@krolock
Gedanke...
...gibt es nicht auch genügend Menschen die ihre wie auch immer geartete Unsicherheit hinter einer vorgeschobenen angeblichen Dominanz verstecken??
Da kommen dann eben schon mal solch komische und fragwürdige "Anforderungen" an Sub auf...
Wie gesagt, ein Gedanke...
Diese Gedanken habe ich auch schon mehrfach in den letzten Jahren gehabt, da mir im Job und natürlich auch privat recht viele interessante Menschen begegnen, die zunächst einen dominanten Eindruck erwecken.
Ich habe mir dann allerdings folgende Frage gestellt:
Wenn ich selber selbstbewusst genug bin, dies auch nicht nur vorgeschoben ist, sondern mit Selbstvertrauen ausgefüllt ist, dann bin ich vielleicht nicht unbedingt selbst dominant, aber für einen dominanten Mann
• zu stark
• eine zu große Aufgabe
• wo soll er mich packen, so dass ich meine devote Seite zeige
• loslasse und mich in seine Hände gebe, mich ihm hingebe
Der Gedanke kam mir, als ich vor ca. 3 Jahren übers Internet einen alten Studienkollegen wieder gefunden habe und er eigentlich beim Treffen davon ausgegangen ist, dass wir die "Liebelei" nach 20 Jahren einfach fortsetzen. Die Aussage "du bist mir zu stark, das nimmt mir den Mut" hat mich damals umgehauen und mir aber auch bewusst gemacht, weshalb ich ihm gegenüber nicht mehr den ausreichenden kick im gegenwärtigen Moment verspürte.
Damals war mein Ego noch angeknackst, heute sieht das halt anders aus. Nur: bin ich selbst stark und unabhängig,
verlange ich noch mehr Stärke, Selbstbewusstsein von einem dominanten Mann. Dazu gehört auch, dass er seine eigenen Grenzen, z.B. Schüchternheit, überwindet bzw. langsam ablegt.
Hier braucht es sicherlich keine Eile!!! Denn wenn der Mann (Dom) an seinen sehr menschlichen Grenzen "arbeitet", dann würde mein Bild, was ich von ihm bekommen habe nicht bröckeln oder ich würde es in Frage stellen, sondern mein Respekt würde wachsen
und vor allem meine Bereitschaft, meine eigene Stärke - die auch viel Emotionalität beinhaltet, zu der ich mittlerweile stehe und die ich nun sehr pflege - in seine Hände zu geben. Das bedeutet für ihn verdammt viel Verantwortung und für mich im Moment eines Spiels, einer Session, bedingungslose Selbstaufgabe, wenn es denn für beide ein erfüllendes Dom/Dev-Spiel werden soll.
Es muss hier nicht unbedingt Liebe mit hineinspielen, auch wenn dies sicherlich das non-plus-ultra wäre.
Daher an die threaderöffnerin, was auch schon viele andere geschrieben haben: wo stehst Du selbst, wie stark bist Du, emotional stabil? Oder läufst Du einer Illusion, einem vermeintlich "starken" Mann hinterher, um Halt zu finden. Halt kann aber Dir nur der geben, der selbst stark genug ist, das authentisch und nicht nur gespielt ausstrahlt und vor allem auch stark genug ist, Dich emotional aufzufangen.
Unterstellt, dass Dein Dom zwar "technisch" Dominanz ausüben kann, glaube ich nach dem, was Du geschrieben hast, auch nicht, dass er ausreichend mit Emotionalität (und ggfs. zu viel Nähe) umgehen kann. Mit seiner eigenen, mit Deiner? Frage ihn und Du bist einen entschiedenen Schritt weiter!
Sollte er nach einer Session einfach nur Abstand brauchen, weil er die selbst erst einmal verarbeiten muss, dann ist dies auch in Ordnung. Aber äußere Deinen Wunsch, dass Du eine "Nachbearbeitung" der session inkl. Reden über das, was Dich dort bewegt hat, brauchst.
Das darf aber keinesfalls erst nach mehreren Tage oder Wochen passieren, sondern dann, wenn sich auch Dein erster Eindruck gesetzt hat, Du die Gefühle "nacherlebt" hast. Ich denke, dass je nach eigener Stabilität - und die musst DU für Dich erst einmal herausfinden - ein Gespräch nach 1-3 Tagen gesucht werden sollte. Wichtig ist dabei, dass Du aber bis zu diesem Gespräch, den Abstand zu ihm akzeptierst und ihn nicht mir sms, Anrufen etc. bombadierst.
Gerade nach einer session, wo beide alles, sich selbst geben, braucht jeder von beiden Abstand und Zeit, sich in sein normales Gleichgewicht wieder einzufinden!
"Nicht so schnell bitte" müssen aber auch
beide kommunizieren! Wer in Gottes Namen, soll denn Gedanken lesen können? Unter erwachsenen Menschen sollten doch beide ihre Wünsche und Bedürfnisse klar äußern, um Fehlinterpretationen und dadurch auch emotionale Irritationen, wenn nicht sogar Tiefschläge zu vermeiden.
Das ist in einer Liebesbeziehung ungemein wichtig, in einer Dom/Sub-Beziehung meines Erachtens noch wichtiger, wenn es um die seelische Unversehrtheit geht!
Bei mir hat es dann irgendwann auch mal "klick" gemacht. Ängste, über Emotionen zu sprechen und genau mit dem wichtigen Menschen zu sprechen, hat wohl jeder mehr oder weniger. Aber sobald Dinge in einer ruhigen Situation ausgesprochen sind und man ein positives feedback bekommt und sich auch der andere öffnet, was gibt es Schöneres? Es wächst das so wichtige Vertrauen zu einander und die Bereitschaft sich fallen zu lassen bzw. aufzufangen!
Sprich mit ihm und entweder ihr wachst gemeinsam oder schieß ihn in den Wind!