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Gesellschaftliche Tabus und BDSM

Gesellschaftliche Tabus und BDSM
In einem anderen Thread kam "uns" die Frage:

In wie weit bricht ein BDSM'ler Gesellschaftliche Tabus bzw. welche ?
Sind gesellschaftliche Tabus wichtig ?
Sollten "wir" versuchen sie zu beruecksichtigen ?
Denken "wir" ueber sie nach ?
Welche gibt es denn ueberhaupt ?

Ich bin auf die Antworten gespannt...
Na so spontan...
...fallen mir da schon so enige ein:
  • Schläge - Man(n) schlägt keine Frau
  • Rapephantasien - Vergewaltigung, auch wenn nur gespielt, ist Pfui
  • Machtgefälle - es lebe die Gleichberechtigung!
  • Bondage/Fesseln - Freiheitsberaubung erfüllt den Straftatbestand
  • Grundgesetz - die Würde des Menschen ist unantastbar


Die Liste ließe sich mit ein paar Überlegungen noch beliebig verlängern.
Fakt ist aber doch, dass zwischen Dom und Sub eine (evlt sogar schriftliche) Übereinkunft besteht, bei der Sub auf Rechte verzichtet, und Dom einräumt, die Tabus von Sub zu achten, und Verabredungen/Vorgaben nicht nach Belieben zu dehnen/brechen...

Oder hab ich was falsch verstanden? *hae*
Sex an sich...
ist ein Tabuthema in der Gesellschaft..ich habe mal im Zug mit einer Gruppe Jugendlicher offen über Sex geredet....das ganze Abteil war sonst mucksmäuschenstill....endlich mal jemand, der sich traute *zwinker*

Was ist ein Tabu? Worüber man nicht mit jedem reden kann, oder man sich genau überlegen muss, wieviel man da von sich preisgibt, sich also outen würde, wenn man es anspricht....

Lust zu haben und zu leben ist Tabu....man sollte eben funktionieren, Pflichten erledigen, meinetwegen auch um Rechte streiten, aber Lust....hm...

Dann, damit es hierhereinpasst....
Die Verbindung von Lust und Schmerz ist tabu, jeder pervers, krank, der es in Erwägung zieht...

Sklaven....Menschen, deren Lust es ist, nackt für jemand anderen zu putzen, zu bedienen, sich an ihm zu bedienen zu lassen....ihn auszuleihen, vorzuführen;

Offene Beziehungen....sowas ist doch unsittlich (aber wer will schon sittlich oder sittsam sein *zwinker* ) Selbst hier gibt es Foren, wo noch munter diskutiert wird, ob das nicht "krank" ist....

Polyamorie....einfach un-verschämt....

sus/sie
Nur kurz, da ich gleich ins Bett will:

Um gesellschaftliche Tabus brauchen sich meines Erachtens SMler erst dann zu kümmern, sobald sie Dritte betreffen.
Was die beiden untereinander angeht benötigen sie lediglich gegenseitiges Einverständnis (bzw. Einvernehmlichkeit) und die Gewissheit, dass sie keine allgemeinen Perversionen berühren (die da wären: Sex mit Tieren, Kindern, Toten).
Brisant ist in diesem Zusammenhang sicher das, was im Gesetz nun als "Töten auf Verlangen" Einzug gehalten hat, da dort nun in der Gesetzgebung die Einvernehmlichkeit Einzug gehalten hat (es ist kein Mord mehr!), aber ja doch ein Straftatbestand ist.
Das aber betrifft ja ohne Zweifel den extremsten Fall von SM, der nicht sooo häufig eintreffen dürfte ... *zwinker*

Für mein Verständnis sollte SM dann tabu sein, wenn es unbeteiligte Dritte involviert. Den Straftatbestand "Erregung öffentlichen Ärgernisses" unterstütze ich in diesem Zusammenhang absolut als solchen. *ja*
@****cSL:
Teilweise gebe ich dir Recht...

die Privaten Tabus von Sub und Top, die sie miteinander absprechen sollten so bleiben und ohne Absprache auch nicht angetatet werden, meine eigene Meinung muss jeder so halten wie er es mit seinem Partner abspricht...

