Augenhöhe!!

smile...
Wie mein Nick ja schon deutlich zeigt, ist die Augenhöhe für mich enorm wichtig.

Augenhöhe hat ein Mensch der mir gewachsen ist.
Einer der zu dem steht, was er macht und mag.
Auf Augenhöhe ist ein Mensch, der mir intellektuell das Wasser reichen kann.
Einer der vor mir kniet und trotzdem seine Würde nicht verliert.

Selbstverständlich kann ein Sub auf Augenhöhe sich ganz hingeben, sich unterwerfen und seine Devotion genießen. Warum denn nicht?
Wenn es nicht klappt bin eventuell ich es, die zu schwach ist. Oder es passt eben generell nicht. Soll es ja auch geben...

Augenhöhe ist doch eine Sache der Gegenseitigkeit.
Welche/r kluge Sub unterwirft sich schon gerne einem dummen Dompart?

Für mich ist es unendlich langweilig Subbies zu dominieren, die schwach, schlicht und/oder kleinen Geistes sind.
Sprich, die nicht mit mir auf Augenhöhe sind.


D.

ok, gerade weil es hier ein Anfängerforum ist:

Jein

ich weiß sehr wohl, dass es nicht wenig Jungs gibt die sagen "Hey, wenn sie ein paar hintendrauf will vor dem F***, kann sie haben, ist doch lustig".

Und die sind halt inzwischen auch Teil der Szene. Ist mir recht bzw. egal.

Sadomasochisten haben nur sehr eingeschränkt die Wahl. Sie brauchen ihre, ganz individuellen, Umwege zu bestimmten Gefühlen.

Sie sagen am Ende des Tages nicht - oh wow, was sind wir alle so super cool mit unseren Spielchen und unserem Machtgefälle und dem ganzen Zeug. Sie hocken eher mal zuhause und denken...na ja, ohne wäre es wahrscheinlich leichter. "Ohne" geht aber schlecht.

Das mag m.E. einer der Unterschiede sein zwischen der "ich spiele ein bißchen - und lebe meine Beziehungen auf Augenhöhe" Franktion und halt denen die schauen müssen, dass sie ihre Neigungen an den Mann und die Frau bringen und so leben können, dass sie zur Ruhe kommen.

Das gehört m.E. auch zum eigentlichen Spiel, dass Dom und Sub in dem Fall nicht gleichberechtigt wären, ansonsten wären beide Domsen. Es spricht ebenso auch nichts dagegen, wenn Sub mit Folgen gezwungen werden möchte – und das ist in einem „Spiel“ auch gut so und gehört einfach dazu wie die Luft zum Atmen.

Natürlich gebe ich Dir Recht, dass die Meinungsfreiheit ebenso wichtig ist, auch wenn man anderer Meinung ist. Das macht den Gegenüber auch interessanter und man merkt, dass es sich nicht nur um einen „Ja-und-Amen“-Sager handelt.

Exakt so sehe ich das auch. Als submissiver Part geniesse ich es mich hinzugeben und erlebe es als Anerkennung, wenn ER es "wagt" von mir Umbequemes zu verlangen.


Die Seele auf Augenhöhe berührt, ein schönes Bild ... Danke. Was meinst du mit "sondern auch dann"? Im Alltag?

Oja, "Seele auf Augenhöhe" klingt schön.

Darüber habe ich mir nämlich jetzt auch noch mal den Kopf zerbrochen, wie man "Augenhöhe trotz Machtgefälle" innerhalb einer Session am besten ausdrücken kann ... es ist ja schließlich so, dass es am besten ist, wenn beide dabei besonders viel aus ihr mitnehmen, sich beide emotional sozusagen auf demselben Niveau befinden währenddessen und keiner von beiden da zurücksteckt, bzw. zurückstecken muss.

