Projektion - wenn der andere nicht ist, was man erwartet

Was suchts du genau, und kannst du es beschreiben?
Was hast du gefunden?
Wie hast du die Menschen (die nicht zu dir passen) ausgewählt?
Wie hast du gemerkt, sie waren nicht richtig - sofort, oder erst später.?

Ohne dies zu wissen, wirkt mir die Frage noch zu allgemein.

Was ich immer gesucht habe, war ein Mann mit dominanter Neigung und Interesse an mir; und zwar jemand aus meinem Umfeld, den ich bereits kenne, denn ich wollte mich am Anfang nicht auf einen völlig Fremden einlassen.

Was ich zurzeit suche, ist nochmal eine andere Sache, da ich (wie man am Profil sehen kann) nicht Single bin. ^^


Wie gesagt, entweder Leute ohne Bezug zu BDSM oder aber eben submissive Personen.

Und ausgewählt habe ich hauptsächlich, in denen ich z.B. Bücher oder Filme zu dem Thema verliehen und/oder mehr oder weniger direkt das Gespräch gesucht habe.

Letztlich geht es nur um ein "Gefühl", dass ich bei manchen Menschen habe... dass sich eben entweder umgekehrt oder als völlig falsch herausgestellt hat.

Mir ging es vor einigen Monaten schon so, dass ich bei jemanden, der total schüchtern wirkte, sofort wusste, dass er dominant ist, als er meinte, er praktiziere BDSM. Wie sich dann nachher rausstellte, war meine Vermutung richtig, allerdings frage ich mich bis heute, woher diese plötzliche Eingebung bloß kam. Mein Mann meinte sogar noch, dass er total überrascht davon war, da er eher den entgegengesetzten Eindruck hatte (ok, der dachte auch, als ich ihm mein Interesse am BDSM bekundete, ich sei dominant). Vielleicht ist es so etwas ähnliches wie ein "Gaydar" nur im BDSM-Bereich? Keine Ahnung aber interessant fand ich diese Eingebung schon, zumal es auch der erste Mann war, den ich im realen Leben traf, der mich diesbezüglich durcheinander brachte, weil ich erstmal gar nicht wusste, was ich mit seiner Wirkung auf mich überhaupt anfangen sollte und mich zuerst selbst für bekloppt erklärt habe ("Ich und devot? Nie!" ). Und auch heute noch liege ich meistens richtig mit meiner Annahme - warum? Keine Ahnung. Scheint mir so, als ob bei manchen das Gespür ausgeprägter ist oder sich eben bei anderen eher auf die Gleichheit bezieht ("Gleich und gleich gesellt sich gerne"), auch wenn das in diesem Kontext natürlich nicht sehr hilfreich ist.

Schwer zu sagen ob das klassiche Projektion sei - jeder Mensch hat mehrere Facetten, und vielleicht merkst du ein Anteil der aber einfach nicht den bevorzugte Version des Gegenüber ist.

Fragen, fragen und abchecken.... und, viele Menschen sind Switcher, auch wenn sie es nicht wissen, oder zugeben wollen, da sie noch mit die "erste" seite unterwegs sind.... schweige von in beide Richtungen aufgeklärt zu sein...

Also ich bin leider auch nur0/8/15 aufgeklärt und das auch noch in Eigenregie...... kannst Du bitte etwas konkreter werden, bevor ich vor Neugier platze.....in beide Richtungen? neugierig ist oyo

Also, von mir aus kannst du ruhig noch zehn weitere Themen eröffnen. Wenn die alle auch nur halb so spannend sind wie jene zwei die du jetzt eröffnet hast, dann werde ich deine Fragen mit Wonne verschlingen!

Tjaaa, Projektion - gute Frage! Mir ist das vor kurzem vor die Flinte gelaufen, auch wohl genau in dem Sinne, wie deine Titelfrage es suggeriert: Obwohl ich instinktiv wusste oder zumindest ahnte, dass die Dame devot sein würde, sprang bei dem Switcher in mir ausgerechnet die "falsche" Seite ihr gegenüber an, nämlich jene "unten".
Sprich: Ich nahm und nehme eine (verborgene?) dominante Seite an ihr wahr, eine der leisen Dominanz, und genau die regt mich seehr an.
Letztlich ist es so wie es ist, sie ist devot (aber sowas von ) und nichts anderes.
Ob da etwas projiziert und erhofft wurde? - Ich weiß es nicht. Ungewöhnlich fand und finde ich es aber schon.

Tja, dann noch zu deiner Frage im Text selbst: Wie kommt's, dass man so oft danebenliegen kann?
Vielleicht ist die Antwort darauf ganz einfach: Weil Selbstbewusstsein im Alltag und Devotion im erotischen Bereich wunderbar zusammenpassen, ebenso wie Zurückhaltung hier und Dominanz dort.

