Was...
ich am Erscheinen dieses Buch gut finde, sind die Diskussionen, die überhaupt über das Thema BDSM ausgelöst werden, was evtl. dazu beiträgt, dass BDSM in der Öffentlichkeit mit anderen Augen gesehen wird.
Mein erstes Erlebnis hatte ich als 18-jähriger mit einer sehr masochistischen Frau. Ich stamme ursprünglich aus einer Kleinstadt im Harz. Die erste Begegnung ist also nunmehr 29 Jahre her.
Ich weiß nicht, ob sich hier überhaupt jemand vorstellen kann, wie es war, sich schon in dieser Zeit zu outen. Man galt ganz einfach als pervers. Ich habe es oft zu spüren bekommen.
Wenn ich mich recht entsinne, dann gab es den ersten SM Stammtisch 1990 auf Stankt Pauli. Um aber überhaupt Spielpartner zu finden, MUSSTE man sich outen. Man trieb sich dann mehr oder weniger in der professionellen Szene herum. Zumindest aber immer in der Nähe von Rotlichtvierteln. Bis man dann endlich - bei mir war es in Hamburg - private Kontakte aufbauen konnte.
Und plötzlich ist die Zeit reif. Dieses Buch musste ganz einfach ein Bestseller werden. Und dass gerade Frauen dieses Buch gut finden, wird durch die Hauptpersonen iniziert - ein einfaches Mädel und der schwereiche Grey.
"Sissi" in die BDSM-Form verpackt...
Ich habe mir blöderweise auch dieses Buch gekauft. Für mich war es sehr mühesam, überhaupt bis zur Seite 100 zu kommen. Danach habe ich es enttäuscht weggelegt.
Für mich ist die ganze Geschichte einfach zu unrealistisch und passt auch überhaupt nicht in meine BDSM-Welt. Zudem ist es auch sehr schlecht geschrieben.
Aber das ist ja Geschmackssache. Über den Film "Geschichte der O" wurde früher ja auch viel diskutiert. Für mich ist er lächerlicher Kitsch, der mich stark an diese Emmanuelle Fime erinnert. Und trotzdem gibt es BDSM-ler, die diese Geschichte zum Vorbild nehmen.