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geboren oder geworden?

ich und meine schwester
sind keine Zwillinge, haben 3 Jahre Altersunterschied und kommen aus einer ganz liebevollen ausgegliechenen normalen Familie; wegen unseren Aktivitäten gingen wir seit früherer Kindheit die unterschiedlichen Wege, hatten ganz unterschiedlichen Freundschaftskreise und Interessenthemen, sowie schicksalhaften Erreignisse... Seit meinem 19. Lebensjahr haben wir uns so gut wie aus den Augen verloren...naja, die Kommunikation war eher selten und oberflächlich...

nur seit vor kurzem haben wir wieder ein ganz engen Kontakt und mit riesigen Staunen stellen fest, dass wir nicht nur ähnlich, sondern absolut gleich ticken, im ganzen Spektrum, vom Bi bis SM... mit alle Abweichungen und verspaltungen innerhalb davon...

???
*******iel Frau
728 Beiträge
Eingangsfrage
Die Eingangsfrage lautete...angeboren oder erworben/geworden.....-
durch die Aktivierung der Veranlagung ERWIRBT man also diese Gesinnung...- so sehe ich es.

Eineiige Zwillinge beginnen ihre Existenz mit der gleichen genetischen Ausstattung, wobei man nun weiß, dass es nicht völlig biologisch identisch ist, je älter die Zwillinge werden...- wegen diesen Schaltern und auch anderen Variationen, die man gefunden hat.
Zweieiige Zwillinge hingegen stimmen nur in der Hälfte ihrer DNA überein, sind also vom Genom her gesehen nichts anderes als am selben Tag geborene Geschwister.

Wenn man nun eineiige Zwillinge befragen würde, dann müssten ja beide die gleiche BDSM- Gesinnung haben, wenn es ein angeborenes Gen gäbe, das ohne Aktivierung die Schicksalsnatur eines Sadisten oder Masochisten bestimmt- und zwar häufiger als bei nur Geschwistern. Ist es aber nicht.

Darum ist auch das Homosexuellen-Gen umstritten.

Deine Schwester und du haben es durch Aktivierung erworben- egal welche Schalter in eurem Leben wirkten.

Dennoch verstehe ich das Hinterfragen sehr wohl- wer weiß, was die Wissenschaft noch rausfindet...-
******nig Mann
24.986 Beiträge
also eine veranlagung ist demnach nicht angeboren...? ein seltsamer gedanke finde ich... und dass sich die haarfarbe bei kindern durchaus gerne mal ändert bzw nachdunkelt will ich dabei mal noch gar nicht ins spiel bringen. die anzahl der finger oder so wäre wohl ein besseres beispiel. *zwinker*

also ich jedenfalls kann wohl den grundgedanken nachvollziehen, dass eine veranlagung noch aktiviert werden muss. das halte ich zumindest für realistisch. aber trotzdem ist diese veranlagung dazu dann eben doch angeboren, alles andere macht ja nun keinen sinn.

in diesem sinne kann man es viell als eine art talent verstehen: jemand, der mit einem großen ballgefühl geboren wird, hat gute chance daraus was machen zu können. jemand, der eine dominante ader in sich trägt, kann diese ausbauen. aber ebenso wie jemand ohne ballgefühl niemals ein guter ballspieler werden wird wird auch jemand ohne dominante ader in sich niemals ein aus dem gefühl heraus authentisch dominant agierender mensch werden. einige praktiken kann er indes trotzdem auch lernen, ebenso wie der ohne ballgefühl in gewissen grenzen seine fähigkeiten trainieren kann. aber es fehlt am potential.

ein seltsamer vergleich (jedenfalls für mich, so rein gedanklich), aber vielleicht noch der, der dem am nächsten kommt denke ich.
@DerFoenig
das bringt es wohl sehr nahe, "eine Veranlagung aktivieren" ....und dennoch ist das sehr schwer ...Frau/ Mann muß dem Gegenpart begegnen, dem man vertraut, dem man sich "übergibt" oder auch schenkt...nur dann kann Frau oder Mann erfahren, dass es keine
Neigung ist, derer man sich "schämen" muß. *ja* *nein*
*******iel Frau
728 Beiträge
@foenig/Sterntaler
ok...das mit der Haarfarbe stimmt- kann später nachdunkeln...nächstes mal wähle ich ein signifikanteres Beispiel.....