Wenn sich in einer Session beide Seelen auf Augenhöhe berühren, dann ist sie einfach nur ein absoluter Traum.

ich bin ein etwas scheußlicher Mensch

Weil es mir so gar nicht gelingen will, dass meine Seele sich in irgendetwas einmischt. Schon gar nicht, wenn ich eine "Session" habe. Da möchte ich mich einfach nur fallen lassen. Da ist es mir egal wer wann wo mit wem und überhaupt auf Augenhöhe ist.

Es liest sich nett. Und es ist sicherlich ein schöner Gedanke. Und da streike ich eben. ICH will nicht denken. Einfach nur sein. Einfach nur fühlen. Mehr nicht.... na ja fast. Genießen! Gierig genießen.

Wenn ich es genau überlege, hatte ich andere Gedanken. Jedenfalls keine philosophischen denn gar metaphorischen.

Ich behaupte, dass "Seele berühren" mit Denken eh nicht funktioniert.
Entweder du fühlst dich mittendrin richtig wohl (oder auch mal körperlich nicht, weil der Schuft sich wieder irgendwas ausgedacht hat ) oder eben nicht.
Wenn du dich nicht wohl fühlst, dann wird's eh nix mit Seeleberühren und so.

dann kann ich annehmen, da ich dann eh keinen Einfluss auf meine Seele habe, dass sie auf Augenhöhe mit der meines Herrn ist, ich dieses aber nicht bemerke, weil ich gerade arg gequält werde mich dabei wohl fühle oder aber auch eventuell vielleicht nicht und es mir dann unter Umständen eigentlich sogar egal sein kann oder aber auch ganz bestimmt ist? Weil die Interpretation eh immer bei jedem eine andere ist?

Wichtig ist letztlich, dass kein Unwohlsein eintritt - auf beiden Seiten.
Wenn sich Sub unwohl fühlt, sollte Sub es Dom auch sagen.
Wenn sich Dom unwohl fühlt, ggf. abbrechen.

Da haben wir dann auch wieder die Augenhöhe: Abbruchfähig sind beide, und wenn beide sich dessen auch bewusst sind, dann existiert die Augenhöhe auch in einer Session.
Anders wäre es, wenn der eine nur dem anderen zuliebe weitermacht, ohne auf sich selbst zu achten. Wenn der andere aber abbrechen würde (oder es dann auch mal tut), dann wäre nicht nur ein Macht-, sondern auch ein Augenhöhengefälle da.

Hmmm - so ganz krieg ich's noch nicht in Worte. Ist auch schwierig, weil's eben Gefühlssache ist.
Ich erlebe es selbst jedenfalls so, dass es besonders gut ist, wenn beide voll in der Session aufgehen und die Zeit dabei vergessen.

sind mein Herr und ich auf einer Augenhöhe...wir sind ja nicht nur Herr und sub sonder auch schlichtweg Freunde...und bedeuten uns da auch sehr viel. Solange ich nicht eindeutig versuche ihn zu provozieren, bleibt das auch so...schliesslich ist er sich im klaren darüber dass ich halt einfach auch gern mal jemanden befreundetes necke...und das is auch dann ganz legitim...Wir sehen uns allerdings nicht so oft..und da bleibt oft auch mal nur das Telefon oder Chats...auch da begegnen wir uns erstmal als Freunde...hat einer von uns Lust auf ein Spiel..merkt der andere das recht eindeutig...und dann beginnt es eben

wenn man es so betrachtet wie in den letzten Beiträgen hier...innerhalb einer Session...würde ich es eher als gleichgestellte Würde betrachten...

Wenn ein Machtgefäle da is...kann es ja logischerweise nicht sein, dass man auf einer Augenhöhe is...weil die Ebenen ja nicht die selben sind...da steht er dann schlichtweg über mir...wie das Wort Machtgefälle ja schon von sich selbst spricht...

Sub ist nicht auf gleicher Augenhöhe...aber ihre Würde und ihr Recht auf Respekt ihrer Menschlichkeit dafür sehr wohl.