Aber was ist nun mit den Gesellschaftlichen Tabus ?
Haben wir mit ihnen zu kempfen ?
Gibt es welche die wir brechen sollten, welche die wir unangetastet lassen sollten ?
Und wenn ja welche und warum ?

Wie entscheiden wir ob wir ein Tabu antasten wollen ?
Worauf sollten wir achten, wenn wir es tun und warum... ?

Ich hoffe mein Gedankengang ist etwas klarer geworden...
Jirik, meinst du auch solche Tabus wie "mit kirchlichen Insignien wird kein Schabernack getrieben" oder "mit rechtem Gedankengut spielt man nicht" ...? Oder besser: Meinst du auch das damit?

Etwa, dass sich eine Frau in einem Nonnenkostüm aus Latex öffentlich (Fußgängerzone) oder halböffentlich (Fetischparty) zeigt oder jemand in täuschend ähnlicher SS-Uniform auf einer Fetischparty auftaucht, mit Armbinde die erst auf den zweiten Blick z.B. Highheels zeigt.

Mehr dazu dann von mir demnächst *zwinker*
@****ie:
Ich wollte eigentlich zum Nachdenken anregen und habe absolut keine Ahnung wohin uns dieser Thread fuehren wird...

Entsprechend... Denke es passt zum Thema was du da ansprichst...
*********soul Mann
2.617 Beiträge
Um gesellschaftliche Tabus brauchen sich meines Erachtens SMler erst dann zu kümmern, sobald sie Dritte betreffen

Das finde ich, ist eine passende Aussage.

Hätte da auch ein Beispiel für.

Ich hatte mal eine Verabredung mit einem Dom, seiner Sklavin in einem öffentlichen Gebäude, in dem ich auch eingemietet bin. Da ich dort in der Öffentlichkeit stehe war ich nicht sehr begeistert, als die Sklavin im schäbigen Minirock und Shirt vor mir stand, und ihre Brüste hingen absolut entblößt heraus. Sie sagte mir nur, sie wolle das abholen, was wir verabredet hatten und ich war echt heilfroh, dass in diesem Moment keine weiteren Leute im selben Raum waren. Glücklicherweise waren auch die Passanten so mit sich selbst beschäftigt, dass sie es gar nicht so wahrnahmen, oder sie wollten es einfach nicht, kann auch sein.

Es war eine Begebenheit, die mich persönlich sehr mit eben dieser Frage konfrontierte, ab wann gesellschaftliche Tabus interessant werden...
für mich beginnt das Gesellschaftliche Tabu bereits beim Tragen eines Halsbandes.
Ja, ich trage eines. Und nein es bricht kein Tabu. Es ist unauffällig. Wer es erkennt, der stammt aus der Szene. Für den Rest der Menschheit habe ich eine gute Erklärung warum mein Halsschmuck so ist, wie er ist.

Für mich ist es ein Unding, dass von einer sub verlangt wird ein erkennbares Halsband in der Öffentlichkeit zu tragen, egal ob es in der eigenen Stadt oder in einer fremden Stadt ist. Wie der Zufall es will, trifft man genau dort „liebe“ Bekannte. Auch wenn es als „Aufgabe“ getarnt ist. Für mich ist es nicht nur ein no-go, sondern ein Tabu = also nicht veränderbar.
Und ein öffentliches Tabu, weil eben genau diese mit einbezogen werden.

Mir ist auch klar, dass es andere „wichtigere“ Tabus gibt.
Allerdings kam ich noch nicht damit in Berührung.
Denn selbst ein Outing kommt für mich nicht in Frage.
Und wenn wir draußen spielen, dann so, dass wir für uns sind, es keine Möglichkeit gibt, dass wir von anderen überrascht werden.
Aber was ist nun mit den Gesellschaftlichen Tabus ?
Was im "geschützten Raum" - Club oder Wohnung - passiert, sollte weitestgehend da bleiben, ist ergo auch kein echtes Tabu... meine Meinung.