Ich hab nicht die Angeborenheit der Veranlagung strittig gemacht!

Lediglich die Schalter als Brücke dargestellt, damit überhaupt etwas mit unseren Genen geschieht.
Die DNA wird in der Biologie mit einem Tonband mit darauf gespeicherten Informationen verglichen- aber ohne Abspielgerät läuft nix. Es muss immer wieder an- und ausgeschaltet werden.

Mir gefällt das Wort Aktivierung auch gut!
MorningSun hat das so schön ausgedrückt mit dem Yin und Yang- beides kann nicht ohne das andere- es sind keine Gegensätze, sondern Ergänzungen...Sad/Maso...Dom/Dev,Sub
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@Daphnia
Vielleicht sollten die Bio-DomSads mal ihre Mama fragen, wie ihr Verhalten am Stillbusen war-
haben sie die mütterliche Zitze fester gepackt oder gar gebissen, wenn Mama sich entziehen wollte???

Du wirst es nicht glauben, aber das erblich veranlagte Temperament eines Menschen kannst du tatsächlich an einer seiner ersten Tätigkeiten, nämlich dem Saugen, feststellen.

Natürlich bilden sich die einzelnen Eigenschaften in ihrer speziellen Form erst im Laufe der Sozialisation unter verschiedenen äußeren Einflüssen heraus.
*******iel Frau
728 Beiträge
Stillkind/Flaschenkind
............ *haumichwech* ..................

vielleicht sollten wir mal eine Umfrage starten, wer von den Tops gestillt worden ist und wer Flaschenkind war...und..

...wie die einzelnen "Dutzis" AUSGESEHEN haben....kicher

(...ich stell mir grad vor, wie ein sadistisches Baby zuschnappt, grabscht und zwickt...hihi)


*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Ich unterbreche ja nur sehr ungern deinen Heiterkeitsausbruch, Daphnia, aber ich hoffe, du machst schon einen Unterschied zwischen Temperament und Sadismus, so wie auch zwischen angeborenen Anlagen und erworbenen Fähigkeiten?

*zwinker*
Wie heute noch in der Tierwelt und bei vielen Naturvölkern sehr häufig zu beobachten, liegt es im Wesen des normalen Geschlechtstriebes des Mannes sich den Gegenstand seiner Begierde gefügig zu machen und zu bezwingen… dies eben teilweise auch mit Gewalt und Schmerz.

Der einzige Unterschied besteht darin, das die Lust an der Wehrlosigkeit und Unterwürfigkeit an sich fehlt.

Es besteht also schon immer ein sehr enger Zusammenhang zwischen Sexualtrieb und Grausamkeit.
Nach Kronfeld, Weinmann und Weidberg z.B. ist die sadistische Veranlagung fast immer angeboren. Dies jedoch meist auch in Verbindung mit anderen abnormen Eigenschaften.

Deshalb schrieb ich ja schon zu Beginn des Threads:

Wir sind der Überzeugung es wird vererbt.

Bei mir ist der Sad-Dom in der dritten Generation (Mein Vater, ich und mein ältester Sohn) und bei Sarah ist auch die Mutter Maso-Dev.

Ob es dann auch tatsächlich ausgelebt wird, hängt dann wohl wieder von ganz anderen Faktoren wie Erziehung, Gesellschaft, evtl. Glaube, Status, eigene Erfahrungen, Persönlichkeitsentwicklung und auch Schicksalsschläge usw. ab.