Man könnte es natürlich auch so betrachten: IM Prinzip kann man schon sagen...man hat ne gewisse gleiche Augenhöhe...denn zwar steht der Dom über der Sub..er gebietet, er befiehlt...sie hat zu gehorchen...und zu dienen...aber was ist ein Top ohne den Willen der Sub sich ihm zu unterwerfen...also ist sie sein höchstes Gut...dadurch seh ich es gern so: Sobald ein Machtgefälle da is und eine Session beginnt, schubst Top Sub von ihrem Podest.....und beim Auffangen zieht er sie wieder da rauf

im spiel bin ich wie gesagt nicht mit meinem Herrn auf einer Augenhöhe..aber er schaut mir oft...und tief i die Augen..um darin zu lesen wie es mir geht, weil es ihn interessiert...ergo..weil ich ihm wichtig bin...ergo...bin ich ihm als Mensch wichtig...ergo...kann ich mir sicher sein..dass ich als Mensch gesehen schon auf einer augenhöhe mit ihm bin...aber in dem moment halt als sub bei ihm bin..und da hab isch nüx zu melden ^^

Augenhöhe = Recht auf Abbruch eines "Spiels" ?

Selbst als nicht auf Augenhöhe stehendes eigentum habe ich das Recht ein "Spiel" zu beenden, das Saf(v)ewort zu verwenden.
Genauso habe ich die Möglichkeit um Gnade zu bitten oder auch darum zu betteln. Es ist für mich die Bedeutung der Absprache.

Augenhöhe ist für mich ein widersinniges Wort.
Einfach weil es immer Momente gibt, die es erfordern "gleichberechtigt" zu sein. Selber Verantwortung als "sub" zu übernehmen. Eigene Entscheidungen zu treffen. Und hier spreche ich ausschließlich von meinem Privatleben als eigentum. Das Berufliche bleibt immer außen vor. Es besteht keine Berührung auch wenn KollegenInnen meinen Partner kennen und als ausgesprochen liebevollen Partner erleben und schätzen.

Vielleicht mag ich das Wort auch einfach nicht. Es erinnert mich an meine Anfänge, als ich noch ahnungsfreier als Heute war und ebenfalls Diskussionen über dieses Wort und seine Bedeutung und Handhabung geführt habe. Damals (2008) war es Unverständnis auf das ich gestoßen bin, weil mein damaliger Herr und ich auf Augenhöhe miteinander gesprochen hatten. Er nannte es so. Ich gab es so weiter. Und erntete Häme. Heute (2011) rede ich immer noch auf Augenhöhe. Auch mit meinem Herrn/Partner. Der Unterschied ist einfach, dass mir die Meinungen anderer dazu fast gleichgültig sind. Weil es seine Entscheidung ist, wie wir es handhaben.

Wichtig für mich ist: meinen Platz zu kennen, meinen Stellenwert. Liebe, Zuneigung, Sicherheit, Dominanz und einiges mehr zu erleben und zu erfahren. Meine Gefühle meinem Herrn gegenüber offen aussprechen und zeigen zu können. Und ganz wichtig: auch meinen Schmerz, meine Tränen, meine Lust... und das im Wissen es ist alles seins. = keine Augenhöhe = einfach seins sein

Augenhöhe
ich weiß nicht, ob es sie wirklich gibt; denn in jeder Beziehung ist die Eine oder der Andere stärker, vielleicht auch eine Spur emotional weniger abhängig.

Seele auf Augenhöhe
das trifft es auch für mich am Ehesten. Das bedeutet Wohlwollen + tiefen Respekt auf beiden Seiten; das bedeutet, dass Beiden das Spiel, die Beziehung gerade mit diesem einen (oder eventuell auch mit mehreren) Menschen ungefähr gleich wichtig ist + Spass, Befriedigung + Erfüllung bringt.

Die Vereinbarungen zum "Spielen", die Neigungen, Notwendigkeiten + Machtgefälle etc., die sich aus den Neigungen ergeben, im Einzelnen sind meiner Meinung dann eine ganz andere Sache oder Seite.