Haben wir mit ihnen zu kämpfen ?
Ja, wenn Teile des Auslebens der/unserer Neigung potentiell öffentlich wird - s.h., wenn z.B. der Arbeitgeber davon erfährt, dass Herr S. aus der Buchhaltung zu Hause gerne seine Frau verdrischt, und die steht auch noch drauf, wird's problematisch.

Gibt es welche die wir brechen sollten, welche die wir unangetastet lassen sollten? Und wenn ja welche und warum ?
Gebrochen werden sollten die, bei denen für alle Beteiligten keine akute Gefahr besteht, damit die Schranken in den verspießerten Gehirnen der Moralapostel endlich mal fallen.
Nicht gebrochen werden sollten solche, die situativ schlicht unpassend sind, und dadurch evtl. direkt oder indirekt Schaden verursachen können: Nadeln eines Maso-Sub, Cutting oder Branding, wenn "Unbedarfte" anwesend sind, die sich dadurch genötigt fühlen könnten.

Wie entscheiden wir ob wir ein Tabu antasten wollen ?
Dies kann man sicherlich nicht verpauschaliert werden, da dies von Vita, Gesinnung, Religion, gesellschaftlichem Status, uvm. abhängig sind. Ein wohlerzogener Bankierssohn, der in einem katholischen Internat domestiziert wurde, wird kaum Rape-Spiele gutheißen.

Worauf sollten wir achten, wenn wir es tun und warum... ?
In allererster Linie auf die unmittelbar Beteiligten: Dom, Sub, Bottom-Sub, denn die müssen mit sich selbst und untereinander aus machen, welche Tabus es überhaupt gibt.
Dann natürlich auf die Situation, in der das "Spiel" laufen soll. Ist es der heimische Folterkeller, hat man beinahe freie Hand; ist es der Club, sollte sich die Ausrichtung innerhalb der bereits vorhandenen Bandbreite bewegen, um Umstehende Dritte nicht "nötigen", oder deren Spiel kaputt zu machen.


*my2cents*
*******side Frau
23 Beiträge
Diskriminierung...
...im Freundeskreis...dem sehe ich mich grade ausgesetzt und es stresst mich massivst, weil dies eigentlich mir die wichtigesten Freunde sind. Aber "er" blockt alles, sofort, wenn ich auch nur von dem Thema beginne...ich darf auch niemanden mehr mitbringen, weil jeder Mann an meiner Seite von "ihm" sofort in die SM-Schublade gepackt wird. " Er" sagt zwar, er will mir meine Sexualität nicht verbieten, aber irgendwo tut er es doch....
und wenn ich dann redebedarf habe oder ein Cover suche...fallen diese beiden raus.

"Sie" ist ähnlich...scheint zwar etwas offener zu sein, aber ich merke, dass sie das Thema belastet...also erzähle ich nichts mehr von meinen Erfahrungen.

ABER das ist auch falsch...weil ich ja dann was verheimliche...

also erzähle ich...ist es falsch, erzähle ich nix...ist es noch viel fälscher...fühle mich grad total überfordert und weiss nicht was ich machen soll.

Wenn ich mit BDSM aufhören würde, wäre es vermutlich allen Recht...aber das will ich gar nicht!!!!
Moment, wer ist er und wer ist sie? Ein Pärchen oder zwei unabhängige Freunde von dir?

Erstmal: Wenn sie mit SM nicht klarkommen ist das ihr gutes Recht. Du musst ihnen nix drüber erzählen, ist schließlich was Sexuelles, und Sex darf auch gerne Privatsache bleiben, auch gegenüber manch Freunden *zwinker*

Dass du aber keine männlichen anderen Freunde mehr mitbringen kannst (ich vermute mal auf Geburtstagsfeiern, Gruppentreffen etc.) halte ich persönlich für reichlich albern.