Sehr viele spüren da ihr ganzes Leben lang etwas in sich, ein Verlangen, das sie nicht definieren können, einen Drang der alle "normalen" Partnerschaften zerstört und finden dann auch meist erst in der zweiten Lebenshälfte zu sich und BDSM...oder eben nie.

Evtl. sollte ich noch erwähnen, dass ich meine sadistische Neigung schon entdeckte, lange bevor ich meinen Vater persönlich kennen lernte. Da mein Vater erst von mir erfahren hat als ich 17 war und viele hundert Kilometer von ihm entfernt aufgewachsen bin.

Und jeder, wirklich jeder der uns zusammen sieht und erlebt, sagt, dass ich 100% wie mein Vater bin... ohne bei ihm aufgewachsen zu sein, ohne in den ersten 17 Jahren überhaupt Kontakt mit ihm gehabt zu haben...

Ich denke, viele streiten die Macht der Vererbung deshalb so Vehement ab, damit sie eine Ausrede haben um sich nicht so akzeptieren zu müssen wie sie nun mal sind.

Meine Meinung...
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Polymorph pervers
Bei den letzten Beiträgen, gerade von Krolock_u_Sarah, fällt mir Sigmund Freuds Ansicht vom "polymorph Perversen" ein, was bedeutet, dass jeder Mensch schon in frühester Kindheit dazu neige, eine ganze Palette von Wünschen und Vorstellungen zu entwickeln, in denen er das angeblich Normale weit hinter sich ließe, von denen er einige in seiner weiteren Entwicklung aber nicht ablegte oder gesellschaftlich assimilierte, sondern weiter in sich trüge.

In sich trägt, bis sie vielleicht durch die persönliche Entwicklung und Prägung, aber schließlich auch de eigenen Entscheidung und des Willens, auch nach außen zum Tragen kommen.
Ich sehe es keineswegs so, dass in jedem Kind ein "Perverser" steckt, der erst durch Bildung und Erziehung eingedämmt werden muss.

Ich kann lediglich meine Sicht der Dinge hier darstellen und da scheint es tatsächlich so gewesen zu sein dass sich die Neigungen, zumindest die Veranlagung dazu teilweise vererbt hat.

Ich (Sarah) kann mich erinnern, dass ich schon in frühester Kindheit gewisse "Vorlieben" in mir gespürt habe, die sich dann während meiner Entwicklung manifestiert und weiterentwickelt haben.
In Gesprächen mit meiner Mutter hat sie mir bestätigt, dass es sich bei ihr ähnlich verhalten hat.

Die Vererbungslehre ist ein solch Komplexes Thema. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Forschungen und ich glaube kaum dass es den "Gelehrten" des Joyclubs gelingen wird die einzig richtige Antwort zu finden.


LG Sarah
Sarah!!! *top*
Da kann ICH dir nur zustimmen
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
@***ah

Freud - und da bin ich der gleichen Ansicht - hat mit dem Perversen lediglich das "nicht der Norm" entsprechende gemeint, das abnormale. Und du selbst Agrar, du hättest deine Neigungrn schon in der Kindheit gespürt. In deine Neigungen sind in gewisser Weise abnormal, wie meine auch... *zwinker*

Im Verhalten von Kindern, finden sich viele Dinge, die bei einem Erwachsenen als "abnormal" gelten würden. Es wird aber als normal betrachtet, weil es kindliche Verhaltensweisen und Entwicklungsphasen sind. Nur das ist mit "pervers" gemeint.

Erst der jugendliche Erwachsene beginnt in Kategorien wie abnormal und pervers zu denken und damit zu bewerten. Kinder tun dies in der Regel noch nicht. Für sie ist alles gleichermaßen normal oder Außergewöhnlich und bestaunenswert.
***ta Frau
1.817 Beiträge
Tiere und Naturvölker
@**********Sarah
Wie heute noch in der Tierwelt und bei vielen Naturvölkern sehr häufig zu beobachten, liegt es im Wesen des normalen Geschlechtstriebes des Mannes sich den Gegenstand seiner Begierde gefügig zu machen und zu bezwingen… dies eben teilweise auch mit Gewalt und Schmerz.

