Ist etwas, nur, weil ich es mir für mich (noch) nicht vorstellen kann, deshalb schon ein Tabu, oder liegt es nur zu weit hinter den derzeitigen Grenzen?
Das ist eine seeehr spannende Frage.
Ich habe verhältnismäßig wenige Tabus (neben dem eh juristisch Verbotenen ja nur 6 Punkte "drüben" genannt), was aber auch daran liegt dass ich nicht einsehe, etwas zu einem Tabu zu erklären, von dem ich noch keine Ahnung habe.
Nadeln etwa. Da gruselt es mich. Aber wozu das zum Tabu erklären, wenn ich es noch nie erlebt habe? Alleine der Umstand, dass Akupunktur und Stiche in die Fußreflexonen ja sogar heilen können, macht doch schon klar, dass es eigentlich nichts ist wovor ich mich fürchten müsste. Vorausgesetzt natürlich, die Person weiß, was sie da tut.
Vielleicht kommt auch noch ein Tabu hinzu, wenn es eine Vorliebe meines Gegenüber ist? Das kann und will ich nie ausschließen. Denn man unterhält sich ja (hoffentlich!) im Vorfeld ein wenig darüber was wen kickt, und wer weiß - vielleicht ist da etwas dabei, was ich noch nie gehört habe, mich aber spontan abstößt? Da kann diejenige noch so sehr sagen "hey, das hast du vorher aber nicht zum Tabu gemacht". Ja, logisch, weil ich davor ja davon auch noch nichts wusste.
Ich spiele selten "unten" mit jemandem zu zweit privat (also nicht in der Halböffentlichkeit). Warum? Weil ich dieser Person zuvor schon
sehr vertrauen muss.
Denn auch mitten im Spiel kann sich etwas als Tabu herausstellen, was vorher "nur" an der Grenze lag. Wieder das Beispiel Nadeln: Vielleicht schmerzt es irgendwo dermaßen bei mir, dass bei mir fast die Lichter ausgehen? Dann
muss ich mich darauf verlassen können, dass die Person
sofort abbricht, sobald mein Safewort kommt.
Wenn das Vertrauen darin da ist, dass das Gegenüber das Safewort als Sofortabbruch respektieren wird, dann habe ich auch keine Veranlassung, massenhaft Tabus anzugeben.
Denn dann bewegt man sich ja auf verhältnismäßig sicherem Boden als Sub. Zum Glück.