LG

Prem Amido

Ich habe laenger drueber nachgedacht wie ich "meine Augenhoehe" nun beschreiben soll...

In einer Session gibt es bei mir keine Augenhoehe...
Um so wichtiger ist sie dann aber vor oder nach einer Sessio...

Da mir keine Worte einfallen, die Augenhoehe wirklich beschreiben habe ich einfach mal auf Beispiele geachtet...

Fuer mich ist Augenhoehe wenn:

Ich im Alltag mit Subbie drueber diskutiere was es zu essen gibt...
Ich mich an Subbie festhalten kann, weil es mir gerade nicht besonders geht...
Wenn Subbie sich an mir festhalten kann weil es ihr gerade nicht besonders gut geht...
Wenn wir zusammen Kuschelnd im Bett liegen und darueber reden, welchen Kuehlschrank wir uns nun zulegen.
Wir zusammen durch die Stadt laufen und darueber diskutieren Warum sie gerade keine Sub ist...
Wir einfach im Cafe sitzen und die Gegenwart des anderen geniessen...

Oder Auch anders, Augenhoehe ist die Beziehung ausserhalb der Session...
Mit ein Grund warum ich momentan keine 24/7 Beziehung will...

In einer 24/7 Beziehung gibt es mir momentan fuer mein Verstaendniss einfach zu wenig augenhoehe...

das ist für mich wichtig gewesen. In einer Augenhöhe sein bedeutete dass ich ihm auch wichtig bin. Als Mensch. Das mein grenzenloses Vertrauen auch richtig ist.Wir hatten viel Augenkontakt bei unseren ersten Schritten.

Aber Vertrauen und Augenhöhe kann man sich auch einreden bw. sich täuschen lassen

lg

Die Diskussion franst aus. Augenhöhe ist eine Frage des Respekts. Respekt vor dem anderen als Mensch.

Auch wenn ein BDSM Liebesspiel in der Sache etwas anderes verlangt und vielleicht auch ausdrückt - der Respekt vor einem anderen Menschen sollte immer gewahrt bleiben.

Dann begegnet man sich automatisch immer auf Augenhöhe - egal in welcher Situation man gerade ist.

Augenhöhe hat zwei Bedeutungen. Einmal natürlich die rein räumliche, zwei Augenpaare auf gleicher Höhe - im BDSM eher nicht möglich und das hat nichts mit Augenkontakt zu tun, den Dom und sub halten können.
Die andere Bedeutung beinhaltet Status und Selbstwert-Gefühl, was möglichst gleich gewünscht wird, damit nuja niemand sich unterlegen fühlt. Letztere Bedeutung ist dem Machtgefälle nicht nur förderlich, es ermöglicht es sogar eher. Ein Teil gibt, einer nimmt. Der dominante Teil fühlt sich überlegen und schöpft daraus auch seine Dominanz, der devote Teil fühlt sich (oder gibt sich) unterlegen (unterwürfige Position) und ist devot. Ganz übertrieben ausgedrückt: der "starke" Mann, die "schwache" Frau. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Beide handeln dann aus dem einvernehmlich gegenseitig an- bzw. erkannten Status. D/s in der Session z.B. funktioniert m.M.n. nicht, wenn Status oder Selbstwertgefühl in dieser Situation bei beiden gleich sein soll. Wie soll das gehen ? Hier sind andere Dinge gefragt als gleicher Status. Will sub ihre Unterwerfung (er-)leben, kann es nicht auf gleicher Stufe wie DOM stattfinden. Dann wäre kein Machtgefälle vorhanden. Verdeutlicht zB beim switchen, was einen fliegenden Wechsel des Status vorraussetzt - der definiert die Stellung.

Das über allem der Respekt, Gefühl und Anerkennen, auch partnerschaftliches oder menschliches steht, bleibt unbenommen. Das aber eben ausserhalb der Session.