Ich hab es doch schon immer gewusst: Männer sind potenzielle Vergewaltiger....bloß hab ich diese Aussage nie mit dem Rekurs auf kopulierende Säugetiere und Sex zwischen Männern und Frauen sogenannter Naturvölker begründet, sondern männliche körperliche Gewalt als einen Teil weiblicher Lebensrealität und Ausdruck ungleicher geschlechtsspezifischer Machtverhältnisse im 20. und 21. Jh. unserer zivilisierten Gesellschaft fernab von der Dominanz angenommener Urtriebe gesehen.

Männliche Schwänze bezwingen weibliche Vaginas ist eine Sichtweise. Die andere ist, weibliche Vaginas öffnen sich, um männliche Schwänze aufzunehmen und den Mann daran aufzusaugen, auszusaugen, sich vollständig einzuverleiben.
Alles eine Frage der Wahrnehmung und der Bewertung.

Ich bin weder Biologin, noch Genetikerin, noch Verhaltensforscherin und vermag nicht zu entscheiden, was in mir und anderen angeboren und was erworben ist. Entscheidend für mein Menschenbild aber ist die Fähigkeit, sich reflektierend mit der eigenen Persönlichkeit und wahrgenommenen Begrenzungen zu beschäftigen, über diese hinauszuwachsen, sich zu entwickeln.

Du selber @****ock beschreibst dich in diversen Beiträgen als geborenen Sadisten, der sich in einer Phase seines Lebens von dieser angenommenen biologischen Determiniertheit hat bestimmen lassen, sprich sich zerstörerisch ausagiert hat und sich irgendwann zu diesem Biologismus in Beziehung gesetzt, seinen Sadismus in sozialverträgliche Bahnen gelenkt hat. Für mich ein Beispiel dafür, dass genetische Determiniertheiten nicht zwangläufig zu einer in der gesamten Lebensspanne starren, unveränderlichen Persönlichkeitsstruktur führen.

Ich denke, viele streiten die Macht der Vererbung deshalb so Vehement ab, damit sie eine Ausrede haben um sich nicht so akzeptieren zu müssen wie sie nun mal sind.

Ich seh es anders: wenn es mir schwer fällt, meine sexuelle Ausrichtung oder umfangreicher Wesensart anzunehmen, ist es doch viel leichter, zu vertreten, sie sei angeboren und damit unveränderlich gegeben, auch nicht kritisierbar, als sich selbstbewusst gegen jede Anfeindung von außen lieb zu haben und zu zeigen.
Du selber @****ock beschreibst dich in diversen Beiträgen als geborenen Sadisten, der sich in einer Phase seines Lebens von dieser angenommenen biologischen Determiniertheit hat bestimmen lassen, sprich sich zerstörerisch ausagiert hat und sich irgendwann zu diesem Biologismus in Beziehung gesetzt, seinen Sadismus in sozialverträgliche Bahnen gelenkt hat. Für mich ein Beispiel dafür, dass genetische Determiniertheiten nicht zwangläufig zu einer in der gesamten Lebensspanne starren, unveränderlichen Persönlichkeitsstruktur führen.

da stimme ich dir vollkommen zu. Doch genau diese Erlebnisse haben mir persönlich zwei Dinge gezeigt.

1. Es ist eine Veranlagung die angeboren ist.
2. Erst als ich mich mit dieser Veranlagung bewusst auseinandergesetzt und als einen teil von mir akzeptieren und lieben gelernt habe, konnte ich diese geregelt, gesund, "gewinnbringend" und förderlich in meine Persönlichkeitsstruktur aufnehmen.

