mein jüngster versuch
wird wohl etwas länger
noch ohne titel....
Er haderte mit sich selbst – war die idee wirklich so gut gewesen? Hätte er es lieber bleiben lassen sollen? Aber jetzt war an aufstehen und weggehen nicht mehr zu denken – nein er würde es durchziehen, egal wie verrückt der einfall ihm augenblicklich vorkommen mochte.
DA! Da ist SIE ! Jetzt galt es ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Er stimmte ein leises winseln an, kläglich und verlassen klang es und es funktionierte. Sie blieb stehen, musterte ihn, legte ihm die hand unter das kinn und sah ihm in die augen. Ihre stimme klingt ein wenig erstaunt und gleichzeitig belustigt als sie fragt „wer hat dich denn hier ausgesetzt?“. Gleichzeitig tastet ihre hand nach einem halsband und findet keines. Hochgezogene Augenbrauen und ein strenger blick der nichts gutes verheisst „bist du vielleicht ein streuner?!“ ein lachendes paar gesellt sich zu ihr „der wartet seit einer guten stunde auf dich clarissa-liebchen.... den hast du aber gut erzogen “ kopfschütteln „mir gehört er nicht, aber er trägt auch kein halsband, ein streuner...“ sie will sich abwenden aber da ist er schon wieder im weg und schmiegt sich an ihre füsse. Ringsum wird gelächelt, jemand ruft nach ihr. Den verzweifelten annäherungsversuch ignorierend geht sie zu einem herrn in grosser abendgarderobe. „hallo achim, wo hast du denn pia gelassen?“ ein schulterzucken und sein tonfall verrät das er sich ärgert „sie sagte sie würde mich hier treffen , inzwischen warte ich seit einer halben stunde!“. er schaut neugierig zu ihrem hartnäckigen verehrer hinunter „dein neuer? warum hast du ihn so lange warten lassen“ will er wissen. Sie lacht, ein wenig unsicher klingt es „ nein, der sass schon hier draussen als ich eben kam und geht mir seitdem nicht mehr vom rock. Vielleicht sollte ich ihn mitnehmen – sandro hat mich schon wieder versetzt. Warum also nicht.“ ihr blick gleitet über den, der ihr da zu füssen kauert. clarissa nickt, greift in ihre handtasche und holt ein halsband nebst einer schmalen, zierlich wirkenden kette heraus.
Er starrt sie an, schluckt trocken und hat schwierigkeiten zu begreifen dass sie ihm jetzt tatsächlich ein hundehalsband anlegt. Aber schliesslich hat er das ja so gewollt. Verdammte abenteuerlust – auf was hat er sich da nur eingelassen?
Das halsband sitzt und die kette ist eingehakt – ein sanfter zug an der leine unterbricht seine gedanken „na komm“ weich und sanft lockt ihre stimme. Er gehorcht und folgt ihr in den eingangsbereich des clubs.
Hier hat er mühe sich auf die frau zu konzentrieren die ihn an der leine führt, viele menschen, dazu die ungewohnte fortbewegung auf allen vieren und eine völlig neue sichtweise. Weit geht sein Frauchen vorerst nicht mit ihm. Vor den garderoben bindet sie ihn an und schaut ihm in die augen. „wollen doch mal sehen ob du schon erziehung hast“ sagt sie halblaut und dann, ein wenig lauter, im befehlston zu ihm „sitz!“ zwei, drei herzschläge lang zögert er dann kommt er dem befehl nach. Es ist ein sehr eigenartiges gefühl dass ihn da überkommt, er schiebt es weg – analysieren kann er später noch, jetzt schaut er sich in ruhe um während sein Frauchen die garderobe betritt.
Der eingangsbereich ist in silbrigem grau und dunkelrot gehalten – edel und seriös wirkt dieses farbspiel. im schwarz der decke glitzern einzelne punkte wie sterne am himmel. Der boden glänzt wie polierter marmor, farbig-glitzernde einsprengsel leuchten auf wenn das licht aus den matt glänzenden vielarmigen wandleuchtern darauf fällt. Die herren tragen anzug und die damen führen anscheinend ihre abendgala aus. Zwischendurch sieht er männer und frauen die an einer leine oder kette geführt werden und durch weg phantasievolle tierkostüme tragen. Jetzt fallen ihm auch die beiden dezent gekleideten herren auf die den einlass regeln und er fragt sich was die karte für den heutigen abend wohl kosten mag. Grosse spiegel laden förmlich dazu ein sich von allen seiten zu betrachten. Er muss grinsen als er sich selbst sieht – ein schwarzer lycraanzug, eine hundemaske auf dem kopf und die hände in pfotenschuhen. Da einnert nichts mehr an den erfolgreichen geschäftsmann der er tagsüber ist. Verdammt wieso juckt diese blöde maske so gemein? Er kann doch jetzt nicht die pfotenschuhe ausziehen – er muss schliesslich noch ein paar stunden durchhalten. Mitten in seine kratzversuche hinein tönt ihre stimme „hast du etwa flöhe streuner?“ er schaut zu ihr auf und kann nicht anders als sie anzustarren.
Die frau die sich zu ihm hinunterbeugt hat überhaupt nichts mehr mit der netten, braven und zuvorkommenden sekretärin zu tun die er kennt. Das hier ist ein völlig anderes wesen.
ihre füsse stecken in mattschwarzen, mörderisch hohen high heels und die strumpfhose hat hinten eine altmodische naht, der schwarze, enge, wadenlange rock ist hinten hochgeschlitzt und passt zur schwarzeweiss gestreiften corsage die ihre frauliche figur geradezu perfekt nachformt. Ein breites band aus kleinen perlen umschliesst ihren hals und ihr arme stecken bis über die ellenbogen in schwarzen handschuhen . Das einzig vertraute ist der dunkelrote bob und die grauen augen. Der kleine freche hut mit den federn und dem schleier rundet das gesamtbild ab.
