Wow, das ist ja mal ein richtig spannendes Thema, vor allem so wie es hier grade besprochen wird
Tja, gute Frage: Wo hört BDSM auf, wo fängt häusliche Gewalt an?
Normalerweise sind die Grenzen da schon eindeutig gesetzt: Beide wollen es, also Einvernehmlichkeit, also ist es BDSM und keine Gewalt.
Dennoch geschehen dort aber ja Dinge, die man, wenn man mal böse denkt, als Gewalt beweisbar wären.
Denken wir uns mal ein fiktives Beispiel aus, das aber nicht so weit hergeholt ist wie manche vielleicht denken mögen:
Sub (Sie) lässt sich am Abend von Dom (Er) nach längerer Zeit mal wieder so
richtig verhauen. Striemen überall, so richtig ordentliche Spuren, tolle Session, alles in Butter.
Am nächsten Morgen erfährt Sie durch einen dummen Zufall, dass Er eine Affäre hat. Sie tobt vor Eifersucht und bei ihr gehen deswegen alle Lichter aus.
Was macht sie? Geht zum Arzt, tränenüberströmt (dank der Verletzung des Fremdgehens wegen sind die Tränen auch prompt echt), lässt sich die Verletzungen schriftlich bestätigen, geht postwendend zur Polizei und zeigt ihn an.
Naa, welches Gericht wird da wohl dem Mann glauben, wenn da so eine aaarme geschundene Frau sitzt die völlig aufgelöst ist ...?
Da bringen auch Sklavenverträge nicht viel, da sie dann ja prompt behaupten kann dass es SO nicht abgesprochen war und er deutlich zu weit gegangen wäre (mal davon abgesehen dass Sklavenverträge ohnehin wegen ihrer Sittenwidrigkeit nicht rechtskräftig sind).
Wichtig ist in meinen Augen, dass man sich dessen bewusst ist, dass so etwas jederzeit möglich ist. Wer heftig spielt, sodass beweisbare Verletzungen dabei herausspringen, der sollte wissen dass das Vertrauen wirklich sehr groß sein muss und man die Person mit der man "spielt" auch wirklich schon sehr gut kennt und nicht mit der erstebesten Sub gleich das "volle Programm" durchzieht, obwohl man sie ja noch gar nicht richtig kennt. Mit Verletzungen dieser Art gibt man ihnen eine Waffe in die Hand die in nullkommanix einem wie eine Handgranate um die Ohren fliegt.
Man braucht das nun aber auch nicht zu überdramatisieren. Üblicherweise kennt man sich ja sehr gut, und nur in solch extremen Fällen wie dem obigen Beispiel kann das Ganze dann übel für Top ausgehen. Aber hey, das Leben ist nun einmal nicht ohne Risiko. Auch in einer normalen Beziehung könnte eine eifersüchtige Furie behaupten, sie wäre vergewaltigt worden. Wenn der Sex dann auch etwas ruppiger gewesen sein sollte, wäre es letztlich ja das Gleiche in Grün.
100% Sicherheit gibt es nicht.
Mir reichen deswegen dann auch die 90.