Erst als ich akzeptieren konnte, dass dieser Teil von Geburt an in mir drin ist, also einfach ein Teil von mir ist, wie die Sexualität an sich, konnte ich mich auch so akzeptieren wie ich bin und musste nicht mehr danach suchen, was meine Umwelt und andere in mir "verkorkst" haben wodurch ich so geworden bin.

Ich denke schon, das es einfacher ist bei den Eltern, und in der Umwelt unerklärliche Fehler zu suchen, als tief in sich hinein zu horchen und festzustellen, man ist einfach so, da kann niemand anderes etwas dafür und nur ich selber kann es beeinflussen, in dem ich es annehme und das beste draus mache... *nixweiss*

LG Krolock
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Für mich war diese Erkenntnis seinerzeit der Schlüssel, um meine Tür zum BDSM zu öffnen:

Was wir erben, auch unsere kindliche Prägung, sind unsere Rohsubstanz. was ich daraus mache, ist meine eigene Entscheidung.
*******oyo Mann
3.915 Beiträge
Geboren...
Also wir sind vier Kinder...aus einem Lieben Hause... ich ziehe mal zum Beispiel die endlosen Pubertierenden Diskussionen zwischen Papa und Spross zu rate...

Kind 1 + 3 hatten stets als Thema Vergangenheit, Politik, Sexualität, Lebensplan also Allgemeine Themen... die immer wieder bemüht wurden...

Kind 2 + 4 ging es mehr um die Eigene Positionierung Geld, Freunde, Klamotte, Ausgang, Eigenständigkeit und die Ganze privat Palette...

Letzten Endes hat es aber doch 4 sehr Unterschiedliche Personen ergeben, wobei aber immer auch mal unerwartete Diagonal Verbindungen auftreten.

Fazit: Gene & Prägung sind es nicht Alleine. Auch die Entwicklung ist nur ein Teil... die Melange aus 1000 Faktoren macht eine Persönlichkeit aus... das wäre zu einfach wenn: SM eine Folge von frühkindlichem Hunger wäre *zwinker*

Alles Liebe + oyo
Was wir erben, auch unsere kindliche Prägung, sind unsere Rohsubstanz. was ich daraus mache, ist meine eigene Entscheidung.

*ja*

Jepp... größtenteils zumindest... da ja eben auch einiges vorgegeben wird / ist, und bis man soweit ist, diese eigenen Entscheidungen zu treffen, können auch einige Jahre ins Land gehen und man kann "falsche" Moralvorstellungen oder Werte aufgedrückt bekommen, die einem die Entscheidungen nicht leicht machen... da ist eben der erste Schritt immer, sich so anzunehmen und selbst zu lieben, wie man eben ist.

Das schaffen viele nie, oder erst dann, wenn sie lange gelitten haben...egal auf welche Art und Weise.

Krolock
Fazit: Gene & Prägung sind es nicht Alleine. Auch die Entwicklung ist nur ein Teil... die Melange aus 1000 Faktoren macht eine Persönlichkeit aus... das wäre zu einfach wenn: SM eine Folge von frühkindlichem Hunger wäre

Es ist eben nicht einfach meiner Meinung nach.

Der Hunger kann ja da sein... meist ist er dies von klein auf und vergeht nie oder wird immer stärker.

Doch viele werden diesen Hunger so nie stillen, weil sie ihn zu verdrängen versuchen, weil die Gesellschaft ihnen sagt, diese Art des Hungers sei krank, abartig, böse, zerstörerisch, unmoralisch, gesellschaftsunwürdig oder gar strafbar.

Dann kommt evtl. noch die Rolle in der Gesellschaft hinzu, welchen Status hab ich beruflich und gesellschaftlich, wo stecke ich meine Prioritäten, in wie weit bin ich bereit mich selber zu akzeptieren, was bin ich bereit dafür zu opfern oder in kauf zu nehmen...

