(...) denn jemanden den ich liebe dem lasse ich seine Freiheit und seinen freien Willen und versuche nicht ihn nach meinen Gesetzen und Ansichten zu formen oder zu biegen.
Das ist ja das Verrückte dran: Es IST ja Subs freier Wille.
"Halb zog sie ihn, halb sank er hin" ist ein berühmtes Zitat aus Goethes Gedicht "Der Fischer" - genau so verhält es sich hier - nur andersherum: "Halb zog er sie, halb sank sie hin".
Im Idealfall ist es so, dass sie den Rahmen vorgibt (damit er weiß, in welchem Spielfeld er sich bewegen kann) und er diesen dann auf eine Weise interpretiert, der ihr gut tut.
Wenn er ihr also Befehle gibt und durch Strafen von außen gesehen sie zu zwingen scheint, ist es etwas, das sie sich wünscht, weil die Dynamik, die hierdurch entsteht, ihr unterm Strich gut tut.
Vergleich es einfach mal mit einem liebenden Partner, der seine Partnerin dazu tritt, jeden Abend laufen zu gehen.
Dass sie als Sportart laufen geht um sich fit zu halten, ist ihre Entscheidung.
Dass sie es dann jeden Tag tut (bzw. tun muss, damit das Nörgeln des Partners vorbei ist
) ist dann im Ermessen ihres Partners, der spürt, dass sie es jeden Tag tun muss, damit sie auch dauerhaft ausgeglichen ist.
Und, nicht zu vergessen: BDSM ist ja nicht nur die Qual. Es ist genauso das Danach.
Bezogen auf das Laufen-Beispiel: Er schickt sie bei Wind und Wetter nach draußen, sie hasst ihn dafür in dem Augenblick - und liebt ihn dafür, dass er im Anschluss daran ihr ein köstliches Dinner in der Zwischenzeit gezaubert hat und sie anschließend mit Massageöl verwöhnt.
BDSM ist glücklicherweise nur seeehr, sehr selten
nur Blut, Schweiß und Tränen.