacht, und ich kann immer noch keinen wirklichen unterschied entdecken zwischen ssc und rack. für mich verschwimmen diese konzepte doch recht stark... kann jemand viell den grundlegenden unterschied mal prägnant auf einen punkt bringen?
Ich denke, der Unterschied zwischen ssc und Rack betrifft eher eine gefühlsmäßige denn eine echte Unterscheidung.
Wenn ich Leuten begegne, die "Wir leben nach Rack" sagen, dann meinen sie damit eigentlich immer, dass ihnen ssc zu wenig ist, sie vor allem das "sane" betreffend alles etwas großzügiger auslegen, aber auch das "safe" betreffend. Mir sagte mal eine Dame, dass sie kein Safewort hätten, demzufolge wäre das dann ja auch kein ssc mehr, sondern Rack.

Wirklich die genaue Bedeutung beider Begriffsfelder ist, glaube ich, niemandem wirklich klar. Dazu sind sie auch zu unspezifisch. Jeder interpretiert sie für sich selbst.

Jene die sich für Rack entschieden haben, haben sich jedenfalls meist bewusst ggen ssc entschieden, weil sie ihren SM als eher Freestyle empfinden denn einem SM nach festen Regeln. Mitunter geht dabei dann auch tatsächlich mal die Sicherheit bei drauf, und hier und da wird es sicher auch jemanden geben der das "risk" übertreibt und behauptet, das wäre ja alles noch innerhalb von Rack.

Unterm Strich glaube ich, dass jene, die sich aktiv für Rack entschieden haben, einfach "nur" mehr Risiko gehen wollen als jene, die sich aktiv für ssc entschieden haben.
Aber auch da gibt es sicher solche und solche. Man könnte höchstens Paare miteinander vergleichen die auf demselben Level sind: Schmuse-SSCler sind demzufolge noch vorsichtiger als Schmuse-RACKler.
So stellt es sich für mich zumindest von außen dar.
********oire Mann
669 Beiträge
Das halte ich für Unfug
Also wo bitte steht, das SSC = SM nach irgendeinem Regelwerk ist?

Die Szene verändert sich, viele die sich heute für SM interessieren haben keine Veranlagung die in ihnen schlummert und raus und gelebt werden will (ähnlich homosexueller Neigungen). Das ist auch völlig okay, SM kann eine lustvolle Bereicherung des Sexlebens sein. Und wer sich für SM interessiert, der ist sicher mit dem SM-Handbuch gut aufgehoben und mit kleinen Schritten. Der Autor jenes Handbuches sagte mir mal auf die Frage wieso vieles so untertriebe soft ist, sinngemäß folgendes "Wer so ein Buch braucht, dem zeige ich sicher nicht die absoluten Grenzen, sondern gehe auf Nummer sicher". Und Recht hat er damit.

So leben wir aber heute innerhalb einer (im Vergleich zu den 90ern) riesigen SM-Szene, die alle mit dem Handbuch etc. aufgewachsen ist und plötzlich gilt so etwas als Bibel und als Maßstab für Safe. Das sich dann die SMler denen es um mehr geht, nicht um dieses kleine Rollenspiel von Macht und Unterwerfung, sondern diejenigen die Lust aus echten Schmerzen, Quälereien, Erniedrigungen usw. ziehen, sich da nicht mehr wiederfinden ist verständlich. Aber brauchen wir darum gleich eine zweite Definiton?

SSC sagt doch lediglich das SM einvernehmlich sein soll. Das gilt auch für Leute die für RACK wären, denn willigt mein Partner nicht ein, dann ist es reale Gewalt und ein Verbrechen. Punkt und abgehakt. Safe und Sane kann man definieren wie man will, aber der Grundgedanke dahinter ist und bleibt das man weiß was man tut und den Partner nicht in echte Gefahr bringt. RACK ist doch nicht dazu da zu sagen: Ach ich weiß das es risikohaft ist, aber wir machen es trotzdem. Barebackgangbangs mit Fremden, jemanden an einem Seil um den Hals von einem Baum werfen mit der Mutmaßung das Seil ist zu schwach um das Genick zu brechen und man wäre schnell beim Partner um ihn dann loszuschneiden oder was auch immer, man kann das Risiko ja sehen aber Safe ist es nicht. Und in dem Moment wo man solche Szenarien so abwandelt das nichts schlimmes am Ende passiert ist es doch wieder SSC.