Wie viele gibt es, deren Hunger im Laufe der Jahre immer größer und präsenter wurde, bis sie dann ihr komplettes Leben umkrempeln, sich scheiden lassen, Frau und Kinder verlassen etc. um endlich diesen Hunger stillen zu können, den sie schon so viele Jahre in sich spüren.

Auch bei Homosexuellen kommt es sehr, sehr oft vor, dass sie erst ganz normal heiraten, Kinder haben etc... und dann plötzlich kommt dieser Hunger durch, ist stärker als alle anerzogenen und auferlegten moralischen Vorstellungen... und sie lassen sich scheiden, sind für Außenstehende "plötzlich" Schwul...

Wie viele devot-masochistische Frauen lassen sich viele Jahre immer wieder mit machtbesessenen, prügelnden Machos ein, weil ihr dieser Hunger vorgaukelt, dass sie genau dies bräuchten...bis sie dann feststellen, sie brauchen ja was ganz anderes.

Ja, es sind 1000 Faktoren, die am Ende dafür sorgen, ob jemand diesem Hunger nachgibt und ihn akzeptiert, oder ihn sein ganzes Leben lang in sich verborgen hält und leugnet.

Krolock denkt so..*g*
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Nachdem ich mich jahrelang mit meinen Gedanken, Gefühlen und meiner Andersartigkeit beschäftigt habe, mich gefragt habe:Wer bin ich eigentlich? Warum bin ich so, wie ich bin? Was war Erziehung und Umwelt, was war Vererbung?
Kann ich für mich behaupten, mich mir selbst erst mit den Erfahrungen, mit dem Sprung ins kalte Wasser, angenähert zu haben.

Alle kindheitsbedingten Erfahrungen verstandesmässig immer wieder abzuspulen, hat mich dabei nicht wirklich weiter gebracht, mir keine Antworten geben können.
Erst das Erleben selbst in den jeweiligen Situationen brachte für mich Erkenntnisse, rief Gefühle wach, die ganz tief verborgen schon in Vergessenheit geraten waren und mir vieles klarer machten. Aber nicht wirklich die Erkenntnis, ob es bei mir anerzogen oder angeboren ist.

Da ich mich auch kaum an meine Säuglingsjahre erinnere, kann ich demzufolge ebenfalls nichts wirklich genaueres sagen.

Was ich aber sagen kann ist, das sich einzelne Situationen in meiner Kindheit und Jugend durch das erneute Erleben und Erfahren in Gedanken und Gefühlen, meinem inneren Kern und meiner Erfüllung näher brachten.

Ich rede nicht von den beliebten Indianerspielen, die wohl die meisten Kinder gern gespielt haben oder beim Nachlaufen einen erregenden Schauer zu erfahren, wenn man zu Boden gerungen wurde *zwinker*

Bei mir waren es die Situationen, in denen ich trotz einer unglaublichen Scham nicht die Finger von dem lassen konnte, was ich für mich insgeheim in einer Ecke meines Schädels und trotz dieser Gier danach, als krank und pervers einstufte.

Diese Schauer, sich bewusst ausserhalb der Norm zu befinden, und sich dennoch nicht gegen diese Gefühle wehren zu können. Keinen Grund weit und breit zu sehen, der all diese Gefühle rechtfertigte. Und dennoch waren sie trotz aller ehrlichen Versuche, die auferlegte und anerzogene Moral meiner Familie aufrecht zu halten, da.Tauchten immer wieder und in den unmöglichsten Situationen auf und ich gab dem nach.

Ich weiß, das ich mich mit etwa 11 oder 12 Jahren immer wieder auf dem Boden auf allen vieren befand, mir vorstellte das ein unbekannter Schatten mich dabei beobachtete.

Im gleichen Alter die Phantasie, das ich an einer Art Leine in einem Kreis herumgeführt und angefasst wurde.

Ich weiß, das ich dann immer "Dinge" dabei tat, die sich durch nichts in meiner Erziehung erklären liessen.Die Scham kam meist hinterher und der unbedingte Wille, das es das letztemal gewesen ist, das ich dem nachgegeben habe.

