*******iese:
In einem Spiel gelten eigentlich gleiche Spielregeln für alle Beteiligten. Und wenn es ja nur ein Spiel ist , hat Top ja sicher auch nichts dagegen wenn Subbi ihm mal eben den Rohrstock aus der Hand reißt, womit er ihr gerade einen auf den Arsch geben will, und ihn einfach mal quer durch's Zimmer wirft. " Es ist ja nur ein Spiel!"
Ich glaube, da hast du ein recht eindimensionales Bild von Spielen.
Just in Rollenspielen beispielsweise wird ja auch jedem eine bestimmte Rolle zugewiesen, in der er diverse Dinge kann und andere wiederum nicht. Gerade hier geht's dann auch mal extrem ungerecht zu , da kann auch einer immer wieder mal auf den Deckel kriegen, weil er eben einfach die Rolle des Vasallen erwischt hat etc.
Ok, aber bleiben wir mal bei Gesellschaftsspielen. Die hat man ja beim Wort "Spielen" eher im Kopf.
Schachspielen: Weiß fängt an. Ist ein Vorteil, für den Schwarz rein gar nix kriegt. Gerecht? Nein, sicher nicht, ist aber eben Regel. Trotzdem gibt es genug Spieler, die gerne Schwarz haben - genauso, wie Sub eben gerne Sub ist.
Es gibt ein Spiel namens "Karrierepoker", bei dem der "Boss" grundsätzlich die beiden besten Karten erhält, während der "Tellerwäscher" vom Boss die beiden schlechtesten kriegt.
Gerecht? Natürlich nicht! Aber just das ist dann der Thrill des Spiels, dass manchmal der Tellerwäscher doch die Oberhand hat.
Es gibt viele Spiele dieser Art. Siehe Monopoly, wer anfängt hat große Vorteile, bei "Siedler von Catan" gibt es Karten die diverse Spieler dermaßen benachteiligen dass man sie fast schon "Sklave" nennen könnte und so weiter, und so fort ...
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Spiel ist es nicht weil für alle dieselben Regeln gelten, sondern weil etwas gemacht wird das Regeln enthält und allen Spaß bereiten soll.
Insofern passt die Definition "Spiel" bei D/s ausgezeichnet! Denn hier stellen letztlich doch beide die Regeln auf (Sub nennt schließlich Tabus und stellt damit die Regel "das nicht mit mir!" auf) und das Ziel ist, dass es beide erfüllt. Hätte Sub davon nix, würde Sub nicht mitspielen; hätte Dom davon nix, würde Dom nicht mitspielen.
Wenn Sub ihrem Dom die Peitsche aus der Hand reißen und ihm eine verpassen würde, dann wäre es, genauso wie in jedem anderen Spiel, schlicht "gägen Rägeln".
"Es ist nur ein Spiel"?
Ja, ist es. Weil jederzeit beide Seiten daraus aussteigen können. Es ist nicht existenziell wie z.B. ein Beruf, bei dem die Kündigung den Boden unter den Füßen entziehen kann, es hängt kein finanzielles Risiko dran wie z.B. die Einigung, sich ein Haus zu kaufen.
Es ist "nur ein Spiel". Eins, das beiden Freude machen soll. Nicht mehr und nicht weniger.
Allerdings, so sehe ich es, ist es nicht irgendein Spiel, sondern eins das so sehr die Seele berührt, dass man es nicht unbedacht spielen sollte. Beiden sollten die Regeln so sehr klar sein, dass es möglichst keine Regelverstöße gibt, und Regelbrüche schon gar nicht. Anders als bei z.B. Mensch-ärgere-dich-nicht sind die Konsequenzen eines Regelbruchs hier sehr schlimm und im Extremfall sogar tödlich (z.B. wenn die Regel "nie einen Geknebelten aus den Augen lassen!").
Insofern finde ich Spiel zwar schon passend, setze es aber selbst ebenfalls gerne in Anführungsstriche, weil es ein Spiel ist, das mehr Verantwortung und Genauigkeit verlangt als die meisten anderen.