"selbstreflexion" ...
ich habe mir eigentlich nie gedanken gemacht, was
meine "dominanz" ausmachen könnte oder ob ich nach außen hin so wahrgenommen werden würde ...
ich hab von jeher immer den drang gehabt, mehr der "macher" sein zu wollen, als drauf zu warten, das mir einer sagt, wos lang geht ...
bis mir eines tages das erste mal "alpha-männchen-allüren" vorgeworfen wurden ... von einer frau, deren ausrichtung - ums mal salopp auszudrücken - schon recht heftig in emanzen-richtung gingen.
war ne ehemalige kollegin, die immer und überall die nase in der luft hatte, ob ein mann nicht bevorzugt werde oder ob "mann" nicht auf kosten der frau vorwärtskäme ...
anfangs hab ichs belächelt.
irgendwann kam immer wiedermal (von anderen) der spruch mit dem "alpha", bei alltäglichen begebenheiten, beim sex, im berufsleben ... und irgendwann hab ich in mich reingehorcht, "gegoogled", bissl "verhaltensanalyse" betrieben bei mir und mich einfach mal selbst beobachtet.
und scheinbar tendiere ich eben zum "alpha" ... ich komme damit gut klar.
meine umwelt musste sich allerdings oftmals dran gewöhnen, vor allem leute, die mit "charakterstarken individuen" so ihre probleme haben ...
man lernt mit der zeit, damit und mit sich selbst umzugehen.
irgendwann aufzuwachen und festzustellen "ab heute bin ich dominant, weils geil ist" halte ich für absoluten schwachsinn.
dominanz als solche - glaube ich - ist wohl auch nicht "erlernbar".
klar, man kann sicher an seinen charakterlichen eigenschaften arbeiten, versuchen, sich neu zu "definieren" ... aber ne grunddominanz muss wohl gegegen sein, sonst würde das ganze wohl eher nem theaterstück gleichen, in dem man ne rolle spielt ... und spätestens dann, wenn man jemandem gegenübersteht, wo "dominanz" gefragt und erwünscht ist, wird sich rausstellen, ob man sich mit nem kostüm behangen hat oder ob mans "in sich" hat.
dominanz zu "definieren" oder "definieren" zu wollen wird immer nur ein versuch bleiben, charakterliche und andere eigenschaften irgendwo in ne schablone pressen zu wollen, um ne begriffserklärung zu haben von etwas, was man sich unbedingt selbst erklären muss ...
ich "lebe" meine "dominanz" und lerne jeden tag quasi neues dazu. damit umzugehen, reaktionen auf meine aktionen zu sehen und zu erleben, über mich selbst und übers feedback, was mir meine umwelt liefert und was ich von den menschen erhalte, für die ich was empfinde oder die für mich etwas empfinden.
und da ist es für mich fast "nebensächlich", dass sich das durch mein leben zieht und nicht nur spezielle momente wie partnerschaft, beruf oder sex tangiert.
für mich ist es ein "lebensgefühl". bin ich eben ein "alpha-männchen".
schönen abend,
micha