Es gab viele letzte Male damals und sehr viel Scham allein mit meinem Anderssein zu stehen, krank zu sein..

Was ist es also? Genbedingte Veranlagung oder erziehungs- und umweltgeprägte Neigung? Ehrlich gesagt, weiß ich das aber trotz aller Selbstreflektion bis heute nicht wirklich.Meine Mutter war auf eine unübliche Art sehr dominant. Mein Vater aber in meinen Augen weder schwach noch verweichlicht, sondern ein Mensch, den ich aufgrund seiner Integrität sehr bewunderte, sehr liebte.

Heute ist auch die Frage nach "Geboren oder Geworden" nicht mehr wirklich wichtig für mich, weil ich mich angenommen habe mit all diesen verqueren Gefühlen und Gedanken.

Dennoch...sollte mir irgendwann mal die 100% Erleuchtung in den Schoss fallen, wäre es wohl trotzdem spannend zu erfahren, was von alldem es war oder ob alles zusammen eine Rolle spielte. Nicht mehr und nicht weniger, aber für meine Neigung und die Annahme derselben nun nicht mehr erforderlich.

Es ist, wie es ist und es ist gut so.

VG Zoie
geboren oder geworden ?
Ok; habe eine weitere Frage: wie denkt Ihr, sind wie mit unseren Neigungen auf die Wilt gekommen oder sind wir so durch das elebte geworden?

Ich denke nicht, dass ich mit der Neigung geboren wurde.
Dazu habe ich zu spät den Drang nach Dominanz verspürt.
Erlebt habe ich auch nichts, was mit Dominanz oder änlichem zu tun hatte.

Das war eher aus der Not heraus.
Ok, das Kopfkino ist seit ein paar Jahren da, aber nicht von Anfang an.
Und bis jetzt hatte ich nicht die geeigneten Parterinnen dazu.
Und jetzt aus der Not heraus, habe ich es probiert und was weiter kommt, werd ich sehen.
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Wie kommt man aus der Not heraus zur Dominanz?
Notgeil kenne ich, aber Notdominant?

Hm...

Ok; habe eine weitere Frage: wie denkt Ihr, sind wie mit unseren Neigungen auf die Wilt gekommen oder sind wir so durch das elebte geworden?
? Weitere Frage ? Letztlich drehen sich doch die meisten Beiträge hier genau um diese Überlegung, mit einer Tendenz zu: Angeboren/Veranlagt, beeinflusst durch Prägung/Erlebnisse, ausgestaltet durch eigenen Willen (zumindest erscheint mir dies als Tendenz)... *zwinker*
@MorningSun
sorry, hatte vergessen die beiden ersten Zeilen raus zu nehmen.

Notgeil kenne ich auch, aber das ist damit nicht gemeint.

Kannst es dir ungefähr so vorstellen:

Du bist mit deiner Partnerin 3 Jahre zusammen, es wird langweilig im Bett und auch direkte Hinweise an sie gerichtet führen zu keinem all zu großen Erfolg.
Ok, ich hab ihr Hinweise gegeben, in der sie den dominanteren Part übernimmt.
Als daraufhin nach einer Woche immer noch keine Reaktion kam, habe ich halt das Ruder übernommen.
Ok, dabei habe ich dann festgestellt, dass mir das auch Spaß macht.
Deshalb aus der Not heraus..

