Also früher gab es in Deutschland kein echtes Wort für unsere Neigung. Sadismus und Masochismus bezeichneten ja klinische Krankheitsbilder und wir alle waren nicht krank und wollten da auch nicht in einen Topf mit geworfen werden.
Also erfand man damals das Kunstwort Sadomasochismus und als Sadomasochist oder kurz SMler war man halt kein kranker Sadist der kleine Katzen anündete oder dergleichen, sondern jemand der seine Lust an einer der vielen Schattierungen von SM auslebte.
Dann kam das Internet und mit dem Internet aus den USA der Begriff BDSM, da dort einige meinten, sie könnten sich in SM nicht wiederfinden, da sie ja nicht auf Schmerzen stünden sondern eher auf Macht und Unterwerfung, also D&S usw. BDSM schleppte sich durch die damaligen Internetchats in die reale Szene und so ist heute halt vieles BDSM aber auch vieles weiterhin nur SM. Die realen SM-Gruppen wie die BVSM, SMart, SMJG etc. schreiben alle SM nicht BDSM... während viele SM-Gruppen im Netz BDSM sind. Gemeint ist aber dasselbe.
Und damit die Verwirrung komplett wird, fangen nun selbst viele in der "BDSM-Gemeinde" an wieder unterschiede zu machen, man ist kein BDSMler sondern nur D/sler oder man mag Bondage oder ist ein Fetischist etc.
Dabei gibt es soviele Arten diese Neigung auszuleben, wie es Menschen gibt. Nehmen wir die Fetischisten, wer mal solche Geschichten liest, egal ob uralte aus dem Sexshop oder neuere aus dem Netz, es geht um Dominanz, Unterwerfung, Fesselungen, Schmerzen, Benutzt werden, aber die Leute die das schreiben und Lesen sagen: "SMler? Neee sowas mögen wir nicht, wir sind Fetischisten" oder andersherum die SMler in Lack und Leder, mit hohen Stiefeln und Co. die sagen "Fetisch? Das ist doch nur sehen und gesehen werden".
Kurz: Jeder kann den Begriff SM oder BDSM nutzen wie man mag, denn daunter passt wirklich sehr viel. Und was einige da leider theoretisch mittlerweile reininterpretiert haben, à la "SM ist so und so und nicht anders" verschreckt eher andere SMler die sich wünschten es gäbe einen Begriff der sie selber beschreibt und nicht von anderen so kleinkariert vordefiniert würde, halt so wie es früher war, wo jeder unter dem Oberbegriff seinen Platz gefunden hatte.