Mit einem kleinen lächeln beugt sie sich zu ihm hinunter und streicht ihm über den kopf. „braver kleiner streuner, fein hast du gewartet.“ er hat den mund schon geöffnet um etwas zu sagen und macht ihn jetzt wieder zu. Verdammt, der abend wird anstrengender als er dachte.
Zielstrebig geht sie mit ihm auf die grosse doppeltür zu deren spiegelflächen jeden einblick in die inneren räume verwehren.
Dahinter befindet sich eine bar, viel rot und jede menge spiegel. Gutgelaunte leute, sehen und gesehen werden, partystimmung. Sie begrüsst hier und da jemanden, geht durch die angrenzenden räume und trifft scheinbar überall jemanden den sie kennt.
In einem der räume steht eine liege. clarissa schnalzt mit der zunge und klopft darauf „komm her streuner! mach hopp!“ verständnislos schaut er sie an – das meint sie doch jetzt nicht ernst oder? Noch einmal klopft sie auf die liege – eine ziemlich eindeutige aufforderung an ihn. Er lächelt in sich hinein – wollen doch mal sehen wie sie das macht … der zug an der kette ist unangenehm aber er sperrt sich noch immer. „wenn du denkst ich heb dich da drauf hast du dich geschnitten.“ ihre linke hand greift in das halsband und als sie diesesmal „hopp“ sagt, klatscht ihre rechte hand auf seinen hintern. „AU!“ empört zuckt er hoch, ein schubs und schon liegt er bäuchlings auf der liege. „na bitte es geht doch.“ er kann ihr lächeln förmlich hören. „Dann wollen wir doch mal sehen was mir da zugelaufen ist. Auf!„ der befehl gilt tatsächlich ihm, wie der zug am halsband beweist. Also setzt er sich auf. „hmmm“ sie macht ein zweifelndes gesicht „viel erziehung scheinst du noch nicht gehabt zu haben. Na wir werden ja sehen wie du dich anstellst.“ sie klopft ihm auf den schenkel „Steh!“ in den vierfüsslerstand gehend, bereut er sich auf diesen abend eingelassen zu haben. Gleich danach wird ihm heiß und kalt zugleich. Ihre hände gleiten über seinen körper, fühlen seiner wirbelsäule nach, tasten seine rippen ab, streichen über seinen bauch und greifen in die muskeln seiner schenkel – es ist eigentlich erniedrigend aber woher kommt dann diese erregung die er in sich spürt? Nicht darüber nachdenken! Später ist dafür genug zeit. Mit einem klaps auf den hintern und einem „guter junge!“ beendet sie ihre inspektion. Ein mann betritt den raum, hinter ihm eine junge frau im dress einer katze, auch sie trägt halsband und leine „hallo daniel, schau was mir zugelaufen ist“ sie weist auf den tisch „ich werde ihn boomer nennen“ der mann tritt an die untersuchungsliege und die prozedur wiederholt sich. „scheint gesund zu sein . Woher hast du ihn clarissa ?“ will er wissen.
Sie lacht amüsiert „er sass vor dem club als ich kam und wollte mich partout nicht vorbei lassen. Und weil sandro mich ohnehin versetzt hat dachte ich mir da kann ich auch einen streuner mitnehmen – die karten hatte ich schliesslich schon.“ „ziemlich mutig für ein pet “befindet daniel „ich hatte den eindruck er wartet auf mich...“ ihr zweifelnder blick ruht für einen moment auf boomer, dann ein schnalzen und ein weiterer befehl „runter!“ begleitet von einer handbewegung. Diesmal zögert er nicht und springt herunter. Die katze faucht ihn an. Er geht auf das spiel ein und knurrt zurück. „pfui boomer!“ gehorsam folgt er dem zug der leine und lässt sich auf das kommando „platz!“ neben seinem frauchen nieder. „und wie macht er sich?“ sie zuckt mit den schultern „ich weiss es noch nicht – ich wollte gerade schauen was er schon kann.“ „na dann viel spass!“ daniel lacht „ich gehe mit pearl noch ein bischen schauen wer alles da ist, man sieht sich später“ damit verlassen die beiden den raum. Sie streicht ihm über das genick „so mein freund – dann wollen wir mal schauen was du kannst.“
„sitz!“ er folgt ihrem Befehl und bekommt ein lob, „platz!“ der nächste befehl ...
Nach einer für ihn endlosen halben stunde geht sie mit ihm in einen auf mittelalterlich getrimmten saal. Dort am kamin. lässt sie sich mit einem wohligen aufseufzen in einen der grossen sessel sinken. Sofort eilt ein junger mann herbei – ob er der werten dame etwas zu trinken bringen dürfte will er wissen. Ja gern – eine weinschorle wäre ihr recht und – nach einem kurzen blick auf ihren begleiter- ein wasser mit strohhalm. Der dienstbare geist entfernt sich und ihr blick bleibt an ihm hängen. „na boomer, du schaust aus als wenn das anstrengend war, leg dich hin.“ eine geste unterstreicht diese worte. Er legt sich dankbar auf den weichen läufer neben ihren sessel und fühlt sich an seinen onkel erinnert – der sass auch oft mit seinem hund am kamin – dass er diese szene jetzt aus der sicht des hundes erlebt lässt ihn lächeln.