Er: Möchtest Du ein Aspirin?
Sie: Nein, warum, ich habe keine Kopfschmerzen.
Er: Super, dann können wir ja Sex haben.
Der ging mir irgendwie durch den Kopf.
„Meine Frau und ich sind neu in der BDSM Szene und dadurch unsere Sexualität und Beziehung auffrischen.
Ich Dom, sie Sub.
Wir streben eine D/S Beziehung an.
Die ganzen Basics haben wir schon hinter uns (Safewords, Hard und Softlimits etc.)
Als ich das las, dachte ich zuerst, oha, BDSM um eine Beziehung oder Sexleben zu retten, inwieweit fühlen die beiden das eigentlich, oder ist das nur ein Modeding? Grade das "die Basics haben wir schon hinter uns" liegt mir da quer im Magen. Und, nein, wenn es Basics sind, dann habt Ihr die noch lange nicht hinter Euch, sonst gäbe es diese Frage von Dir gar nicht.
„Darf ein Sub "keine Lust" haben oder "nicht in Stimmung" sein?
Bzw. ist dies ein Grund ein Safeword zu sagen?
Es wurde ja schon geschrieben, dass jeder Mensch immer, absolut immer das Recht hat, nein zu sagen. Und jede Vereinbarung, dass es kein Nein gibt, ist jederzeit kündbar. Übergeht man ein Nein, wird das sehr, sehr schnell strafrechtlich relevant, und zudem ist das dann auch ein Beziehungskiller, selbst wenn es nicht angezeigt wird.
Und wenn die Sup nicht will, weil sie keine Lust hat, und das Safeword benutzen muss, dann ist eh das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ein Safeword ist für mich als Dominanten der Hinweis, dass ich Mist gebaut habe. Ich habe den Ergeiz, so zu spielen, dass sie kein Safeword braucht. Bin eh kein Fan von Safewords, aber damit ist "Stop", "Halt", "Nein" vergleichbar mit einem Safeword.
Man sollte irgendwann seine Partnerin kennen, wissen, wie man sie wo abholt. BDSM bedeutet auch, zu stützen, zu zeigen, was man für den anderen empfindet, auch das kann aufrichten.
„Jedoch jetzt Schlag ich mal eine Brücke zu den "Harten Sex" Liebhaber die ja jederzeit hart genommen werden wollen
Ja, das gibt es. Aber auch diese Personen haben Momente, in denen sie das nicht mögen. Und, ganz wichtig, nicht jeder mag das.
Es kann ein "Lerneffekt" sein, zu merken, dass wenn man dem nachgibt, es trotz eigentlicher Unlust schön wird, aber dafür muss die Veranlagung vorhanden sein, auf der das aufbaut. Das kann man nicht "hineinzwingen", oder vereinbaren, so zu sein.
Man kann vereinbaren, dass mal auszuprobieren, damit wenn ein "Nein" kommt, keiner völlig die Decke hoch geht.
Und ich habe das so erlebt, dass mir (meist meine Freundinnen) gesagt wurde, dass das "in den Nacken greifen" eine bestimmte Stimmlage, das von hinten in den Arm nehmen und am Hals küssen emist wie ein Schalter sei, sich die Stimmung damit schlagartig veränderte. Aber auch dafür gibt es eben falsche Momente.
„Ich hätte keine Lust auf eine Sub, die quasi völlig willkürlich entscheidet, dass sie heute mal subbig sein will morgen nicht, übermorgen ein bisschen und überübermorgen vielleicht wieder doch vollständig.
Ich auch nicht. Die Frage, ob das "devot" ist, kann ich mir sparen, denn die richtige Antwort für mich wäre, dass es dann eben nicht passt. Wobei die Betonung auf "quasi völlig willkürlich" liegt.
Es gibt so viel im Bereich BDSM. Für einige kann Bondage auch der Entspannung dienen, für andere ist es eine Anspannung fixiert zu werden.
Das "wegstoßen" das Doms, weil die Sup nicht in Stimmung ist, ist aber vlelleicht nicht nur ein BDSM-Problem, sondern ein generelles Problem innerhalb der Partnerschaft. Da kann man aber zum Glück auch lernen, wie man damit umgehen kann, wie man unterstützen, und den Partner abholen kann, rausholen aus dem Loch (ganz ohne sexuellen Hintergrund). Zurück zu meinen anfänglichen Ausführungen. BDSM ist kein Beziehungskleber. Entspricht es zufällig unbekannten oder unterdrückten Bedürfnissen, kann es die Beziehung bereichern, und damit auch verfestigen. Werden jedoch keine grundlegenden Bedürfnisse damit befriedigt, kann es eine interessante Abwechslung sein, ist dann aber definitiv extrem Stimmungsabhängig.