Ich habe im Übrigen die Frage "woher kennt ihr euch eigentlich" immer recht elegant mit "von einem Spieleabend" gelöst. Dass es "bervärse Spiele" waren muss ja niemand wissen ... *floet*
*******side Frau
23 Beiträge
@ Hanjie
es ist ein befreundetes Pärchen....die gemeinsam ein Problem damit haben!

oh vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt....ich will niemanden meine "Art" aufdrücken...weiss Gott nicht. Ich lasse mir diesbezüglich nix sagen und ich würde es nie wagen ihnen da was zu sagen oder sie zu was zu nötigen.

Ich finde nur die Verstocktheit, die Intoleranz fruchtbar, es belastet mich halt und da wir hier grade bei Tabus und Gesellschaft waren, dachte ich...ich trage dieses Erlebnis mal dazu bei.

Es könnte nämlich durchaus passieren, dass unsere gute Freundschaft an diesem Themengebiet zerbricht...wir redne schon kaum mehr miteinander...alles sehr unanagenehm!!
Dann lenke doch künftig jetzt mal verstärkt den Fokus auf andere Themen und gehe ein wenig in den "Smalltalkmodus", etwa Themen über neue Bücher die ihr lest, gemeinsam ins Kino gehen, solche Dinge ...
Die Freundschaft wird dadurch sicher nciht mehr so eng sein wie vorher, vielleicht lässt sich aber doch eine Menge retten.

Ein ähnliches Problem habe ich derzeit auch, da kommt aber noch mehr zusammen, sodass da wirklich eine Freundschaft zu zerbrechen droht ... aber wie gesagt, da kommt noch n bisschen mehr zusammen als nur das, dass ich mit dieser Person über diesen Teil meines Lebens weder reden kann noch möchte.

Spannend finde ich übrigens durchaus jene Tabus, die auf Fetischparties gerne aufgegriffen werden, speziell die Fragen betreffend, die ich selbst oben Jirik fragte: Was ist mit jenen, die im Nonnenkostüm aus Latex ankommen? Oder eine Uniform anhaben, die Nazisymbolik verdächtig nahe kommt?
"Alles egal, solange es ihr Fetisch ist" oder machen wir es uns da doch zu einfach?
Was ist mit jenen, die im Nonnenkostüm aus Latex ankommen? Oder eine Uniform anhaben, die Nazisymbolik verdächtig nahe kommt?

Nun Auf der Strasse haette ich warscheinlich so im Vorbeigehen weniger ein Problem damit.

Auf einer Oeffentlichen nicht BDSM Veranstaltung schon eher, zwischen lauter Damen in Abendkleid und Herren in Hemd und/oder Anzug... Faende ich es unpassend.

Denke da ist dann der Veranstalter gefragt.

Wenn ich mir den CSD so anschaue ist was du beschriebst da nicht so selten...

