Hätte er dieselben Gefühle für dich, wie du für ihn, dann müsstest du erst gar nicht kämpfen.
Öh?
Ich weiß ja nicht, wie dir es so geht oder ging im Leben - ich zumindest wusste nie von Anfang an bescheid, ob mein Gegenüber so empfindet wie ich.
Zudem halte ich "kämpfen" auch für den verkehrten Ausdruck für das, worum es meistens geht: "drum werben" trifft es meist besser.
Denn wenn ich um eine Frau "kämpfe", dann heißt das nix anderes als dass ich sie begehre, sie aber doch davon überzeugen muss, dass ich "der Richtige" bin - und sei es auch nur "der Richtige" für den Augenblick (fürs Leben klingt immer so furchtbar bedeutungsschwanger). Und das tut man wie? - Ja, genau, indem man um diesen Menschen wirbt. Sich sichtbar macht für ihn, bemerkbar, und zeigt, dass man genau an
diesem Menschen Interesse hat und niemandem sonst.
Dass gerne "um ihn/sie kämpfen" gesagt wird hat wohl damit zu tun, dass es sich wie ein Kampf anfühlt: Es reibt auf, man hofft, man kann etwas verlieren (nämlich die begehrte Person) oder gewinnen (dito), man kann den Kürzeren treten im Rennen um einen Konkurrenten (bzw. eine Konkurrentin) oder auch nicht. man braucht wie bei jedem Kampf Mut, Kraft, Ausdauer und das nötige Selbstvertrauen, um auch daran zu glauben, dass man diesen Kampf gewinnen wird.
Die Liebe der Person kann man nicht erkämpfen. Stimmt.
Dass man von ihr aber überhaupt erst wahrgenommen wird, beachtet wird und damit überhaupt die
Chance eröffnet, dass sich derjenige (bzw. diejenige) in einen verliebt, das sehr wohl!