Evolutionsbiologie- einige Hintergründe
D/s ohne SM funktioniert.
Dominieren und dominiert werden spielte schon immer eine Rolle im Verhalten von Tieren, den Primaten und auch dem Tier Mensch.
Wer hat Autorität?
° Es liegen evolutionsbiologische Faktoren in unserem Erbe - Größe,Körperbau, entsprechend energisches Auftreten beeindruckten Homo sapiens nachhaltig, auch ältere Männer tragen einen Autoritätsbonus, wer eine kräftige Stimme und gepflegte Sprache hat...
Aber auf Dauer reichen Kraftprotz-Körpermerkmale NICHT, um die Autorität
aufrecht zu erhalten - siehe Napoleon, ein kleiner Mann, der führte.
°Relativ früh in der Evolution gab es schon Herausforderungen wie Eiszeiten, Krankheiten und Hunger - der Kraftprotz alleine sicherte nicht das Überleben, sondern zunehmend erhielten diejenigen mehr Autorität zugesprochen, die Tüftler und Organisatoren waren, Probleme aus der Welt schaffen konnten. ( ...wie macht man Feuer mit Holzstöckchen...wie erhält man das Feuer, dass es nicht ausgeht....)
° Heute gibt es selten die absolutistische Herrschaft - Autorität wird nur noch in bestimmten Kontexten ausgeübt- z.B. ein Chef einer Firma ist in seinem Tennisclub hierarchisch nicht top!
Ein Dom wird mit Kraft und theoretischer Klugheit allein nicht Erfolg haben, zum Können muss das Handeln passen, er muss sich im Räderwerk einer Sub auskennen, wann er welche Stellschraube zu stellen hat.
Immer wieder fürchten sich aber Autoritätspersonen vor Autoritätsverlust, alles wird drangesetzt, um diesen zu vermeiden.
Es ist immer wieder nett den KOLLEKTIVEN ERLÖSUNGSSEUFZER
unter den Tops zu hören, wenn sie manchen Subs das Mäntelchen anziehen, das RENITENZ heißt, Tops mit schnellen und harten und impulsiven Reaktionen reagieren, was eh nur die Beziehung belastet.
D/s kann so einfach sein...
"SCHMIEDE DAS SUBMISSIVE EISEN, WENN ES KALT IST" ...nicht im Zustand der Renitenz, wenn grad eine heiße Phase ist....
Renitenz hört auf mit konsequenten Unterordnungstrainig.
Sub, renitent...
erkennbar daran, dass sie gerne aktiv bestimmt, was im Umfeld geschehen soll, was nicht...sie liegt gern auf der Couch, lässt sich von dort nicht vertreiben, geht als erste die Treppe hoch und durch Türen, lässt sich das Futter nur knurrend wegnehmen und auch ihr Lieblingsspielzeug wird verteidigt
, Befehle und Kommandos nur langsam ausgeführt
Unterwerfungsgesten werden nur gezeigt, wenn sie was will von Top...
Beispiele für ein konsequentes Unterordnungstraining:
Das Implementieren der hierarchischen Struktur innerhalb der D/s Beziehung:
• Tägliches Üben von bestimmten Kommandos und non verbal von
Blicken und Gestik, zugeordnet bestimmten Positionen und Aus-
üben bestimmter Verhaltensweisen
• Stadtbummel, dabei nur Obibaumärkte aufsuchen und bei Schmuck-
und Schuhläden konsequent zur gegenüberliegenden Straßen-
seite gehen mit dem Kommando:"Bleib!"(...an MEINER Seite...)
• Nacktstehen und Befingerung/Waschen usw. ohne Bewegungs-
erlaubnis (Disziplin)... Dominanz schränkt Bewegung ein
• dannach nackt in einen anderen Raum gehen, Sub zu Boden in einer
bestimmten (unterwürfigen ?) Position, Top STEHT, konsequenter
Blickkontakt bis Sub wegsieht...später Einsatz dieses Intensivblickes
bei Club oder BDSM- Veranstaltungen...-intensiver Blick - Position
einnehmen
• Lieblingsspielzeug nur NACH Ausführung eines Befehls, mit dem sie
noch zu langsam ist...
Lieblingsspielzeug wieder RECHTZEITIG wegnehmen...
• Beharrlichkeit immer wieder von Seiten des Tops zeigen, speziell bei
Angehen von Grenzen - Sub Zeit lassen, dass HEUTE eine Grenze
berührt und überschritten wird - Ankündigung und Ruhe einkehren
lassen (Sub muss sich erst selbst regulieren und akzeptieren)
Dominates Verhalten allgemein: Weg versperren, Festhalten, Immobilisieren, Bewegungskontrolle, in die Ecke drängen, Runterdrücken, Schläge = gehemmtes Beschädigungsbeißen...ja, so heißt das bei Tieren ( aber das sollte ja unbeachtet bleiben)
ECHTE DOMINANZ:
ist positiv, auf Souveränität begründet, vergleichbar mit kompetenter Autorität (Führung und dennoch Basisdemokratie)
Top ruht in sich selbst, hat es selten nötig auf betont aggressives Machtgehabe zurückzugreifen; wird seine Autorität in Frage gestellt,
wendet er genau die notwendigen Korrekturmaßnahmen an, dass Sub wieder SEINE Privilegien RESPEKTIERT.
GEMACHTE DOMINANZ:
ist zunehmend problematisch,da eine autoritäre Anmaßung vorliegt. Top zeigt übersteigertes aggressives Verhalten, wertbar als Schwäche, eher ein Kontrollkomplex- bringen alles für sie wichtige unter ihre absolute Kontrolle, NUR so fühlen sich Tops sicher. Für sie ist jeder Tag ein kampf.
Fazit für mich:
Ein selbstsicherer Top muss nicht "dominant"(im Sinne von aggressiv) sein
und ein dominanter Top ist manchmal alles andere als selbstsicher!!!
WAS ist aber Dominanz???
Dominanz existiert nicht von Geburt an, es ist ja keine Eigenschaft von Individuen; lediglich autoritäre Attribute (siehe oben) sind vererbt.
Zur Ausbildung einer Ranghierarchie gehören immer mindestens zwei Menschen.
In Wirklichkeit liegt aber eine UNTERWÜRFIGKEITSHIERARCHIE vor!
Dominanz entsteht durch die AKTIVE LEISTUNG eines Sub, der dem ranghöheren Top ungehinderten Zutritt zu einer Ressource gibt: z.B. sexuelle Verfügbarkeit.
Unterwürfigkeit = Subdominanz
Wenn der Sub keine Unterwerfung zeigt, kann Top imponieren was er will. Alpha wird er deswegen nicht.
"Schmiede das submissive Eisen, wenn es kalt ist....!"
...vielleicht hilft`s
(..diese Ausführung besitzt auch schlemischen Charakter
)