Und wieso haben wir SSC überhaupt? Viele vergessen, das wir noch im letzten Jahrhundert auf einem Drahtseil balancierten und für SM evtl. vor dem Kadi landen konnten, in anderen Ländern war / ist das auch so. Wir brauchen als Szene eine Abgrenzung zu den klinisch kranken Sadisten und Masochisten, daher das Kunstwort Sadomasochismus und wir brauchten eine Definition um zu sagen: Was wir hier machen ist keine reale Gewalt, keine Straftat und wir heißen weder Folter noch sonstiges im realen Leben gut, auch wenn wir evtl. scheinbar ähnliches privat praktizieren. Daher SSC. Wer jetzt das aufweichen will, der bringt die Szene evtl. irgendwann wieder genau in die Bredouille als Folterer und Co. dazustehen. Was wir machen ist SSC egal wie wir es nennen. Verwirrt doch bitte die Aussenstehenden nicht. Und wer mein SSC = SMlight, der sollte sich evtl. nochmal Gedanken machen.
*******oyo Mann
3.915 Beiträge
Gut OK
Ich bin manchmal abschweifend ungezogen - sorry

Wenn zwei das gleiche tun, ist es nicht das selbe.....

Danke für Alle Betrachtungen zum Thema ich verdaue noch eine Weile.

Es ist nicht vernünftig einen über den Durst zu trinken. Es wird auch nicht vernünftiger wenn ich das Auto Zuhause lasse, Aktivkohle esse oder Aspirin dabei habe.
Es kann sogar schlimm werden, wenn Aggressivität, Kontrollverlust oder Vergiftung ins Spiel kommen.

Trotzdem trinken Fast Alle mal was. Es kommt halt immer darauf an.

Wenn du einen Bock schießt - nutzt es nix wenn Alles Abgesprochen war, Alle Regeln eingehalten wurden und Alles in Grenzen lief
Wer etwas tut hat auch die Verantwortung. Aktiv wie Passiv.
Das Wenigste lässt sich wirklich planen.
Wer glaubt er habe an Alles gedacht, hat noch keine Erfahrung.

Die schlimmsten Sachen die ich verdauen musste, sind einfach so passiert. Drum lebe ich gerne aus dem Bauch heraus , das bringt - mir - am meisten. Sklaven haben es halt auch leichter, euer oyo
******nig Mann
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Themenersteller 
@****ie:
danke, die beschreibung von dir ist zwar unscharf, aber das sind die konzepte an sich ja auch, genau deshalb gibt es ja auch das problem, die unterschiede herauszuarbeiten. mit deiner beschreibung konnte ich jedenfalls was anfangen, das macht sinn was du schreibst. *g*

