Wir tasten auch noch
Das mit der Anrede ist glaub ich vor allem eine Frage der Erfahrung miteinander, will meinen, das D/s Paar muss da zueinander finden. Klar lässt sich derartiges befehlen, dafür ist Dominanz ja auch dominant. Aber um von beiden tief empfunden zu werden, sollte eine Anrede eben auch aus Vertrauen in das Gemeinsame entstehen.Auch wenn es thematisch hier ja um die Anrede eines Mannes geht, mag ich von meiner Erfahrung berichten. Ist ja sinngemäß dasselbe Problem nur mit vertauschten Geschlechterrollen.
Ich habe mich anfangs sehr schwer getan, meiner Partnerin zu gestehen, dass ich ein Bedürfnis habe, sie Herrin zu nennen. Als ich mir endlich den -Schubs gegeben hatte, fand sie es zuerst komisch.
Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt und ich schäme mich auch immer weniger, sie so anzureden, wenn wir im D/s "Modus" sind. Umgekehrt haben wir uns beide auch mit de rBezeichnung Sklave und Diener für mich arrangiert und benutzen nun auch diese lustvoll.
Dennoch behalten unsere Namen für uns ihre Bedeutung, auch und gerade im D/s-Spiel. Das mag uns als Softcore-BDSMler outen, keine Ahnung, aber es ist aus meiner Sicht gerade die Basis dafür, dass wir uns in unsere Rollen vollständig hineinbegeben und uns mit dem anderen in dieses Spiel aus Macht und Unterwerfung fallen lassen können.
Was die Anrede eines Mannes angeht, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, finde ich Her persönlich am sinnlichsten, so wie Herrin für eine Frau. Die Engländer haben, wie ich oft neidisch denke, die ungleich sinnlicheren Begriffe Master und Mistress, aber die in einem deutschsprachigen Kontext zu nutzen, klänge für mich zu gestelzt.