Schubladen
Ich glaube, es ist so eine Eigenart des Menschen, daß er nach Definitionen und Erklärungen sucht, damit er herausfinden kann "wer" bzw. "was" er ist. Das ist für mich bis dahin ganz normal, menschlich eben, gut und wichtig für die Selbstfindung.Darüber hinaus - und sofern man sich "der Öffentlichkeit" stellen möchte - muß man sich mit dem Verständnis der Außenwelt auseinandersetzen. Daraus mag, unter dem Zwang der Begrifflichkeiten, etwas ganz anderes entstehen als man eigentlich sagen möchte.
Für mich besteht die Kunst darin, sich nicht zu sehr durch das Verständnis dieser Begrifflichkeiten der anderen verwirren oder gar beeinflussen und das "Eigenbild" dadurch trüben zu lassen.
Antworten in Richtung "du machst das nicht, dann bist du nicht xyz" dienen für mich dieser Trübung.
Ich verstehe mich - was SM und anderes angeht - als "Mischung", mit fließenden Grenzen zwischen den Begriffen "maso" und "devot"; als nicht festgelegt auf das eine oder andere. Natürlich muß für so manche Situation auch eine schnelle Erklärung per Begriff ausreichen (amüsant wie Gepsrächspartner beim "in die Schublade legen" dann aussehen), mit dem Partner ist und muß es dann anders sein.
Was auch immer wir dann in gemeinsamen Einverständnis tun, ist unsere - meine Form von "SM", wobei "SM" die Fortführung der Lust mit anderen Mitteln sein mag.
Und ja - ich küsse Füße, bediene, stehe zur Verfügung (devot?), lasse mir mit intensiver Lust mit der Peitsche und anderen Instrumenten zusetzen bzw. ertrage an anderen Stellen Schmerzen (maso?) - aber auch weil ich weiß, daß es dem Partner intensive Lust bereitet, mir dies anzutun, mich leiden zu sehen (Lustdiener?).
In jedem Fall sind wir es mehr als zufrieden. Es ist dabei - für uns - ganz unerheblich als was wir bezeichnet werden.