Ich wuerde hier von Situation zu Situation anders reagieren...
**********_2020 Frau
328 Beiträge
Irgendwie ist es mit sm und der Gesellschaft ähnlich wie in einer sm-Beziehung.
Es gibt selbstverständlich Grenzen und man kann sie gaaanz langsam verschieben.
Und das aber auch nur unter Beachtung der Tabus.
Und die wiederum sind individuell sehr unterschiedlich.
Eine Devota mit einem superkurzen Rock durch die Innenstadt zu schicken, mag hier manch einem einen Kick versprechen. In arabischen oder auch nur streng katholischen Gegenden ist es schlicht nicht möglich.
Und an dem verschieben der Grenzen arbeiten wir doch schon alle mit.
Heute ist es beispielsweise möglich ein Halsband zu tragen und keiner kann was dagegen sagen. (Auch wenn einige es gerne würden)
Lederbekleidung gibt es in vielen schicken Modeläden zu kaufen.
O-Ringe gibst es teilweise beim Discounter um die Ecke.
Ich denke, dass die 1000 Kleinigkeiten immer weiter dazu beitragen, dass die gesellschaftlichen Grenzen verschoben werden.
Die Holzhammermethode lehne ich ab.
Es steht "uns" meiner Meinung nach nicht zu, andere Leute in der Öffentlichkeit zu involvieren. Ich denke eher, dass genau diese zeigefreudigen Smler das Bild negativ prägen und es allen schwerer machen als normale, aber eben etwas schwarz-buntere Leute dazustehen.
Ähnliches erlebt man doch auch bei den Schwulen.
Uneingeweihte sehen doch nur die schrillen und aufgetakelten Jungs, oder eben die in ihren schwarzen Lederuniformen.
Die Schwulen in meinem Bekanntenkreis tragen ganz banale Klamotten, so wie alle anderen Männer auch. Und was sie zuhause im Schlafzimmer machen oder auf irgendwelchen Partys geht doch keinen etwas an.
Und ich behaupte, dass es diese "normalen" Schwulen waren, die es möglich gemacht haben, dass Homosexualität immer mehr anerkannt wird.
*********soul Mann
2.617 Beiträge
Alles egal, solange es ihr Fetisch ist" oder machen wir es uns da doch zu einfach?

Was ist dann mit den Jungens und Mädels, die so lustige bunte Frisuren tragen und Schmuckkettchen vom Nasenpiercing bis zum Ohrläppchen? Sollten die dann auch verbannt werden? Oder was mit den vielen eigenständigen Gruppen, die auf irgendeine Art ein Erkennungszeichen oder eine Kluft tragen, die sich von der Masse abheben?
Wem tun diese Leute etwas rein aus ihrer Kleiderordnung, oder ihrem Fetisch heraus? Ich denke mal es wird erst dann zum "Problem" wenn andere unbetroffene Personen in irgendeiner Art in ihrem eigenen Tun behindert werden. Ich sehe da noch lange keine Beeinträchtigung, nur weil einer anders empfindet und es für störend findet, sofern die öffentliche klar definierte Ordnung nicht gestört wird. Also die Dame im Lackmini kann doch gern bei 30° plus oder 20° minus herumlaufen. Mir persönlich rille. Sie sollte aber ihren Doggyslave nicht nackt am Halsband ausführen in der Öffentlichkeit, da es dann in Richtung öffentliches Ärgernis geht, klar definiert.
Wem tun diese Leute etwas rein aus ihrer Kleiderordnung, oder ihrem Fetisch heraus?

Och, das kann ich dir leicht beantworten: Jene, die Schlimmes erlebt haben (-> Nazisymbolik) und jene, die ihren Glauben sehr ernst nehmen (-> Nonnenkostüm) und davon peinlich berührt werden bis hin zu schlimm getriggert ob diverser schlimmer Erlebnisse.

Was Pseudonazisymbolik angeht kommt noch hinzu, dass man vielleicht die "echten" Nazis damit hoffähig macht und diese dann mit großer Freude ihre im Schrank verstaubenden Uniformen rausholen und nicht nur ihre Uniform, sondern ihre Gesinnung gleich mit zur Schau tragen.
Rechtes Gedankengut, getarnt als Fetisch sozusagen.

Just hier stellt sich eben die Frage: Auf wen muss man achten, auf wie viele, und ab wann sollten andere Personen einem egal sein? "Selbst schuld" wenn jemand auf eine Fetischparty geht, oder darf man dort dann auch erwarten, dass religiöse Gefühle respektiert werden und Nazisymbolik keinen Raum bekommt?

Es sind Fragen die immer wieder aufkommen.
Ich finde es nicht so leicht, klare Antworten darauf zu finden.
Und ihr?
@****ie

Wir leben in einem Land , wo man uns sagte das "freie Meinung" ist auch frei
Aber wenn man zur Gesellschaft gehören oder akzeptiert werden will, sich anpassen muss.

Aus Diesem Grundeder interoleranten Tolerzanz ist die "schwarze Szene" mal entstanden.

