Begriffsklärungen sind nützlich
Sub: Aufgabe der Macht
Sklavin: Aufgabe der Freiheit
Es liegt nahe den Begriff Sklavin aus der früheren Realität der Sklaverei abzuleiten, was aber nur zum Teil passt.
Das Folgende ist mein Verständnis. Ihr mögt ein anderes haben. Ihr braucht also dieses nicht für falsch zu erklären, sondern stellt gerne Euer Verständnis daneben.
Echte (nicht-BDSM) Sklaverei ist durch unfreiwilligen
Zwang geprägt. Weder römische noch afrikanisch/amerikanische Sklaven wollten Sklaven sein, sondern wurden gezwungen. Das steht schon von vorne herein im Widerspruch zum BDSM. Dafür waren klassische Sklaven nicht unbedingt unterwürfig gegenüber der Herrschaft. Ihr Zweck bestand darin Arbeit zu leisten und ich vermute die Mehrzahl der Herren, hat Sklaven, aufgrund des Wertes und Nutzens den sie darstellen, gut behandelt und eben nicht sadistisch gequält.
Es hat sich z.B. die wirtschaftliche Situation amerikanischer Sklaven am Ende der Sklaverei zunächst verschlechtert, weil sie nur noch Arbeiter waren und dadurch austauschbarer.
Wirksamer als der gewaltsame Zwang war aber m.E. nach, dass den Sklaven einfach kein Zugriff auf die Resourcen ermöglicht wurde, die Freiheit möglich machen. (und Ihren Nachfahren bis heute erschwert werden)
Auf heutiges BDSM übertragen ist es am ehesten der
Verzicht auf jegliche Freiheit, die jemandem zur Sklavin macht. Bzw Jemand macht sich selbst zur Sklavin, da es ja durch eine freiwillge Entscheidung geschieht.
In meinem Sinne ist eine Sklavin jemand die die Freiheit (mit Ausnahme der Tabus)
ganz abgegeben hat (und nicht nur hier und da), und
nur sehr wenige Freiheiten geniesst, welche von Domseite gewährt werden. Es wird also so agiert, als ob es die Freiheit (die laut GG ja nicht veräussert werden kann) nicht gäbe.
Eine
Sub ist jemand die Ihre Freiheit behält, und Dom
nur Macht im Rahmen des Spiels gewährt. Diese Machtabgabe
kann aber weiter gehen als bei einer Sklavin und Dinge umfassen, die bei einer Sklavin tabu sind. (Z.B. Sub gewährt Dom die Macht, ihr körperlich sehr weh zu tun oder sie ganz detailliert zu kontrollieren)
D.h. ein/e BDSM-Sklave/in kann Freiheit oder Macht nicht graduell beanspruchen, sondern nur ganz oder gar nicht. Eine BDSM-Sklavin die Macht oder Freiheit beansprucht ist keine mehr, und die Konsequenz ist nicht wie früher der Tod, sondern dass sie verstossen wird.
Und parallel zur historischen Realität impliziert BDSM-Sklaventum für mich 24/7. (Nicht jedoch TPE) Und entsprechend bedeutet es für mich Verzicht, über eigenen materiellen Besitz bestimmen zu dürfen.