Erste Schritte
Meine ersten Schritte habe ich im vergangenen Jahr gemacht. Ich bin da sehr unerfahren an die Sache rangegangen. (Ausser in Sachen Bondage, da hatte ich bereits Grundlagen erarbeitet).
Für mich habe ich festgestellt, dass das Spiel mit verschiedenen Menschen auch sehr unterschiedlich sein kann. Es ist nicht so, dass ich immer mein Ding durchziehe. Entgegen der Meinung vieler, nehme ich manchmal auch die Dinge mit ins Spiel auf, die Sub gut gefallen. Wenn er auf High Heels steht, weshalb soll ich dann eine Session in Ballerinas machen? Für mich steht der Spass und die Freude beiderseits im Zentrum.
Zu Beginn wurde ich ein wenig gecoacht von einem Pärchen. Mit Ideen, Sicherheit etc. Mittlerweile weiss ich jedoch, dass ihres nicht meines ist. Und bin ich nun soweit, dass ich Ratschläge und Ideen gerne aufnehme, mir aber nicht mehr reinreden lassen möchte. Also hat hier für mich auch eine Entwicklung stattgefunden.
Von meiner Wesensart im Alltag bin ich ein kommunikativer Mensch, der es auch gerne mit Menschen zu tun hat. Ob dominant, tja, ich weiss nicht. Für einen Chefposten mit Team bin ich mässig geeignet. Aber ich bin nicht schüchtern oder zurückhaltend.
Warum ich für mich die dominante Seite gewählt habe? Nun, ich bin jemand, der aufgrund seiner Lebensbiografie gerne die Kontrolle übernimmt und behält. Das gibt mir Sicherheit. Und ich bin auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ich halte mich für einen sorgsamen Menschen, der ein gutes Gespür für unausgesprochenes hat.
Mir über die Schultern schauen lassen? Ja, von mir vertrauten, lieben Menschen gerne. Am vergangenen Wochenende war ich an einer kleinen, privaten Party mit einem Pärchen, das ganz neu auf diesen Bereich der Spielart getroffen ist. (Wir hatten uns voriges Jahr an einer Veranstaltung kennen gelernt.) Mir wurde aus dem Gespräch klar, dass er sehr gerne neue Spielarten ausprobieren möchte, sie aber noch sehr unbedarft war. Wir hatten ihn in einen Ganzkörperkäfig eingesperrt und ich habe ihr so ganz nebenbei ein wenig (harmlosen) Spielinput gegeben. Das kam ganz gut an, sie haben sich bedankt für den tollen Abend, dass ich ihnen das Vertrauen geschenkt habe und sie mitgenommen an den privaten Anlass und freuen sich auf eine Fortsetzung.
Was mir ein wenig auf den Nerv geht, ist das superselbstsichere Geschwätz von Dom(me). Was bin ich ohne Sub als Domme?
Zum Thema Sexualität: Kein Richtig und kein Falsch. Das eine Mal gibt es für mich auch was, das andere Mal nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Es ist mir ehrlich gesagt auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist mir, dass wir beide unserem Spass haben.
Seit Anfang Jahr habe ich einen Spielpartner. Nun folgt bald der 4te Spieltag. Ihm gefällt's mit mir und mir mit ihm. Sex ist einseitig für ihn. Es macht Spass, ihm anscheinend auch
. Und was ich an ihm wirklich schätze, sobald ich ihn fessle ist er hin und weg. Kriegt keine Musik mehr mit, etc. Taucht ab in Subspace....
Was mich noch eine spannende Sache dünkt: Weshalb möchte ein Mann ein wenig Haue obwohl er nicht Maso ist? Ist das eine Frage des Adrenalins? Erniedrigung muss ja nicht zwingend mit Haue zu tun haben.
Das wär' mal eine Frage an die Subs
.
Noreena