ALLES, was nicht ich die Gesellschafft passte, sammelte sich dort.
Nun ist einges Akzeptiert und passiert, aber trotzdem wächste die "Sammel-Szene" Schwarz imernoch , warum?

Weil es nicht ganz so stimmt, wie gesagt wird, aber das muss jeder selber herausfinden wie weit sein Umfeld das zuläst und Religiöse oder andere Dinge Akzeptiert werden!

@*******side
Dein Fall Bedarf mehr Infos und wohl eher nen "neutralen" Part der Euch beide beurteilen oder vermitteln kann, wo Ihr Euch wieder "finden" könnte zum Gespräch.

Vieleicht sind sie mit Ihren eigenen Tabus einfach überfordet umzugehen und kommen mit Eurer offenen Art net soo klar
Es Gibt Menschen, denen sowas nicht beigebracht wurde oder sie noch nie kannten
*********soul Mann
2.617 Beiträge
dass religiöse Gefühle respektiert werden und Nazisymbolik keinen Raum bekommt

Nun, ich würde mir wünschen, dass es von allen gegenseitigen Respekt gäbe, aber wie war das mit dem Wunsch nach Weltfrieden?

Wenn ein Aufmarsch der Braunkutten geplant ist, dann wird sogar noch n riesen Aufgebot Polizei zum escortieren hingeschickt. Nicht um Ausschweifunfg von innen zu unterbinden, sondern um die "Demonstranten" zu schützen. Ist aber off topic hier...

Du hast recht damit, dass man solche Gruppierungen im Augen behalten muss, denn fast alle heute Lebenden wissen nix davon, was damals war und haben sicher nur eine ganz vage Vorstellung. Ich persönlich habs auch nicht erlebt und möchte auch nicht ansatzweise dahin zurück, egal auf welcher Seite. Aber, und das ist nicht von der Hand zu weisen, ist immer die Gruppe junger Leute schuld daran, dass sie einem falschen Ideal nachlaufen? Ich sag ganz klar, nein. Diese Leute haben nur die Hoffnung, wie alle anderen auch, dass sich was in ihrem Leben ändern könnte und bekommen von den derzeit Mächtigen aber auch gar keine Alternativen. Ein klein wenig Stolz und Verblendung dazu und die Sache ist perfekt.

Nur würde ich Nazisymbolik nicht als Fetisch in Sachen BDSM sehen, sondern eher als den völlig schief gegangenen Gag eines unreifen Menschen, ähnlich wie der englische Prinz damals im Hitleroutfit. Das würde ich auch als die Ausnahme bezeichnen, auf die dann auch wirklich eingewirkt und geachtet werden sollte. Nazisymbole verstossen nun wieder gegen die öffentliche Ordnung und damit gibt es allen Grund zum Einschreiten.
Nazisymbole verstossen nun wieder gegen die öffentliche Ordnung und damit gibt es allen Grund zum Einschreiten.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Echte Nazisymbole sind auch nicht gemeint. So würde der verbotene SS-Totenkopf beispielsweise auf einer originalen SS-Uniform durch z.B. einen Kopf mit Ganzledermaske ersetzt sein (fiktives Beispiel).

Und jene, die mit dieser Symbolik kokettieren und ich gesehen habe sind dann doch etwas aus dem Jugendalter raus. *lol*
Ich habe es hier zur Sprache gebracht, weil ich in anderen Foren stellenweise sehr hitzige Diskussionen zum Thema verfolgt habe. Da waren Meinungen von "lass sie doch, wenn's ihr Fetisch ist, warum nicht" bis hin zu "sollen Hausverbot bekommen" dabei. Alleine anhand der Hitzigkeit der Diskussionen ließ sich bereits ablesen, dass da wohl ein Tabu angekratzt wurde.
Naja Dan must du es genauer schrieben.

Aber Uniformen gehören auch zum Fetisch, wie der Lolita Look

und solten nicht falsch verstanden werden.