Ok, gibt noch weitere Gründe, warum ich den dominanten Part übernommen habe auf die ich hier in der Öffentlichkeit nicht weiter eingehen werde.
es ist in jedem von uns
Ich denke es ist in jedem Menschen angelegt, bei dem einen stärker bei dem anderen schwächer.
Mag sein das bei dem einen oder anderen besondere Erlebnisse in der Kindheit als Katalysator dienen. Dabei sehe ich BDSM nicht als Krankheit oder als Heilmittel,es ist einfach ein Teil von uns. Ich habe es schon immer in mir gespürt aber es hat mir Angst gemacht, da ich wusste das es mich gefühlsmässig überfordern würde. Und durch ein Zufall überschnitt sich der Abschluss meiner Therapie mit dem kennen lernen eines Doms im Alltag*zwinker*
Und da hielt mich auch nix mehr an der Expedition ins BDSM teilzunehmen. Im Grunde war das der "gesunde" Weg. Es ist nicht gut wenn Sub oder Dom sich nicht selbst erfahren kann. Mir fehlen gerade die Worte um es deutlicher beschreiben zu können,aber ich denke ihr wisst was ich damit meine.
Wie hoch ist die Dunkelziffer derer die ihr Leben lang damit ringen, es aber nie tun? Oder es damit kompensieren besondere A* im realen Alltag zu sein oder andersrum für jeden der Karl A* zu sein?
Ich finde es nur schlimm wenn Menschen meinen nicht "Pervers" zu sein, aber im Grunde Dinge leben ohne zu erfahren und zu erspüren was da wirklich tun. Dabei sich den Weg in ein nicht unbedingt einfacheres aber doch bewussteres Leben verbauen.
Ich entscheide bewusst mit wem ich spiele und erfahre es auch bewusst.

Viele Grüsse
Abby
*******iel Frau
728 Beiträge
Hinweis zur Epigenetik
„Ein Gen, ein Stück DNA, produziert kein Verhalten, keine Emotion oder einen schnellen Gedanken, es produziert ein Eiweiß/Protein...und anderes, was Regulationsvorgänge betrifft...!"

Ein Gen wird kopiert/abgelesen und diese Matritze wird aus den Zellkern raustransportiert zu den Orten, der Proteinsynthese- alle unsere Zellen bestehen aus Proteinen, ebenso wie Hormone usw.

In Anbetracht der Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn sich gerade im ersten Lebensjahr erst AUSDIFFERENZIERT und die Hirnzellen, die aus Protein bestehen, erst jetzt verstärkt in Kommunikation miteinander treten und synaptische Verschaltungen entstehen, kann man sich vorstellen, dass erst Vieles erworben wird....w.z.B.: Verhalten.
Unser Gehirn ist lebenslang lernfähig....immer mehr Verschaltungen entstehen.

...und doch beeinflusst die UMWELT, welche Gene überhaupt abgelesen werden....welche Hormone oder Zelltypen produziert werden...

Die Epigenetik befasst sich genau mit diesen Prozessen, was das Ein- und Ausschalten von Genen betrifft und welche Rolle die UMWELT hierbei spielt.

Ein Mensch hat übrigens 50% von Mama und 50% von Papa- aber beim Ablesen und Kopieren der Gene kann VIEL geschehen...und beeinflusst werden. 100% Papa ist nicht.

Wenn BDSMler über sich sprechen, erzählen sie...ich fühle und verhalte mich devot....,wenn...dominant, wenn....- es ist ein GEFÜHL!...und wo entstehen Gefühle? ..im Lust/Unlustzentrum, dem limbischen System...was ist Verhalten?...eine Reaktion auf die Umwelt, die sich ändern kann und innerhalb der Evolution dies auch geschah....eng verknüpft mit Gefühlen.

Ich glaube nicht daran, dass ein Gefühl direkt vererbt wird, es Gefühlsgene gibt, aber dass erlebte Gefühle Einfluss auf unsere Genaktivität haben!
Eineiige Zwillinge können völlig gleich im Erscheinungsbild sein, ihre Persönlichkeit aber auch völlig anders ausgeprägt sein- Erbkrankheiten betreffen manche Zwillinge, aber nur einer erkrankt- es muss also nicht nur an einem Gen liegen, sondern an anderen Mechanismen, warum die Krankheit ausbricht.

wen`s interessiert: (die vorherigen Teile sind auch interessant)


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