@**ne:
also bei deinem posting musste ich zwischendrin mal überlegen, was du eigentlich meinst. es geht mir hier nicht um irgendeine außenwirkung oder wie bdsm in der öffentlichkeit dasteht, wir reden hier unter bdsmlern über diese konzepte. und da ist es mir relativ schnuppe wenn außenstehende verunsichert werden, denn sie werden dem ohnehin nicht wirklich folgen können. und wenn sie es können hält sich auch diese verunsicherung in grenzen. ich wollte hier lediglich die begriffe selbst auseinanderdividieren, kein werbeplakat für die konzepte gestalten. *zwinker*
und deinen einwurf mit dem buch sehe ich mal als komplett offtopic, denn da kann ich nun wirklch so gar keinen bezug zur frage mehr sehen... zumal ja nicht ich diese begriffe erfunden oder difiniert habe sondern eben wissen wollte, wie sie zu verstehen sind. und ich empfinde es im allgemeinen eher als eine bereicherung, wenn es mehrere möglichkeiten, wege, ansichten, meinungen gibt. also warum kein zweites konzept? was spricht dagegen? von mir aus gerne auch noch ein drittes und viertes... *g*
aber einen punkt haben die konzepte doch alle gemeinsam, und der MUSS auch einfach sein: EINVERNEHMLICHKEIT! alles andere ist letzten endes doch nur eine frage, worauf sich die beteiligten einigen. solange alle damit zufriden sind soll doch bitte jeder tun und lassen was er / sie möchte. ob man sich dabei in einer definition wiederfindet oder nicht ist doch wirklich nebensächlich. ich finde mich jedenfalls auch weder im ssc noch im rack wieder, ich lebe irgendwas dazwischen. und bist du jetzt dadurch verunsichert...? *zwinker* *ggg*

@**O:
...
die beschreibung von dir ist zwar unscharf

Natürlich ist sie das und dessen bin ich mir auch vollauf bewusst. *ja*
Ich kann ja auch aus zweiter Hand schreiben, weil ich selbst das Konzept RACK nicht betreibe oder lebe. Da frage man mal besser jene die ganz deutlich sagen "ja, ich betreibe SM im Sinne von RACK!", denn sie können ja wohl am besten sagen, warum ihres nun Rack ist und was daran nun so anders als ssc sein würde. Vielleicht sagen sie selbst ja noch etwas ganz anderes als sie mir sagten, wer weiß ... ?

Ich habe es bislang jedenfalls so wahrgenommen, dass RACKler hauptsächlich deswegen dieses Konzept ausgewählt haben, um in Opposition zu ssc zu gehen und ganz klar zu sagen, dass ihnen einer der drei Bestandteile in jenen drei Buchstaben, so wie man sie allgemein versteht, zu eng gesteckt ist. Interessanterweise wird's da tatsächlich häufig vom Safewort abhängig gemacht: Kein Safewort = kein ssc, aber dann halt noch rack.

Mir geht's genauso wie dem Gros der Leute hier: Unverhandelbar ist die Einvernehmlichkeit für mich. Rapespiele, in denen teils sogar der Kick gerade darin besteht dass Sub Top erst gar nicht mag sind für mich beispielsweise schon seeehr in der Grauzone zu SM/Nicht mehr SM.

Der Rest? Ist Auslegungssache. Sicherheit ist eh immer trügerisch (man verbinde mal jemandem mit Gleichgewichtsstörungen die Augen: Bums, kippt um - vielleicht. War das nun nicht safe, sich vorher nicht danach erkundigt zu haben ... ?), Tagesform auch, und erst recht Vorwissen. Was bei A richtig geil war, kann bei B den Megaabsturz verursachen.
Sane = mit gesundem Menschenverstand? Na, wo hört hier "gesund" auf, wo fängt es an? Thema Alkohol hatten wir ja schon mal. Ich habe ein ganz brandaktuelles Beispiel: Mein Gehör war die letzten Tage nicht in Ordnung sodass ich nur noch sehr schlecht hörte. Unter diesen Umständen hätte ich nie im Leben "oben" gespielt! Ganz einfach, weil "mein SM" auch viel abhängt von der Atmung meines "Opfers": Daran erkenne ich u.a., ob es ihr gut geht oder nicht.
Auch Gehörlose betreiben SM, das ist es nicht *zwinker* - der Punkt ist nur, dass in meinem Fall ich diese Verantwortung nicht hätte übernehmen wollen.

Das nur als Beispiel, dass "sane" bei jedem etwas anderes ist. Man muss nicht gleich "insane" (also verrückt *zwinker* ) sein, um dennoch ein SM-Spiel abzulehnen für den betreffenden Tag.
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