Doch alles zu trennen und "durchzublicken " ist schwer und erfordert Fingerspitzengefühl
*********soul Mann
2.617 Beiträge
Ja
es ist sicher ein Tabu, was angekratzt wird, da geb ich Dir recht Hanjie. Was die Altersgruppierungen angeht, so gibts bei idealisierten Köpfen ja auch immernoch die Idealisierer, die dann zumeist etwas betagter sind. Ich persönlich find es sehr schädlich für die "friedliche" Fetischgemeinde wenn solche negativ behaftete Symbolik wie selbstverständlich getragen wird. Auf meinen Veranstaltungen, die auch viel mit fetisch zu tun haben, würde eine solche Verkleidung chancenlos vor der Türe stehen bleiben.
Siegmund Freud schrieb in seinem Buch „Totem und Tabu“ folgendes:
„Das Objekt des Begehrens ist häufig auch das Objekt, mit dem man nicht in Kontakt kommen darf.“ (aus gesellschaftlichen und / oder religiösen Gründen)

Im BDSM Kontext bedeutet dies, dass vieles was für BDSMler normal ist und einfach gelebt wird zwar von vielen insgeheim Fantasien der Begierde sind, aber da man darüber nicht sprechen darf (Tabu), darf man auch nicht damit in Kontakt kommen! Oder umgekehrt, BDSM ist Tabu und deshalb für viele so begehrenswert…

Mal zwei kleine Beispiele:
Analsex… ist mit Sicherheit in der Gesellschaft ein Tabuthema! Im BDSM etwas, was normal ist und für viele dazugehört (nicht für alle) und man kann es auch ansprechen… Aber wird diese „Spielart“ nur von BDSMlern ausgeübt? Ich denke, dass unzählige Stinopaare dies praktizieren… nur keiner spricht darüber…

Oder auch eine zweite Frau… wie viele Stinopaare, Männer und Frauen haben solche Fantasien?? Ich denke jene, welche es zugeben oder gar offen leben, sind nur ein winziger Bruchteil derer gegenüber, welche es sich wünschen, aber nie ansprechen oder sich gar darüber aufregen, obwohl sie es selber gerne erleben würden…es ist eben Tabu…

Durch das Ausleben von BDSM werden meines Erachtens grundsätzlich nur öffentlich gesellschaftliche Tabus gebrochen! Will damit sagen, dass alle Arten von Sex in der Öffentlichkeit tabuisiert werden… aber in den eigenen vier Wänden sieht das wieder ganz anders aus!

Tabus in der Gesellschaft entstehen meist dort, wo das Verstehen fehlt, wo etwas nicht angesprochen wird, wo von (falscher) Moral gepredigt wird, ohne ein Verständnis für die Hintergründe! (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Daher halten wir persönlich es z. B. so, dass wir sehr offen mit unserem BDSM umgehen! Nur wer offen und unvoreingenommen dazu steht und es als ganz normal lebt, wird auch erfahren, dass es sehr viel mehr Menschen gibt, welche sich plötzlich für die Hintergründe interessieren und offen mit einem darüber reden, als solche, welche sich abwenden und die Nase rümpfen…

Sicherlich gibt es auch Dinge oder Situationen, welche wir es nicht ansprechen oder zeigen, aber das hat dann weniger mit Tabu zu tun denn mehr mit Taktgefühl!

Krolock
Erregung öffentlichen Ärgernisses
Ich hoffe, dass meine Antwort mit in diesen threat passt! Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder über diese Straftat, denn so wird sie auch definiert, nachgedacht. Ab wann begeht man als SMler diese Straftat. Ich meine, es gibt genug Aufgaben/Strafen, die öffentlich praktiziert werden. Ab wann macht man sich aber strafbar? Ich habe noch keine passende Atwort darauf gefunden. Schließlich ist es auch ein gesellschaftliches Tabu, welches ich vollkommen unterstütze. Ich will schließlich meinen Spaß haben und keine Straftat begehen!
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