interessanter als ich dachte....
zunächst dachte ich, .."was soll die frage überhaupt, ist das so wichtig, interessant woher der faible, fetisch stammt?"
dann war ich von den ersten statements mehr als überrascht, und von der wohl eher vorherrschenden meinung der "angeborenen veranlagung".
es gab dann den biologisch-wissenschaftlichen discurs und die frage nach unterschied zwischen neigung und gefühl. zu jedem standpunkt gibt es sicherlich gute (gegen-) argumente.
ich will mal sehr persönlich von mir erzählen, und dann darf sich jeder selbst ein urteil bilden - bezüglich der ausgangsfrage:
meine ersten erotischen träume an die ich mich erinnere ungefähr so: eine amazonenkönigin nimmt sich meiner an, sie lehrt mich, ich darf sie verwöhnen....
ich bin in den 70 er 80gern groß und pubertär geworden. birkenstock, poona, emanzipationsbewegung, räucherstäbchen, indische tücher, die emma, männer lernen stricken, die 69er wirkten nach- sogar bis in die provinz..lächel..... manche werden sich erinnern....
so ging ich an den start. emanzipation, akzeptanz, toleranz, liebe, zärtlichkeit, akzeptanz, gleichberechtigung, partnerschaft auf augenhöhe, prostitution ist missbrauch aber porno ist okay, frau sein ist wichtiger und "richtiger" als mann sein....
wo stehe ich heute?
ich mag dom/sub rollenspiele, ich dominiere gerne, vielleicht sogar auch gut., jedenfalls hörte ich das über mich gelegentlich sagen....
ich träume von gangbang, benutzung und vorführung. ich kenne und mag das, auch sm- und - swingerclubs. ich füge schmerz zu, wenn es meiner - und ihrer lust, ihrer ausbildung- dient. ich weiß aber auch zärtlichkeit, massagen, innigkeit, "normales" sehr zu schätzen....
was ist in der zwischenzeit passiert?
sicherlich haben sich meine gene nicht verändert. aber sicherlich bin ich mir meiner selbst bewußter geworden, vielleicht wurde ich auch mutiger.. mit sicherheit bin ich erfahrener geworden....
ich habe vieles gelebt, try and error( und die welt hat sich in dieser zeit auch weiter gedreht). "stino-beziehungen", offen bis verklemmt, bdsm-beziehungen, einmalige erfahrungen, filme, bücher....ein gesellschaftlicher wandel, moden, hipes...homepages, communities...
wo will ich hin, was hat das mit meiner - persönlichen - vergangenheit zu tun?
ich möchte keine erfahrung missen. ich bin froh darüber, weiter neugierig zu sein. ich bin stolz darauf, zumindest "mitsteuern" zu können, was ich erleben werde, und was nicht. ich bin offen, und ich weiß, dass es mit jedem/ jeder , zu der gegebenen zeit eine andere erfahrung sein wird.
quintessenz:
vielleicht haben wir prägungen. was wir daraus machen liegt - bestimmt - an uns.
vielleicht sollten wir unser tun, unsere lust nicht mit unseren genen zu entschuldigen suchen.
vielleicht gibt es menschen, denen "es" in die wiege gelegt wurde. manche entwickeln sich vielleicht... beides ist doch okay.... jeder mag an das glauben, was ihn glücklich macht.
ich persönlich fände es überaus enttäuschend, meinen genen "ausgeliefert" zu sein, ohne jeden einfluss. ich glaube auch nicht daran... und wenn es so sein sollte, dann hilft es mir, einfach nicht daran zu glauben, mich zu wehren.....lächel...
lg
sm-ooth