Ich halte es nicht für verantwortungslos.
Ich war einer dieser Vanillas die absolut keine Ahnung hatten, was da schlummert, wahrscheinlich wollte ich es mir auch nicht eingestehen. Ich hatte mich auch nie mit dem Thema BDSM befasst.
Irgendwann, ich war in einer absoluten Stino-Beziehung und auch nicht sehr glücklich, redete ich zufällig auf einer Party mit einem Bekannten über meine Beziehungsprobleme. Dieser war bekennender SMler und bis dato der einzige den ich kannte. Er meinte während des Gespräches zu mir, ich hätte eine devote Neigung und solle das doch mal ausprobieren.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich das absolut abgetan, da ich mich so nun gar nicht devot fühlte. Starke, selbstbewusste Frau...
Doch ich fing an mich mit dem Thema zu beschäftigen. Nach und nach informierte ich mich darüber und fing an mich mit anderen auszutauschen.
Hätte ich allerdings nicht diesen kleinen Anstoß bekommen, weiß ich nicht, wie ich mich entwickelt hätte.
Durch eine Internet Community habe ich auch meinen jetzigen Partner und Top kennen gelernt. Dieser machte sich anfangs nun auch ähnliche Gedanken wie Gordon_N.
Da ich Anfängerin war, fragte er mich mehrfach, ob ich bereit bin in diese Welt einzutauchen, weil er der Meinung war:"wenn man erst einmal Blut geleckt hat, gibt es keinen Weg zurück".
Ich denke da ist etwas dran. Ohne sich seine BDSM Fantasien einzugestehen (vorausgesetzt natürlich, dass der Funke irgendwo tief im inneren vorhanden und vergraben ist), kann man ein einfaches unwissendes Leben führen. Allerdings kann eine stille Sehnsucht, nach etwas was man nicht in Worte fassen kann, von dem man noch nichteinmal sicher weiß, was es ist, einen unglücklich machen ohne zu verstehen warum.
Unsere Welt wird immer offener und auch wenn BDSM eine gesellschaftliche Randerscheinung ist, so trifft es doch auf mehr Akzeptanz, als viele einem weißzumachen versuchen. Diese Erfahrung habe zumindest ich gemacht.
Warum also nicht aufklären? Warum nicht schmackhaft machen?
Es ist doch auch so, vorallem junge Frauen experementieren offen mit ihren Bi Neigungen. Dies ist auch erst möglich, nachdem die Gesellschaft der Homosexualität offener gegenüber steht.
Ich sage nicht, dass es nicht schwierig sein kann, dass man nicht auf Ablehnung und Unverständnis stoßen kann. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt...
Wo ein Funke ist, sollte man den auch Anschüren dürfen.
P.S.: Ich hatte die Fragestellung übrigens sofort verstanden, weiß gar nicht wo das Problem gelegen haben soll...