Sprich: Es gibt sie eben, und das zahlreich, die verdammt selbstbewussten devoten Personen, die im Alltag nicht einen Hauch von Unterwürfigkeit zeigen, und es gibt sie, wohl nicht minder zahlreich, die dominanten Personen, die sich in einer Gruppe (oder wo auch immer) nicht in den Vordergrund spielen (müssen), die Klappe halten, aber von Auge zu Auge dann auf einmal zeigen, was sie drauf haben, sofern sie sich für die devote/masochistische Person auch interessieren.

Ich finde es nicht dramatisch. Das wird es nur dann, und auch das wird sicher häufig passieren, wenn man sich von diesem ersten Eindruck ins Bockshorn jagen lässt und denkt "schade, falsche Ausrichtung". Denn unter dem Strich gibt es nur ein Rezept es herauszufinden, ob die Person "oben" oder "unten" unterwegs ist:
Fragen.

Ich hatte vor einiger Zeit das Glück, dass jemand auf mein Profil gestossen ist, neugierig wurde und mich dann ganz direkt gefragt hat, was ich denn konkret für mich unter BDSM verstehe. Wir haben uns zu einem Kaffee getroffen, unsere gegenseitigen Vorstellungen von BDSM ausgetauscht und festgestellt, dass die sehr ähnlich sind.

Ergebnis: einige sehr schöne, unvergessliche Sessions....

Danke an W. dafür....

Neugierig:


Was ich damit meine, Menschen habe oft mehr als "1" Gesicht. Sie können öffentlich auf eine bestimmte Art und Weise sein, z.B. Dominant, und privat, gerne "Submissiv."

Es kann sein, dass jemand ganz einfach auf die Dominante Seite einer Person eingeht - und mit Überraschung feststellt, das genau dieser Person eine devote Seite die er gerne auslebt.

Es gibt Menschen, die Devot wirken, und mega-knallhart privat unterwegs sind. Und klar, die ganz Mischung dazwischen. Wer sich (sexuelle) zu beide Seite bekennen kann, und leben möchte ist Switcher.

Also, oft will man erste EINE Seite leben - die wird erstmals entdeckt.
Dann, vielleicht, merkt man - oh, es gibt auch noch die Andere. Die will auch mal entdeckt werden. Entweder man entscheidet sich für die eine oder andere - oder sagt - ich will beides. Dann die, dann den ander.

Jeder hat so Radaren, und je nachdem, was gesucht wird, wird gefunden.

Es kann auch sein, das gar keine grosse Entscheidungs-Parameter, oder wenig entwickelte, Entscheidungs-Parameter vorhanden sind. Und dann ist das wie Würfel-werfen: Ein Zufalls prinzip.

Dann steht man sozusagen, am Anfang der Entdeckungsreise.

Oyo, Hast du es ausgehalten?
lg

Wilma2000

Gut analysiert, war mir aber leider schon Klar sorry! Falsche Frage.... falsche Antwort.......

Das Zitat aus Deinem Interessanten Beitrag ist:

Fragen, fragen und abchecken.... und, viele Menschen sind Switcher, auch wenn sie es nicht wissen, oder zugeben wollen, da sie noch mit die "erste" seite unterwegs sind.... schweige von in beide Richtungen aufgeklärt zu sein...

>>>> Besonders der Letzte Passus hätte mir unter der Nägeln gebrannt, Aufklährung kann ich halt nie genug bekommen....
und ein paar Facetten aneinander zu pappen wäre auch nicht schlecht.

Versuchst Du es Bitte nochmal? liebe Grüße vom Facettenpappigen oyo

Oft leben wir, tendenziell, nur eine Seite. "Ich bin so." wird dann gesagt.

Andere Eigenschaften und Wünsche sind eher versteckt, tauchen gar nicht, oder nur in un-bewusste Handlungen, auf.

Und doch, es kann sein dass einfach die andere Seite, die man nicht merkt, von anderen gesehen wird.

Und dann stellt man fest - dass diese Seite immer da war.

und dann probiert man vielleicht die andere Seite doch ....

Nur so kann man merken, was die andere Seite zu bieten hat. Und so beginnt die Reise auf die andere Seite.

Erst, wenn die Idee, "ich könnte nicht nur devot, sondern auch dominant" oder wie dann auch, auftauchen darf, und näher angeschaut wird, und sogar erlebt wird- ist es möglich, "aufgeklärt" zu werden. und eine Entscheidung zu treffen, ob man wirklich nur eine Richtung bevorzugt, oder die andere, oder doch beides.

Nur in Gedanken "aufgeklärt" sein, geht nicht. Es muss erlebt werden um es zu wissen.

Ich merke, ich habe beide Seite, und es reicht nicht, nur eine zu leben. Sie sind beide interessant, aber keine in sich ist für mich vollständig. Die Kombination macht es aus.

Nur, manche sehen eine Seite in mir, andere die andere. Und ich bin beide. Und manche sind dann erstaunt dass ich doch anders bin als gedacht. Und das hat dann wiederum zu tun, mit wie sie dann wieder sind und was ich da wahrnehme....